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Mittwoch, Februar 25, 2015

Also doch: Polizei lässt Videoaufnahmen verschwinden

Immer wieder wurde im Ausländerforum spekuliert ob Taiwans Polizei Aufnahmen der zahlreichen Videokameras (an Straßenkreuzungen überall zu finden in Taiwan) verschwinden lässt, wenn es ihr gerade in den Kram passt. Nun ist ein Fall nachgewiesen.

Mir klang es oft wie eine Verschwörungstheorie, die ich allerdings auch selbst rezitiert habe. Was ist wenn etwa ein Ausländer wie damals der TV-Entertainer Mark Selighoff (Kanadier deutsch-ukrainischer Herkunft, wenn ich mich recht erinnere) oder eben unlängst der pakistanischstämmige Brite Zain D. Unfälle haben? Oft, wie eben in den beiden genannten Fällen, steht dann kein den Ausländer entlastendes oder wenig bis kein erhellendes Videomaterial zur Verfügung. Das wirkt merkwürdig, wenn doch überall Kameras angebracht sind. Lassen Taiwans Polizisten Videoaufnahmen verschwinden, wenn ihr Vorhandensein Inländer belasten würde? Man weiß es nicht. Mark Selighoff hatte damals einen Motorradunfall und ist offenbar in Taipei mit Baumästen kollidiert, was zu einer bleibenden schweren Behinderung und letztlich seinem Tod führte. Die überall an der Straße vorhandenen Kameras hatten angeblich nichts gefilmt.
Zain D., ein Geschäftsmann aus Taipei, war mit seinem Fahrzeug nächtens verunfallt, wobei ein angefahrener Motorradfahrer zu Tode kam. Es ist nie so ganz geklärt worden, ob Zain D. oder ein Parkwächter des Lokals, in dem er getrunken hatte, zum Unfallzeitpunkt gefahren war. Auch weil das Polizeirevier von der Gangstertruppe, der das Lokal gehört geschmiert worden war - zumindest in anderer Sache vor dem Unfall. Und erhellendes Videomaterial gab es wieder nicht. Auch hier im Blog ist der Fall hinreichend durchgekaut worden - Zain D. wartet heute in Schottland auf seine Auslieferung nach Taiwan.

Nun ist allerdings die Frage geklärt worden, OB Taiwans Polizisten solches Videobeweismaterial verschwinden lassen. Die Antwort ist ein klares Ja. Denn in diesem chinesischsprachigen Artikel (http://news.ltn.com.tw/news/society/breakingnews/1230186) wird ein Fall beschrieben, in dem offenbar ein Polizist namens Li, der der Sohn eines Personenschützers des taiwanischen Vizepräsidenten ist (eigentlich: Vizepräsident der Republik China), als Geisterfahrer eine Highschool-Schülerin totgefahren hat, dann Unfallflucht begangen hat und dabei von anderen Polizeibeamten versteckt wurde (möglicherweise um einen Alkoholpegel abzubauen). Polizisten fuhren mit ihren Streifenwagen auch herum, um die Videoaufnahmen vom Unfall alle zu beschlagnahmen - angeblich für die Untersuchung. In Wirklichkeit löschten sie alle Aufzeichnungen und auch die Aufzeichnungen ihrer Streifenwagen, die sie mit der illegalen Handlung in Bezug setzen.

Die Frage, ob Taiwans Polizisten Videobeweise verschwinden lassen ist damit geklärt. Bleibt nur zu überlegen, wann es ihnen gerade in den Kram passt das zu tun. Das lässt auch die auch in meinem PKW vorhandenen und in Taiwan beliebten "Dash-Cams" mit einem Zweifel behaftet zurück. Was wenn ich einen Unfall habe und der Polizist vor Ort gleich die Speicherkarte beschlagnahmen will. Braucht er vielleicht eine neue SD-Karte mit 32 GB für seine Digicam von Canon oder will er gerade mal gegenüber einem ausländischen Fahrer den einheimischen Unfallgegner schützen? Aber wir wollen uns nicht in noch unbewiesenen Verschwörungstheorien ergehen.

Kurzmeldung: Taipei will Kontrolle über "abtrünnige Provinzen" auf dem Festland

Es steht in der Verfassung der Republik China, die der Volksmund auch gern ungenau "Taiwan" nennt. Das chinesische Festland gehört zur Republik China und die Hauptstadt Chinas ist Nanjing. Und wir sitzen hier entsprechend nur temporär in Taipei, bis das Festland zurück erobert ist. Zum Chinese New Year darf man das mal sagen.

http://focustaiwan.tw/news/aipl/201502040039.aspx

Auch regierungsseitig und etwas diplomatischer wie im obigen Link.

Dienstag, Februar 24, 2015

Ausländer in MRT angegriffen: Schwerere Kopfverletzung (Update2)

Das "Chinesische Neujahrsfest" in Taiwan ist nach meiner Erfahrung eine Zeit der Aufregung, Hektik, Aggression und des Alkohols. Passend dazu der Angriff auf einen Ausländer in der U-Bahn Taipeis

Um es vorweg zu nehmen. Taiwan ist eigentlich ein friedliches Land, wo Ausländern auf den Straßen fast nie etwas passiert - insbesondere Überfälle gibt es so gut wie nicht. Grundsätzlich kann man im dicht bevölkerten Taiwan generell von einem Hektik-Effekt sprechen, den das chinesische Neujahrsfest auf alle hat. Der Verkehr nimmt zu, die Schlangen werden länger (wenn nicht die Geschäfte sowieso zu haben), viele sind alkoholisiert und entsprechend enthemmt. Nicht ganz unproblematisch in einem Land, in dem sich die Leute nach konfuzianischer Lehre sonst bemühen, ganzjährig ihre Emotionen zu kontrollieren und immer ruhig zu bleiben, egal was passiert. Meiner Erfahrung nach sind die Hauptanlässe zum "Ausflippen" in Taiwan Alkohol, Straßenverkehr, Nachtleben-Streits und eben das chinesische Neujahrsfest.

 Jedes Ding hat zwei Seiten, auch das Chinese New Year (Bild von "meiner" Firmenfeier)

Im vorliegenden Fall hat ein Ausländer aus Namibia, der seines Zeichens Paralympic-Medailliengewinner ist, in der MRT (U-Bahn) einen die Warteschlange überspringenden älteren Bauarbeiter (61 Jahre) am Rucksack angefasst (Edit: wohl nur angetippt), um ihn am Vordrängeln zu hindern. Daraus ergab sich ein heftiges Wortgefecht, bei dem der Bauarbeiter den Ausländer und seine Frau (Taiwanerin) heftig beschimpfte und vorgab, von ihnen geschubst worden zu seinen. Im Wagen angekommen zog der Bauarbeiter offenbar eine Zange und schlug damit den Ausländer heftig über den Kopf, der blutüberströmt zusammenbrach und im Krankenhaus behandelt werden musste. Der Bauarbeiter wurde festgenommen und es wird wegen versuchten Mordes gegen ihn ermittelt.
http://news.asiaone.com/news/crime/assailant-held-taiwan-attempted-murder-namibian

Nach Postings im Ausländerforum versuchten auf der bildzeitungsähnlichen Webseite "Apple Daily" viele Kommentatoren der Geschichte eine ausländerfeindliche Wendung in Richtung "Ausländer weigert sich älterem Mann den Senioren/Behindertensitz frei zu machen und schlägt diesen dann" zu geben, was aber mit den Tatsachen nichts zu tun hat. Abgesehen davon hätte der behinderte Ausländer sicher eher Anspruch auf einen solchen Sitz als der Bauarbeiter. Erfreulicherweise hat sich das TV offenbar zurück gehalten, denn dieses hat in der Vergangenheit Vorkommnisse mit Ausländern oft zu Hetzkampagnen gegen diese einzelnen betroffenen Ausländer (ob im Recht oder Unrecht im jeweiligen Fall) genutzt.

Update: Video zum Vorfall hier: http://focustaiwan.tw/news/asoc/201502170013.aspx

Update2: Hier wird ein "Augenzeuge" rezitiert, nachdem der Ausländer sich vorgedrängelt hätte. Außerdem wird eine Parallele zum angeblichen Ausländer "Jason" gezogen, der in 2014 einen taiwanischen Busfahrer körperlich angegriffen hatte: http://thenanfang.com/foreigner-attacked-taipei-metro/. Allerdings war "Jason" ein Taiwaner mit US-Pass. Desto mehr der Fall in der Presse zirkuliert, desto mehr wird er sicherlich zur Standardstory "Die Ausländer nehmen uns die Frauen und XXX weg" standardisiert, die sich immer wieder gut verkauft.

Sonstige Ereignisse:
Ein SUV kracht in eine Absperrung vorm Präsidentenpalast, offenbar wollte der Fahrer sich selbst fotografieren. Er wird als psychisch instabil beschrieben. Eine Beschreibung, die meiner Ansicht recht gut die Verfassung so ziemlich aller Autofahrer in Taiwan wiedergibt, jedenfalls solange sie am Steuer sitzen. Desweiteren ist eine Mopedfahrerin "in Trance" ebenfalls in die Abperrungen vorm Präsidentenpalast geknallt - siehe meine Vorbemerkung.
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2015/02/24/2003612108

Donnerstag, Februar 19, 2015

Allein...

Allein zu Chinese New Year in der Firma sitzend* gibt es nur mal eine der ersten Testaufnahmen, die ich mit der alten 10-Megapixel-Kamera Sony Alpha 230 gemacht habe. Die habe ich neuerdings zusätzlich zur Vollformatschwester Alpha 850 als Backup. Nehme sie allerdings immer öfter, weil sie so klein und leicht ist im Vergleich zur 1kg schweren A850. Die A230 dürfte nur 350g haben oder dergleichen.

 WenDe Road in NeiHu, Taipei, mit Blick auf eine US-christliche Kirche im griechischen Stil. Vor kurzem noch eine Dreckecke, ist die Gegend seit etwa 2012 deutlich aufgewertet, u.a. mit Porsche- und Bentley-Vertretung statt angegammelter Schlichtwohnungen.

Leicht und alt gegen neuer und schwerer, APS-C gegen Vollformat, 10 MPixel gegen 24 MPixel. Die Aufnahme oben ist mit einem Sony SAL 2.8/28 und der A230 entstanden.

* im neuen chinesischen Jahr des Arbeitnehmer-Schafes

Dienstag, Februar 17, 2015

Und ab in die Chinese New Year Pause


TV- und Showstar "Janet" als Moderatorin neben ihrem männlichen Co-Part und Bunny-Hostessen in der Computerfirma, in der ich arbeite. Natürlich nur während der Chinese New Year - Party.

Fast ebenso lecker, taiwanisches Festessen dazu.

Dazu ein zerkochtes Hühnchen, noch viel mehr Seafood und alles durcheinander trinken, siehe Kanne. Dann ist die göbelfreudige Chinese New Year - Feier nach Taiwanart fertig ;-)

Die Dame zeigt mir schon den Weg: Ich werde über die Feiertage unentgeltlich weiterarbeiten, um mein Projekt noch zu Ende zu führen.

"Hihi"

Freitag, Februar 13, 2015

Zertifici, Zertifica (Update)

Ludigels Cubical-Lab ist überbelegt

Dieser Tage ist mein Cubical etwas übervoll, Bild folgt vermutlich noch.. 8 physische Rechner und um die 10 virtuelle sind in meinem Cubical vorhanden, überall schnurrt und surrt es um mich rum. Alles zu einem Doppelnetzwerk verbunden, lose an das offene (nicht kritische) Firmennetzwerk angebunden. Für einen Großkunden führe ich im Rahmen meiner Tätigkeit für einen taiwanischen Rechnerhersteller eine Server-Zertifizierung durch. Das heißt wir beweisen damit, dass unsere Server für ein bestimmtes OS und die entsprechende Software geeignet und performant sind. Genau gesagt handelt es sich um VMware, eine Software zum Simulieren von Rechnern. Wenn Sie nämlich heute vom Serverpark ihres Internetproviders bedient werden, hat der zwar vermutlich viele, viele Linux-Rechner am Laufen, aber die sind heute nicht mehr physisch vorhanden, sondern die theoretischen Linuxboxen 1 bis 250 die Kaffee-Online oder wer auch immer da laufen hat, laufen in Wirklichkeit auf ein paar Dutzend wirklich physisch vorhanden Rechnern, die entsprechend kräftig mit Speicher und Festplatten ausgestattet sind. Das hat viele Vorteile. Etwa hat man festgestellt, dass von einem real vorhanden Rechner oft nur 10-20% der Leistung abgerufen werden. Dadurch, dass die virtuellen Rechner (die letztlich z.B. die surfenden Online-Kunden bedienen) beliebig auf die real vorhanden Rechner verschoben werden können, kann man sich freie CPU-Zeit und freien Speicher eben besser zu nutze machen. Auch eine Cloud, bei der die Rechnenkapazität beliebig verschiebbar ist und man nur noch Applikationen und Speicherplatz völlig abstrahiert vom Server hat, lässt sich eben so leicht realisieren.
Ein mittelständischer Endkunde etwa kann sich so für seinen Werkzeugmacherladen entweder drei Server mieten, der er dann zwar mit CPU, RAM und HDD vom heimischen "Terminal" aus zu sehen glaubt, die aber in Wirklichkeit im Rechnerpark des Providers herum schwirren und beliebig auf Rechner X oder Y oder gar einem ganzen Cluster laufen. Oder er mietet sich gleich eine Cloud abstrahiert vom Rechner.


Kein Bild

den Cubical darf man niemanden zeigen... viel zu voll


Wie auch immer, wir hier in Taiwan bauen die physisch vorhanden Server und zur Zertifizierung der Hardware für das VMware-ready - Label braucht man 5 physische Rechner, eher 6 wenn es bequem sein soll und noch zwei Testrechner (die zertifiziert werden) und noch etwa zehn virtuelle (also simulierte) Rechner. Für ältere VMware - Versionen habe ich die Zertifizierung neulich bereits durchgeführt, parallel mit dem Großkunden. Denn ein taiwanisches "Lab", das bereit gewesen wäre diese Zertifizierung durchzuführen, hatten weder wir noch der Großkunde gefunden und so fand das ganze im Lab des Großkunden und in meinem Cubical statt. Um es kurz zu machen, meine Testlogs waren hübscher - ich hatte einen (tolerablen) Fall der Non-Compliance weniger.

Diesmal mache ich die Zertifizierung allein. "Wir sind die einzigen in Taiwan, die das machen", sagt meine Frau (der Großkunde sitzt nicht in Taiwan und verzichtet diesmal auf die Parallelarbeit). Um mich herum schnurrt und summt es bei der Arbeit, an die sich kein taiwanisches Lab heran traut. Die machen lieber Windows-ready - Zertifizierungen, wie immer die auch genau heißen. VMware hingegen basiert auf Linux - und so bin ich mit meinem Linux/VMware - Cluster glücklich, das aber auch eine Menge Windows-Server braucht.
In Taiwan nur bei Ludigel, da ersetzt die Einmannshow offenbar ein ganzes kommerzielles taiwanisches Laboratorium mit mehreren Computerräumen. Na ja, geht ja auch im Cubical, solange ich vorsichtig bin beim Umdrehen mit dem Kunstledersessel, der dicken Lehne wegen.

Und vergessen Sie bitte nicht beim nächsten Surfen in Computerforen sich an den Auseinandersetzungen zu beteiligen, ob nun Linux oder Windows besser ist. "Linux nimmt doch kein Mensch", liest man immer wieder. Tippt der Surfer an seinem Win7-Rechner, der dann die Verbindung mit mehreren simulierten RedHat-Linux-Großrechnern bei Espresso-Online aufnimmt, die wiederum auf einem linuxbasierten VMware-Cluster laufen. Recht hat er natürlich der Surfer, ich tippe ja auch gerade auf Windows XP. Immer noch. Und kriege sogar noch aktuelle Updates ;-)

Update: Werde auch noch im Chinese New Year - Urlaub in der Firma sein, um die Zertifizierung zu Ende zu führen. Unbezahlt natürlich ;-)

Mittwoch, Februar 11, 2015

Neulich im Treppenhaus - Jesus Power (Update)

Ohne Worte, aus dem Treppenhaus unseres Mietshauses in NeiHu, Taipei


Fototechnisch: Die Vollformat DSLR Sony A850 mit einem 1999er Minolta AF 1,7/50mm aus freier Hand. Auch nach Wochen steht die Werbekarte noch genauso da.


UPDATE:  Wenn wir einmal dabei sind und alles nicht hilft: Einfach einen Blaue-Himmels-Generator ums Handgelenk:

(Tissot Seastar 1000 Auto.-Chronograph)

Dienstag, Februar 10, 2015

Taipei Songshan Airport: Wie dicht dran ist die Stadt wirklich?

Eindrücke vom Innenstadtflughafen Taipeis, passend zur Diskussion, ob er nach dem letzten Flugzeugabsturz nun auf Land verlegt werden soll oder nicht

Nach dem Flugzeugabsturz einer Trans Asia Airlines - Maschine, der zum Tod von mind. 25 Menschen geführt hat (siehe Link oben, sehr spektakuläre von einer PKW-Dashcam aufgezeichnete Bilder hier) wird diskutiert, ob der Innenstadtflughafens Taipeis geschlossen oder verlegt werden soll. Bis Anfang der 90er war er ja der einzige internationale Flughafen Taiwans, dann wurde er zu Gunsten des damals neuen "CKS"-Airports Taoyuan (der mittlerweile sein vom Exdiktator Chiang Kai Shek abgeleitetes Namenskürzel verloren hat) zum reinen Binnenlandairport. Aus dieser Zeit kenne ich ihn gut, mit dem Charme eines Provinzbahnhofs stieg man hier direkt auf dem Flugfeld in kleine Maschinen und konnte nach Südtaiwan oder auf ein Inselchen fliegen. Doch unter dem prochinesischen Präsidenten Ma (dem man sowieso immer gerne die Schuld an allem gibt) wurde der Airport zum zweiten internationalen Airport ausgebaut - ich selbst bin da neulich nach Japan geflogen mit einer ziemlich "dicken" Maschine.

Abendlicher Blick auf den Airport, dessen Hallen links liegen. Hinter der roten Mauer geht die Startbahn zu Ende. Mir im Rücken ist gleich die Stadt und dann alsbald auch meine Wohnung, was so ähnlich aussieht wie rechts im Bild. Im Hintergrund sieht man das Taipei Grand Hotel im Stil eines chinesischen Tempels. Rechts vor den Häusern ist wieder der Fluss (der macht hier eine Kurve) und der Highway 1. Gegen eine solche Hochbrücke ist auch der Flieger geflogen (muss der Highway 1 gewesen sein oder eine Zufahrt davon). Den Unfallort müsste man in wenigen Kilometern (1 - 3 oder so) erreichen, wenn man dem Flussverlauf nach rechts folgen würde.
Hinweis: Wenn nicht ausdrücklich von einem Tele gesprochen wird, entsprechen die Aufnahmen etwa der "echten" Perspektive des menschlichen Auges, was Entfernungsrelationen angeht (mit 30mm / 42mm in KB-Äquivalent fotografiert).

Das Tele rückt allerdings hier in dieser Aufnahme alles noch näher zusammen. Aber wir reden ja auch von Flugzeugen und nicht von Fahrrädern, die Distanzen schnell überbrücken. Mahn ahnt beim betrachten des Bildes, dass für Fehler bei Start und Landung hier nicht viel Platz ist.

Gucke ich hier kurz hinter dem Ende des Rollfeldes nach rechts, sehe ich gleich große Bürohäuser von NeiHu und dem angrenzenden Distrikt. Gucke ich nach links...


... sehe ich gleich das Wahrzeichen der Stadt, Taipei 101 mit seinen 101 Stockwerken. Auch wenn es noch ein Stück weg ist.


Soll der Flughafen nun verlegt werden oder sollte man vielleicht überprüfen, ob "große Pötte" und ihre zugehörigen Flüge etwa nach Japan oder Korea wirklich auf den Songshan-Flughafen gehören?

Die verunglückte Maschine des Trans Asia - Flughes, hier wohl der gleiche Typ im Bild, war freilich ein Lokalflug auf die Insel Kinmen.

Mit dem Teleobjektiv (Foto unten) und seiner Eigenschaft nahes und fernes zusammenrücken zu lassen, lassen sich jedenfalls zumindest Landungen mit einer gewissen Dramatik versehen auf dem Innenstadtflughafen...

Braucht Taipei wirklich zwei internationale Flughäfen, das ist hier die Frage. Problematisch ist eben auch, was alles in der Nähe des Flughafens und auch des Unglücksortes liegt.
 Zu sehen waren bei meinem Parkspaziergang Boote mit heimkehrenden Rettungspersonal.

Ich habe mich jedoch absichtlich nicht zum Unglücksort begeben, wollte ich doch nur einen Parkspaziergang machen und Katastrophentourismus ist nicht so mein Ding. Der Flieger ist jedenfalls in dem breiten Staubecken des Keelung-Flusses abgestürzt. Durch dieses breite als Park ausgebaute Staubecken konnte der Pilot überhaupt den Crash in diverse Häuser oder Einkaufszentren vermeiden.


Der Flusspark lädt zum Verweilen, Ballspiel und sonstigen Aktivitäten ein. Ich wollte mir die ruhige Abendstimmung nicht durch einen Besuch der Unfallstelle verderben offengestanden, denn zu denken, dass so nah an dem oft von mir besuchten Park so viele Menschen gestorben sind ist doch ein depressiver Gedanke. Würde man sich hier weiter ins Bild bewegen, müsste man bald an der Unfallstelle sein.

 Beim Rückweg aus dem Park bemerkte ich noch, wie nah die gut ausgebaute Infrastruktur Taipeis hier an dem Unfallort liegt. Neue Bebauung, schicke neue Häuser und Einkaufszentren und die Hochbahnlinie, alles nur 20 min zu Fuß von meinem Standort entfernt.

...

...

Hie wieder eine dieser asiatischen Golfanlagen, wo man einfach Bälle auf den Rasen kloppt aus einer Box heraus.

...

... Gut, dass so ein großzügiges Staubecken für den Fluss geschaffen wurde, sonst würde all die Bebauung noch näher am Flughafen liegen.


Fototechnische Notiz:  Meine nur für einen Hunderter beim deutschen Ebay erstandene "Backup"- DSLR, eine alte 10 Megapixel Sony A230 verblüffte mich bei dem Spaziergang, wie leicht sie auch in Verbindung mit einem eigentlich schon ausrangierten Tamron LD Di 4-5.6/70-300 Telezoom (nur bei den typischen Teleaufnahmen benutzt) war. Von dem Duo aus APS-C-formatiger DSLR und auch leicht gebautem Telezoom konnte man an der Schulter kaum etwas merken. Das war ein wohltuender Kontrast zu meiner 1kg-schweren Vollformat - DSLR A850, die ich wegen des Gewichts jetzt immer mal zu Hause lasse. Das Telezoom liefert auch an der Fullframe eine zu unscharfe Qualität, während es an der A230 zu wesentlich besseren Ergebnissen führt (weil der bei dem Objektiv besonders unscharfe Bildrand wegfällt) und sogar zu einem Super-Telezoom mutiert durch den "Crop-Faktor" oder eben Telekonvertereffekt, den das kleinere Bildformat hat (die 70-300mm werden dann zu effektiven 105-450mm im Kleinbildäquivalent). Ungewohnt: Mein Sony SAL 2.8/28mm-Weitwinkel mutierte an der kleinen Sony effektiv zum effektiven 42mm - "Normalobjektiv". 



P.S.: Gerade gesehen, die gebraucht gekaufte Kamera (um mal kostengünstig zu testen ob ich noch eine APS-C neben der Fullframe haben will) hat doch Staub auf dem Sensorfeld, hatte ich bislang übersehen ;-) 
 

Freitag, Februar 06, 2015

Google Live-Übersetzung funktioniert toll

Fast Ohne Worte. Bis auf den Hinweis, dass es mit Chinesisch-Englisch oder dergleichen wirklich nützlich wäre für Leute wie mich. Unten der Originaltext, ein dichterischer Erguss des Blogautors.

Ich bitte den Kaffeefleck zu entschuldigen

Jau, funktioniert doch!

Mittwoch, Februar 04, 2015

Taiwan: Flugzeug stößt mit Taxi zusammen (und fällt in den Fluss) UPDATE3

Eilmeldung aus der Tailightzone: Ein offenbar kleineres oder mittelgroßes Passagierflugzeug ist gemäß gerade im TV gezeigten Fernsehbilder beim Abstürzen auf einer Hochstraße mit einem Taxi kollidiert und hinterher in einen Fluss gefallen. Die Bergungsarbeiten laufen, die Maschine liegt auf der Seite und ist halb versunken.

Wesentlich besser ist es um das Taxi der Marke Volkswagen (Caddy? Golf Plus?) bestellt. Es hat nur eine eingedrückte Frontpartie.

Updates später.

UPDATE: Doch eine größere Maschine, Bilder können täuschen. Mit 50 Leuten besetzt, einige leider noch vermisst:
http://www.focus.de/panorama/welt/mindestens-zehn-verletzte-passagierflugzeug-stuerzt-ueber-taiwian-in-fluss_id_4451496.html
  Songshan Airport Taipei, TransAsia Airlines. 

UPDATE2:Ich bitte die anfangs zu lockere Berichterstattung hier im Blog zu entschuldigen. Beim Mittagessen in der Firma flimmerten auf dem weit entfernten TV die Bilder eines mit dem Taxi kollidierenden und dann in den Fluss fallenden Flugzeugs über die Mattscheibe und im Kollegenkreis kam es als "Flugzeug kollidiert mit Taxi" an. Leider kann das menschliche Auge schlecht zwischen groß und klein in der Luft unterscheiden und so sah es für mich anfangs wie eine kleine Maschine aus, die noch halbwegs wassern konnte.

 Altes Foto vom Anflug auf den Songshan Airport Taipei in der Innenstadt

Leider hat der Eindruck getäuscht, die Maschine war mittelgroß und hat wohl soviel Wasser gezogen, dass mindestens 25 Menschen umgekommen sind, wie jetzt berichtet wird. Der Flieger, der von Songshan Airport Taipei auf die Insel Kinmen unterwegs war, hatte 31 Chinesen aus der Volksrepublik und 27 Taiwaner an Bord. Offenbar werden die touristischen Lokationen Taiwans tatsächlich vorrangig von chinesischen Touristen besucht seit der politischen Öffnung Taiwans zur Volksrepublik hin.

Hier ist eine Maschine schon recht hoch in der Luft. Wenn sie gefühlt "knapp über die Hausdächer" fliegen habe ich die Kamera nie schnell genug parat

Die Identitäten der Taiwaner sind noch nicht bekannt, da sie beim Ticketkauf nicht mal ihre Namen hinterlassen mussten. Für TransAsia Airlines ist es der zweite Absturz innerhalb eines Jahres. Beim letzten Absturz war eine TransAsia - Maschine trotz Taifuns auf eine andere Ferieninsel geflogen und in den Ausläufern des Taifuns beim Landeanflug abgestürzt. Dass Taifune gefährlich für den Flugbetrieb sind hat TransAsia Airlines mittlerweile gelernt. Gut, dass diesmal der breite Stauraum von Taipeis Fluss neben dem Flughafen da war, um der Maschine Platz zu bieten. Dahinter stehen gleich Hochhäuser an Hochhäuser. In der Presse wird jetzt diskutiert, ob der Innenstadt-Flughafen verlegt werden soll. Auch mir sind immer wieder sehr dicht über die Hausdächer fliegende große Maschinen aufgefallen - ich wohne ganz in der Nähe. Andererseits ist der Flughafen gerade erst modernisiert worden.

http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2015/02/05/2003610844

Ich hoffe, dass kein Blogleser oder seine Familie von diesem Unfall betroffen war. Mein Beileid an alle Hinterbliebenen. 

P.S.: Es ist immer wieder ein beeindruckendes Bild (bei dem ich nie fotografieren kann weil ich am Steuer sitze), wenn man auf dem Highway 1 abschüssig nach Taipei rein kommt, rechts das Hochhaus 101 sieht, links das Riesenrad und dann ein großes Flugzeug gefühlt parallel mit einem fliegt, um auf dem gleich unten gelegenen Innenstadtflughafen zu landen. Allerdings sieht man dann auch, wie dicht gedrängt alles ist und wie wenig Platz die Flugzeuge haben. Erst kürzlich wurde der alte Innenstadtflughafen Taipeis neu ausgebaut und hat jetzt mehr internationale Destinationen übernommen.

Update 3: Offenbar hatte der Pilot VOR dem Start seiner Fluglinie Manschinenprobleme gemeldet, die Fluglinie hat jedoch beschlossen diese zu ignorieren und nach dem Flug zu überprüfen. Danach folgte der fatale Crash. So berichtet die Taipei Times.  Während des Starts fiel ein Motor aus, was die 2-motorige Propellermaschine des Typs ATR 72-600 zwar noch flugfähig, aber schwer beherrschbar machte. Die Maschine verfehlte dann knapp eines der zahlreichen Gebäude in der Nähe des Innenstadtflughafens und streifte beim Versuch Höhe zu gewinnen und die Maschine in unbebautes Gelände (das breite Flussstaubecken) zu bringen die Autobahnbrücke und das Taxi (dessen Insassen nur leicht verletzt sind). Viele Insassen kamen durch das eindringende Wasser um, als sie auf den Sitzen festgeschnallt waren. Für die Überlebenden war wichtig, sehr schnell den Gurt zu lösen offenbar, um nicht zu ertrinken. Der Pilot ist noch vermisst.
 

Dienstag, Februar 03, 2015

Interkulturelles Lehrbuch: Schenke "Chinesen" keine Uhren! (Update)

Es wirkt fast wie ein Witz...

Das ist eine der ersten Sachen, auf die einen "Kulturschock China" oder eben auch "Kulturschock Taiwan"-Literatur hinweist: Schenke niemals jemanden aus der chinesischen Kultur eine Uhr. Weil Uhren eben die Zeit "ablaufen lassen" und ein so beschenkter "Chinese" das Geschenk dann für einen Todeswunsch oder dergleichen hält. Taipeis neuer Bürgermeister Ko hat von der britischen Transportministerin eine Taschenuhr geschenkt bekommen .
Was sicherlich schon eine diplomatische Ungeschicklichkeit auf Seiten der Britin darstellt, wurde dann vom neuen Bürgermeister Taipeis mit einer nicht gerade weltgewandten Reaktion beantwortet. Ko gab gegenüber der Presse an, er könne die Uhr ja "weiterschenken oder zu einem Schrotthändler bringen und ihm gegen Bargeld verkaufen" (Link oben).

Auf den Faux-Pas der britischen Ministerin folgte eine tölpelhafte Reaktion des neuen Bürgermeisters der "Weltstadt" Taipei.

Der neue Bürgermeister Ko lächelt unterdessen immer in der Presse. Man merkt ihm an, dass er sehr glücklich ist Bürgermeister zu sein. Unterdessen hat er die Polizei angewiesen, Halte- und Parkversuche versuche an Roten Linien (die in Taiwan absolute Halteverbot signalisieren) zu ahnden. Ergo hatte ich Probleme am Wochenende Frau und Junior beim Kinderarzt bei Regen und Wind abzusetzen. Ein herumwedelnder Polizist kam schließlich angerast, während ich ihn einfach ignorierte, den armen Mann. Schließlich ist ganz Taipei voll von roten Linien und man kann sonst einfach nie irgendwo anhalten. Mag Ko hier auch gute verkehrspolitische Intentionen haben, so sendete er verkehrspolitisch gemischte Signale, als er die erste Gratis-Halbe(?)-Stunde für die überall in Taipei ausleihbaren städtischen Fahrräder abschafft hat. Herr Ko verspricht jedenfalls ganz unterhaltsam zu werden.

Was wird Bürgermeister Ko alles NICHT machen? Das Taiwanblog wagt eine Prognose:

1. Verkehrsberuhigung in bürgersteiglosen Wohnstraßen einführen
2. Tempo 30 vor Schulen vorschreiben lassen
3. Elektromopeds statt der ewig die Straßen vollstinkenden Zweitakter propagandieren

Was wird er vielleicht tun:

1. Einem deutschen Kulturattaché sagen, wo er sich seine Bratwurst hinstecken kann
2. Dem französischen Gesandten sagen, dass er keinen Bock auf die Einladung zum Festessen hat, weil er nicht ständig Cola saufen und Burger essen kann (machen ja alle Westler, wie der Taiwaner weiß)
3. Einen philippinischen Gesandten fragen, ob er ihm vielleicht seine Schwester als Dienstmädchen vermieten kann (hat man ja in Taiwan öfter, eine Philippina als Hausmädchen)

Das Taiwanblog ist gespannt und schwenkt derweil die K.O. - (ich meine "Ko")-Flagge...

UPDATE: Hier ist das Foto vom rot angelaufenen Ko mit der Uhr zu sehen: http://www.theguardian.com/world/2015/jan/27/british-minister-cultural-gaffe-taipei-mayor-taboo-watch. Und die Uhr im Detail: http://focustaiwan.tw/search/201501260032.aspx?q=Kramer
Der Artikel weist auch darauf hin, dass Ko kürzlich eine attraktive junge Politikerin der KMT-Partei mit "jung und hübsch und geeignet hinter einem Verkaufstresen im Kaufhaus zu stehen" beschrieben hat. Aha, der Frauenemanzipation will sich der Ko also auch noch annehmen ;-)

Das die vietnamesische Kultur der chinesischen überlegen ist und dass die Chinesen gefälligst Taiwan als eigenständige Demokratie anerkennen sollen hat er auch schon gesagt. Der Mann ist besser als jede Satire! Ein Spezialdiplomat, da besteht kein Zweifel.
Und Ko preist die Vorzüge der KOLONIALISIERUNG CHINAS: http://www.chinapost.com.tw/taiwan/local/taipei/2015/02/01/427907/Ko-blasted.htm Peking wird toben! Toben! Mann, der Mann ist wirklich gut. Nur wenn er eines Tages "Taiwans" Präsident wird, dann hört es auf lustig zu sein, wenn Peking die Sprengköpfe gen Taiwan schickt ;-)

Stilvolle Firmenfeier

Jedenfalls wenn (ein) "Sti(e)l" das ist, was sich vom Mund auf den Boden ergießt beim Übergeben. 

Wieder mal war die "Jahresendfeier" in meiner Frima. Auf das Posten der Fotos von Showgirls (mit Bunny-Ohren) will ich einstweilen verzichten, auch wenn es vielleicht interessant wäre, weil es den kulturellen Unterschied zu Mitteleuropa verdeutlicht. Welches große deutsche Unternehmen könnte sich heute noch leicht geschürzte Bunnies als Feier-Hostessen leisten, von wegen Respektierung von weiblichen Angestellten etc.? Aber in Taiwan sieht man das anders, was ja auch wieder das gute Recht der Taiwaner ist. Dass die Frauenemanzipation noch ein Schrittchen zu gehen hat in Taiwan sieht man dann freilich an anderen Dingen. Gegen sexuelle Belästigung unternimmt man in Taiwan fortschreitend etwas, aber es gibt immer noch Nachholbedarf. Leider trug es sich zu, dass meine Frau von einem Kollegen belästigt worden ist und einen männlichen Kollegen zu Hilfe rufen musste. Auch wenn sie das nicht übel nimmt, weil sie eigentlich ein gutes Verhältnis zu diesem Herrn hat und er sturzbetrunken war. Trotzdem ein peinlicher Vorfall, auch gerade für mich, weil ich nämlich vor lauter lange Weile gerade damit beschäftigt war entweder die nicht unbekannte "Showmasterin" (das Sternchen Janet Hsieh), bekannt aus dem Fernsehfunk in Taiwan oder die anschließend singende Rockröhre (wegen Andrangs nicht-) oder eben die Showgirls zwecks interkultureller Studien zu fotografieren.
Nun gehen die Taiwaner auf diesen Feiern traditionell mit Alkohol herum und stoßen "Danke für die Zusammenarbeit"-sagend an, wobei die Leutchen alle möglichen Stadien der Trunkenheit erreichen. Da sie sonst dabei sind, massenweise gibberigen Seafood in sich rein zu stopfen und diese enorm gehaltvolle Suppe, bei der ein Huhn stundenlang gnadenlos ausgekocht wurde, bis auch die letzte Salmonelle in die Brühe gewandert ist, pflegen sich viele noch während der Feier offen gestanden voll zu kotzen. Mir ist noch von letztem Jahr im Gedächtnis, wie ein eigentlich sehr netter Kollege meiner Frau die Hand schüttelte und sie gleichzeitig freundlich lächelnd mit seinem Mageninhalt versah an der Jacke. Ein merkwürdiges Bild.

Ich habe mich dieses Jahr nur mit ein paar Gläsern "Chile late harvest" vergnügt und die sofort einsetzenden Kopfschmerzen des sehr süßen Weines genossen. Wie ein Eiswein, nur ohne den Spaß (aka die enorme Blume eines Eisweins) dabei. Vom Lycheelikör probierte ich ein Schlückchen und konnte mich nicht entscheiden, ob er eher wie Brennspiritus oder wie Industriealkohol schmeckte. Da ist den Taiwanern sicher wieder so ein Package-Deal in den Sinn gekommen. Geschäftssinn haben sie ja. Wer drei Flaschen kauft, kriegt einen weißen Stock dazu. Ab einer Kiste gibt es einen Blindenhund im Bundle.

Mein griesgrämiger Gesichtsausdruck hielt dann wohl auch die Kollegen davon ab mich dieses Jahr zum "Wettrinken" aufzufordern wie die Jahre davor. Unterdessen waren die Kollegen damit beschäftigt, alle Alkoholika von Famous Goose über Bailey's Cream bis hin zum Wein in einen großen Kunstoffkanister zu kippen und dann unzeremoniell in sich rein zu schütten. Was Alkohol angeht, da werden die Taiwaner so richtig zu Genießern.

Stielvoller (sic) Alkoholgenuss in Taiwan, jedes Jahr wieder ein Erlebnis. Und alles kein Grund zur Aufregung, alles taiwannormal, da sind meine Frau und ich uns einig.