Bin ab sofort stolzer Besitzer meines eigenen Kohlkopfs. Die Firma hat in ihrer Güte jeden Mitarbeiter mit seinem eigenen grünen Kohlkopf ausgestattet. Konnte meinen nicht mal fotografieren, meine Frau hatte ihn sofort gut verpackt, Schwiegermutter wird sicher lecker Kohl draus kochen. Der ein oder andere Hardwaremensch hier hat die Dinger am 2. Tag etwas planlos im Regal verstaut neben Computerbauteilen und Lötkolben. Eigentlich kenne ich solche Nahrungsgeschenke eher aus dem Ostblock, vom Hörensagen, von wegen Lebensmittelknappheit, wovon hier nun wirklich nicht die Rede sein kann.
In meiner letzten deutschen Dot-Com-Bubble - Softwarebude hätte dieses Geschenk sicher zu einer wüsten Kohlkopfschlacht unter den Entwicklern geführt. Aber so etwas machen taiwanische Angestellte nicht, sind viel zu brav dazu.
Dieses Blog durchsuchen
Freitag, November 30, 2012
Donnerstag, November 29, 2012
Kuchenspiegel dramatisch gesunken
In der letzten Zeit ist mein Kuchenspiegel im Blut dramatisch gesunken. Ursprünglich hatten wir von einer Konditorei mit wienerisch angehauchten Kuchen- und Tortenprogramm bei uns in der Nähe öfter mal sehr teuren, aber auch guten Kuchen respektive Törtchen geholt. Bis meine Frau im Internet alarmiert wurde, ein Kunde hätte mit dem Handy eine Ratte fotografiert, die sich im Schaufenster gerade am Kuchen gütlich gehalten hatte. Mit Beweisfoto, sagte meine Frau. Also gehen wir da nicht mehr hin.
Das "88-Degree"-Café (Zahl geändert) mit Törtchensortiment wurde von uns als Ersatz genommen, doch dann gab es auch da einen angeblichen Internetalarm mit vierbeinigen Freunden, man hat keine Chance, das zu überprüfen. Also auch kein 88er-Kuchen mehr.
Täglich komme ich auf dem Weg zu Schwiegermutters Wohnung an der kleinen Bäckerei bei uns an der Ecke vorbei. Nur Küchlein haben sie im Sortiment, immer steht das Rolltor auf und es gibt keine Glasfront oder Tür, sondern die Bäckerei öffnet sich direkt auf die Straße. Drinnen, gleich zwei Meter hinter der Straßenfront, stehen dann Kuchentabletts, lecker anzusehen und die Inhaberin arbeitet fleißig an den offen ausliegenden Backwaren. Da will ich aber auch nicht kaufen. Mopeds und Autos rasen an den Kuchen vorbei. Für Taiwaner ist das so in Ordnung und sicher haben sie Recht im eigenen Land und die Kuchen sind sauber und lecker, da habe ich keinen Zweifel. Sehen ja auch so aus. Auch die Müllsammelei Gegenüber durch eine alte Frau ist OK und die paar Ratten in der Straße sind sicher auch kein Problem. Glas ist teuer, ich weiß. Aber kaufen will ich da dann auch nicht, als Europäer hat man so dieses Mittelalter-Trauma, von wegen enge schmuddelige Gassen mit Müll und Rattten, die am Mehl fressen.
Na ja, meiner Figur bekommt es. Das taiwanische Ekelfleisch aus Knochen und Knorpel und Fett hat mich zum Wenigfleischesser gemacht und meine Fantasie macht mich zum Kuchenvermeider. Vielleicht schaffe ich das 11. Kilo weniger ja doch noch, erst mal ist mein BMI jedenfalls unter 30, das ist schon mal ein Fortschritt. War mal 32 oder so, brrrr. Wir Ausländer sind Wirrköpfe mit unseren eingebildeten Problemen, die uns lecker Fleisch und Backwaren verschmähen lassen, während es sich die Inländer knirschend schmecken lassen.
Das "88-Degree"-Café (Zahl geändert) mit Törtchensortiment wurde von uns als Ersatz genommen, doch dann gab es auch da einen angeblichen Internetalarm mit vierbeinigen Freunden, man hat keine Chance, das zu überprüfen. Also auch kein 88er-Kuchen mehr.
Täglich komme ich auf dem Weg zu Schwiegermutters Wohnung an der kleinen Bäckerei bei uns an der Ecke vorbei. Nur Küchlein haben sie im Sortiment, immer steht das Rolltor auf und es gibt keine Glasfront oder Tür, sondern die Bäckerei öffnet sich direkt auf die Straße. Drinnen, gleich zwei Meter hinter der Straßenfront, stehen dann Kuchentabletts, lecker anzusehen und die Inhaberin arbeitet fleißig an den offen ausliegenden Backwaren. Da will ich aber auch nicht kaufen. Mopeds und Autos rasen an den Kuchen vorbei. Für Taiwaner ist das so in Ordnung und sicher haben sie Recht im eigenen Land und die Kuchen sind sauber und lecker, da habe ich keinen Zweifel. Sehen ja auch so aus. Auch die Müllsammelei Gegenüber durch eine alte Frau ist OK und die paar Ratten in der Straße sind sicher auch kein Problem. Glas ist teuer, ich weiß. Aber kaufen will ich da dann auch nicht, als Europäer hat man so dieses Mittelalter-Trauma, von wegen enge schmuddelige Gassen mit Müll und Rattten, die am Mehl fressen.
Na ja, meiner Figur bekommt es. Das taiwanische Ekelfleisch aus Knochen und Knorpel und Fett hat mich zum Wenigfleischesser gemacht und meine Fantasie macht mich zum Kuchenvermeider. Vielleicht schaffe ich das 11. Kilo weniger ja doch noch, erst mal ist mein BMI jedenfalls unter 30, das ist schon mal ein Fortschritt. War mal 32 oder so, brrrr. Wir Ausländer sind Wirrköpfe mit unseren eingebildeten Problemen, die uns lecker Fleisch und Backwaren verschmähen lassen, während es sich die Inländer knirschend schmecken lassen.
Globale Wirtschaftsmacht, Politik am Gängelband
Schon in den 80ern habe ich im Sozialkundeunterricht gelernt, dass sich die Wirtschaft global vernetzt während die Politik national bleibt. Ergo würde die Wirtschaft immer mächtiger und die Politiker hätten im Grunde genommen gar nichts mehr zu entscheiden. An solchen Artikeln wie diesem hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/euro-krise-koalition-und-opposition-in-der-griechenland-falle-a-869806.html) sieht man, dass das längst der Fall ist. Europa steckt in der Euro-Krise, die wahrscheinlich irgendwann auf eine teilweise Geldentwertung hinaus laufen wird, aber es gibt in Deutschland für den Wähler nicht die Möglichkeit, die Europolitik zu steuern. Alle Parteien (Radikale mal ausgenommen) wollen die selbe Euro-Politik und stimmen im Bundestag geschlossen ab. Müsste es nicht eine Opposition mit einem deutlich unterschiedlichen Programm geben zu dem Thema?
Antwort: Nein. Finanz- und Realwirtschaft haben die Macht und wollen ihre faulen Kredite vom Steuerzahler erstattet haben, also liegen alle nennenswerten Parteien auf Linie, denn die Linie wird von der Wirtschaftselite vorgegeben, nicht von der Politik.
Erstaunlich finde ich mit meinem Außenblick aus dem die Zuwanderung streng regulierenden Taiwan, dass es in Deutschland keine nichtradikale Partei gibt, die etwa Zuwanderung mehr steuern will (a la Kanada etwa mit Quotensystem) und auch wie in anderen Ländern Zuwanderern nicht mehr über Sozialleistungen (vom Steuerzahler) den Lebensunterhalt finanzieren will. Wandern sie mal nach Kanada oder Taiwan aus: da muss man schon selbst Geld verdienen. Alle maßgebenden Parteien machen auch hier die selbe Politik.
Warum? Die Wirtschaft will Arbeitskräfte zuwandern lassen. Spart ihr Geld, weil die neuen weniger verlangen und weniger selbstbewusst verhandeln.
Unterschiede in Europolitik oder Einwanderungspolitik beschränken sich auf Folklore, etwa wenn damals der hessische Ministerpräsident mal wieder gegen Ausländer geredet hat. Nur Gerede, dumme undifferenzierte Polemik die rechte Wähler einfangen soll.
Die alte Sozialkundestunde ist also wahr geworden, die Wirtschaftseliten bestimmen den Kurs, die Politiker folgen und der Wähler hat nichts mehr zu entscheiden.
So... und jetzt weiter im Progrom... (wie mal der Moderator im NDR gesagt hat).
Antwort: Nein. Finanz- und Realwirtschaft haben die Macht und wollen ihre faulen Kredite vom Steuerzahler erstattet haben, also liegen alle nennenswerten Parteien auf Linie, denn die Linie wird von der Wirtschaftselite vorgegeben, nicht von der Politik.
Erstaunlich finde ich mit meinem Außenblick aus dem die Zuwanderung streng regulierenden Taiwan, dass es in Deutschland keine nichtradikale Partei gibt, die etwa Zuwanderung mehr steuern will (a la Kanada etwa mit Quotensystem) und auch wie in anderen Ländern Zuwanderern nicht mehr über Sozialleistungen (vom Steuerzahler) den Lebensunterhalt finanzieren will. Wandern sie mal nach Kanada oder Taiwan aus: da muss man schon selbst Geld verdienen. Alle maßgebenden Parteien machen auch hier die selbe Politik.
Warum? Die Wirtschaft will Arbeitskräfte zuwandern lassen. Spart ihr Geld, weil die neuen weniger verlangen und weniger selbstbewusst verhandeln.
Unterschiede in Europolitik oder Einwanderungspolitik beschränken sich auf Folklore, etwa wenn damals der hessische Ministerpräsident mal wieder gegen Ausländer geredet hat. Nur Gerede, dumme undifferenzierte Polemik die rechte Wähler einfangen soll.
Die alte Sozialkundestunde ist also wahr geworden, die Wirtschaftseliten bestimmen den Kurs, die Politiker folgen und der Wähler hat nichts mehr zu entscheiden.
So... und jetzt weiter im Progrom... (wie mal der Moderator im NDR gesagt hat).
Montag, November 26, 2012
Hitler und der Truthahn
Roadies-Party im ... nun im Roadies (roadiescafe.com.tw). Unsere Abteilung hatte diesmal die Demokratiesperentien sein gelassen und meine Frau hatte administrativ entschieden, dass es diesmal ins Roadies ging am Sonntag. Bislang hatte meine Frau immer Erfolg mit den von ihr organisierten Abteilungsparties und so auch diesmal, zwar gab es kein Kost-Handgeld und keine Anwesenheitsprämie diesmal (selbst die seelige Astro-Show von Klaus Buchholz und Frau Tessier wäre mit meiner Frau als Managerin sicherlich gut besucht gewesen), dafür aber eben US-Tex-Mex-Essen. Und so waren wieder alle guter Dinge. Auch unser Junior, der anhand von Kolleginnen mitgebrachten anderen Exemplaren feststellen konnte, dass es noch andere Babies auf der Welt gibt.
Wer sich noch erinnert, ich mag dann und wann genervt auf das Stichwort Roadies reagiert haben und entsprechendes im Blog geschrieben haben, das lag aber nur an dem Umstand, dass meine Frau mir den exzellent kochenden Ex-US-Marineoffizier (U-Boot-Kommandant) mit Doktortitel und ausgeprägten praktischen Fähigkeiten (Modellbau, Holzarbeiten) öfter mal (also täglich etwa 3 Wochen lang) als Vorbild präsentiert hatte. Und bei mir sieht es da halt düster aus. Falte ich ein Papierflugzeug runzelt sogar mein Junior die Stirn, wenn es wie ein Stein zu Boden fällt, meine Modellflugzeuge sahen immer aus, als habe man sie von außen mit zähem Pudding eingeschmiert und zu mehr als einer Luftmatratze mit Segel habe ich es nie gebracht.
Das Essen im Roadies war wie gewohnt sehr gute US-Mex-Küche, schwer und fleischig, bisweilen italienisch in Form von Pizzen und Lasagne und super-lecker. Auch wenn das Essen sicher nicht zu meiner ansonsten wenig-Kalorien-wenig-rotes-Fleisch - Diät passt, deretwegen ich schon 10 kg verloren habe (das 11. will einfach nicht mehr), so war es doch toll mit lecker Lasagne und Pizzen und Quesadillas mal einen Tag frei zu nehmen von der kalorienarmen Ernährungsweise. Nur das Medium-Beef hatte mich erschreckt, ich kann scheinbar kein Blut mehr sehen so fleischarm ernährt.
Sams promimente Weltkrieg-2-Dekoration würde wohl in Deutschland zu einem Einsatz des Sondereinsatzkommandos führen, denn ganz hinten sind im Bilde zwei Hakenkreuze zu erkennen auf dem Bahnsteig. Aber in Taiwan regt das nun wirklich keinen Menschen auf.
So gab es Eistee, Cocktails, gutes Essen neben dem Hakenkreuz. Wir Deutschen waren eben die bösen Jungs mit den großen Kanonen und wenn ich die Hakenkreuze hier im Bild, wie in deutschen Blogs üblich, rausretuschieren würde, würde es daran auch nichts ändern.
Sollten Sie also zufällig ein arbeitsloser Anwalt sein, dann tippen sie schon mal die Abmahnung, ich werfe sie dann einfach weg. Zeitgeschichte ist Zeitgeschichte und ich bin dieses bunzelrepublikanische "Hilfe! Das Modell hat ein Hakenkreuz!" einfach leid. In Blogfotos habe ich einst sogar schon schon von buddhistischen Tempeln die spiegelverkehrten buddhistischen Swastikas entfernt, so ein Irrsinn.
Vegetarier gab es unter den Kollegen nicht, auch gut so, denn sogar der Salat hatte gebratenes Mett untergerührt.
Bei einem Spaziergang in der hübschen Gegend um das Roadies herum sahen wir, dass die teuren Reihenhäuser, die dort einsam umgeben von heimlichen wilden Mülldeponien stehen immer noch leer sind. Müll und zahlreichen Einbrüchen (lt. Roadies-Betreiber) sei dank. Und des hohen Preisschilds von vor Jahren schon 32 Millionen Taiwandollar wegen (durch 40 etwa in Euro), heute sind es 50 Millionen, sagte meine Frau und unterdessen fuhr ein LKW heran um neben den teuren Leerhäusern Müll abzuladen.
Viele Immobilien stehen in Taiwan leer, als verzweifelte Spekulationsobjekte. 50 Millionen sind ein stolzer Preis für die entfernteste Provinz, solche Preise kriegt man wohl eher in Taipei direkt. Aber sehen ganz dekorativ aus die Häuser, mitten im grünen Salat (ohne gebratenes Mett).
Ach ja, Christmas-Turkey gab es im Roadies, super-lecker und sanftig, nicht wie sonst so trocken, wie ich ihn gewohnt war.
Wer also eine nette Immobilie sucht wende sich vertrauensvoll an mich, für 60 Millionen vermittele ich sie gerne weiter, die Immobilienblase muss schließlich wachsen. Und man hat eine nette Aussicht ins Grüne, das Roadies (das wohl einst der Verkaufspavillion für die Häuser war) hinten dran, kann manchmal den Ludigel dort sehen, der sonst kaum aus dem Haus geht außer der Arbeit und den Müll entsorgt man ganz bequem gleich links neben den Häusern oder vorne einfach über die Böschung in den Urwald.Wem das noch nicht böse genug ist, der kann sich noch ein paar Fledermausfiguren an der Protzfassade anbringen, passt sicherlich irgendwie und sich einen Behindertenparkplatz vorm Haus einzeichnen und täglich einfach draufparken.
Wer sich noch erinnert, ich mag dann und wann genervt auf das Stichwort Roadies reagiert haben und entsprechendes im Blog geschrieben haben, das lag aber nur an dem Umstand, dass meine Frau mir den exzellent kochenden Ex-US-Marineoffizier (U-Boot-Kommandant) mit Doktortitel und ausgeprägten praktischen Fähigkeiten (Modellbau, Holzarbeiten) öfter mal (also täglich etwa 3 Wochen lang) als Vorbild präsentiert hatte. Und bei mir sieht es da halt düster aus. Falte ich ein Papierflugzeug runzelt sogar mein Junior die Stirn, wenn es wie ein Stein zu Boden fällt, meine Modellflugzeuge sahen immer aus, als habe man sie von außen mit zähem Pudding eingeschmiert und zu mehr als einer Luftmatratze mit Segel habe ich es nie gebracht.
Das Essen im Roadies war wie gewohnt sehr gute US-Mex-Küche, schwer und fleischig, bisweilen italienisch in Form von Pizzen und Lasagne und super-lecker. Auch wenn das Essen sicher nicht zu meiner ansonsten wenig-Kalorien-wenig-rotes-Fleisch - Diät passt, deretwegen ich schon 10 kg verloren habe (das 11. will einfach nicht mehr), so war es doch toll mit lecker Lasagne und Pizzen und Quesadillas mal einen Tag frei zu nehmen von der kalorienarmen Ernährungsweise. Nur das Medium-Beef hatte mich erschreckt, ich kann scheinbar kein Blut mehr sehen so fleischarm ernährt.
Sams promimente Weltkrieg-2-Dekoration würde wohl in Deutschland zu einem Einsatz des Sondereinsatzkommandos führen, denn ganz hinten sind im Bilde zwei Hakenkreuze zu erkennen auf dem Bahnsteig. Aber in Taiwan regt das nun wirklich keinen Menschen auf.
So gab es Eistee, Cocktails, gutes Essen neben dem Hakenkreuz. Wir Deutschen waren eben die bösen Jungs mit den großen Kanonen und wenn ich die Hakenkreuze hier im Bild, wie in deutschen Blogs üblich, rausretuschieren würde, würde es daran auch nichts ändern.
Sollten Sie also zufällig ein arbeitsloser Anwalt sein, dann tippen sie schon mal die Abmahnung, ich werfe sie dann einfach weg. Zeitgeschichte ist Zeitgeschichte und ich bin dieses bunzelrepublikanische "Hilfe! Das Modell hat ein Hakenkreuz!" einfach leid. In Blogfotos habe ich einst sogar schon schon von buddhistischen Tempeln die spiegelverkehrten buddhistischen Swastikas entfernt, so ein Irrsinn.
Vegetarier gab es unter den Kollegen nicht, auch gut so, denn sogar der Salat hatte gebratenes Mett untergerührt.
Bei einem Spaziergang in der hübschen Gegend um das Roadies herum sahen wir, dass die teuren Reihenhäuser, die dort einsam umgeben von heimlichen wilden Mülldeponien stehen immer noch leer sind. Müll und zahlreichen Einbrüchen (lt. Roadies-Betreiber) sei dank. Und des hohen Preisschilds von vor Jahren schon 32 Millionen Taiwandollar wegen (durch 40 etwa in Euro), heute sind es 50 Millionen, sagte meine Frau und unterdessen fuhr ein LKW heran um neben den teuren Leerhäusern Müll abzuladen.
Viele Immobilien stehen in Taiwan leer, als verzweifelte Spekulationsobjekte. 50 Millionen sind ein stolzer Preis für die entfernteste Provinz, solche Preise kriegt man wohl eher in Taipei direkt. Aber sehen ganz dekorativ aus die Häuser, mitten im grünen Salat (ohne gebratenes Mett).
Ach ja, Christmas-Turkey gab es im Roadies, super-lecker und sanftig, nicht wie sonst so trocken, wie ich ihn gewohnt war.
Wer also eine nette Immobilie sucht wende sich vertrauensvoll an mich, für 60 Millionen vermittele ich sie gerne weiter, die Immobilienblase muss schließlich wachsen. Und man hat eine nette Aussicht ins Grüne, das Roadies (das wohl einst der Verkaufspavillion für die Häuser war) hinten dran, kann manchmal den Ludigel dort sehen, der sonst kaum aus dem Haus geht außer der Arbeit und den Müll entsorgt man ganz bequem gleich links neben den Häusern oder vorne einfach über die Böschung in den Urwald.Wem das noch nicht böse genug ist, der kann sich noch ein paar Fledermausfiguren an der Protzfassade anbringen, passt sicherlich irgendwie und sich einen Behindertenparkplatz vorm Haus einzeichnen und täglich einfach draufparken.
Freitag, November 23, 2012
Beauty-Shot
Fotografien lügen. Grundsätzlich. Weil Objektivität gibt es nicht. Ich habe oft genug von Taipei hier ausgesprochen hässliche Fotos gemacht, die hässlichen Ecken noch betont, das ganze ins Blog gestellt und die Bestätigung bekommen "das sieht ja aus wie in Kalkutta". Keine Ahnung wie es da aussieht, wahrscheinlich wie in Hyderabad/Indien wo ich unlängst war und da war es eigentlich ganz interessant. Oder eben auch hässlich. Eines der Fotos, die sich bzgl. Taipei auf die Hässlichkeit konzentrieren, ist in diesem alten Artikel abgebildet: http://bobhonest.blogspot.tw/2012/11/wie-konnen-sie-nur.html. Den hässlichen Fensterblick in dem verlinkten Artikel habe ich, wenn ich geradeaus aus dem kleinen Zimmer in der Wohnung gucke. Gucke ich ein bisschen höher, sehe ich wieder einen grünen Gipfel, der hinter den grauen Häusern hervorragt. Etwa so, hier gesehen vom Dach: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrj5X8N8QnNwJcaTV48Nyw45eUmPCKJ2PRiaenFPzZVLZSY4mWo76iHC2uElMZwsMowjLNEOVlNCEIxfmz2xCRiAL_GkI6wf-kV8pM5NLGW1oAaz_aewAV-qlcGjoJTtjnZ2c/s1600/haessDsc06061.jpg
Hier nun einmal ein Beauty-Shot in einer ziemlich trostlosen Gasse. Sieht nett aus, mit Photoshop noch mehr Farbe rein als wirklich da ist, mit dem Fisheye die Gasse verbreitert und anschließend mit Photoshop die Verzerrungen rausgerechnet. Das Ergebnis sieht ein bisschen nach romantischer Altstadt aus.
Würde ich tagsüber das Grundstück rechts davon fotografieren, wo allerlei Krimskrams neben einer Baracke steht, oder das ein paar Häuser weiter die alte Frau fotografieren, die täglich Müll einsammelt, sortiert und weiterverkauft und bisweilen ein kleines Müllchaos in der Gasse veranstaltet, dann würde es ein völlig anderes Bild der Gegend ergeben.
Tatsächlich liegt es an einem selbst, ob man es eher als schön oder hässlich wahrnimmt. Und in der Tat ist der kleine Landrover da fast so breit wie das Obergeschoss des Hauses.
Die selbe Gasse hier: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5yaCxOh5jifA7-NeMTKE-g0XMVYkDz-85J6sXTVwywcmas8wG4Ewq3elDF9fGfd7Yj9lexldh_jNrIq9718h4kfOYW8uyNoiL6WMoKRKi4WkL2kBrZDNZ8PztosJb3LbtlwI/s1600/smLittleVillageNeiHu_DSC08711(1).JPG
Und das selbe Haus hier: http://www.flickr.com/photos/89506873@N08/8140831724/in/photostream
Der draußen angebundene Wachhund (ist sogar im Bild und hat sich gerade am Hinterteil geleckt, ich erinnere mich) toleriert mich mittlerweile großzügig.
Hier nun einmal ein Beauty-Shot in einer ziemlich trostlosen Gasse. Sieht nett aus, mit Photoshop noch mehr Farbe rein als wirklich da ist, mit dem Fisheye die Gasse verbreitert und anschließend mit Photoshop die Verzerrungen rausgerechnet. Das Ergebnis sieht ein bisschen nach romantischer Altstadt aus.
Wieder drastisch vergrößerbar per Linksklick+Linksklick im Firefox
Würde ich tagsüber das Grundstück rechts davon fotografieren, wo allerlei Krimskrams neben einer Baracke steht, oder das ein paar Häuser weiter die alte Frau fotografieren, die täglich Müll einsammelt, sortiert und weiterverkauft und bisweilen ein kleines Müllchaos in der Gasse veranstaltet, dann würde es ein völlig anderes Bild der Gegend ergeben.
Tatsächlich liegt es an einem selbst, ob man es eher als schön oder hässlich wahrnimmt. Und in der Tat ist der kleine Landrover da fast so breit wie das Obergeschoss des Hauses.
Die selbe Gasse hier: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5yaCxOh5jifA7-NeMTKE-g0XMVYkDz-85J6sXTVwywcmas8wG4Ewq3elDF9fGfd7Yj9lexldh_jNrIq9718h4kfOYW8uyNoiL6WMoKRKi4WkL2kBrZDNZ8PztosJb3LbtlwI/s1600/smLittleVillageNeiHu_DSC08711(1).JPG
Und das selbe Haus hier: http://www.flickr.com/photos/89506873@N08/8140831724/in/photostream
Der draußen angebundene Wachhund (ist sogar im Bild und hat sich gerade am Hinterteil geleckt, ich erinnere mich) toleriert mich mittlerweile großzügig.
Donnerstag, November 22, 2012
Toyota Himmel
Im Militärveteranenviertel, wo ich und Frau und Junior logieren, hat sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verwandelt. Gerade die Ergeschosswohnungen werden immer wieder aufgehübscht, mit modernen Fensterfronten, schicken Innenausbauten und ein Nachbar hat Parterre sogar einen Gartenzaun um seinen kleinen Hof angebracht und innen Grün gepflanzt, so dass es aussieht wie der Eingang zu einem deutschen Einfamilienhaus (nicht im Bild). Die Ergeschosswohnungen haben ja eigene Eingänge hier in den Häusern.
Meine Frau erinnert mich denn auch immer wieder daran, dass ich solche Wohnungen vor sechs Jahren immer abgelehnt habe, die damals noch für 6 Millionen NT zu haben waren und heute 18 Millionen kosten. So eine Ergeschosswohnung würde ich aber nicht haben wollen, denn am Wochenende fahren lärmende Lautsprecherwagen durch die engen Gassen und produzieren einen infernalischen Lärm, wenn sie Soyapudding oder Kabel am laufenden Meter anpreisen. Oder den Schrott einsammeln wollen. Selbst oben im Siebten kriege ich da manchmal den Rappel, wenn sie sich vorm Haus festsetzen. Oben unterm Dach ist es eigentlich am besten, da tanzt einem keiner auf dem Kopf herum, denn die Decken sind dünn.
Gemausert hat sich das Viertel ungemein, mehr Grün ist gepflanzt, das ein oder andere Erdgeschoss ist adrett aufgemacht und neuerdings werden sogar die Treppenhäuser gereinigt. Wer das eigentlich tut, ist ein Mysterium, über das ich mir vorgenommen habe nie nachzudenken. Es würde möglicherweise die Frau erklären, die neulich von den Nachbarn Geldscheine eingesammelt hat und mich zeternd bis in den Fahrstuhl verfolgte, während ich angestrengt versuchte, sie zu ignorieren. Wer Rechnungen schreiben kann, ist klar im Vorteil.
Als ich 2004 hier herzog sah das alles noch anders aus, überall nur graue düstere Käfige, man stelle sich eine der düsteren Gitterfensterfronten multipliziert über die ganze Fassade vor. Dazu Müll zwischen den Häusern, Uringeruch im Treppenhaus (Haushunde vermutlich) und tote Riesenkakerlaken auf dem Rücken. Langsam entwickelt es sich, wenn es so weiter geht sieht es 2020 richtig gut aus. Make that 2025. Meine Frau sagt übrigens, das Grün lockt nur Mücken an. Auch wieder wahr.
Wer von meiner neuen Fisheye-Perspektive noch keine Überdosis hat, kann das Bild im Firefox mit Linksklick oder auch Mittelklick vergrößern.
Meine Frau erinnert mich denn auch immer wieder daran, dass ich solche Wohnungen vor sechs Jahren immer abgelehnt habe, die damals noch für 6 Millionen NT zu haben waren und heute 18 Millionen kosten. So eine Ergeschosswohnung würde ich aber nicht haben wollen, denn am Wochenende fahren lärmende Lautsprecherwagen durch die engen Gassen und produzieren einen infernalischen Lärm, wenn sie Soyapudding oder Kabel am laufenden Meter anpreisen. Oder den Schrott einsammeln wollen. Selbst oben im Siebten kriege ich da manchmal den Rappel, wenn sie sich vorm Haus festsetzen. Oben unterm Dach ist es eigentlich am besten, da tanzt einem keiner auf dem Kopf herum, denn die Decken sind dünn.
Gemausert hat sich das Viertel ungemein, mehr Grün ist gepflanzt, das ein oder andere Erdgeschoss ist adrett aufgemacht und neuerdings werden sogar die Treppenhäuser gereinigt. Wer das eigentlich tut, ist ein Mysterium, über das ich mir vorgenommen habe nie nachzudenken. Es würde möglicherweise die Frau erklären, die neulich von den Nachbarn Geldscheine eingesammelt hat und mich zeternd bis in den Fahrstuhl verfolgte, während ich angestrengt versuchte, sie zu ignorieren. Wer Rechnungen schreiben kann, ist klar im Vorteil.
Als ich 2004 hier herzog sah das alles noch anders aus, überall nur graue düstere Käfige, man stelle sich eine der düsteren Gitterfensterfronten multipliziert über die ganze Fassade vor. Dazu Müll zwischen den Häusern, Uringeruch im Treppenhaus (Haushunde vermutlich) und tote Riesenkakerlaken auf dem Rücken. Langsam entwickelt es sich, wenn es so weiter geht sieht es 2020 richtig gut aus. Make that 2025. Meine Frau sagt übrigens, das Grün lockt nur Mücken an. Auch wieder wahr.
Mittwoch, November 21, 2012
Caged skillsets
Der Begriff "caged skillsets" kam mir heute Morgen in den Sinn, weil ich schon beim Frühstück über Management-Worthülsen diskutieren musste, von denen sowieso niemand mehr weiß was sie bedeuten. Sieht man die Käfige der Mittelklassemietshäuer hier in Taipei, wie hier in meinem patriotischen Wohnviertel, wo fast an jedem Haus auch nächtens eine Flagge der Republik China hängt, dann muss man wissen, dass hinter jedem Gitter eine Familie lebt, deren Mitglieder sich im Grunde genommen für erstklassige Geschäftsleute halten, nur dass das Schicksal sie vielleicht gerade dazu zwingt, ihr Geld als Arbeitsdrohne in einem namenlosen Büro names "Gold Chance Big Fortune Storage Company" auf Chinesisch, "Storatec" auf Englisch, zu verdienen.
Der Skillset expandiert im Firefox auf Mouseklick im Broadband, können Sie beim Power-Lunch drauf klicken.*
Auch meine Taiwanfamilie hier, gleich links in der Nachbarreihe hinter dem Haus mit der Flagge, ist so ein caged skillset, so ein eingesperrter Satz von unternehmerischen Fähigkeiten. Alle haben immer Ideen, wie ein Taiwandollar irgendwo zu verdienen ist, vom Schuhwaschsalon bis hin zur landesweit ausliefernden Blaubeerenpuddigfabrik in der 3-Quadratmeterküche. Nur die zweite Schwester der Familie ist die einzige, die es erfolgreich umgesetzt hat und verdient sich mittlerweile eine goldene Nase mit einem Bubble-Tea - Franchise auf den Philipinen. Während die Deutschen den Bubbletea mit vietnamesischer giftgrüner Zuckerjauche zubereiten und ängstlich am Strohhalm saugen, dabei überlegend welcher Krebstod ihnen nun droht (oft genug hier im Blog diskutiert), trinken die Philipinos einfach das taiwanische Original und sind ganz wild darauf.
Die nächste Familienindee, ein italienisches Restaurant aufzumachen, ist unterdessen etwas gereift. Meine Gattin hat mittlerweile die Fähigkeit erworben, köstliche italienische und andere europäische Gerichte zu kochen und mästet mich damit förmlich zwischen den Mahlzeiten. Ob wir irgendwann ein Ristaurante aufmachen, steht aber in den Sternen, denn unsere taiwanischen Testesser haben immer dann besondere Zurückhaltung beim Essen an den Tag gelegt (aber gleichwohl beteuert es sei köstlich!), wenn es mir besonders gut schmeckte (Salz im Essen-Alarm!!!!!!!!). Aber jetzt haben auch wir einen weiteren unternehmerischen Skillset.
So zurück zu den Präsentationen. Und meine Frau will nachher noch eine neue Idee zum Reichwerden diskutieren, irgendwas mit Immobilien in Spanien. Madre de dios.
Ludigels Nightlife-Photostream
* Für fototechnisch interessierte: Gemacht mit 15mm - Objektiv an einer der "alten" Fullframe-Sony SLRs (Objektiv Sigma EX DG 2,8/15mm)
Auch meine Taiwanfamilie hier, gleich links in der Nachbarreihe hinter dem Haus mit der Flagge, ist so ein caged skillset, so ein eingesperrter Satz von unternehmerischen Fähigkeiten. Alle haben immer Ideen, wie ein Taiwandollar irgendwo zu verdienen ist, vom Schuhwaschsalon bis hin zur landesweit ausliefernden Blaubeerenpuddigfabrik in der 3-Quadratmeterküche. Nur die zweite Schwester der Familie ist die einzige, die es erfolgreich umgesetzt hat und verdient sich mittlerweile eine goldene Nase mit einem Bubble-Tea - Franchise auf den Philipinen. Während die Deutschen den Bubbletea mit vietnamesischer giftgrüner Zuckerjauche zubereiten und ängstlich am Strohhalm saugen, dabei überlegend welcher Krebstod ihnen nun droht (oft genug hier im Blog diskutiert), trinken die Philipinos einfach das taiwanische Original und sind ganz wild darauf.
Die nächste Familienindee, ein italienisches Restaurant aufzumachen, ist unterdessen etwas gereift. Meine Gattin hat mittlerweile die Fähigkeit erworben, köstliche italienische und andere europäische Gerichte zu kochen und mästet mich damit förmlich zwischen den Mahlzeiten. Ob wir irgendwann ein Ristaurante aufmachen, steht aber in den Sternen, denn unsere taiwanischen Testesser haben immer dann besondere Zurückhaltung beim Essen an den Tag gelegt (aber gleichwohl beteuert es sei köstlich!), wenn es mir besonders gut schmeckte (Salz im Essen-Alarm!!!!!!!!). Aber jetzt haben auch wir einen weiteren unternehmerischen Skillset.
So zurück zu den Präsentationen. Und meine Frau will nachher noch eine neue Idee zum Reichwerden diskutieren, irgendwas mit Immobilien in Spanien. Madre de dios.
Ludigels Nightlife-Photostream
* Für fototechnisch interessierte: Gemacht mit 15mm - Objektiv an einer der "alten" Fullframe-Sony SLRs (Objektiv Sigma EX DG 2,8/15mm)
Montag, November 19, 2012
Taike: Was ist das eigentlich?
"Taike" war für mich bislang ein Kleidungsstil, nämlich wenn 20+ jährige junge Frauen lila undurchsichtige Strumpfhosen, grüne Extrem-High-Heels und ein gelbes Oberteil anhaben und sich grell schminken dazu. Aber offenwar steht "Taike", was wörtlich manchmal als "zusammengewürfelt" übersetzt wird, dann aber wieder auch als "zu Gast in Taiwan" benannt wird (aha! Fast das Selbe!) aber auch für einen Lebensstil. Grob vereinfacht gesagt ein taiwanischer Arbeiterklasse-Lebenstil, Bildung nicht so toll, dafür Betelnuss kauen, rauchen (offenbar auf dem Trottoir hingekauert) und natürlich dabei blaue Strandlatschen an den Füßen. Gefällt mir die weibliche Variante, die man offenbar bisweilen "Taimei" nennt, einfach besser.
In diesem Artikel wird das Ganze zum Lebensstil erklärt: http://www.taipeitimes.com/News/editorials/archives/2006/05/10/2003307182
Eine gewisse Jeannie Hsieh wird immer wieder als Beispiel für eine Taimei genannt. Ihr neuster Song heißt "Beep beep beep" und man ahnt es vielleicht schon, die Reime sind eventuell nicht so wichtig wie der Minirock, ohnehin ist im Taiwan-TV jungen Frauen unter 30 das Tragen von etwas anderen als breiteren Gürteln verboten - mit richtiger Unterbekleidung kommt da keine ins Studio rein. So jedenfalls mein Eindruck jedes Wochenende wenn ich mit Junior und Frau die taiwanischen Wochenend-Abendshows gucke.
Jeannie Hsiehs Piepen ist hier so sehen oder drüber zu lesen: http://www.cpopaccess.com/2010/10/jeannie-hsieh-comes-back-with-new.html oder auch hier (http://www.kmd-studio.com/main/forum.php?mod=viewthread&tid=405). Sie rennt etwa so freizügig auf der Bühne rum wie jede zweite Kollegin aus dem Vertrieb hier im Büro, also nichts besonderes.
Ihr Vater ist einer der großen Showmaster Taiwans, ein schon älterer Herr mit witzigem Beatles-Putz, der so wirkt, als hätte er irgendwo eine Perücke gefunden: http://entertainment.xin.msn.com/en/celebrity/buzz/asia/jeannie-hsieh-bags-award-at-golden-melody-awards. In seinen wohl auf Taiwanisch gehaltenen Shows verstehe ich naturgemäß kein Wort, er gibt so eine Art Peter Frankenfeld (Leute unter 40 kennen den wohl nicht mehr), mit unmöglichen Anzügen und immer irgendwie den "Proll" spielend. Das Publikum hängt vor Lachen schief in den Sitzen, wenn er unter den Showgirls (Viele kurzberockte Tanznummern) seine angebliche Tochter findet (wohl nicht die von oben ... die redet nicht mehr mit Papa steht irgendwo in den Links) und dann den einfältigen Familienvater spielt, der alles und jenes von seiner "Bühnenfrau" und Showkollegin erklärt bekommt (Tochter redet wohl wegen der Bühnenfrau nicht mehr mit Vaddern).
Witzig wirkt er schon irgendwie. Wenn man zum Beatles-Pilzkopf ein faltiges Gesicht hat und eine Grimasse zieht würde man sicher auch in Deutschland das Publikum mitreißen, gemessen am sonstigen deutschen Fernsehhumor.
Taikei ist also Rauchen in der Hocke und Betelnuss kauen und mit dem Moped zur Arbeit fahren, mit blauen Flip-Flps an den Füßen, während man Jeannie Hsieh-Fotos auf dem Smartphone guckt und dabei das Apotheken-Mixgetränk "Whisby" trinkt und dazu noch eine Vitali-Brause, die mit dem Werbespot, wo sie einen Afrikaner als Volltrottel hinstellen. Hätten wir das also geklärt.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso über der Webseite mit den Hupfdohlen-Fotos von dieser Jeannie (http://mykafkaesquelife.blogspot.tw/2010/10/jeannie-hsieh-taiwans-wonder-woman.html) "My Kafkaeseque Life" steht. Hatte Kafka auch gelbe Hotpans an?
EDIT: Wer bei Google eine Bildersuche nach "Kafka Hotpans" macht bekommt Bilder von meiner Mietwohnung gezeigt. Super Google-Artificial Intelligence!
* viele der freie-Hand-Nachtaufnahmen muss ich bei Gelegenheit noch mal mit einem Stativ wiederholen, so schleicht sich doch immer etwas Verwacklungsunschärfe oder fehlende Tiefenschärfe ein
In diesem Artikel wird das Ganze zum Lebensstil erklärt: http://www.taipeitimes.com/News/editorials/archives/2006/05/10/2003307182
Eine gewisse Jeannie Hsieh wird immer wieder als Beispiel für eine Taimei genannt. Ihr neuster Song heißt "Beep beep beep" und man ahnt es vielleicht schon, die Reime sind eventuell nicht so wichtig wie der Minirock, ohnehin ist im Taiwan-TV jungen Frauen unter 30 das Tragen von etwas anderen als breiteren Gürteln verboten - mit richtiger Unterbekleidung kommt da keine ins Studio rein. So jedenfalls mein Eindruck jedes Wochenende wenn ich mit Junior und Frau die taiwanischen Wochenend-Abendshows gucke.
Jeannie Hsiehs Piepen ist hier so sehen oder drüber zu lesen: http://www.cpopaccess.com/2010/10/jeannie-hsieh-comes-back-with-new.html oder auch hier (http://www.kmd-studio.com/main/forum.php?mod=viewthread&tid=405). Sie rennt etwa so freizügig auf der Bühne rum wie jede zweite Kollegin aus dem Vertrieb hier im Büro, also nichts besonderes.
Ob Taike oder nicht: mittlerweile empfinde ich unser Viertel in NeiHu zusehends als hübsch. Hier mit dem Fisheye noch etwas aufgehübscht, denn es vergrößert immer den Vordergrund etwas, was angesichts der Enge dringend notwendig ist.*
Ihr Vater ist einer der großen Showmaster Taiwans, ein schon älterer Herr mit witzigem Beatles-Putz, der so wirkt, als hätte er irgendwo eine Perücke gefunden: http://entertainment.xin.msn.com/en/celebrity/buzz/asia/jeannie-hsieh-bags-award-at-golden-melody-awards. In seinen wohl auf Taiwanisch gehaltenen Shows verstehe ich naturgemäß kein Wort, er gibt so eine Art Peter Frankenfeld (Leute unter 40 kennen den wohl nicht mehr), mit unmöglichen Anzügen und immer irgendwie den "Proll" spielend. Das Publikum hängt vor Lachen schief in den Sitzen, wenn er unter den Showgirls (Viele kurzberockte Tanznummern) seine angebliche Tochter findet (wohl nicht die von oben ... die redet nicht mehr mit Papa steht irgendwo in den Links) und dann den einfältigen Familienvater spielt, der alles und jenes von seiner "Bühnenfrau" und Showkollegin erklärt bekommt (Tochter redet wohl wegen der Bühnenfrau nicht mehr mit Vaddern).
Witzig wirkt er schon irgendwie. Wenn man zum Beatles-Pilzkopf ein faltiges Gesicht hat und eine Grimasse zieht würde man sicher auch in Deutschland das Publikum mitreißen, gemessen am sonstigen deutschen Fernsehhumor.
Taikei ist also Rauchen in der Hocke und Betelnuss kauen und mit dem Moped zur Arbeit fahren, mit blauen Flip-Flps an den Füßen, während man Jeannie Hsieh-Fotos auf dem Smartphone guckt und dabei das Apotheken-Mixgetränk "Whisby" trinkt und dazu noch eine Vitali-Brause, die mit dem Werbespot, wo sie einen Afrikaner als Volltrottel hinstellen. Hätten wir das also geklärt.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso über der Webseite mit den Hupfdohlen-Fotos von dieser Jeannie (http://mykafkaesquelife.blogspot.tw/2010/10/jeannie-hsieh-taiwans-wonder-woman.html) "My Kafkaeseque Life" steht. Hatte Kafka auch gelbe Hotpans an?
EDIT: Wer bei Google eine Bildersuche nach "Kafka Hotpans" macht bekommt Bilder von meiner Mietwohnung gezeigt. Super Google-Artificial Intelligence!
* viele der freie-Hand-Nachtaufnahmen muss ich bei Gelegenheit noch mal mit einem Stativ wiederholen, so schleicht sich doch immer etwas Verwacklungsunschärfe oder fehlende Tiefenschärfe ein
Freitag, November 16, 2012
Deutschland/Taiwan-Diskussion (Update)
Meine eigenen Überlegungen, dass Deutschland wohl weder für die Spargroschen der Familie Ludigel noch für das Aufziehen von Junior besonders gut im Vergleich zu Taiwan abschneidet, haben für eine ganz rege Diskussion gesorgt. Angefangen hat alles mit dem Artikel "Kopfschütteln" (http://bobhonest.blogspot.tw/2012/11/kopfschutteln-uber-die-heimat.html) dessen Anlass der Mord dreier "türkischstämmiger Berliner" an einem jungen Thaideutschen war. Dann folgte mein Logeintrag zum finanziell sehr schmerzhaften Rücktransfer der Familiengroschen aus dem eurogestressten Deutschland (http://bobhonest.blogspot.tw/2012/11/ratte-spielen-rettungsring-suchen.html). In den Kommentaren zum letzten Artikel wird auch eine Diskussion geführt, ob die Sicherheitslage nun in Taiwan oder in Deutschland besser ist.
Es sei hier erwähnt, damit die neuen Artikel nicht die Diskussion völlig überlagern.
Auch für mich immer wieder ein extremer Gegensatz: Blick aus meinem Fenster in Taiwan (linke Hälfte) und Urlaub im Garten des Reihenhauses meiner Eltern in Niedersachsen (rechte Hälfte).
UPDATE: Die Diskussion unter den angegebenen Links setzt sich fort. Interessanter Hinweis: Bayern als Alternative zum Rest von D-Land...
Es sei hier erwähnt, damit die neuen Artikel nicht die Diskussion völlig überlagern.
Auch für mich immer wieder ein extremer Gegensatz: Blick aus meinem Fenster in Taiwan (linke Hälfte) und Urlaub im Garten des Reihenhauses meiner Eltern in Niedersachsen (rechte Hälfte).
UPDATE: Die Diskussion unter den angegebenen Links setzt sich fort. Interessanter Hinweis: Bayern als Alternative zum Rest von D-Land...
Donnerstag, November 15, 2012
Die Festung des Wahnsinns
"Die Festung des Wahnsinns", so nannten wir in einer der Dot-Com-Firmen in Deutschland das Chefzimmer, in dem sich die mehreren parallelen Geschäftsführer gegenseitig bekriegten, bis zur Insolvenz des Unternehmens. Entlehnt war der Begriff dem Computerspiel "Diabolo II", wenn ich mich recht erinnere. Der Begriff kam mir wieder in den Sinn, als ich das Foto vom Mietshaus hier in der Militärveteranensiedlung sehe, in der ich hier logiere in Taipei. Verzerrt durch das Fisheye mit einem 180-Grad - Winkel verformt sich das Ganze über einem zu einem wild wuchernden Betonkoloss, hier hause ich übrigens hoch oben unter dem Dach. Noch 2006 hätten mittelgroße Wohnungen (70 qm Wohnfläche oder so) hier 6 Millionen Taiwandollar gekostet, erinnert mich meine Frau gerne mal wieder. Nur dass ich ja nicht wollte, sondern lieber ein Haus auf dem Lande kaufen wollte. Das wir mittlerweile mit nur geringem Gewinn wieder verkauft haben. Aber die Wohnungen in unserem Schlichtviertel (normale Mittelklassebunker a la Taiwan) kosten heute geschlagene 18 Millionen Taiwandollar. Durch 40 in Euro umgerechnet. Für Bruchbuden mit dünnen Wänden, oft undichten Fenstern, Gestankswolken der Verwesung aus den Abflüssen und ohne Heizungen wirklich ein stolzer Preis finde ich. Aber man ahmt da wohl China nach und will hier auch eine Immobilienblase schaffen. Auch der Trend der Stadt Taipei, Schlichtwohnungen zu Gunsten von Bürogebäuden und noch viel teureren Nobelvierteln wegreißen zu lassen, spielt hier sicherlich eine Rolle.
Sonst will ich mich nicht beschweren, dieses Gebäude ist von höheren Offizieren bewohnt, wie es scheint, die auch oft weitervermietet haben. Es ist ein ganzes Stück sauberer und ruhiger als andere fast identische Häuer in dem Gelände. Froh bin ich, dass ich nicht im EG wohne, da singt immer jemand Arien und spielt dazu Klavier, entsetzlich.
Sonst will ich mich nicht beschweren, dieses Gebäude ist von höheren Offizieren bewohnt, wie es scheint, die auch oft weitervermietet haben. Es ist ein ganzes Stück sauberer und ruhiger als andere fast identische Häuer in dem Gelände. Froh bin ich, dass ich nicht im EG wohne, da singt immer jemand Arien und spielt dazu Klavier, entsetzlich.
Mittwoch, November 14, 2012
Keiner schleppt ihn ab...(Update 2)
Abgeschleppt zu werden ist bei manchem frisch in Taiwan angekommenen jungen Mann ein großes Bedürfnis, aber manchmal passiert es einfach nicht. Amüsant finde ich, wie dieser bei mir um die Ecke in einer Kurve geparkte alte mit Leichtmetallfelgen und platten reifen tiefergelegte Dreier-BMW im Laufe der Monate immer mehr Warnzettel von behördlicher Seite (vermute mal, solche sind es) an die Windschutzscheibe gelegt bekommt, aber nie abgeschleppt wird. Aus Deutschland kenne ich so ein Schild als letzte Warnung, danach wird der Wagen abgeschleppt und der Halter ermittelt, was teuer wird.
Hier hingegen kommt immer wieder ein neuer Zettel dazu, sie nehmen die alten nicht weg und sie geben der Amtsperson (?) auch nicht zu denken...
Unten ein älteres, aber etwas hübscheres Bild, da hat er scheinbar erst 2 Zettel dran gehabt:
Das untere Bild lässt sich mit Links- oder Mittelklick im Firefox vergrößern und gibt ein ganz nettes, wenn auch dank Fisheye geschöntes Bild meiner Gegend. Das zweite Haus zur Rechten ist das selbe, das neulich schon im "Rabenfoto" zu sehen war. Ich fotografiere dort nächstens immer wieder, der schwarze Kettenhund des Hauses kennt mich schon und bellt nicht mehr wenn ich komme. Nächstes mal kriegt er eine Scheibe US-Salami ;-)
Edit: getoppt von Luo2Yuo1: http://luo2you1.blogspot.tw/2012/11/zettelsammler.html
Update 2: Unteres Foto gegen ein etwas besseres aus der selben Serie ausgetauscht
Hier hingegen kommt immer wieder ein neuer Zettel dazu, sie nehmen die alten nicht weg und sie geben der Amtsperson (?) auch nicht zu denken...
Unten ein älteres, aber etwas hübscheres Bild, da hat er scheinbar erst 2 Zettel dran gehabt:
Das untere Bild lässt sich mit Links- oder Mittelklick im Firefox vergrößern und gibt ein ganz nettes, wenn auch dank Fisheye geschöntes Bild meiner Gegend. Das zweite Haus zur Rechten ist das selbe, das neulich schon im "Rabenfoto" zu sehen war. Ich fotografiere dort nächstens immer wieder, der schwarze Kettenhund des Hauses kennt mich schon und bellt nicht mehr wenn ich komme. Nächstes mal kriegt er eine Scheibe US-Salami ;-)
Edit: getoppt von Luo2Yuo1: http://luo2you1.blogspot.tw/2012/11/zettelsammler.html
Update 2: Unteres Foto gegen ein etwas besseres aus der selben Serie ausgetauscht
Rettungsring suchen
"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff", sagt man. Ob es sinkt, der Kahn namens MS Deutschland, mit Traumschiffkapitän Merkel am Ruder, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht, irgendwie geht es immer weiter. Jedenfalls haben Frau und ich beschlossen unser letztes Geld aus Deutschland nach Taiwan zurückrück zu transferieren, was wir auch schon getan haben. Wegen des Kursverfalls des Euro zum Taiwandollar waren die Verluste enorm, ich will es gar nicht schreiben, aber wir fühlen uns besser, seit wir damit weitestgehend die Sorge los sind, wie sich der Kurs nun weiter entwicklen wird. Für das Keine-Gedanken-machen-zu-müssen zu bezahlen ist dann auch okay.
Wer in Deutschland lebt, den braucht das alles nicht zu interessieren, weil dann ja der Kurs nicht unmittelbar interessant ist, aber wenn man im Ausland lebt ist der Kursverlust nervig.
Ursprünglich wollten wir unser Geld in Deutschland sparen, auch weil wir da mal wieder hinziehen wollten. Sicher hätte meine Frau alle möglichen Ausreden genutzt, um das zu vermeiden, aber seit dem Tod des jungen Thaideutschen auf deutschen Straßen (von drei Berlinern türkischer Herkunft erschlagen, wie die Presse schrieb) haben wir uns überlegt, dass die praktisch gewaltfreien Straßen Taiwans, wo nur der Straßenverkehr als Gefahrenquelle bleibt, vermutlich besser sind als die doch recht gefährlichen nächtlichen Straßen deutscher Großstädte. Für Deutsche mag dieser Gedankengang überzogen wirken, aber wenn man halt die Möglichkeit hat, das straßengewaltfreie Taipei zu wählen oder die nächtlichen Reviere Deutschlands, muss man als Eltern seine Entscheidung sorgfältig treffen, abseits aller politischen Korrektheit. Und es sind eben Heranwachsende, die sich in Gefahr begeben und nächtens auf zentralen Pläzten in polizeileeren Innenstädten stehen. So ein dramatisches Ereignis wie der Tod des Thaideutschen ist dann nur der Anlass, um das Offensichtliche zu sehen.
Lieber einmal zahlen und dann Ruhe haben und die Mühen der Deutschen mit der gesamteuropäischen Last nur amüsiert in der Presse zu lesen, statt selbst unmittelbar betroffen zu sein - soviel Eigennutz möge man mir hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe verzeihen. Immerhin habe ich ja noch einmal die deutsche Finanzwirtschaft gesponsort, regt euch also nicht auf.
Wer in Deutschland lebt, den braucht das alles nicht zu interessieren, weil dann ja der Kurs nicht unmittelbar interessant ist, aber wenn man im Ausland lebt ist der Kursverlust nervig.
Ursprünglich wollten wir unser Geld in Deutschland sparen, auch weil wir da mal wieder hinziehen wollten. Sicher hätte meine Frau alle möglichen Ausreden genutzt, um das zu vermeiden, aber seit dem Tod des jungen Thaideutschen auf deutschen Straßen (von drei Berlinern türkischer Herkunft erschlagen, wie die Presse schrieb) haben wir uns überlegt, dass die praktisch gewaltfreien Straßen Taiwans, wo nur der Straßenverkehr als Gefahrenquelle bleibt, vermutlich besser sind als die doch recht gefährlichen nächtlichen Straßen deutscher Großstädte. Für Deutsche mag dieser Gedankengang überzogen wirken, aber wenn man halt die Möglichkeit hat, das straßengewaltfreie Taipei zu wählen oder die nächtlichen Reviere Deutschlands, muss man als Eltern seine Entscheidung sorgfältig treffen, abseits aller politischen Korrektheit. Und es sind eben Heranwachsende, die sich in Gefahr begeben und nächtens auf zentralen Pläzten in polizeileeren Innenstädten stehen. So ein dramatisches Ereignis wie der Tod des Thaideutschen ist dann nur der Anlass, um das Offensichtliche zu sehen.
Lieber einmal zahlen und dann Ruhe haben und die Mühen der Deutschen mit der gesamteuropäischen Last nur amüsiert in der Presse zu lesen, statt selbst unmittelbar betroffen zu sein - soviel Eigennutz möge man mir hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe verzeihen. Immerhin habe ich ja noch einmal die deutsche Finanzwirtschaft gesponsort, regt euch also nicht auf.
Dienstag, November 13, 2012
Leider hatte Taiwan weniger Glück...
Es fällt mir immer wieder auf, bei jedem (fiktiven) Zombieangriff auf der Welt wird, wann immer China erwähnt wird, Taiwan von den Autoren fast routinemäßig zerstört. Sie widmen Taiwan nicht mal Aufmerksamkeit, es ist so ein must-have-Ding, das man so nebenbei macht. Im fiktiven World-War-Z schmeißt der Autor die taiwanische Geschichte durcheinander und sieht die US-Flotte kurioserweise im japanisch-kaiserlichen Taiwan von 1901 stationiert (http://bobhonest.blogspot.tw/2010/12/1901-zombieangriff-in-taiwan.html) und geht dann später dazu über, eine chinesische Invasion des zombiegeplagten Chinas nach Taiwan durchzuführen in seinem Buch.
Ich selber bin ja genauso, meine kleine Zombie-Glosse "The Teaching Dead" (http://bobhonest.blogspot.tw/2009/07/klub-der-toten-lehrer-teaching-dead.html) verläuft ja auch nicht anders. Gestern Abend wieder, ich lese J.L. Bournes "Day-By-Day Argmageddon" Teil 2 und bin fast durch mit dem von einem US-Offizier geschriebenen Buch, da kommt es. "Wir machen eine Expedition nach China um die Ursache der Zombieepedemie festzustellen", sagt der Oberkommandierende am Schluss. Und führt aus, das Expeditionskommando werde es einfacher haben, schließlich hätten die Chinesen im Gegensatz zu den USA keine Atomwaffen gegen zombieverseuchte Großstädte eingesetzt. Ich atme auf, denke, jetzt hat es Taiwan endlich mal geschafft.
http://www.randomhouse.de/Autor/J.L._Bourne/p387672.rhd
Ansonsten liest sich der zweite Teil vom Bournes Zombiesaga etwas zäh. Spätestens dann wenn ein High-Tech-Waffenladen komplett vom Himmel fällt, buchstäblich, und den Protagonisten in einen allmächtigen Superkämpfer mit Fernlenkwaffen verwandelt. Eigentlich so eine Grundregel beim Geschichtenerzählen, dass man die Hauptfigur nicht allmächtig macht, weil es sonst etwas langweilig wird.
Am Schluss passiert es doch noch. "Doch leider hatte Taiwan weniger Glück.", heißt es da. Ja klar, denke ich, das musste jetzt auf den letzten drei Seiten wieder sein. "Taiwan ist nur noch eine strahlenverseuchte Wüste, das haben sie sofort...". Say no more, say no more.
F....you
Nachts im Stadtpark. Keine Untoten schleichen umher, nur der Ludigel mit der Kamera.
Ich selber bin ja genauso, meine kleine Zombie-Glosse "The Teaching Dead" (http://bobhonest.blogspot.tw/2009/07/klub-der-toten-lehrer-teaching-dead.html) verläuft ja auch nicht anders. Gestern Abend wieder, ich lese J.L. Bournes "Day-By-Day Argmageddon" Teil 2 und bin fast durch mit dem von einem US-Offizier geschriebenen Buch, da kommt es. "Wir machen eine Expedition nach China um die Ursache der Zombieepedemie festzustellen", sagt der Oberkommandierende am Schluss. Und führt aus, das Expeditionskommando werde es einfacher haben, schließlich hätten die Chinesen im Gegensatz zu den USA keine Atomwaffen gegen zombieverseuchte Großstädte eingesetzt. Ich atme auf, denke, jetzt hat es Taiwan endlich mal geschafft.
http://www.randomhouse.de/Autor/J.L._Bourne/p387672.rhd
Ansonsten liest sich der zweite Teil vom Bournes Zombiesaga etwas zäh. Spätestens dann wenn ein High-Tech-Waffenladen komplett vom Himmel fällt, buchstäblich, und den Protagonisten in einen allmächtigen Superkämpfer mit Fernlenkwaffen verwandelt. Eigentlich so eine Grundregel beim Geschichtenerzählen, dass man die Hauptfigur nicht allmächtig macht, weil es sonst etwas langweilig wird.
Am Schluss passiert es doch noch. "Doch leider hatte Taiwan weniger Glück.", heißt es da. Ja klar, denke ich, das musste jetzt auf den letzten drei Seiten wieder sein. "Taiwan ist nur noch eine strahlenverseuchte Wüste, das haben sie sofort...". Say no more, say no more.
F....you
Nachts im Stadtpark. Keine Untoten schleichen umher, nur der Ludigel mit der Kamera.
Montag, November 12, 2012
Das Weisse Haus in NeiHu
Das Weisse Haus in NeiHu ist die Kirche einer US-Glaubensgemeinde, wegen dem Kreuz an der Spitze (nicht im Bild) scheiden die Mormonen aus. Die Dominanz des US-Christentums unter den Christen in Taiwan hat auch dazu geführt, das Taiwaner grundsätzlich zwischen Christen, Katholiken und anderen Religionen unterscheiden. Für meinen Chinesischlehrer, den ich vor ein paar Jahren wirklich mal hatte, waren die Katholiken ein exotischer Extremistenzweig, der sich vom Christentum abgespalten hatte. Meinen Einwand, die Katholiken seien eigentlich die originaleren Christen, auf Petrus als ersten Bischof zurück zu führen, erntete nur Unverständnis. Auch meine kurze Erklärung über Martin Luther ("the original, not the I-have-a-dream-guy") führte da nur zu Stirnrunzeln. Martin Luther ist schließlich King und ein Afroamerikaner, wie jeder weiß.
Die Taiwaner haben manchmal einen verzerrten Blick aufs Christentum, meine Schwiegermutter etwa betet Jesus als einen unter vielen Göttern an, als Ergebnis der Bemühungen der hier abgebildeten Christengemeinde und mein reicher Bekannter hier betet mit seiner Familie Mutter Maria an, nicht aber ihren Sohn. Meine Nachbarin hört zwar derzeit nette christliche Weihnachtslieder, aber immer wenn nächtens der Taifun peitscht, versammelt sie mehrere Leute in ihrer Wohnung die dann in US-Diktion Ämen, Ämen im Stakkato rufen, das ist mir immer etwas unheimlich.
Schade, dass die Nächstenliebe der US-Christen nicht so weit ging, hier an der gefährlichen Kreuzung rechts einen Bürgersteig zu bieten auf dem Kirchengelände statt einer hohen Mauer und einem elektronischem Anzeigedingsbums mit Werbung, aber die Wege des Herrn Architekten waren unerforschlich. Und sicher, eigentlich sollte die Städteplanung Bürgersteige bauen lassen, aber darum kann sich der Herr Bürgermeister nun wirklich nicht kümmern.
Mein verzerrter Ausländerblick auf den Stadtverkehr von NeiHu-Taipei, der Nebensächlichkeiten wie Verkehrsberuhigung oder Tempo-30 vor Schulen oder Exotik wie Bürgersteige wichtig erscheinen lässt, kommt freilich in diesem Falle von meinem neuen Fisheye-Objektiv. Für Foto-Fans und Leute die wie ich vor dem Kauf nach Musterfotos googeln: Es ist ein Sigma EX DG 2.8/15mm, hier an einer Fullframe-Kamera, so dass die 15mm auch wirklich als solche im Kleinbildformat wirken. Nettes Spielzeug, erzählen Sie nichts meiner Frau davon, die hat mir Ausgabensperre verordnet, seit ich neulich den kleinen Schaden am Auto hatte ;-)
------------ Und eine kuriose Notiz aus der Rubrik, "Die spinnen die Deutschen":
Kann man seinen ersten Bubble-Tea überleben oder stirbt man sofort den Krebstod? 29% aller befragten Deutschen auf http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-krebseregend-oo rieten dazu das angeblich krebserregende Getränk auf keinen Fall zu verzehren. Weitere 29% aller Germanen outeten sich als Bubble-Tea-Hasser ("Ich hasse Nazis und Bubble-Tea" wäre also ein typisch deutsches Schlagwort?) und empfehlen dringend ihn nicht zu trinken. Nochmals 29% raten zu "einmal die Woche", weil das nur ein bisschen krebserregend ist. Oder vielleicht ist der Krebs dann nicht so schlimm. Prickelt vielleicht sogar ganz angenehm.
Ansonsten gilt wie immer, "VORSICHT BEI ALLEM WAS MIT TAIWAN ZU TUN HAT", schließlich kann Taiwan unangenehme Folgen haben. Siehe die deutsche Diskussion "Hochschwanger durch Taiwan": http://forum.chinaseite.de/ftopic9873.html. Gut, ich dachte, "da kann man sich aber auch ein bisschen vorsehen während man da ist". Aber gemeint war das wohl anders.
Und Deutsche sterben wie die Fliegen (fast) am Bubble-Tea: http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-giftig
"Kann man am Bubble-Tea sterben", wird Radio Eriwan gefragt. "Im Prinzip ja. Aber es war nicht Bubble-Tea sondern ein Schulbus und derjenige ist auch nicht gestorben sondern ist am nächsten Morgen an der falschen Haltestelle ausgestiegen". Irgendwie so. Weiß auch nicht, bin ja nicht Radio Eriwan.
Und die GRÜNEN sind auch gegen Bubble-Tea: http://de.nachrichten.yahoo.com/gr%C3%BCne-sorgen-sich-um-krasse-kalorienbombe-bubble-tea-115339902.html hier die Politikerin Bärbel-Höhn. Gibt es da nicht eine neue Spiztenpolitikerin? Göring-Meier oder so. "Ich will Meier heißen, wenn auch nur ein einziger Bubble-Team am deutschen Himmel auftaucht", das wäre mal ein Statement, das sogar mich mitreißen würde, hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe.
Foto: Bubble-Tea "Natura" mit ganzen Äpfeln: Tot schon beim ersten Zug am Strohhalm?
Mein Bubble-Tea - Ausflug war inspiriert vom Blog von Klaus Bardenhagen, deutscher Journalist in Taipei: http://www.intaiwan.de/2012/11/10/bubble-tea-trend-vorbei/
Die Taiwaner haben manchmal einen verzerrten Blick aufs Christentum, meine Schwiegermutter etwa betet Jesus als einen unter vielen Göttern an, als Ergebnis der Bemühungen der hier abgebildeten Christengemeinde und mein reicher Bekannter hier betet mit seiner Familie Mutter Maria an, nicht aber ihren Sohn. Meine Nachbarin hört zwar derzeit nette christliche Weihnachtslieder, aber immer wenn nächtens der Taifun peitscht, versammelt sie mehrere Leute in ihrer Wohnung die dann in US-Diktion Ämen, Ämen im Stakkato rufen, das ist mir immer etwas unheimlich.
Schade, dass die Nächstenliebe der US-Christen nicht so weit ging, hier an der gefährlichen Kreuzung rechts einen Bürgersteig zu bieten auf dem Kirchengelände statt einer hohen Mauer und einem elektronischem Anzeigedingsbums mit Werbung, aber die Wege des Herrn Architekten waren unerforschlich. Und sicher, eigentlich sollte die Städteplanung Bürgersteige bauen lassen, aber darum kann sich der Herr Bürgermeister nun wirklich nicht kümmern.
Mein verzerrter Ausländerblick auf den Stadtverkehr von NeiHu-Taipei, der Nebensächlichkeiten wie Verkehrsberuhigung oder Tempo-30 vor Schulen oder Exotik wie Bürgersteige wichtig erscheinen lässt, kommt freilich in diesem Falle von meinem neuen Fisheye-Objektiv. Für Foto-Fans und Leute die wie ich vor dem Kauf nach Musterfotos googeln: Es ist ein Sigma EX DG 2.8/15mm, hier an einer Fullframe-Kamera, so dass die 15mm auch wirklich als solche im Kleinbildformat wirken. Nettes Spielzeug, erzählen Sie nichts meiner Frau davon, die hat mir Ausgabensperre verordnet, seit ich neulich den kleinen Schaden am Auto hatte ;-)
------------ Und eine kuriose Notiz aus der Rubrik, "Die spinnen die Deutschen":
Kann man seinen ersten Bubble-Tea überleben oder stirbt man sofort den Krebstod? 29% aller befragten Deutschen auf http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-krebseregend-oo rieten dazu das angeblich krebserregende Getränk auf keinen Fall zu verzehren. Weitere 29% aller Germanen outeten sich als Bubble-Tea-Hasser ("Ich hasse Nazis und Bubble-Tea" wäre also ein typisch deutsches Schlagwort?) und empfehlen dringend ihn nicht zu trinken. Nochmals 29% raten zu "einmal die Woche", weil das nur ein bisschen krebserregend ist. Oder vielleicht ist der Krebs dann nicht so schlimm. Prickelt vielleicht sogar ganz angenehm.
Ansonsten gilt wie immer, "VORSICHT BEI ALLEM WAS MIT TAIWAN ZU TUN HAT", schließlich kann Taiwan unangenehme Folgen haben. Siehe die deutsche Diskussion "Hochschwanger durch Taiwan": http://forum.chinaseite.de/ftopic9873.html. Gut, ich dachte, "da kann man sich aber auch ein bisschen vorsehen während man da ist". Aber gemeint war das wohl anders.
Und Deutsche sterben wie die Fliegen (fast) am Bubble-Tea: http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-giftig
"Kann man am Bubble-Tea sterben", wird Radio Eriwan gefragt. "Im Prinzip ja. Aber es war nicht Bubble-Tea sondern ein Schulbus und derjenige ist auch nicht gestorben sondern ist am nächsten Morgen an der falschen Haltestelle ausgestiegen". Irgendwie so. Weiß auch nicht, bin ja nicht Radio Eriwan.
Und die GRÜNEN sind auch gegen Bubble-Tea: http://de.nachrichten.yahoo.com/gr%C3%BCne-sorgen-sich-um-krasse-kalorienbombe-bubble-tea-115339902.html hier die Politikerin Bärbel-Höhn. Gibt es da nicht eine neue Spiztenpolitikerin? Göring-Meier oder so. "Ich will Meier heißen, wenn auch nur ein einziger Bubble-Team am deutschen Himmel auftaucht", das wäre mal ein Statement, das sogar mich mitreißen würde, hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe.
Foto: Bubble-Tea "Natura" mit ganzen Äpfeln: Tot schon beim ersten Zug am Strohhalm?
Mein Bubble-Tea - Ausflug war inspiriert vom Blog von Klaus Bardenhagen, deutscher Journalist in Taipei: http://www.intaiwan.de/2012/11/10/bubble-tea-trend-vorbei/
Labels:
Ausländer,
Christen,
Fisheye,
Foto,
Sigma 15mm
Freitag, November 09, 2012
Ludigel und das Drogencamp
"Ludigel und das Drogencamp" hieß ein Artikel in meinem alten Blog, erschienen im Jahre 2007. Es handelte sich da um ein Blog in der Passado-Community, eine Art deutsches Facebook ohne Datenkrakismus, aber mit sehr gemischtem Publikum und vielen Flame-Wars. So hatte sich die Community irgendwann in eine Pro-X - Fraktion und eine Anti-X - Fraktion aufgeteilt, wobei X eine Person mit psychischen Problem war. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und habe das ganze Blog gelöscht, allerdings vorher auf Platte gespeichert. Hoffentlich habe ich das nicht schon einmal re-blogt. Wollte es schon öfter, habe es aber wohl noch nie gemacht.
Der Artikel bezog sich auf eine Thailandreise meiner Frau und mir, wohlgemerkt also Thailand und nicht Taiwan. Damals hatte mein Blog so hübsche Header. Heute verbirgt sich unter der unteren URL mein verachlässigtes Techblog. "Der Irrsinn ist nur einen Click entfernt", na gut, daran hat sich nicht so viel geändert.
Nach langer Busfahrt auf dem Festland landeten wir schließlich mit der gesamten taiwanischen Reisegruppe in einer entlegenen Ecke, aber es gab einen großen gut ausgebauten Busparkplatz. Wir waren jetzt fast in Birma oder soetwas übersetzte meine Frau. "Goldenes Dreieck". Na ja, dabei denke ich immer an Toblerone.
Der Eingang zu dem Camp schien Dschungelkriegsromantik verbreiten zu wollen. Marke Militärlager. Dazu passte auch eine thailändische Flagge, ein Funkmast und mehrere Soldaten, die allerdings waffenlos in Kampfanzügen zu sehen waren - vorsichtshalber recht selten fotografiert. An den Uniformen hatten sie eine Miniversion der Thai-Flagge, so dass ich sie erstmal für normale (oder nachgemachte?) thailändische Soldaten hielt.
Die Soldaten wirkten rigendwie spirreldürr und unterernährt, ich meine, dass sogar der ein oder andere barfuß durch die Gegend schlappte. Dann kam die Überraschung. Meine Frau übersetzte, die Truppe hier sei eine übrig gebliebene Kompanie der Armee der Republik China und habe sich schon um 1911 aus China agesetzt. Die Väter oder Großväter der heutigen Soldaten seien beim Dschungelkampf gegen irgendwen (Kommunisten? Japaner? Warlords?) in eine aussichtslose Lage geraten und hätten sich nach Thailand abgesetzt. Ihre Waffen hatten sie scheinbar dort zur Besichtigung aufgebart, in einer Art politischem Museeum, das unter anderen Adolf Hitler neben US-Präsidenten, Mao und dem Republik-China-Präsidenten Chiang-Kai-Shek hängen hatte.
Die Soldaten der Republik China, damals natürlich noch auf dem chinesischen Festland beheimatet mit Hauptstadt Nanking als Nachfolgestaat des chinesischen Kaiserreichs, hätten von der königlich-thailändischen Regierung ein Stück Land zur Verfügung gestellt bekommen, das sie aber nicht verlassen dürften. Und dort seien sie geblieben,hieß es. Bis heute! Sie hätten thailändische Frauen geheiratet aus den umliegenden Dörfern und diese würden mit ihnen auf dem Gelände leben. Die Frauen durften das Lager verlassen, nicht aber die Herren Soldatennachfahren, sagten sie. Auch die Kinder hätten einen ungeklärten Rechtsstatus und seinen Staatenlose. Also ohne Papiere unterwegs und wohl auch nur auf dem Gelände zu finden.
Für Taiwaner war die Führung interessant, weil ja unter anderem die Flagge der Republik China, die hier zu sehen ist, die heutige "taiwanische" Flagge ist. Denn Chiang-Kai-Sheck, Teile des Militärs und des Bürgertums sind ja 1949 auf die seit 1895 von Japanern verwaltete Insel Taiwan geflohen und dort wird bis heute die Republik China alias Taiwan fortgeführt.
Einen Job hätten die Soldaten, gaben sie an, eben den Funkmast für das thailändische Militär zu betreiben, daher auch die Uniformen.
Hier das einzige Foto mit einem der uns bewachenden/rumführenden "Soldaten", kaum zu sehen rechts Grün vor grünem Hintergrund. Einen Film bekamen wir gezeigt, der mit all dem wenig zu tun hatte, einen alte US-Doku aus den Siebzigern über ein Volk namens Karen, die demnach in Birma, Burma oder wo auch immer mit Drogen gedealt hätten, sich mit der dortigen Regierung einen Guerillakrieg geliefert hätten und später mafiös mit der Regierung verschmolzen seien. Man konnte kaum ein Wort verstehen, weil der Geschützdonner fast jedes Wort in dem Film überlagerte. Dann ging es zu den Hütten, wo angeblich die Familien der Pseudosoldaten leben würden. Man entschuldige das Pseudo, aber bis heute habe ich ihren Status nicht so ganz verstanden. Sie selbst wohl auch nicht.
Wir durften dann in eine Hütte herein gucken und dies war der Moment, wo ich wohl dachte, es sei keine Show für Touristen. Denn die beiden an der Wasserpfeife saugenden Herren dort zeigten alle Anzeichen von Junkies, wirkten also halb betäubt mit merkwürdig untot wirkenden Augen, sieht man hier nicht aus der Ferne und langsamen Bewegungen. Es roch auch recht Druggie in der Bude. "Ob wir auch mal einen Joint wollten?", fragte die taiwanische Reiseleiterin und erklärte, es sei hier legal, weil das Gelände exterritoriales Gebiet sei, eben der versprengten Truppe der Republik China überlassen und die Thairegierung würde sich dort aus allem heraushalten, Thaigesetze würden nicht gelten. Ergo sei Drogenkonsum jeder Art erlaubt und die Lieblingsbeschäftigung der dortigen Herren, die die Nachfahren der alten Chinakrieger seien. Ich nahm den Joint entgegen und zog ein paar mal daran. Nun fallen Sie nicht gleich in Ohnmacht, liebe Leser. Mir war wohl bekannt, das ein Joint nicht viel anders als Alk wirkt und daher beim Probieren keine weiteren Gefahren drohten. Und einmal dieses Zeug zu probieren, von dem so viel gefaselt wird, war eben verlockend.
Liebe Kinder, tut das nicht bei Crack, Heroin, LSD oder anderen starken Drogen, denn Crack is Wack, sagte schon Whitney mit dem Drogen-Huston. Und euch fallen die Fingernägel ab und die Zehen verfaulen von den Drogen etc etc. So gut, hätten wir den Teil hinter uns.
Dann nahm mir meine Frau den Joint ab und zog auch daran, mit dem Ergebnis, dass sie den ganzen nächsten Tag halbtot im Bett lag, ich frustriert Weihnachten bei Dosenbier und Schokoriegeln im Hotelzimmer feierte und wir nicht die Tour auf die idyllische Tropeninsel mitmachen konnten. Sage ich doch, Drogen sind Mist.
Scheinbar lebten hier tatsächlich Familien. Das ganze Gelände war so groß wie vier Fußballplätze und um einen zentralen See gruppiert.
Die Fotos sind damals mit meiner analogen Reflexkamera auch ohne die technischen Spielereien einer modernen Digitalkamera recht gut geworden, auch wenn ich bei der Aufnahme hier heute am "D-Range-Optimizer" drehen würde, um das Dunkel aufzuhellen. Irgendwie wirken Kontraste und Farben natürlicher, weicher. Oder das liegt am Joint ;-)
Mit raus nehmen durfte man den Joint natürlich nicht, sagte uns die Reiseleiterin, denn draußen in Thailand gäbe es da 15 Jahre Knast bei Stockschlägen und Elektroden an die H... für oder dergleichen. Nicht, dass jetzt jemand hier diesen Artikel liest, denkt, er kann in Thailand Drogen nehmen und ich dann Schuld bin. Lassen Sie es, es sei denn sie finden ein zugekifftes Lager einer Geisterarmee im Dschungel, so wie ich hier. Passiert ja nicht allzu oft.
Eine bunthaarige junge Taiwanerin hatte mittlerweile meiner Frau den Joint entrissen und ich versuchte, die Wirkungen von dem Zeug durch gesteuertes Verhalten zu überspielen. Unter anderem schien die Droge meinen Sehnerv und das optische Zentrum zu stimulieren, so dass ich das Gefühl hatte, etwa alle Blätter eines Baumes auf einmal im Detail erkennen zu können, wie ich mich erinnere. Alles wirkte auch irgendwie übermäßig ausgeleuchtet. Bringt einem aber auch nichts, wer interessiert sich schon für Blätter. Und die Überstimulanz führte zu Kopfschmerzen um die Augen rum. Also nochmal mitschreiben: Drogen sind Mist. Alles klaro?
LINK: Eine der zahllosen Vorankündigungen dieses Artikels: http://osttellerrand.blogspot.tw/2011/09/erinnert-mich.html
[Update: Bitte die Kommentare beachten: Die Jahreszahl müsste möglicherweise von 1911 auf 1949 korrigiert werden und Thai-Staatsbürger wären es demnach auch. Die Leute haben vielleicht verschiedene Versionen ihrer Geschichte: http://www.oldworldwandering.com/2012/05/03/china-forgotten-army-mae-salong-thailand]
Danke für den Link in den Kommentaren!]
-------Mal was anderes:
Neuer Service hier im Blog, der "Taiwan-Deutschland-Vermischungs-Seismograph"! Jedesmal wenn ein Deutscher Taiwan und eine der hübschen Damen hier für sich entdeckt, schlägt sich das im Blogometer in einer solchen Schockwelle nieder:
Im Sinne weiterer Fraternisierung und Vergrößerung der Inselbevölkerung wünsche ich uns allen noch viele weitere Ausschläge. Man kann die Spitzen halt verstehen bei den hübschen Damen hier, geht mir nicht anders. "Was kann man für Taiwan tun?" fragte neulich einer der Englischlehrer im Ausländerforum. "Neue Staatsbürger zeugen", antwortete ich.
Nach langer Busfahrt auf dem Festland landeten wir schließlich mit der gesamten taiwanischen Reisegruppe in einer entlegenen Ecke, aber es gab einen großen gut ausgebauten Busparkplatz. Wir waren jetzt fast in Birma oder soetwas übersetzte meine Frau. "Goldenes Dreieck". Na ja, dabei denke ich immer an Toblerone.
Der Eingang zu dem Camp schien Dschungelkriegsromantik verbreiten zu wollen. Marke Militärlager. Dazu passte auch eine thailändische Flagge, ein Funkmast und mehrere Soldaten, die allerdings waffenlos in Kampfanzügen zu sehen waren - vorsichtshalber recht selten fotografiert. An den Uniformen hatten sie eine Miniversion der Thai-Flagge, so dass ich sie erstmal für normale (oder nachgemachte?) thailändische Soldaten hielt.
Die Soldaten wirkten rigendwie spirreldürr und unterernährt, ich meine, dass sogar der ein oder andere barfuß durch die Gegend schlappte. Dann kam die Überraschung. Meine Frau übersetzte, die Truppe hier sei eine übrig gebliebene Kompanie der Armee der Republik China und habe sich schon um 1911 aus China agesetzt. Die Väter oder Großväter der heutigen Soldaten seien beim Dschungelkampf gegen irgendwen (Kommunisten? Japaner? Warlords?) in eine aussichtslose Lage geraten und hätten sich nach Thailand abgesetzt. Ihre Waffen hatten sie scheinbar dort zur Besichtigung aufgebart, in einer Art politischem Museeum, das unter anderen Adolf Hitler neben US-Präsidenten, Mao und dem Republik-China-Präsidenten Chiang-Kai-Shek hängen hatte.
Die Soldaten der Republik China, damals natürlich noch auf dem chinesischen Festland beheimatet mit Hauptstadt Nanking als Nachfolgestaat des chinesischen Kaiserreichs, hätten von der königlich-thailändischen Regierung ein Stück Land zur Verfügung gestellt bekommen, das sie aber nicht verlassen dürften. Und dort seien sie geblieben,hieß es. Bis heute! Sie hätten thailändische Frauen geheiratet aus den umliegenden Dörfern und diese würden mit ihnen auf dem Gelände leben. Die Frauen durften das Lager verlassen, nicht aber die Herren Soldatennachfahren, sagten sie. Auch die Kinder hätten einen ungeklärten Rechtsstatus und seinen Staatenlose. Also ohne Papiere unterwegs und wohl auch nur auf dem Gelände zu finden.
Für Taiwaner war die Führung interessant, weil ja unter anderem die Flagge der Republik China, die hier zu sehen ist, die heutige "taiwanische" Flagge ist. Denn Chiang-Kai-Sheck, Teile des Militärs und des Bürgertums sind ja 1949 auf die seit 1895 von Japanern verwaltete Insel Taiwan geflohen und dort wird bis heute die Republik China alias Taiwan fortgeführt.
Einen Job hätten die Soldaten, gaben sie an, eben den Funkmast für das thailändische Militär zu betreiben, daher auch die Uniformen.
Hier das einzige Foto mit einem der uns bewachenden/rumführenden "Soldaten", kaum zu sehen rechts Grün vor grünem Hintergrund. Einen Film bekamen wir gezeigt, der mit all dem wenig zu tun hatte, einen alte US-Doku aus den Siebzigern über ein Volk namens Karen, die demnach in Birma, Burma oder wo auch immer mit Drogen gedealt hätten, sich mit der dortigen Regierung einen Guerillakrieg geliefert hätten und später mafiös mit der Regierung verschmolzen seien. Man konnte kaum ein Wort verstehen, weil der Geschützdonner fast jedes Wort in dem Film überlagerte. Dann ging es zu den Hütten, wo angeblich die Familien der Pseudosoldaten leben würden. Man entschuldige das Pseudo, aber bis heute habe ich ihren Status nicht so ganz verstanden. Sie selbst wohl auch nicht.
Wir durften dann in eine Hütte herein gucken und dies war der Moment, wo ich wohl dachte, es sei keine Show für Touristen. Denn die beiden an der Wasserpfeife saugenden Herren dort zeigten alle Anzeichen von Junkies, wirkten also halb betäubt mit merkwürdig untot wirkenden Augen, sieht man hier nicht aus der Ferne und langsamen Bewegungen. Es roch auch recht Druggie in der Bude. "Ob wir auch mal einen Joint wollten?", fragte die taiwanische Reiseleiterin und erklärte, es sei hier legal, weil das Gelände exterritoriales Gebiet sei, eben der versprengten Truppe der Republik China überlassen und die Thairegierung würde sich dort aus allem heraushalten, Thaigesetze würden nicht gelten. Ergo sei Drogenkonsum jeder Art erlaubt und die Lieblingsbeschäftigung der dortigen Herren, die die Nachfahren der alten Chinakrieger seien. Ich nahm den Joint entgegen und zog ein paar mal daran. Nun fallen Sie nicht gleich in Ohnmacht, liebe Leser. Mir war wohl bekannt, das ein Joint nicht viel anders als Alk wirkt und daher beim Probieren keine weiteren Gefahren drohten. Und einmal dieses Zeug zu probieren, von dem so viel gefaselt wird, war eben verlockend.
Liebe Kinder, tut das nicht bei Crack, Heroin, LSD oder anderen starken Drogen, denn Crack is Wack, sagte schon Whitney mit dem Drogen-Huston. Und euch fallen die Fingernägel ab und die Zehen verfaulen von den Drogen etc etc. So gut, hätten wir den Teil hinter uns.
Dann nahm mir meine Frau den Joint ab und zog auch daran, mit dem Ergebnis, dass sie den ganzen nächsten Tag halbtot im Bett lag, ich frustriert Weihnachten bei Dosenbier und Schokoriegeln im Hotelzimmer feierte und wir nicht die Tour auf die idyllische Tropeninsel mitmachen konnten. Sage ich doch, Drogen sind Mist.
Scheinbar lebten hier tatsächlich Familien. Das ganze Gelände war so groß wie vier Fußballplätze und um einen zentralen See gruppiert.
Die Fotos sind damals mit meiner analogen Reflexkamera auch ohne die technischen Spielereien einer modernen Digitalkamera recht gut geworden, auch wenn ich bei der Aufnahme hier heute am "D-Range-Optimizer" drehen würde, um das Dunkel aufzuhellen. Irgendwie wirken Kontraste und Farben natürlicher, weicher. Oder das liegt am Joint ;-)
Mit raus nehmen durfte man den Joint natürlich nicht, sagte uns die Reiseleiterin, denn draußen in Thailand gäbe es da 15 Jahre Knast bei Stockschlägen und Elektroden an die H... für oder dergleichen. Nicht, dass jetzt jemand hier diesen Artikel liest, denkt, er kann in Thailand Drogen nehmen und ich dann Schuld bin. Lassen Sie es, es sei denn sie finden ein zugekifftes Lager einer Geisterarmee im Dschungel, so wie ich hier. Passiert ja nicht allzu oft.
Eine bunthaarige junge Taiwanerin hatte mittlerweile meiner Frau den Joint entrissen und ich versuchte, die Wirkungen von dem Zeug durch gesteuertes Verhalten zu überspielen. Unter anderem schien die Droge meinen Sehnerv und das optische Zentrum zu stimulieren, so dass ich das Gefühl hatte, etwa alle Blätter eines Baumes auf einmal im Detail erkennen zu können, wie ich mich erinnere. Alles wirkte auch irgendwie übermäßig ausgeleuchtet. Bringt einem aber auch nichts, wer interessiert sich schon für Blätter. Und die Überstimulanz führte zu Kopfschmerzen um die Augen rum. Also nochmal mitschreiben: Drogen sind Mist. Alles klaro?
LINK: Eine der zahllosen Vorankündigungen dieses Artikels: http://osttellerrand.blogspot.tw/2011/09/erinnert-mich.html
[Update: Bitte die Kommentare beachten: Die Jahreszahl müsste möglicherweise von 1911 auf 1949 korrigiert werden und Thai-Staatsbürger wären es demnach auch. Die Leute haben vielleicht verschiedene Versionen ihrer Geschichte: http://www.oldworldwandering.com/2012/05/03/china-forgotten-army-mae-salong-thailand]
Danke für den Link in den Kommentaren!]
-------Mal was anderes:
Neuer Service hier im Blog, der "Taiwan-Deutschland-Vermischungs-Seismograph"! Jedesmal wenn ein Deutscher Taiwan und eine der hübschen Damen hier für sich entdeckt, schlägt sich das im Blogometer in einer solchen Schockwelle nieder:
Im Sinne weiterer Fraternisierung und Vergrößerung der Inselbevölkerung wünsche ich uns allen noch viele weitere Ausschläge. Man kann die Spitzen halt verstehen bei den hübschen Damen hier, geht mir nicht anders. "Was kann man für Taiwan tun?" fragte neulich einer der Englischlehrer im Ausländerforum. "Neue Staatsbürger zeugen", antwortete ich.
Donnerstag, November 08, 2012
***hust*** Also, was ich noch ***hust*** schreiben wollte
In Deutschland hatte sich meine Frau einen üblen Schnupfen zugezogen, den der dortige HNO-Arzt mit Antibiotika behandelt hatte. Auch ich hatte mich angesteckt. Jetzt haben wir seit letzten Juni beide immer mal wieder Husten, bei mir ist es sogar chronisch geworden und geht nie völlig weg. Die Husterei kommt immer mal wieder, ausgelöst durch einen kleinen Luftzug, Fenster oder Ventilator oder eine Abkühlung von ein paar Grad. Nach endloser Antibiotikaeinnahme, verschrieben durch unseren lokalen HNO-Arzt hier in NeiHu, habe ich letztlich auf die Betriebsärztin gehört und mit Allergietabletten behandelt. Und Bingo, der aktue Anfall geht binnen 20 Minuten weg. Dazu noch einen heißen grünen Tee oder einen Ingwertee am besten. Die Betriebsärztin sagte mir, viele Leute hätten in der letzten Zeit allergischen Husten und auch im Ausländerforum findet sich eine Diskussion, die zeigt, dass ich nicht allein bin damit: http://www.forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=114866&start=10
Staubwolken aus China könnten es sein, gibt jemand dort den Hinweis. Heuschnupfen wie ich ihn in Deutschland habe kann es jedenfalls nicht sein, zu wenig Grün hier und wegen der hohen Luftfeuchtigkeit fallen Pollen sowieso gleich zu Boden.
Neu nach Taiwan gekommen musste ich auch meine Nase trainieren, denn nach irgendwas duftet es immer. Autoabgase, Mopedqualm, vergorene Abwässer aus der Garküche (wird wohl weniger seit einigen Jahren), Küchenduft im Mietshaus der aus meiner Badezimmerbelüftung zieht und wie lange totes Tier in Knoblauch riecht. Chemiedüften auf dem Dachgarten der Firma von der Nachbarfabrik etc. etc.
Neulich fingen die Augen an rot zu werden und der Husten ging los, als ich mit einem Raucher im kleinen Fahrstuhl stand, der so schon nach altem Schweiß und Zigarettenqualm gestunken hat wie ein Ascheeimer mit alten Socken, aber trotzdem mutig auf das Raucherdeck ging hier in der Firma. Was ist hier in den Zigaretten drin, Napalm?
Relative Ruhe über der Stadt, nur manches duftet halt hoch.
Staubwolken aus China könnten es sein, gibt jemand dort den Hinweis. Heuschnupfen wie ich ihn in Deutschland habe kann es jedenfalls nicht sein, zu wenig Grün hier und wegen der hohen Luftfeuchtigkeit fallen Pollen sowieso gleich zu Boden.
Neu nach Taiwan gekommen musste ich auch meine Nase trainieren, denn nach irgendwas duftet es immer. Autoabgase, Mopedqualm, vergorene Abwässer aus der Garküche (wird wohl weniger seit einigen Jahren), Küchenduft im Mietshaus der aus meiner Badezimmerbelüftung zieht und wie lange totes Tier in Knoblauch riecht. Chemiedüften auf dem Dachgarten der Firma von der Nachbarfabrik etc. etc.
Neulich fingen die Augen an rot zu werden und der Husten ging los, als ich mit einem Raucher im kleinen Fahrstuhl stand, der so schon nach altem Schweiß und Zigarettenqualm gestunken hat wie ein Ascheeimer mit alten Socken, aber trotzdem mutig auf das Raucherdeck ging hier in der Firma. Was ist hier in den Zigaretten drin, Napalm?
Relative Ruhe über der Stadt, nur manches duftet halt hoch.
Mittwoch, November 07, 2012
Wie können sie nur....
"Wie können sie nur so leben?", fragt ein Ausländer im Ausländerforum Forumosa.com in Taiwan: http://www.forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=115121 und gibt an, überall in Taiwan barackenartige Schlichtwohnblocks gefunden zu haben, in denen die Leute leben, mit einem ewig laufenden Fernseher und einem Sammelsorium von Müll in der Nähe. Mit letzterem wird deutlich, dass der Autor des Postings eher ländliche Gebiete im Auge hat, denn seit ein paar Jahren ist wenigstens Taipei recht sauber geworden.
"Mahnmal des namenlosen Architekten": Blick aus dem kleinen Zimmer zur Straße raus bei Ludigel
In der Tat denkt man als westlicher Ausländer hier oft, "warum tun die Einheimischen nicht dieses und jenes", um die Stadt einfach ein bisschen hübsch zu machen. In meinem Kopf kann ich ein fast schon satirisches Szenario ablaufen lassen, wie deutsche Städteplaner mit Taipei verfahren würden. Innenstadt und wohl große Teile der Stadt nur für Anwohner befahrbar, überall Fußwege in die schmalen Gassen setzen und damit die Autos auf neu zu errichtende Sammelparkplätze vor den Stadttoren verbannen. Kölner Teller, Tempo 30 und Spielstraßen, insbesondere die Schulen vor Rasern schützen. Elektromopeds steuerlich fördern.
Deutsche würden auf adrette Balkone achten, Wäsche aufhängen wäre verboten, die Gitter vor den Fenstern kämen ab und die alten grauen Fassaden würden gereinigt und gestrichen.
"Guck mal die Chens haben Edelrost an den Fenstergittern, warum können wir uns sowas nicht leisten?"
Doch Taiwan ist eben nicht Deutschland und nach all den Jahren muss ich anerkennen, dass die Taiwaner eben bei ihrer Umgebung sehr praktisch denken, jedenfalls die Mittelklasse. Ein Mietshaus ist eine Sammlung von Wohnungen, Zierrat ist überflüssig und das funkelnde Auto als Zeichen des Wohlstandes, den es in Taiwan als Massenphänomen erst seit Mitte der Siebziger gibt, geniest natürlich Priorität. Und kein kleines Auto bitte.
Letztlich versuche ich es mir mit einer Kulturmatrix zu erklären. Will sagen jede Kultur hat die Dinge, die ihr wichtig sind, anders bewertet. Etwa steht in der deutschen Kulturmatrix
...
hübsche Umgebung 70%
sicherer Verkehr 80%
Familiensinn 30%
Umweltschutz 80%
Fortschritt 25%
und bei den Taiwanern vielleicht
...
hübsche Umgebung 20%
sicherer Verkehr 30%
Familiensinn 100%
Umweltschutz 25%
Fortschritt 75%
... wobei die Matrizen in Bewegung sind, die Taiwaner etwa scheinen mit fortschreitender Zeit auf Umweltschutz größeren Wert zu legen und haben seit ich hier bin vielleicht auch die "hübsche Umgebung" von 10% auf 20% angehoben, der verschwundenen innerstädtischen Müllhalden wegen.
Und in Indien, wo ich eine Mittelklassewohngegend kennengelernt habe, gäbe es wieder eine völlig andere Matrix. Und ich kam nicht umhin mich zu fragen, wieso der Hotelmanager in dem "Business Class Hotel" in Hyderabad, Indien, nicht einen seiner unzähligen überall herumsitzenden und stehenden Hotelbediensteten dazu aufforderte, den Müllberg zwischen dem Hotel und dem Nachbarhaus (noch auf Hotelgrundstück) zu beseitigen. Aber das wäre eben westliche Denkweise, nicht indisch-mittelklassige. Die Oberklasse in Indien und natürlich auch in Taiwan hat dann wieder wesentlich gepflegtere Umgebungen. Die Tiefgarage im Mietshaus von meinem reichen Bekannten hier in Taipei war so schick, so eine unegale Zimmerdecke wie in meiner Mietwohnung würden sie da nicht dulden.
Der Park, noch ein paar Blocks weg
Aber in all den Jahren, in denen ich mich in Taiwan eingelebt habe, ist mir die Schlichtwohnungsumgebung hier viel angenehmer geworden, sie wirkt sogar irgendwie heimelig auf mich. Hoffentlich sehe ich deutsche Reihenhausidylle nicht in ein paar Jahren mit den Augen meiner Frau: als einsam, tot und leer, wie sie es mir einmal beschrieb. Die Matrix färbt halt auch ab.
Mittlerweile verstehe ich auch nicht mehr, wie so ich hier 2006 keine Eigentumswohnung kaufen wollte. Sechs Millionen NT hätte sie damals gekostet, durch 40 in Euro. Heute das Doppelte.
"Mahnmal des namenlosen Architekten": Blick aus dem kleinen Zimmer zur Straße raus bei Ludigel
In der Tat denkt man als westlicher Ausländer hier oft, "warum tun die Einheimischen nicht dieses und jenes", um die Stadt einfach ein bisschen hübsch zu machen. In meinem Kopf kann ich ein fast schon satirisches Szenario ablaufen lassen, wie deutsche Städteplaner mit Taipei verfahren würden. Innenstadt und wohl große Teile der Stadt nur für Anwohner befahrbar, überall Fußwege in die schmalen Gassen setzen und damit die Autos auf neu zu errichtende Sammelparkplätze vor den Stadttoren verbannen. Kölner Teller, Tempo 30 und Spielstraßen, insbesondere die Schulen vor Rasern schützen. Elektromopeds steuerlich fördern.
Deutsche würden auf adrette Balkone achten, Wäsche aufhängen wäre verboten, die Gitter vor den Fenstern kämen ab und die alten grauen Fassaden würden gereinigt und gestrichen.
"Guck mal die Chens haben Edelrost an den Fenstergittern, warum können wir uns sowas nicht leisten?"
Doch Taiwan ist eben nicht Deutschland und nach all den Jahren muss ich anerkennen, dass die Taiwaner eben bei ihrer Umgebung sehr praktisch denken, jedenfalls die Mittelklasse. Ein Mietshaus ist eine Sammlung von Wohnungen, Zierrat ist überflüssig und das funkelnde Auto als Zeichen des Wohlstandes, den es in Taiwan als Massenphänomen erst seit Mitte der Siebziger gibt, geniest natürlich Priorität. Und kein kleines Auto bitte.
Letztlich versuche ich es mir mit einer Kulturmatrix zu erklären. Will sagen jede Kultur hat die Dinge, die ihr wichtig sind, anders bewertet. Etwa steht in der deutschen Kulturmatrix
...
hübsche Umgebung 70%
sicherer Verkehr 80%
Familiensinn 30%
Umweltschutz 80%
Fortschritt 25%
und bei den Taiwanern vielleicht
...
hübsche Umgebung 20%
sicherer Verkehr 30%
Familiensinn 100%
Umweltschutz 25%
Fortschritt 75%
... wobei die Matrizen in Bewegung sind, die Taiwaner etwa scheinen mit fortschreitender Zeit auf Umweltschutz größeren Wert zu legen und haben seit ich hier bin vielleicht auch die "hübsche Umgebung" von 10% auf 20% angehoben, der verschwundenen innerstädtischen Müllhalden wegen.
Bei Schiwiegermutter ein paar Blocks weiter
Und in Indien, wo ich eine Mittelklassewohngegend kennengelernt habe, gäbe es wieder eine völlig andere Matrix. Und ich kam nicht umhin mich zu fragen, wieso der Hotelmanager in dem "Business Class Hotel" in Hyderabad, Indien, nicht einen seiner unzähligen überall herumsitzenden und stehenden Hotelbediensteten dazu aufforderte, den Müllberg zwischen dem Hotel und dem Nachbarhaus (noch auf Hotelgrundstück) zu beseitigen. Aber das wäre eben westliche Denkweise, nicht indisch-mittelklassige. Die Oberklasse in Indien und natürlich auch in Taiwan hat dann wieder wesentlich gepflegtere Umgebungen. Die Tiefgarage im Mietshaus von meinem reichen Bekannten hier in Taipei war so schick, so eine unegale Zimmerdecke wie in meiner Mietwohnung würden sie da nicht dulden.
Aber in all den Jahren, in denen ich mich in Taiwan eingelebt habe, ist mir die Schlichtwohnungsumgebung hier viel angenehmer geworden, sie wirkt sogar irgendwie heimelig auf mich. Hoffentlich sehe ich deutsche Reihenhausidylle nicht in ein paar Jahren mit den Augen meiner Frau: als einsam, tot und leer, wie sie es mir einmal beschrieb. Die Matrix färbt halt auch ab.
Mittlerweile verstehe ich auch nicht mehr, wie so ich hier 2006 keine Eigentumswohnung kaufen wollte. Sechs Millionen NT hätte sie damals gekostet, durch 40 in Euro. Heute das Doppelte.
Dienstag, November 06, 2012
Untergang des US-Imperiums
Im besten bessewisserischen Gutmenschendiktum erklärt SPIEGEL-Online, der Untergang des US-Imerperiums stünde unmittelbar bevor: http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-wahl-wie-der-kapitalismus-das-land-zerstoert-a-865278.html Augstein-Junior wird es wissen, bei dem Papa.
Ich erinnere mich das in den letzten 20 Jahren schon öfter mal gelesen zu haben, aber gut, irgendwann wird es sicher mal klappen.
Unterdessen, so kann man den Umkehrschluss ziehen, steht in Deutschland alles zum Besten. Der Expat, der nicht ständig die deutsche Systempresse liest sondern stattdessen in einem Land lebt, in dem die Einheimischen selbst die Herren sind, kann sich freilich wundern, ob etwa anbetracht der demografischen Entwicklung nicht dem deutschen Land viel früher ein disruptives Ereignis droht. So nehme ich unter anderem verwundert zur Kenntnis, dass scheinbar der türkische Präsident über das Schicksal der Lufthansa zu entscheiden hat (http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Erdogan-Vorschlag-Lufthansa-erwaegt-engere-Kooperation-mit-Turkish-Airlines-2128246). Und mich wundert auch, dass es niemanden groß juckt, wenn drei junge Türken in Deutschland einen Thai-Deutschen auf offener Straße erschlagen (vormals berichtet) und die Deutschen aber gleichzeitig Licherketten für Aufklärung über die Döner-Morde veranstalten. Parallel dazu präsentiert mir der STERN in einem Artikel über Fettleibigkeit einen jungen Mann der abgenommen hat. Er ist der einzige junge Mann in dem Artikel - und Türke. Der Durchschnittsjugendliche auf Deutschlands abendlichen Straßen ist längst ein Türke heutzutage - und er ist selten allein. "Seinen Schwestern will er Vorbild sein", sagt er da. Na, türkische Frauen freuen sich immer über die Fürsorge ihrer Brüder, das liest man oft in der Presse.
Schuld an allem ist nur meine Mutter. Sie fragt mich immer, ob ich auch ja den aktuellen STERN gelesen habe und diskutiert dieses und jenes aus D-Land mit mir am Telefon. Ich werde jedoch mit den deutschen Presseerzeugnissen kürzer treten. Wenn man einmal raus ist aus der deutschen Systempressemühle und mit eigenem Denken anfängt, kann die Systempresse mit ihren Lichterketten und Radfahrerdemos gegen Rassismus und ihrer typischen deutschen Besserwisserei gepaart mit Lebensunfähigkeit schon ziemlich nerven. Deutsche Leser sehen mir meine Kritik bitte nach, ich habe nichts gegen Türken, nur etwas gegen die Tendenz der Deutschen, offenbar zur Türkei werden zu wollen - und der Blick von Außen ist irgendwie ein anderer als der von drinnen. Deutschland ist mir fremd geworden in all den Jahren und Taiwan mit seiner praktischen Art Probleme ideologiefrei zu lösen vertrauter.
LINK (wer von draußen reiguckt, dem fällt eher was auf): http://www.gatestoneinstitute.org/2566/turks-germany-guests-take-over-house
Ich erinnere mich das in den letzten 20 Jahren schon öfter mal gelesen zu haben, aber gut, irgendwann wird es sicher mal klappen.
Unterdessen, so kann man den Umkehrschluss ziehen, steht in Deutschland alles zum Besten. Der Expat, der nicht ständig die deutsche Systempresse liest sondern stattdessen in einem Land lebt, in dem die Einheimischen selbst die Herren sind, kann sich freilich wundern, ob etwa anbetracht der demografischen Entwicklung nicht dem deutschen Land viel früher ein disruptives Ereignis droht. So nehme ich unter anderem verwundert zur Kenntnis, dass scheinbar der türkische Präsident über das Schicksal der Lufthansa zu entscheiden hat (http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Erdogan-Vorschlag-Lufthansa-erwaegt-engere-Kooperation-mit-Turkish-Airlines-2128246). Und mich wundert auch, dass es niemanden groß juckt, wenn drei junge Türken in Deutschland einen Thai-Deutschen auf offener Straße erschlagen (vormals berichtet) und die Deutschen aber gleichzeitig Licherketten für Aufklärung über die Döner-Morde veranstalten. Parallel dazu präsentiert mir der STERN in einem Artikel über Fettleibigkeit einen jungen Mann der abgenommen hat. Er ist der einzige junge Mann in dem Artikel - und Türke. Der Durchschnittsjugendliche auf Deutschlands abendlichen Straßen ist längst ein Türke heutzutage - und er ist selten allein. "Seinen Schwestern will er Vorbild sein", sagt er da. Na, türkische Frauen freuen sich immer über die Fürsorge ihrer Brüder, das liest man oft in der Presse.
Über allen Auspuffen ist Ruh: ruhiges nächtliches Taipei
Schuld an allem ist nur meine Mutter. Sie fragt mich immer, ob ich auch ja den aktuellen STERN gelesen habe und diskutiert dieses und jenes aus D-Land mit mir am Telefon. Ich werde jedoch mit den deutschen Presseerzeugnissen kürzer treten. Wenn man einmal raus ist aus der deutschen Systempressemühle und mit eigenem Denken anfängt, kann die Systempresse mit ihren Lichterketten und Radfahrerdemos gegen Rassismus und ihrer typischen deutschen Besserwisserei gepaart mit Lebensunfähigkeit schon ziemlich nerven. Deutsche Leser sehen mir meine Kritik bitte nach, ich habe nichts gegen Türken, nur etwas gegen die Tendenz der Deutschen, offenbar zur Türkei werden zu wollen - und der Blick von Außen ist irgendwie ein anderer als der von drinnen. Deutschland ist mir fremd geworden in all den Jahren und Taiwan mit seiner praktischen Art Probleme ideologiefrei zu lösen vertrauter.
LINK (wer von draußen reiguckt, dem fällt eher was auf): http://www.gatestoneinstitute.org/2566/turks-germany-guests-take-over-house
Montag, November 05, 2012
Rekursion.
Eben googele ich so herum, ob ich irgendwelche spannenden Stories über Ausländer in Taiwan finde. Da präsentiert mir Google meine eigenen Fotos und Artikel. Irgendwie bin ich jetzt an dem Punkt, alles über Taiwan schon mal geschrieben zu haben, auf x verschiedene Arten und Weisen. Aber mir fiel auf, dass mein Blog früher viel mehr leichtbekleidete Damen gezeigt hat. Ein paar der re-googelten Bilder sollen der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten werden...
Das muss die Diskussion gewesen sein, die wir damals im Ausländerforum hatten, was passende Slogans zu Werbezwecken für Taiwan sein könnten.
Diesen Slogan hatten sie wirklich mal am "101"-Hochhaus...
Wie in der alten Weisheit, dass man daran merken kann, dass man zu viel reist, wenn man sich selbst irgendwo begegnet...
Update: Doch noch was gefunden: Eine Werbebroschüre für die gerichtliche angeordnete Drogen-Rehab auf Englisch (in Taitung): http://www.ttb.moj.gov.tw/lp.asp?CtNode=21641&CtUnit=5187&BaseDSD=7&mp=155
Sieht nett aus, hübsche Damen im Klassenzimmer, Schulatmosphäre. Ob das wirklich so nett ist? Ich wage es zu beweifeln. Betroffene Ausländer berichteten einst im Forum Forumosa.com es sei wie normale Haft. Lustig: Der Abschnitt "Growing of the Mind", der grüne Beete im Gefängnishof zeigt und der Hinweis, man werde ermutigt, einer Religion beizutreten: Christentum, Katholizismus oder Buddhismus. Die Unterscheidung zwischen Christen und Katholiken ist in der Tat typisch taiwanisch....
Und ein Klassiker: "German Citizen dead in Taiwan":
Das muss die Diskussion gewesen sein, die wir damals im Ausländerforum hatten, was passende Slogans zu Werbezwecken für Taiwan sein könnten.
Diesen Slogan hatten sie wirklich mal am "101"-Hochhaus...
Wie in der alten Weisheit, dass man daran merken kann, dass man zu viel reist, wenn man sich selbst irgendwo begegnet...
Update: Doch noch was gefunden: Eine Werbebroschüre für die gerichtliche angeordnete Drogen-Rehab auf Englisch (in Taitung): http://www.ttb.moj.gov.tw/lp.asp?CtNode=21641&CtUnit=5187&BaseDSD=7&mp=155
Sieht nett aus, hübsche Damen im Klassenzimmer, Schulatmosphäre. Ob das wirklich so nett ist? Ich wage es zu beweifeln. Betroffene Ausländer berichteten einst im Forum Forumosa.com es sei wie normale Haft. Lustig: Der Abschnitt "Growing of the Mind", der grüne Beete im Gefängnishof zeigt und der Hinweis, man werde ermutigt, einer Religion beizutreten: Christentum, Katholizismus oder Buddhismus. Die Unterscheidung zwischen Christen und Katholiken ist in der Tat typisch taiwanisch....
Und ein Klassiker: "German Citizen dead in Taiwan":
Sonntag, November 04, 2012
Unglaublich
Beim Lesen deutscher Presserzeugnisse ist mir gerade aufgefallen, was für ein schlimmer Finger ich eigentlich bin. Machen wir eine einfache Liste:
1. Ich zahle keine GEMA-Gebühren
2. Ich zahle keinen Pfenning Steuern an den deutschen Fiskus
3. Ich habe keine Winterreifen auf dem Auto
4. Ich bin nicht im ADAC
5. Ich parke auf Behindertenparkplätzen. Im Ernst. Und auch noch vor dem Krankenhaus.
Der Parkwächter hat mich eingewiesen.
Kann das so weiter gehen? Bitte posten Sie in den Kommentaren.
EDIT:
6. Mein Auto (SUV!) hat keinen Katalysator.
7. Ich kenne nicht alle Stationen der islamischen Piligerreise mit Vornamen und bemühe mich derzeit das Wort "Hadsch" zu vergessen, das sich über neudeutsche Publikationen in meinen Wortschatz geschlichen hat.
8. Ich kenne keinen einzigen türkischen Fernsehkomiker
9. Stuttgart 21 ist mir viel gleichgültger als Hannover 96. Und Fußball ist mir schnurz-piepe.
Grauenhafterweise habe ich das Wort "Frubbeln" gelernt und kann seither nicht mehr die Piraten wählen. Igitt.
EDIT2:
10. NSU ist für mich ein altes Auto.
11. Bei den "Döner-Morden" dachte ich anfangs tatsächlich, es sei Rache für Gammelfleisch (an meine Magenkrämpfe nach dem letzten Döner mit "weiße Soße" 2004 denkend).
Deutschland und ich driften immer weiter auseinander. Gott sei Dank.
1. Ich zahle keine GEMA-Gebühren
2. Ich zahle keinen Pfenning Steuern an den deutschen Fiskus
3. Ich habe keine Winterreifen auf dem Auto
4. Ich bin nicht im ADAC
5. Ich parke auf Behindertenparkplätzen. Im Ernst. Und auch noch vor dem Krankenhaus.
Der Parkwächter hat mich eingewiesen.
Kann das so weiter gehen? Bitte posten Sie in den Kommentaren.
EDIT:
6. Mein Auto (SUV!) hat keinen Katalysator.
7. Ich kenne nicht alle Stationen der islamischen Piligerreise mit Vornamen und bemühe mich derzeit das Wort "Hadsch" zu vergessen, das sich über neudeutsche Publikationen in meinen Wortschatz geschlichen hat.
8. Ich kenne keinen einzigen türkischen Fernsehkomiker
9. Stuttgart 21 ist mir viel gleichgültger als Hannover 96. Und Fußball ist mir schnurz-piepe.
Grauenhafterweise habe ich das Wort "Frubbeln" gelernt und kann seither nicht mehr die Piraten wählen. Igitt.
EDIT2:
10. NSU ist für mich ein altes Auto.
11. Bei den "Döner-Morden" dachte ich anfangs tatsächlich, es sei Rache für Gammelfleisch (an meine Magenkrämpfe nach dem letzten Döner mit "weiße Soße" 2004 denkend).
Deutschland und ich driften immer weiter auseinander. Gott sei Dank.
Donnerstag, November 01, 2012
Kopfschütteln über die Heimat (Update)
Schon vor Tagen nahm ich verstört den Mord an einem jungen Mann in Berlin zur Kenntnis, auf offener Straße des Abends, der offenbar halb Thailänder halb Deutscher ist. Dem STERN, den ich gerade lese war es nur ein einziges Foto wert. Immerhin erfuhr man, dass die Täter "türkischstämmige Berliner" seien.
Mich bestätigt dieses grauenhafte Vorkommnis, bei dem der junge Mann offenbar unprovoziert angegriffen und getötet wurde darin, dass Deutschland wohl nicht mehr das richtige Land ist, um meinen Sohn großzuziehen. Ich selbst hallte unangenehme Erfahrungen auf Deutschlands abendlichen Straßen mit Menschen "südländischer Herkunft", konnte es nur durch unmittelbare Einleitung von Gewalt - die die vier kräftigen Herren flüchten lies - verhindern, dass ich in ein Auto gezogen wurde. Ich habe den Vorfall nie angezeigt damals, mir Sorgen gemacht, am Ende noch in einer Ausländerfeinde-Kartei zu landen.
In der Tageszeitung las ich an einem einzigen Tag von drei nächtlichen Überfällen, einmal stand ausländische Herkunft dabei, einmal eine vermutete solche.
Die Straßen in Deutschland gehörten des Abends nicht mehr den friedlichen Bürgern - oder gar den Deutschen - denn die Politik aller maßgebender Parteien hat sich entschlossen, eine de facto unkontrollierte Einwanderungspolitik zu machen. Anders als etwa Kanada oder Australien betreibt Deutschland keine quotierte Immigrationspolitik, denn, so sagt die CDU zynisch grinsend immer wieder, sei Deutschland ja kein Einwanderungsland. Nur um dann wieder ungesteuert unzählige Leutchen ins Land zu lassen. Ohne Steuerung der Immigration und mit der Bereitschaft Einwanderern den Lebensunterhalt -knapp- zu zahlen, holt man sich aber Unterprivilligierte und Ungebildete ins Land oder Glücksritter. Und die sehen frustriert auf die "reichen Deutschen" und holen sich dann des Nachts ein Zubrot. Denn die Deutschen sind immer allein unterwegs, während die Glücksritter in Scharen auftreten, wie in diesem Fall drei Türken, die einen Thaideutschen erschlagen.
Wenn man so etwas sagt, reagieren Deutsche verstört, denken man sei Nazi. Ich plädiere hier aber nicht für die Abschaffung der Demokratie, nicht für ein irrsinniges Führerprinzip, nicht für Gaskammern oder Marschieren und Deutschland-über-alles-Singen und beschimpfe auch keine Türken. Die Türkei entwickelt sich zu einem modernen und leistungsfähigen Staat - und lässt längst nicht jeden rein und ist vielleicht nicht unfroh, dass wir ihr manchen Krmininellen Unterschichtler abnehmen.
Ich plädiere lediglich für eine gesteuerte Einwanderungspolitik a la Kanada oder Australien. Aber ob das ein Auslandsdeutscher in seinem Blog schreibt oder nicht ist natürlich völlig belanglos. Und ich muss daran denken, dass der Fall des Thaideutschen, der ermordet worden ist, wohl nur deshalb in die Presse kam, weil er eben auch einen "Immigrationshintergrund" hat. Völlig belanglos eigentlich, aber die deutsche Presse redet sonst nicht von einheimischen Opfern, tendiert aber zur Hysterie bei ausländischen Opfern wie bei den Dönermorden. Letztere will ich nicht kleiner machen als sie sind, aber es ist kaum mal zu lesen, wie viele Deutsche eigentlich ungesteuert ins Land geholten Einwanderern ohne Sozialperspektive zum Opfer fallen. Es gibt ein Buch dazu (bei Amazon bestellbar) und das Blog zum Buch: http://www.deutscheopfer.de/chronik
Und ich muss mir jetzt Sorgen machen, dass mich im ach so meinungsfreien Deutschland irgendein politischer Polizist in eine Nazikartei einträgt, nur weil ich die Einwanderungspolitik von Kanada fordere.
Alles Nazis in Kanada, keine Frage.
EDIT:
Zum Thema, der von Lu Er Fu in den Kommentaren gepostete Link aus der Welt:
http://www.welt.de/debatte/article110488736/Dem-Rechtsstaat-darf-es-nie-um-Rache-gehen.html
UPDATE:
Gerade lese ich wieder STERN und vermute mich ausnahmsweise mal auf einer Linie mit "den Deutschen", denn da erzählen mehrere Leute von ihren Diäterfolgen. Doch dann kommt es. Der einzige junge Mann in der ganzen Aufzählung... ist ein junger Türke. Will seinen Schwestern ein Vorbild sein, sagt er da im STERN. Und ich denke "die Schwestern in Ruhe lassen wäre noch viel besser", an die vielen Fälle denkend, in denen türkische junge Frauen massive Probleme mit ihren Brüdern bekommen, wenn sie westlich leben wollen - erst kürzlich auf Heimaturlaub in der Tageszeitung gelesen. Dass der Durchschnittsdeutsche immer mehr Mohammed Mehdi oder sonstwie heißt anstatt Klaus oder Thorsten versetzt mir immer wieder einen Stich - wahrscheinlich weil ich Deutschland vermisse und daher die stattfindende Wandlung des Durchschnittsdeutschen hin zum Durchschnittsimmigranten als Verlust wahrnehme - als Verlust von dem, was ich aufgegeben habe. Ich muss mich davon frei machen, die Deutschen entscheiden selbst. Und offenbar haben sie entschieden, dass sie ein anderes Volk werden wollen. Deutsche Geschäftsleute, die man hier trifft, sind auch manchmal schon Türken. Ich warte auf den Tag, an dem ich in der Firma von unserem Gast aus Deutschland gefragt werde, wo man Halal-Nahrung bekommt. Nightmarket, Ziege kaufen und Büroschere leihen, Hotelzimmer hat Badewanne.
Mich bestätigt dieses grauenhafte Vorkommnis, bei dem der junge Mann offenbar unprovoziert angegriffen und getötet wurde darin, dass Deutschland wohl nicht mehr das richtige Land ist, um meinen Sohn großzuziehen. Ich selbst hallte unangenehme Erfahrungen auf Deutschlands abendlichen Straßen mit Menschen "südländischer Herkunft", konnte es nur durch unmittelbare Einleitung von Gewalt - die die vier kräftigen Herren flüchten lies - verhindern, dass ich in ein Auto gezogen wurde. Ich habe den Vorfall nie angezeigt damals, mir Sorgen gemacht, am Ende noch in einer Ausländerfeinde-Kartei zu landen.
In der Tageszeitung las ich an einem einzigen Tag von drei nächtlichen Überfällen, einmal stand ausländische Herkunft dabei, einmal eine vermutete solche.
Die Straßen in Deutschland gehörten des Abends nicht mehr den friedlichen Bürgern - oder gar den Deutschen - denn die Politik aller maßgebender Parteien hat sich entschlossen, eine de facto unkontrollierte Einwanderungspolitik zu machen. Anders als etwa Kanada oder Australien betreibt Deutschland keine quotierte Immigrationspolitik, denn, so sagt die CDU zynisch grinsend immer wieder, sei Deutschland ja kein Einwanderungsland. Nur um dann wieder ungesteuert unzählige Leutchen ins Land zu lassen. Ohne Steuerung der Immigration und mit der Bereitschaft Einwanderern den Lebensunterhalt -knapp- zu zahlen, holt man sich aber Unterprivilligierte und Ungebildete ins Land oder Glücksritter. Und die sehen frustriert auf die "reichen Deutschen" und holen sich dann des Nachts ein Zubrot. Denn die Deutschen sind immer allein unterwegs, während die Glücksritter in Scharen auftreten, wie in diesem Fall drei Türken, die einen Thaideutschen erschlagen.
Wenn man so etwas sagt, reagieren Deutsche verstört, denken man sei Nazi. Ich plädiere hier aber nicht für die Abschaffung der Demokratie, nicht für ein irrsinniges Führerprinzip, nicht für Gaskammern oder Marschieren und Deutschland-über-alles-Singen und beschimpfe auch keine Türken. Die Türkei entwickelt sich zu einem modernen und leistungsfähigen Staat - und lässt längst nicht jeden rein und ist vielleicht nicht unfroh, dass wir ihr manchen Krmininellen Unterschichtler abnehmen.
Ich plädiere lediglich für eine gesteuerte Einwanderungspolitik a la Kanada oder Australien. Aber ob das ein Auslandsdeutscher in seinem Blog schreibt oder nicht ist natürlich völlig belanglos. Und ich muss daran denken, dass der Fall des Thaideutschen, der ermordet worden ist, wohl nur deshalb in die Presse kam, weil er eben auch einen "Immigrationshintergrund" hat. Völlig belanglos eigentlich, aber die deutsche Presse redet sonst nicht von einheimischen Opfern, tendiert aber zur Hysterie bei ausländischen Opfern wie bei den Dönermorden. Letztere will ich nicht kleiner machen als sie sind, aber es ist kaum mal zu lesen, wie viele Deutsche eigentlich ungesteuert ins Land geholten Einwanderern ohne Sozialperspektive zum Opfer fallen. Es gibt ein Buch dazu (bei Amazon bestellbar) und das Blog zum Buch: http://www.deutscheopfer.de/chronik
Und ich muss mir jetzt Sorgen machen, dass mich im ach so meinungsfreien Deutschland irgendein politischer Polizist in eine Nazikartei einträgt, nur weil ich die Einwanderungspolitik von Kanada fordere.
Alles Nazis in Kanada, keine Frage.
EDIT:
Zum Thema, der von Lu Er Fu in den Kommentaren gepostete Link aus der Welt:
http://www.welt.de/debatte/article110488736/Dem-Rechtsstaat-darf-es-nie-um-Rache-gehen.html
UPDATE:
Gerade lese ich wieder STERN und vermute mich ausnahmsweise mal auf einer Linie mit "den Deutschen", denn da erzählen mehrere Leute von ihren Diäterfolgen. Doch dann kommt es. Der einzige junge Mann in der ganzen Aufzählung... ist ein junger Türke. Will seinen Schwestern ein Vorbild sein, sagt er da im STERN. Und ich denke "die Schwestern in Ruhe lassen wäre noch viel besser", an die vielen Fälle denkend, in denen türkische junge Frauen massive Probleme mit ihren Brüdern bekommen, wenn sie westlich leben wollen - erst kürzlich auf Heimaturlaub in der Tageszeitung gelesen. Dass der Durchschnittsdeutsche immer mehr Mohammed Mehdi oder sonstwie heißt anstatt Klaus oder Thorsten versetzt mir immer wieder einen Stich - wahrscheinlich weil ich Deutschland vermisse und daher die stattfindende Wandlung des Durchschnittsdeutschen hin zum Durchschnittsimmigranten als Verlust wahrnehme - als Verlust von dem, was ich aufgegeben habe. Ich muss mich davon frei machen, die Deutschen entscheiden selbst. Und offenbar haben sie entschieden, dass sie ein anderes Volk werden wollen. Deutsche Geschäftsleute, die man hier trifft, sind auch manchmal schon Türken. Ich warte auf den Tag, an dem ich in der Firma von unserem Gast aus Deutschland gefragt werde, wo man Halal-Nahrung bekommt. Nightmarket, Ziege kaufen und Büroschere leihen, Hotelzimmer hat Badewanne.
Abonnieren
Posts (Atom)