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Freitag, Februar 13, 2015

Zertifici, Zertifica (Update)

Ludigels Cubical-Lab ist überbelegt

Dieser Tage ist mein Cubical etwas übervoll, Bild folgt vermutlich noch.. 8 physische Rechner und um die 10 virtuelle sind in meinem Cubical vorhanden, überall schnurrt und surrt es um mich rum. Alles zu einem Doppelnetzwerk verbunden, lose an das offene (nicht kritische) Firmennetzwerk angebunden. Für einen Großkunden führe ich im Rahmen meiner Tätigkeit für einen taiwanischen Rechnerhersteller eine Server-Zertifizierung durch. Das heißt wir beweisen damit, dass unsere Server für ein bestimmtes OS und die entsprechende Software geeignet und performant sind. Genau gesagt handelt es sich um VMware, eine Software zum Simulieren von Rechnern. Wenn Sie nämlich heute vom Serverpark ihres Internetproviders bedient werden, hat der zwar vermutlich viele, viele Linux-Rechner am Laufen, aber die sind heute nicht mehr physisch vorhanden, sondern die theoretischen Linuxboxen 1 bis 250 die Kaffee-Online oder wer auch immer da laufen hat, laufen in Wirklichkeit auf ein paar Dutzend wirklich physisch vorhanden Rechnern, die entsprechend kräftig mit Speicher und Festplatten ausgestattet sind. Das hat viele Vorteile. Etwa hat man festgestellt, dass von einem real vorhanden Rechner oft nur 10-20% der Leistung abgerufen werden. Dadurch, dass die virtuellen Rechner (die letztlich z.B. die surfenden Online-Kunden bedienen) beliebig auf die real vorhanden Rechner verschoben werden können, kann man sich freie CPU-Zeit und freien Speicher eben besser zu nutze machen. Auch eine Cloud, bei der die Rechnenkapazität beliebig verschiebbar ist und man nur noch Applikationen und Speicherplatz völlig abstrahiert vom Server hat, lässt sich eben so leicht realisieren.
Ein mittelständischer Endkunde etwa kann sich so für seinen Werkzeugmacherladen entweder drei Server mieten, der er dann zwar mit CPU, RAM und HDD vom heimischen "Terminal" aus zu sehen glaubt, die aber in Wirklichkeit im Rechnerpark des Providers herum schwirren und beliebig auf Rechner X oder Y oder gar einem ganzen Cluster laufen. Oder er mietet sich gleich eine Cloud abstrahiert vom Rechner.


Kein Bild

den Cubical darf man niemanden zeigen... viel zu voll


Wie auch immer, wir hier in Taiwan bauen die physisch vorhanden Server und zur Zertifizierung der Hardware für das VMware-ready - Label braucht man 5 physische Rechner, eher 6 wenn es bequem sein soll und noch zwei Testrechner (die zertifiziert werden) und noch etwa zehn virtuelle (also simulierte) Rechner. Für ältere VMware - Versionen habe ich die Zertifizierung neulich bereits durchgeführt, parallel mit dem Großkunden. Denn ein taiwanisches "Lab", das bereit gewesen wäre diese Zertifizierung durchzuführen, hatten weder wir noch der Großkunde gefunden und so fand das ganze im Lab des Großkunden und in meinem Cubical statt. Um es kurz zu machen, meine Testlogs waren hübscher - ich hatte einen (tolerablen) Fall der Non-Compliance weniger.

Diesmal mache ich die Zertifizierung allein. "Wir sind die einzigen in Taiwan, die das machen", sagt meine Frau (der Großkunde sitzt nicht in Taiwan und verzichtet diesmal auf die Parallelarbeit). Um mich herum schnurrt und summt es bei der Arbeit, an die sich kein taiwanisches Lab heran traut. Die machen lieber Windows-ready - Zertifizierungen, wie immer die auch genau heißen. VMware hingegen basiert auf Linux - und so bin ich mit meinem Linux/VMware - Cluster glücklich, das aber auch eine Menge Windows-Server braucht.
In Taiwan nur bei Ludigel, da ersetzt die Einmannshow offenbar ein ganzes kommerzielles taiwanisches Laboratorium mit mehreren Computerräumen. Na ja, geht ja auch im Cubical, solange ich vorsichtig bin beim Umdrehen mit dem Kunstledersessel, der dicken Lehne wegen.

Und vergessen Sie bitte nicht beim nächsten Surfen in Computerforen sich an den Auseinandersetzungen zu beteiligen, ob nun Linux oder Windows besser ist. "Linux nimmt doch kein Mensch", liest man immer wieder. Tippt der Surfer an seinem Win7-Rechner, der dann die Verbindung mit mehreren simulierten RedHat-Linux-Großrechnern bei Espresso-Online aufnimmt, die wiederum auf einem linuxbasierten VMware-Cluster laufen. Recht hat er natürlich der Surfer, ich tippe ja auch gerade auf Windows XP. Immer noch. Und kriege sogar noch aktuelle Updates ;-)

Update: Werde auch noch im Chinese New Year - Urlaub in der Firma sein, um die Zertifizierung zu Ende zu führen. Unbezahlt natürlich ;-)

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