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Donnerstag, September 30, 2021

Wie wichtig sind tragende Wände? (Update 2)

 Unserem Miet-Bunker ist eine tragende Wand verlustig gegangen im Ergeschoss, weil da ein Seven-Eleven mehr Platz braucht. Ludigel ist in Sorge, ich kann es nicht leugnen.


Nun kann man im vorherigen Blogartikel sehen, dass ich mir göttlichen Beistand ins Haus geholt habe. Aber abgesehen davon bin ich schon ein Fan von der Erhaltung tragender Wände. Gerade in Mietshäusern mit 8 Stockwerken im Erdgeschoss. Aber die Taiwaner, die unten die sehr gute KFZ-Werkstatt rausgeekelt haben und parallel die daneben gelegene schon länger geschlossene Apotheke übernehmen wollen, bewerten tragende Wände wohl weniger gewichtig.


Oben sieht man ein simples italenisches Restaurant links in der Ecke und rechts daneben den Eingang zu unserem Mietbunker. Rechts die weißen Torpappen zeigen, wo vorher die Apotheke (Bildmitte) und die KFZ-Werkstatt waren. Letztere hat es endlich geschafft, unseren 2017er Nissan March/Micra von seinen Motorvibrationen und Rattern zu heilen und den Benzinverbrauch von 10-15 auf 8-9 Liter auf 100 km zu senken. Doch dann hat jemand Interesse bekundet, beide Ladengeschäfte durch einen der zahllosen Seven-Eleven Convenience-Stores zu ersetzen. Schließich ist der nächste hundert Meter entfernt. Eine weite Strecke für Taiwaner. Sorgenvoll musterten wir die Tage die Bauarbeiten und fragten die Bauarbeiter, ob sie denn vorhätten, die Wand zwischen beiden Geschäften herauszunehmen. Nein, sagte der ältere Herr auf der Leiter. Die sei eine tragende und müsse daher drin bleiben. Dann waren sie damit beschäftigt, sich zentimetertief in den Boden zu graben, obwohl direkt darunter das B1-Parkdeck ist und unser roter Nissan March genau dort parkt, wo früher die KFZ-Werkstatt drüber war. Dat hat die Gas- und Wasserrohre auf dem Parkdeck so in Vibration versetzt, dass sie mittlerweile lecken. 

Aber der Clou kam gestern, als wir sahen, dass die tragende Wand praktisch vollständig herausgenommen wurde. Die tief ins Gebäude führende Wand ist bis auf einen kleinen Rest oben und an den Seiten komplett entfernt, damit beide Geschäfte künftig eins sind. Wir haben einstweilen einen Aushang gemacht, der den Mieter-Vorsitzenden (so einen gibt es immer in Taiwan) freundlich auffordert, die Baustabilität zu prüfen. Gerade in Hinblick auf die zahlreichen Erdbeben. Der Aushang wurde sofort entfernt, aber wir haben auch noch sämliche anderen Mieter angeschrieben. Wir wissen leider nicht, wer der neue Chairman der Mieter ist, denn der letzte war der Apotheker, der jetzt nicht mehr als solcher tätig ist. 

Nun warten wir gespannt, was schneller ist. Die Reaktion oder das nächste Erdbeben. Gott sei Dank wohnen wir im anderen Flügel links, aber spannend wird es trotzdem. Mag natürlich sein, dass alles baupolizeilich abgesegnet ist. Oder eben nicht. Die Spannung bleibt...

UPDATE: Mittlerweile hat die Baufirma per Aushang nachgewiesen, dass sie eine behördliche Genehmigung haben und offenbar eine Verstärkung der Restwand durchgeführt haben. Es wirkt subjektiv nicht stabil, mit diesem riesigen Leerraum, wo vorher Wand war und auch im Parkdeck darunter entweder Wand oder Säule ist. Aber dann muss man das so akzeptieren.

Jetzt tropfen die beschädigten Wasserrohre gemütlich ins Fundament. Aber seufz. Don't think too much. Eistee und Teeeier zu verkaufen ist wichtiger.

UPDATE 2: Als man neulich wieder in die Baustelle hineinsehen konnte, fiel mir auf, dass da zwei neu aussehende, noch unverputzte Betonsäulen mitten im Geschäft standen. Die sind etwa da, wo unten drunter im Parkdeck Wand bzw. ebenfalls eine Säule ist. Haben wir das mit unserer Nachforschung ausgelöst? Mir scheint, die sind nachträglich eingebaut worden. Wenn ja, kann es nicht geschadet haben. Denn wie heißt es in dem alten Wikingerlied: "Und der Rollo dreht und dreht um den Stützbalken. Ja wo dreht er denn hin der Rollo? Der Stützbaaaaaaaaalken....". So jedenfalls hat es ein Kumpel in früheren Jugendzeiten in der Kneipe öfter mal gesungen. Ein Niveau, das in etwa dem taiwanischen Sicherheitsdenken entspricht, könnte ich naseweis und ausländerzynisch anfügen. Lassen wir das Thema Stützbalken damit hier abgearbeitet sein.

Ah, das mit Rollo scheint ein Torfrock-Song zu sein.

Freya. Altar.

 Ich habe endgültig genug von dieser Religions-Radianz, die die Taiwaner mit ihren ewigen Familienaltaren mit ihren Holzfiguren von falschen Göttern neben roten Leuchten ausstrahlen. Und denen regelmäßig geopfert wird. Nicht Lämmer oder der Ausländer in der Familie sondern Obst und gekochtes Huhn mit Haut. 

 


Es ist Zeit zurückzuschlagen. Hier also ist Ludigels eigener Altar in der Aufbauphase zu sehen, der gleich neben meinen Festplatten aufbewahrt wird. Freya, aka Gaia, die Große Urmutter, in Plaste made in China nebst einer massivsilbernen Replika der Venus von Willendorf an Silberkette.

Take that, bitches! Und wartet, bis noch das Füllhorn kommt. Und die (Freya untergeordnete) Cerununnos-Figur!

 


 Als Ultrakonservativer waren mir die neumodischen Religionen wie Christentum, Judentum, Buddhismus und *Islam* schon immer zuwider. Go for the Original!