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Da hielt unser Kavalier unter dem Blütenbusch inne und sah sich suchend um, nur um zu erklären "ich sehe aber niemanden". "Ach ja", sagte da meine Frau, "ich habe vergessen, dass Sie ihn nicht sehen können." Was also einen Geist als Verfolger angedeutet hat. Hier muss man wissen, dass die meisten Taiwaner an Geister glauben und diese ja auch regelmäßig im Tempel "füttern", um nicht von ihnen belästigt zu werden (mit Opferspeisen). Unser kleiner Mann war dermaßen verwirrt und auch verängstigt, laut meiner Frau, dass er das Weite suchte.
Ich kriege von der dieser ganzen Handlung innewohnen Logik zwar Kopfschmerzen, werde aber natürlich in Zukunft meine Frau auf den paar Metern begleiten. Erst einen Tag vorher war sie im Supermarkt angetatscht worden. Und beide male keinesfalls aufreizend bekleidet! Sie konnte mir gegenüber den Supermarkttatscher aber nur mit "weißes Hemd und kleines Mädchen an der Hand" beschreiben, was auf drei oder vier Leute neben uns gepasst hätte. Und zwei Wochen vorher im Lift im Krankenhaus zuppelt mir meine Frau plötzlich an der Hand rum, ich frage mich noch was das bedeuten soll, da zieht sie mich auch schon aus dem Fahrstuhl und erklärt mir hinterher, ein Kerlchen habe sie auch wieder angegrabbelt. Da ist der Lift aber schon mehrere Stockwerke weiter.
Scheint der reinste Volkssport zu sein, diese Tatscherei....
Nachtrag: Selbst bemerkt hatte ich es einmal im Carrefour-Supermarkt in Jhongli, als meine Frau hochschwanger war. Während sie zwischen den Seifenregalen hin und her schwebte schob sich ein älterer, etwas ungepflegt wirkender Mann immer näher an sie ran, starrte mich und meine Frau mit aufgeregt wirkendem Blick an und näherte und näherte sich meiner Frau mehr und mehr. Auch direkter Blickkontakt brachte den Mann nicht von seinem tun ab. Ich musste ihn förmlich zur Seite schieben und mich dazwischen stellen und ihn mit einem "hau ab oder du kriegst deine niedliche Knubbelnase verbogen"-Blick ansehen, damit er (dann recht flott) das Weite suchte. Meine Frau hatte von all dem, was hinter ihrem Rücken vor ging gar nichts mitbekommen.
Taiwan hat sehr sichere Straßen in Sachen Überfälle, für Frauen muss man das etwas einschränken, weil sexuelle Übergriffe hier scheinbar weniger tabuisiert sind als in D-Land.
2 Kommentare:
Vlt. hielt er sie ja für geisteskrank... ;-) Gute Idee das mit dem Geist. :-)
S. (meine Frau) ist übrigens auch körperlich recht gut drauf, ihr Vater hat ihr ein paar Griffe zur Verteidigung beigebracht. Allerdings ist sie gesundheitlich noch angeschlagen und musste sich daher auf psychologische Verteidigung verlegen, wie sie sagte. Wichtig immer, den Angreifer aus der Spur zu bringen, sich nicht auf seine definierte Täter/Opfer-Konstellation einlassen. Der Täter hat ja wie jeder Mensch, der irgendetwas vor hat, Rollen im Kopf und Handlungen versucht vorherzusagen. Verängstigtes Opfer, weglaufendes, passives etc. Gut den Belästiger aus dem Konzept zu bringen!
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