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Mittwoch, Januar 24, 2024

Summarisches Update Anno 2024

Bloggen ist nicht gerade mehr der Renner. Also kann ich hier in Ruhe ein Update posten.

In wenigen Tagen sind es grauenhafte 20 Jahre, dass ich hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe herumhänge. Alle Auswanderungspläne oder auch die Rückwanderung wurden immer im letzten Moment gecancelt, auch wenn meine Frau Anno 2017 oder wann das war, wirklich mal für drei Monate ihrer Schwester nach Manila auf den Philippinen gefolgt war. Ein witziges und finanziell schmerzhaftes Kapitel, das seinerzeit fast zu unserer Trennung geführt hatte. Den philippinischen Familienzweig meiner Frau, angeheiratet durch die Schwester, gibt es nun auch nicht mehr. Covid hatte den Mann der Schwester dahingerafft. Aber das sind alte Geschichten.

Wir sind nun ewig in Taiwan und ich merke, dass meine Gesundheit jetzt ab 50 (ich gehe langsam auf die 60 zu) auf das hiesige Reizklima wieder, ähnlich wie in meiner Anfangszeit, seit etwa 2015 mit Krankheiten reagiert. Gesundheitlich müsste ich hier wirklich die Düse machen, aber immer hält uns das Doppelgehalt in der Firma fest, das will ich gerne zugeben. 

Nun zeichnet sich im Frühjahr 2024 aber doch eine Ende unseres Aufenthalts hier ab. Wider mal und diesmal wohl ernsthafter als früher. Krebs war ja auch schon mal ein Thema, evtl. auch im Blog hier. Zwei Kolleginnen in den 30ern hat er schnell dahingerafft, die links und rechts im Großraumbüro in etwa 20 Metern entfernung saßen. Leider, leider hat es jetzt auch meine Frau erwischt. Sie hat Magenkrebs und sie verträgt das einzige Medikament nicht, das den Tumor angreift. Sie ist operiert, aber die Prognose ist leider nicht gut. Meine Frau ist eine Kämpferin, trotz aller Probleme behält sie ihren Humor, arbeitet, kümmert sich um Junior und plant gleichzeitig schon für mich und Junior für die Zeit danach. Ich habe sie oft genug als Roten Drachen bezeichnet und so ein gewaltiges etwas lässt sich halt nich so leicht unterkriegen. Da ist sie wirklich bewunderswert.


Selbst wenn das gutgeht, schließlich kündigt Biontech alle möglichen - leider zeitlich wohl für uns zu ferne - Wundermittel an, gibt es noch einen weiteren Grund für die angestrebte Rückwanderung aus Taiwan nach Deutschland. Junior, 12, würde Ende 2026 der Wehrüberwachung in Taiwan unterliegen. Ich will ihn hier nicht von einem Hauptmann Soyasprosse rumkommandieren lassen, der mit seinem Toyota nicht mal vernünftig geradeausfahren kann, um es kurz und ehrlich zu formulieren. Junior selbst fühlt sich in Taiwan wohler als in Deutschland und fiel aus allen Wolken,  als er von der Wehrpflicht hörte. "Und die Mädchen?", fragte er. So gewöhnt auch er sich langsam an den Gedanken, nach D umzusiedeln.

Dann gibt es noch die Modellrechnung, dass 2027-2029 die gefährlichsten Jahre für einen Angriff aus China sind. Die kann aber jeder selbst nachgooglen. 

So, meine eigene Gesundheit wäre gut, wenn ich hier nicht das Problem hätte, dass meine Sellerieallergie bei der Garküchenernährung hier sich immer heftiger bemerkbar macht und mir auf alle möglichen Organe schlägt. Ich versuche, dass durch essen von bekannt-Sellerie-freien Lebensmitteln (wird in Taiwan i.d.R. nicht getrennt ausgewiesen auf den Packungen) bei Seven-Eleven zu vermeiden. Aber halte das leider nie lange durch, weil ich dann immer wieder die selben Papp-Sandwiches essen muss. Als ich 2015 mir bei Seven-Elven die Fertiggerichte habe heiß machen lassen (die schieben die mit Plastik drüber in die Mikrowelle) habe ich mir wohl so hohe Plastikkonzentrationen im Blut zugezogen, dass ich seither ein gutartiges Wachstum an einem Organ habe, das ich wohl alle 5 Jahre behandeln lassen muss. Mit dem Skalpell oder Laser. Kann man fast die Uhr nach stellen.

Für die Gesundheit ist es hier am östlichen Rand des Plastiktellers der Weltscheibe halt weniger gut, sage ich mal. So, allen zwei Restlesern (oder so) ein schönen Neues Jahr und ich verabschiede mich bis auf Weiteres.

P.S.: Wer ältere Artikel hier durchwühlt, kann wohl die Prognose der Wahrsagerin meiner Frau finden, sie würde mit etwa 54 versterben. Schon vor sieben oder acht Jahren oder dergleichen hat sie das prognostiziert. Da habe ich mich immer drüber lustig gemacht. In ein paar Tagen wird sie 55, aber das Lachen bleibt mir jetzt im Halse stecken.