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Donnerstag, Mai 14, 2020

Ich geb's ja zu...

Das eine ist von 1486 und von einem verrückten Mönch, das andere von mir...

 Man nennt den Hexenhammer auch "das unheilvollste Buch der Menschheitsgeschichte". Meiner ist ja auch keine Anleitung, sondern ein Roman.

Montag, Mai 11, 2020

Wann wieder nach Deutschland

3 Szenarien

Kürzlich stand ja noch das Rückwandern nach Deutschland zur Diskussion, weil es Junior auf seiner Deutschen Schule doch recht schwerfällt mit dem Deutsch. Ihm fehlt ja ein deutsches Umfeld. Aber durch Corona ist das in weite Ferne gerückt. Doch wie sieht es überhaupt mit dem Reisen aus?

Szenario 1

Es gibt nie einen Impstoff oder eine Behandlung, aber Covid-19 verschwindet wie vor 100 Jahren die Spanische Grippe. Die hat 2 Jahre 11 Monate gedauert. Dann könnte ich wohl frühestens 2023 wieder auf Heimaturlaub und meine Mutter besuchen. Und die Uhrensammlung. Und das Auto in der Garage. Nicht ganz unrealistisch. Vorher würde ich es ungern tun, denn Covid-19 ist nun mal Russisches Roulett. Von Reisebeschränkungen Taiwans ganz abgesehen, das sich mit 0 Neufällen (seit 1 Woche, Stand 11.05.2020) abgeschottet hat.

Szenario 2

Wie 1, nur mit Behandlung, die die Todesrate geringer macht. Vermutlich bleibe es trotzdem bei Szenario 1. Oder würde ich das Restrisiko für Heimaturlaub in Kauf nehmen? Oder wäre ich dann eine Gefahr für meine Mutter, die um die 90 ist?

Szenario 3

Impfstoff 2021, für alle verfügbar 2022. Dann also erster Heimaturlaub in 2 Jahren.

Seufz. Ja danke China. Und guten Appetit beim rohe Krake futtern oder was als nächstes kommt.

Reiseschuhe und -Uhr werden u.U. nicht mehr benötigt...

Freitag, Mai 08, 2020

Die Last des Deckels des Geschichtsbuchs...

...spürt man in Deutschland viel mehr auf sich lasten, als hier in Taiwan. Wo alles seinen normalen, hektischen Gang geht. Und manchmal nicht ganz so hektisch, weil viele Leute zu Hause bleiben. Da kann man sich endlich mal entspannen in sonst überfüllten Shoppingcentern. Auch wenn die vielleicht gerade umgebaut werden und man dann in irgendeiner Baustellenetage vor verrammelten Sperrholztoren steht, einen Meter vor dem Eisstadion, so wie wir neulich. Verdammte Umbauten im fast leeren Einkaufszentrum.


Selbstisolation gibt es hier mit derzeit 0 Coronafällen seit einer Woche oder so nicht.


Kein Social Distancing, sondern es liegt nur an der Brennweite.


Die Taiwan regierende DPP hat das Land jedenfalls perfekt durch die Corona-Krise gebracht, durch sofortige Abschottung von China und dem Rest der Welt in einem Staffelsystem. Hier ist nicht die Präsidentin auf den Werbetaschentüchern zu sehen. Der prochinesische Glatzkopf von der chinafreundlichen KMT wurde Gott sei Dank nicht gewählt. Sonst säße ich heute im Lockdown und die Regierung Taiwans würde sich überschwenglich für Corona in Peking bedanken, wie es gerade die Italiener tun.


Das eigentliche Drama der Corona-Krise ist freilich, dass ich vielleicht auf Jahre hinaus aus dem sicheren und flugmäßig abgeschotteten Taiwan nicht nach Deutschland zu meiner Uhrensammlung kann. Leider habe ich ja auf meinen Uhrmacher aus Hannover gehört, der mir empfholen hat, meine Schweizer Automatikuhren lieber im vergleichsweise trockenen Deutschland zu lassen. So bleibt mir nur eine chinesische Quarz, deren Batterie prompt aufgegeben hat und deren Rückseite schon verrostet ist (ja, Aluminium kann rosten - das ist NICHT die Uhr im Bild) und eine chinesische PARNIS, die ein PANERAI-Nachbau ist und nach dem Mond geht. Gut, +30 Sek/24h geht ja noch. Und meine geliebte Reiseuhr mit dem langen Namen HAMILTON Khaki Navy GMT 3, die hier ihre hübsche Kehrseite mit dem Glasboden zeigt und bis zu 3 Zeitzonen mechanisch anzeigen kann. Trotzdem trage ich die nette Automatik kaum. Schließlich erscheint es mir als Hohn, meine Reiseuhr zu tragen, wenn ich derzeit nicht reisen kann. ICH WILL ANDERE UHREN! Aber was ich auch aus China oder bei E-Bay bestellen wollte, drzeit kommt nichts an. OhneFlugzeuge keine Pakete. Ich muss mich mal fortschleichen zum Tissot-Händler, wenn Junior und Frau mich lassen. Vielleicht eine Tissot T-Race Automatik in Rose-Gold. Über das e gehört ein Accent.
Da ist das leere Kaufhaus, in dem wir eine Woche drauf fast in der Baustelle verschollen wären.


Nein, das ist kein PC-Store, der wegen Corona geschlossen hat, sondern ein Kids-Lasergun-Laden, wo die Kids im Pulk in dunklen Gängen rumrennen. Wie die alle auf mich geballert haben, gemein. In Corona-Zeiten machen wir solche Tripps aber nicht mehr.


Umgezogen sind wir auch, in eine größere Wohnung im selben Wohnblock. Und ich musste mich von der Katzenfrau verabschieden, die genau auf Augenhöhe an meinem Schreibtisch hing in der möblierten Wohnung. CATS ON CASSETTE AND CD ON OCTOBER 15! Das stand auf dem gerahmten Werbeplakat. Mach's gut, Kitty. Hmmm... ist das auch ein Internet-Fetisch? Ich frage nur, weil ich ja entsprechende Romane schreibe. Never Mind.

Ein Uhrengeschäft! Ein Uhrengeschäft! Rado mal rüber die Radomir. Leider war meine Frau dabei... Die haben zwar diese schwarzen Keramikdinger, aber in der Not frisst der Uhrliebhaber Fliesen. Nein, okay, ein Tissot-Stand war im 101-Einkaufszentrum gleich nebenan.

Und... bleiben Sie gesund in der wonderful new Chinese world of Corona.

Was die Überschrift bedeutet? Na ja, dass wir alle hier quasi Geschichte schreiben. Später können ein paar Milliarden Leute im Selbstverlag ihr "Corona: Ich war dabei!"-Buch veröffentlichen. Sowas, wie damals der Schönhuber.