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Dienstag, Juni 29, 2010

Learning how to drive in Taiwan


This is in ENGLISH. German is at the bottom of the page - Deutsch unten!


From the foreigner version of the "learn how to drive" material here in Taiwan (English is unchanged):


15. If drivers wish to uphold national honor, promote social state ability and family happiness, they should(1)have driving morals and obey the law(2)have good driving skill(3)not drink or smoke. cs015

Well, would that be the national honor of Taiwan or China? Can't be sure these days with out pro-Chinese government talking about a "re"union with China. And how to I get to preserve the social welfare state by driving? Ah, never mind.

223.Do not leave the child who has problems with actions or under the age of(1)4 (2)5(3)6 years old, or you will be fined for $1,000 and take traffic safety training for 4 hours.  cs235

Wait a minute, how old is that kid? What was that in the middle part?

232.How to get back the car when the car was kept temporarily due to the drunk-driving test is over the standard?  (1) By the keeping receipt. (2) By the keeping receipt and car license. (3) By the keeping receipt, car license, and the receipt of the clarified penalty.  cs244 

Hey, slowly, slowly, how is a drunken bignose supposed to follow that? What do I need a bar license for? Sorry...

254.If a car is equipped  the gym instruments without safety examination, the car owner will be fined:  (1) 300 to 600NT Dollars. (2) 900 to 1,800NT Dollars. (3) 1,800 to 3,600NT Dollars.  cs266

Let that be a lesson to you, never pick up a chick who is into sports, or she puts her sports stuff in the back and you get fined.

265.If the car driver is found that snake driving on the road, he will be punished:  (1) a fine. (2) The roadway safety lecture (3) a fine, the roadway safety lecture, and his number plate will be detained for 3 months.  cs277 

Wait, if there is a snake on the road, then I get ..... what?

278.If you drive in the strong wind and the car is sharking at the same time, you should (1) hold steering wheel tightly, slow down the speed and avoid changing lane. (2) increase the speed. (3) ignore it.  cs290 

Listen, my car would never "shark". I mean it does not even bite people or make rude gestures. Trust me.

281.The identification of the “Visional Tunnel Effect” is that a driver has the visional mistake of the bright front sight but dark sight in the surrounding in drunk-driving.  Therefore, what will the driver’s vision become if the driver is drunk-driving?  (1) No visional change. (2) Vision becomes wide. (3) Vision becomes narrow.  cs293 

Oh come-on, Time Tunnel is long off the TV, how am I supposed to know such things?

282.When the small car is passing by the bigger car, the suction as the pump will suck out the air, the small car driver should:  (1) hold the steering wheel tight (2) release the steering wheel (3) do nothing.  cs294 

Now come on, you can't be serious. There is a bigger car coming, the guy sucks the air out of my tires and then I am just supposed to sit there? You're kidding, right?

999. My own English may have errors as well :-)

In the end I just gave up making a driving license here. I am still aloud to drive here.






Beim Autofahren mit rechter Hand die Familie glücklich machen!


German, Deutsch:


Oben Auszüge aus dem Lernmaterial für die theoretische Füherscheinprüfung in Taiwan (mache ich eh nie): Ich bin nicht im Mindesten in der Lage zu verstehen was mit Nr. 254 gemeint ist. "Wenn ein Auto ausgerüstet ist die Turngeräte (sic)" heißt es da, was offensichtlich verboten sein soll. Will man hier den Transport sperriger Turngeräte verbieten? Und warum sich nur auf diese beschränken? Vielleicht sind Anbauten an das Auto gemeint und der Übersetzer hat Spoiler etc. mit Turngeräte übersetzt. Man weiß es nicht.


Und der oberste Text erklärt, wenn man die nationale Ehre und den Sozialstaat oder etwas in der Art aufrecht erhalten wolle, solle man nicht Trinken und Rauchen und ordentlich fahren. Na, wer könnte da widerstehen. Man kann allerdings nur mit einer Hand Auto fahren, muss man doch die nationale Ehre mit der anderen hoch halten.

Rote Lippen, roter Mund (in Taiwan)

Ich bitte auf den Mund dieses Taxifahrers in Taiwan zu achten (LINK). Seine Lippen und der Mundraum sind rot von der Betelnuss, die in Taiwan die Arbeiterklasse kaut. Die Nüsse sind grün und werden von hübschen, leicht geschürzten Damen in Glaskästen verkauft. Beim Kauen bildet sich dann in Reaktion mit dem Speichel der rote Priem, der stimmungsaufhellend und betäubend wirkt, kein LKW-Fahrer und Taxifahrer in Taiwan fährt je ohne, dazu wird noch ein Energydrink namens "Whisbih" eingegossen, der der Legende nach von drei Taiwanesen erfunden wurde, die sich keinen Whisky leisten konnten und alles Verfügbare in einer Apotheke zusammen gegossen haben. Whisbih steigert die Motorik und stimmt ebenfalls euphorisch. Wenn die Leute dazu noch ein paar Biere oder Schnäpse einwerfen, sind sie erst so richtig gerüstet für den Verkehr in Taiwan.

Umwerfend eklig ist es, wenn man zu dritt ein Taxi nimmt und man dann auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Da steht dann ein Pappbecher zwischen den Sitzen, also in unmittelbarer Reichweite des Oberhemdsaums, wenn der nicht richtig in der Hose steckt, gefüllt mit dem ausgespuckten roten Priem. Und wenn der Taxista dann so richtig mit Schackes in den Pott speit ist das so unglaublich eklig, dass ich jedesmal fast das Auto "vollkübeln" möchte. Der rote Priem riecht auch unangenehm nach Speichel und Süße und die Leute verbreiten eine Dreimeterwolke um sich herum. Ich wünschte manchmal, sie würden Opium nehmen wie damals im guten alten Kaiserreich, das würde nicht so streng riechen***.

Die roten Auskauabfälle verunzieren auch überall Taiwans Straßen. Deshalb kriegt man in Singapur Stockschläge, wenn man aufs Trottoir spuckt.

So, jetzt wissen Sie mehr über Taiwan als Sie jemals wissen wollten.

*** nicht wirklich ernst gemeint

Drogenspinner, Drogenspitzel

Angelsächsiches Englischlehrermillieu in Taiwan


Die vielen Kinder Taiwans, die allerdings wegen einer Geburtenrate von 1,0 pro Paar zu den ehr selten werdenen Gattungen in Taiwan gehören, werden noch von einer recht großen Zahl von englischen Muttersprachlern aus England, USA, Kanada, Südafrika unterrichtet, wobei weißhäutige "Bignoses" bevorzugt werden, dunkelhäutigen wird unterstellt nicht richtig Englisch zu sprechen. Wie dem auch sei, es kommen also viele "Langnasen" hier rüber, frisch vom College in Kanada vom Lande, wo sie neben Omas Maiskolben aufgewachsen sind und den geistigen Horizont einer Heufliege haben; die Jungs aus Oregon vom Heuschuber 19 sind da sicher auch nicht viel anders. Wie im College gewohnt, will man dann weiter an seinen weichen Drogen nuckeln, auch wenn man sich entschließt, ein spannendes Jahr in Taiwan zu verbringen, wo als Englischlehrer schnelles Geld und noch dazu hübsche junge asiatische Frauen winken. "Winken" nicht im Sinne von käuflich sondern ehr im Sinne von interessiert an einem Übersee-Boyfriend und das auch nur manche, aber immerhin.

Dann doch lieber mit Einheimischen anfreunden? Im Bild vergrößert und in Bronze mit Rückenschleife.

Dann hat man Diskussionen im Ausländerforum wie hier (http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=84914), hallo, ich bin Ken und rauche gerne Canabis, sonst bin ich depressiv und sehe rosa Elefanten, was kostet das Zeug in Taiwan und wie viel gibt es? Ob ein Drogenhändler in Spe oder ehrliche Konsumentenanfrage, ich weiß es nicht, aber Taiwan mit seinen Extremgesetzen gegen Drogen bis hin zur Todesstrafe bei Import ist sicherlich ein schlechtes Pflaster für derlei Anwandlungen.

Dann gibt es Ausländer, die in den Diskussionen im Forum "unser Recht Drogen zu nehmen" verteidigen, weil es "unsere Kultur" im Westen sei. Ich sage dann manchmal, "rede nur von dir selber", denn was ich für eine Kultur mit angelsächsischen Collegeboys gemein habe weiß ich nicht. Vielleicht mögen wir ja alle Schnitzel, das verbindet schon mal.

Interessant: einer unserer bekanntesten Schreiber auf Forumosa.com war ein Polizeispitzel, der scheinbar sein Brot verdient, indem er koksende oder anderweitig das Gesetz brechende Mitlangnasen ausspioniert und ans Messer liefert (im anderen Forum erwähnt: [Edit: Link entfernt, man sollte alte Geschichten vielleicht einfach ruhen lassen]). Da kann man sich fragen, ob bei solchen "Ermittlungen" immer alles mit rechten Dingen zugeht, denn wenn der Herr Expolizist aus England ähnlich abgebrannt ist wie viele Ausländer hier, dann möchte ich nicht zwischen ihm und dem nächsten Sixpack stehen, wer weiß wie am Ende welches weiße Pulver in welche Tasche findet, könnte man paranoid mutmaßen.

 Wer einsam ist, kann auch einen Hund adoptieren (Suchbild mit Taipeis Wolkenkratzer 101)


Alles ein Milieu mit dem ich als Computermensch in Taiwan nichts zu tun habe, ich vergebe meine Audienzen ähnlich spärlich wie der Papst.

Also Obacht vor Ausländern oder auch Landsleuten in Übersee, da sind viele Geier darunter. Die deutschsprachige Gemeinde in Taiwan ist anders gestrickt, allerdings gibt es hier auch Pleitegeier mit windigen Geschäftsvorschlägen darunter.

Wer eine Bande von abgehalfterten Betrügern aus Deutschland treffen will, muss sich in die Dominikanische Republik in die Strandbars begeben. Da sind freundliche dicke deutsche Männer mit Vorstrafenregistern, die Deutschen gerne behilflich sind, schon beim ersten Bier bieten sie das mit gierigen Schweinsäuglein an.

Expats zeichnen gerne das Bild des weltgewandten Kosmopoliten von sich, doch Vorsicht ist angebracht, wenn man unter fremdem Himmel wandelt. Da sind mir meine zwei taiwanesischen Freunde lieber, der eine gibt mir Filme und beide reden nicht mit mir, um nicht wegen Akzent das Gesicht zu verlieren, aber die Filme sind auf Englisch, was will man mehr.

Montag, Juni 28, 2010

Dscham any Wong!

"Dscham any Wong!" oder in deutscher Notation "Dschem ennie Wong!" sagte gerade ein netter Kollege zu mir und winkte in meinen Cubical hinein, während ich gerade noch verschlafen am Kaffee nuckelte und langsam unter der Kühlen Klimaanlage wach wurde, eine Stunde vor offiziellem Arbeitsbeginn. Denn zu Hause haben wir mal wieder die Klimaanlage nicht eingeschaltet, weil Ventilator reicht, sagt Frau. So bin ich jetzt vom Zug leicht erkältet und habe aber gleichzeitig (auf der Seite, wo der Ventilator nicht zugange war) einen halben Hitzschlag. Aber gut, wenn es dem Kollegen so viel bedeutet, mache ich halt mit.



Grinse also infantil und winke zurück und wiederhole "Dschem ennie Wong!".
Freudig zieht der Kollege von dannen. "Germany won!" sagt da auch meine Frau, auf das WM-Spiel gegen England anspielend. Ups, das hat er gemeint. Na ja, lächeln und zurück winken ist selten verkehrt...

Freitag, Juni 25, 2010

HIV in Taiwan (Updates)

Lange vernachlässigt: jetzt ein aufkommendes Problem? Neue Statistik bietet Grund zur Sorge.

 

Die Einstellung der meisten Taiwanesen scheint zu sein, dass HIV ein Ausländerding ist. Ich sage das, weil nach hiesiger Rechtslage Ausländer mit sexuell übertragbaren Krankheiten (und das deckt auch eine relativ harmlose Sache wie den sog. "Tripper" ab) sofort ausgewiesen werden. Jedenfalls war es so um 2005 herum und ich bezweifele, dass ich daran etwas geändert hat. Man kann jetzt also den Fall konstruieren, dass ein mit einer Einheimischen verheirateter Ausländer sofort ausgewiesen wird, wenn ihn der einheimische Ehepartner mit einer Geschlechtskrankheit ansteckt, weil sie fremd gegangen ist.
Vor ein paar Jahren brachten sie mal im TV eine Befragung von Studenten vor einem Plakat an der Uni, das vor HIV und AIDS warnte indem es Kondome anpries und die Studenten sagte alle "bujau-la" in die Kamera, also "brauche ich nicht".

Ein AIDS-Test gehört kurioserweise auch zur für ein Heiratsvisum wie ich es hatte notwendigen Prozedur. Ich musste mich auf Drogen, HIV und Lepra (!) untersuchen lassen in Deutschland, bevor ich den Lappen bekam.

http://www.chinapost.com.tw/taiwan/local/taipei/2010/06/24/261968/HIV-on.htm

Nach Bluttestresultaten bei einer Blutspende sind jedoch in den ersten drei Monaten 2010 genau 22 HIV-Infektionen festgestellt worden, wobei sich "jung und Student" leider als typischer Fall erwiesen hat. Solange die jungen Taiwanesen ihren ersten festen Freund bzw. Freundin immer gleich geheiratet haben, wie das bei vielen über 30 noch der Fall ist, war HIV vielleicht wirklich ein Problem von lebenslustigen Englischlehrern aus den USA und Kanada und von illegal im Land befindlichen chinesischen Prostituierten. Da jedoch junge Taiwanesen mittlerweile vorehelichen Sex ebenso wie ihre Kollegen im Westen betreiben, sollte sich Taiwan mehr um AIDS-Prevention kümmern.
Nach Aussagen im Ausländerforum (http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=89418)  sehen auch Ausländer Taiwan oft als AIDS-freies Paradies an und denken nicht an Safer Sex mit ihrer Freundin. Und letztere denkt bei Verhütung ehr an Schwangerschaft als an HIV.

Klarstellung: Taiwan ist kein Sextourismusland, abgesehen von ein paar Hostessen, die in den englischsprachigen Zeitungen annoncieren, richtet sich das Rotlichtmillieu hier maximal an japanische Geschäftsleute, aber nicht an westliche Ausländer. Wenn von Ausländern mit Freundin die Rede ist, wäre also ein typisches Paar Joe aus Oregon, der ein spannendes Jahr nach dem College in Taiwan erleben will und seine Freundin ist Vertriebsassistentin Lucy Chen, die 1000 Euro netto im Monat umgerechnet hat, bei den Eltern lebt und ihren letzten Urlaub in der Gruppe in Heidelberg oder Toronto verbracht hat. Mit Armutssextourismus hat das alles hier also nichts zu tun.

LINK:

Ähnlicher Artikel (über HIV und Kambodscha) im No-Have.net - Kambodschablog: http://www.no-have.net/2010/06/aufklaerung-ueber-hiv-und-aids-in-khmer-english-thai-vietnamesisch/

UPDATE:

Hier nochmal aufgezeigt, dass Taiwan kein HIV-freies Paradies ist. Böses Erwachen für Expat, als seine taiwanesische Freundin ihm sagt, dass sie HIV hat. Sie wusste es sogar schon vorher: http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=29&t=88242&start=0. Wenn er sich angesteckt hat wird er ausgewiesen.

INFO:

http://en.wikipedia.org/wiki/HIV/AIDS_in_Taiwan

Donnerstag, Juni 24, 2010

Nighttime in Taipei

Without words


Leftclick + Leftclick enlarges the pics with Firefox.



 


Well, almost without words. With my previous chemical SLR cameras I would have taken a tripod and then set the Automatik to +0.5 and +1.0 to correct the exposure and then have pics which would be a little sharper. However not all photos could have had good results with the old tech like that.

Last night I did not bring the digital SLR or the tripod, so I took my old Sony digital compact camera and shot from free hand. After eating heavy somewhat US-like food I was calm and tired enough to shoot free-hand with moderate or good results. However having the thing on Auto led to rather dark pics (there is an exposure correction button somewhere, but you need to flip through several menus to find it), but the correction software of the camera maker improved both sharpness and exposure/contrast. Good or acceptable photos are not a matter of skill anymore though with this new digital stuff.

Mittwoch, Juni 23, 2010

Computex 2010: nur für starke Nerven

Der letzte Teil der Computex-Berichterstattung schließt ab mit einer gerechten Strafe, die mich ob meines frechen Fotografierens kurz vor Toresschluss ereilte

Das Mauspad des Grauens

Endlich, nach all den Knochengestellen in Latex, sah ich schließlich einen Lichtblick....

Endlich mal jemand mit richtigen Proportionen! Bestimmt mag sie auch keinen "Seafood" so wie ich und ärgert sich über die Fischpizza, die Fischnudeln, die Muschelpizza mit Krabbensplittern und den ganzen durch kleine Silberfische versauten Abfall, den man hier in Taiwan üblicherweise als Essen vorgesetzt bekommt. Eine solche Figur bekommt man nicht durch Seetang und grünen Tee; niente. Begeistert hielt ich das Wunder mit der Kamera fest....


... da traf mich ihr zornesfunkelnder Blick. "Hey you! Sit down!". Ihr Fingernagel zeigte auf die Sitze samt Bildschirm vor ihrem Podest und ehe ich wusste wie mir geschah, saß ich vor dem Bildschirm, hatte eine Tastatur unter dem Finger und sollte nun an einem "Autorennen" teilnehmen. Was natürlich so ablief, dass mir mein einheimischer Kontrahent, ein bartloser kleiner junger Mann mit Stupsnase und Turnschuhen davon fuhr wie der Blitz im Tofusalat. Ich hingegen krachte ständig gegen die Mauer, verschämt vergrub meine Frau den Kopf in den Händen und die Anwesenden einheimischen Herren, hundert an der Zahl, kicherten vergnügt. Gut, dass tun sie eigentlich immer, auch ohne Anlass, aber sie verstehen, wie die Situation war.

Volle zehn Minuten brach ich mir einen ab und konnte nicht entwischen. "Sitz!".

Am Ende schleppte sie ein riesiges schweres, schwarzes Ding an. Ein Mauspad, so groß dass es eingerollt werden muss und heute die Hälfte meines Schreibtisches in Anspruch nimmt. Das geschieht mir recht.

Auch über Computex 2010:

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/gastkolumne-emanzipation-der-frau-in.html

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/tablett-pcs-pads-slate-pcs-showgirls.html

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/nicht-dass-einer-denkt.html

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/ausversehen-auf-chinesisch-unterhalten.html

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/amz-amz-computex-1.html

http://osttellerrand.blogspot.com/2010/06/ludigel-auf-der-latex-ah-computex.html


Dienstag, Juni 22, 2010

Gastkolumne: Emanzipation der Frau in Taiwan (Teil 37)

Wieder mal Zeit für Adolf E. Pankraz' Gastkolumne, der sich nach Beschwerden über zu viel Hostessenbilder in meiner Computex-Berichterstattung auf niveauvolle Art und Weise mit dem Thema auseinander setzen will.

Computex Taiwan: so geht es nicht weiter

Ein für alle Mal muss ein Fanal gesetzt werden. Die Ausbeutung der Frau auf der diesjährigen Computex 2010 war für Expats wie mich eine Zumutung.

Musste dieses Unternehmen unbedingt den Firmennamen dort anbringen? Und was bringt sie zu der Vermutung, dass man dort überhaupt hinsehen würde?


Asien hat noch einen weiten Weg zu gehen, bis die Frauen die selbe gesellschaftliche Gleichstellung erreicht haben wie bei uns in Deutschland. Gut, sie teilen in Taiwan ihren Männern zu Hause das Haushaltsgeld zu und Haus und Auto sind auf ihren Namen, aber ... es gibt noch viel zu tun, das ist offensichtlich.


Als schockierter Besucher blieb mir bloß, flugs hinter die Damen zu treten, um damit nicht weitere Schriftzüge ins Bild rutschten. Reines Weiß entspannte das Auge.


Positiv indes, dass auch Damen mit dunklerer Hautfarbe gleichberechtigt unter den Hostessen vertreten waren. Jedenfalls wenn sie etwas im Dunkeln standen.

Unfreundliche Worte sind natürlich auch über die Bekleidung der fast ausschließlich männlichen Besucher der diesjährigen Computex Taipei zu sagen. Diese Turnschuhe! (Ganz links im Bild) sind sowas von out!


Und eine Frage hätte ich noch am Schluss. Wo zur Hölle waren eigentlich die Computer auf der Messe zu sehen?

Ihr Adolf E. Pankraz

Gegenüber USA: Taiwans Präsident nennt Taiwan eine "Provinz" [Chinas]

Taiwans Präsident Ma Ying-Jeou trägt formal den Titel "Präsident der Republik China", weil 1949 die alte Kuamintang (KMT) - Regierung Chinas auf die Insel Taiwan geflohen ist und diese mehr oder minder ungebrochen seither beherrscht (auch wenn Taiwan seit 1992 eine parlamentarische Demokratie ist und 2000-2008 sogar die Opposition den Präsidenten gestellt hat). Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Chen von der taiwanesischen Unabhängigkeitspartei DPP erkennt Ma jedoch sein eigenes Land Taiwan/Republik China nicht als souveränen Staat an - obwohl Taiwan längst in der Praxis eine souveräne Nation mit eigenem Militär, eigener Verwaltung, Währung, Visarecht und allem anderen ist) und bezeichnet Taiwan immer wieder als Region oder Provinz; gemeint ist damit "chinesische Provinz", denn er schließt sich offenbar der Redeweise der KP Chinas an, die den Inselstaat Taiwan als ihr Territorium ansieht - und das, obwohl sie (die VR China) Taiwan zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte jemals beherrscht haben.

Doch Präsident Ma, der sich selbst wohl nur als chinesischer Regionalverwalter sieht, wird nicht müde, die Provinzleier wieder und wieder zu wiederholen, während er dabei ist, Geheimverhandlungen mit China über die "Wieder"-Vereinigung zu führen. Bei diesen Verhandlungen reden nur die KP Chinas und die KMT-Partei Taiwans hinter verschlossenen Türen über die staatliche Zukunft Taiwans. Sämtliche verfassungsgemäßen Staatsstrukturen Taiwans werden dabei umgangen. Man stelle sich mal vor, Merkels CDU würde mit der Putin-Partei in Russland von Partei zu Partei den Anschluss Deutschlands verhandeln, so etwa mag man den Vergleich ziehen.


 Diese Wifi-Werbung auf dem internationalen Flughafen Taoyuan (der sog. Taipei international airport) hat schon etwas subversives, vermeidet doch der jetzige ethnisch-chinesische Präsident das Wort Taiwan und redet lieber von der Republik China. "I love Taiwan" käme ihm wohl nur unter Würgen über die Lippen.


Anlässlich einer Partnerschaft von Texas und Taiwan hat "Präsident Ma" nun von der Partnerschaft von "Texas und der Provinz Taiwan" gesprochen, während man in Texas ganz unverkrampft von einer Texas-Taiwan-Partnerschaft spricht. Link: http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2010/06/22/2003476110

Formal mag Ma nicht mal Unrecht haben, da die "Republik China" alias Taiwan formal aus der Provinz Taiwan und (einem Rest) der Provinz Fujian besteht, eben das, was die 1949 geflohene KMT-Regierung einerseits den Japanern abgenommen hat (Taiwan) bzw. von den Chinesen in seinen Machtbereich gerettet hat (Fujian). Möglich, dass formal der Staat Texas eine Partnerschaft mit der Provinz Taiwan hat.

Aber wieder und wieder von der Provinz Taiwan zu reden, wenn Taiwan/Republik China in Wirklichkeit eine parlamentarische Demokratie ist, die die Menschenrechte im Gegensatz zu Ma's Lieblingsland China achtet, ist irgendwie widerwärtig, wenn mir die Wertung erlaubt ist. Aber ich denke der in China geborene Ma wird den Taiwanesen seine Provinzleier solange vorbeten, bis sie bittere Realität geworden ist.

[Man entschuldige den Deppenapostroph bei "Ma's", aber "Mas" sieht irgendwie komisch aus]

Montag, Juni 21, 2010

Tempelbesuch, alle haben überlebt

siehe auch Teil 1: Start bei Schwiegermama im wunderschönen NeiHu, Weltkulturerbe der UNESCO (Ironie-Flag ON)

So ein Tempelbesuch kann eine aufregende Sache sein. Ich mache mich ja rar beim Familienpilgern in den Tempel, möchte ich doch mittlerweile vermeiden unter den strengen Augen meiner Schwiegermutter bunt bemalte Holzfiguren formal korrekt anzubeten. Der Buddhismus ist nicht meine Religion und das Betdiktat meiner Taiwanfamilie wollte ich da einfach nicht mehr für mich gelten lassen. Tun auch die Knie weh auf den harten Steinfliesen.


Wie immer vergrößert LINKSklick + LINKSklick beim Firefox die Bilder. Es ging also zu dem Friedhofstempel, indem mein Schwiegervater liegt. Oder eigentlich steht er, denn seine Urne steht in einer Art Wandschrankfach, aber das ist ja in Italien durchaus ähnlich. Oben am Berg (nicht im Bild) ist der eigentliche Friedhofstempel und unten im Tal ein größerer Zeremonientempel, der immer leer und verlassen ist, wenn ich da bin (im Bild).

 Frau und Schwiegermama beten vor dem Tempel, sie haben Räucherstäbe in das Becken gesteckt. Drinnen ist ein kleiner Raum, in dem auf einem Holzaltar die hier relativ schmucklosen Versionen des Götterhimmels in Holz stehen. Taiwan hat den chinesischen Götterhimmel natürlich "übernommen", es sei wieder mal daran erinnert, dass Taiwan formell "Republik China" heißt. Drinnen fotografiere ich nicht, die Leute würden das nicht mögen - obwohl viele Ausländer so etwas einfach tun und man es toleriert. Ohne meine Frau würde ich auch manchmal heimlich abdrücken, aber sie wacht dann immer über mich mit Argusaugen.

Die Götterriege war innen hierarchisch in zwei Reihen sortiert, ganz in der Mitte müsste der legendäre "Jadekaiser" sein der, soweit ich das verstehe, dem chinesischen Götterhimmel vorsteht und auf einen legendären chinesischen Kaiser zurückgeführt wird, der wirklich existiert hat. Nun bin ich in chinesischer Geschichte nicht fit, aber der Jadekaiser müsste Einiger der drei Reiche sein; bitte korrigieren wenn irgendjemand mehr weiß. Dieser Jadekaiser begegnet uns auch laufend in Hollywood. Zu faszinierend sind seine Fähigkeiten, schließlich kann er sich u.a. wie viele chin. Götter in einen leibhaftigen Drachen verwandeln - man kennt das von zu Hause ggf.
Hollywood hat kürzlich in "Die Mumie 3" einen gemeinen Schurken aus ihm gemacht und ihn vom Ausländerhelden erschießen lassen - da war sogar Ludigel ein bisschen beleidigt, schließlich hat meine Frau ihn als ihren Spezigott aus der Götterriege auserkoren.
In Stargate SG-1 taucht er als einer der Goa-Uld auf, ist da ein relativ verträglicher Kerl, der aber Menschen versklavt und innen drin einen bösen Alienwurm hat, der ihn wie eine Puppe fernsteuert. Ein Gott wollte er aber garnicht sein, lehrt die Fernsehserie. Ätsch-Mann, trotzdem betet ihn heute ganz China inklusive Taiwan an. Ich finde es faszinierend, dass dieser legendäre chinesische Kaiser von Hollywood immer negativ gesehen wird - eine realistische Darstellung wäre mal sehr viel interessanter als der gängige Unsinn, den Hollywood da produziert.

Andere der Götter haben sogar noch einen indischen Kastenpunkt auf der Stirn, wie man manchmal sieht, wenn die Figuren detailliert genug sind, aber meine Frau streitet energisch ab, dass ihre Religion irgend etwas mit Indien zu tun hat (glins).

Ein kleiner Ofen dient zum Verbrennen von Geistergeld. Das sind mit chinesischen Zeichen bedruckte Papiere, die die Strafgefangenen in Taiwan herstellen und die durch die Verbrennung ins Jenseits gelangen. Drüben im Geisterreich dienen sie dann als Zahlungsmittel. So denkt man jedenfalls, das Gegenteil hat schließlich noch nie jemand bewiesen.

Während Frau und Schwiegermama dann in den eigentlichen Friedhofstempel gingen, wo ich mich auch kurz vorm Altar verneigte und Schwiegermutter die Opfergaben (Fleisch und Geflügel ungekocht) in Schalen auf einen der Opfertische tat, verdrückte ich mich ins Tal runter zum immer leeren großen Tempel. 30 Minuten hatte ich Zeit, schließlich brauchte Schwiegervater etwas Zeit, um den Geist der mitgebrachten Speisen in sich aufzunehmen. In Taiwan weiß man, nichts wäre schlimmer als vernachlässigte, hungrige und durstige Geister, die stellen dann übelst den Lebenden nach. Aber deshalb gibt es ja den Totenmonat, wo man pauschal alle daher kommenden Geister füttert - kleine Firmen gehen dazu geschlossen nach draußen. Denn im Totenmonat berühren sich die Welt der Toten und die der Lebenden auf gefährliche Art und Weise. Jedesmal habe ich in dieser Zeit Todesfälle beobachtet. Todkranke versterben meist in dieser Zeit, Straßenhunde liegen plötzlich tot herum und sogar den Schwan in unserem Teich hatte es erwischt.

Ein Hund in der typischen Färbung eines taiwanesischen Straßenhundes (hell- und dunkelbraun getigert) interessierte sich für mich. Bestimmt war er im früheren Leben mal ein Wachmann hier, damals als in Taiwan noch Zucht und Ordnung unter der Diktatur herrschte.

Schnurstraks kam der Wauzi auf mich zu. Man hat mit Straßenhunden in Taiwan eigentlich nie Probleme, wenn man sich nichtängstlich bis freundlich verhält. Probleme machen aber diejenigen, die von Menschen scharf gemacht sind und denken, man hält sich auf ihrem Territorium auf - die scharfen laufen auch immer ohne Leine in Taiwan herum. Dieser Hund wirkte nicht aggressiv, sondern selbstbewusst-neugierig, aber ich wollte "Ludigels Hundepsychologie für Angebellte und Fortgeschrittene" nicht auf die Probe stellen und habe mich langsam verkrümelt. Bedächtig und ohne Angst zu zeigen, dem Tempelwauzi einfach den Rücken zukehrend. Da ist er nicht hinterher gekommen.

Schnell auf die andere Seite des Tempels und ein Bild von Eingangstor gemacht. Gerade war ein schwarzer Hund dabei, den einsamen Platz zu überqueren und blieb prompt stehen und sah mich an, als ich das Foto machte. Sein Stirnrunzeln konnte man förmlich sehen. Die beiden arbeiten zusammen, das ist klar, einer vorne, einer hinten!

Trotzdem ließ ich mich nicht erschrecken, drehte mich um und fotografierte das Eingangstor zum Tempel, das dann genau zum gestreiften Hund im anderen Hof führen müsste. Obwohl man es wohl nicht als Hundeweiterleitung gebaut hat.

Verblüffend, wie die Seiten des Eingangs verziert waren. Wer ist denn der sympathische Glatzkopf, der da gerade eine Rede hält?

 Aha! Es ist China-Ede höchst persönlich. Taiwans Diktator Chiang Kai Shek, (CKS) dessen Partei KMT-Kuamintang ab etwa 1911 über das chinesische Festland geherrscht hatte und der dann als chinesischer Staatschef 1949 vor den Kommunisten auf die kleine Insel Taiwan geflohen war. Taiwan war damals japanische Kolonie, aber die Amerikaner hatte ihm erlaubt, die Insel ab 1945 in chinesischen Besitz zu nehmen - die Japaner sollten sich ihm ergeben. Chiang herrschte dann mit harter Hand über die Insel Taiwan, ab 1945 transportierte er Fabrikationsanlagen nach China und enteignete munter Taiwanesen, aber 1949 kam er dann auf der Flucht vor Kommunisten mit samt seiner Partei, Restmilitär und Kaiserschatz aus China zurück und unterjochte die ganze Insel. Im Prinzip beherrscht seine KMT sie bis heute, auch wenn es ab 1992-96 freie Wahlen gab und wir von 2000-2008 sogar mal die Opposition dran hatten. Aber jetzt ist wieder die KMT am Ruder und will wieder die ganze Insel enteignen. Diesmal aber nicht für sich selbst, sondern sie will sie der KP Chinas auf dem Festland schenken. Die machen halt nur Ärger, die blauen Jungs von der KMT. Und wieso klebt man den Exdiktator Taiwans hier an einen Tempel? Ich hatte schon immer befürchtet, dass man CKS irgendwann im Norden Taiwans als Gott verehrt, bald ist es wohl so weit. Im Süden hingegen montiert man seine Statuen meist ab, wenn man sie noch irgendwo findet, schließlich herrscht da im Gegensatz zur Hauptstadt Taipei die Opposition. Taipei aber ist das Zentrum der KMT, von dort aus wollte einst CKS China zurück erobern und sein Nach-...-Nachfolger Ma Ying Jeou will sich heute dann wenigstens mit China vereinigen, weil das mit dem Erobern nichts geworden ist. 

Doch schauen wir uns die linke Seite mal an (während mich der Straßenhund misstrauisch beobachtet). Da wird geschossen! Doch wer schießt da scharf auf wen?

Da erkennt man links die Flagge der Republik China, das ist also im Prinzip die KMT, die von 1911 bis 1949 über das chinesische Festland geherrscht hat und ab 1945 über Taiwan. Und rechts sind... die Japaner! Hier im Fries kriegen die Japner kräftig was auf die Mütze und fallen tot von der Brücke.
Meine Frau hat noch in der Schule gelernt, dass die Japaner von CKS und seiner Armee ab 1945 blutig bekämpft worden sind und schließlich chinesisch/taiwanesischer Kriegskunst weichen mussten. Ein heroischer Sieg, der die Republik China ab 1949 auf Taiwan ermöglichte und der Grundstein des heutigen "freien Chinas" auf Taiwan oder eben der taiwanischen Demokratie war.

Doch unsere Geschichtsbücher im Westen sagen, die Amerikaner hätten 1945 den Japanern befohlen, sich CKS und der KMT einfach zu ergeben. Tja, was war wohl wirklich los damals? Ein Diktator braucht aber ein bisschen Glamour, das ist klar.



Als ich endlich den Tempeleingang frei gab um die Löwen zu fotografieren, da ....

nahm der Tempelhund Nr. 2 schnell meinen Platz ein und hob an der Seite sogar das Bein. Sein Tempel ist das, keine Frage. Hätte ich mich respektlos verhalten, er hätte bestimmt gebellt und es hätte geblitzt und gedonnert. Mehr beim nächsten Mal! Schwiegerpapa ist jetzt bestimmt mit Essen fertig und ich muss los nach oben zum anderen Tempel...

Atomkraftwerk: Kühlteich als Müllkippe (Taiwan eben)

Bei uns in der Nachbarschaft gibt es einen hübschen Teich, der dient als Wassergewinnungsgelände; meine Frau hat entsprechende Schilder mal übersetzt. Ein Teich mit Fußweg drum herum dient den Einheimischen natürlich vor allem als Eines: als Mülldeponie. Immer wieder halten sie ihre Toyotas an und stehen dann am Rand des Teiches und leeren ihre Mülltüten aus. Plastikflaschen schwimmen dekorativ auf dem See rum, neben alten Fertigsuppenschalen etc. Auch tote Hunde schwammen schon in dem Tümpel herum. Da wir zu Hause das Leitungswasser abkochen und trinken, hatte ich da immer einen -sicher nur eingebildeten- komischen Geschmack auf der Zunge.


Zugemüllt: KFZ-Werkstatt bei uns im Dorf. Zwischen dem Müll wird repariert. Wenn er das Werkzeug findet.
Alter Blogartikel: Solche Ausmaße kann die Vermüllungssucht der Nord-Taiwanesen im Grünen annehmen:
http://bobhonest.blogspot.com/2009/04/sensational-discovery-origin-of-dirty.html

Nun kann man lesen, dass der Notfall-Kühlteich eines Atomkraftwerks in Taipei für die Betreiber den selben Zweck erfüllt, sogar Fahrräder wurden von einer amerikanischen Wartungsfirma dort drin gefunden. Nun, wenn sich die Bewohner Taipeis mit ihrer Vermüllungsssucht selbst ausrotten würden, wäre das so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, wenn dann die Ansaugöffnung des AKW mit alten Suppentellern und toten Haustieren verstopft ist.

Sage ich, weil ich mich bei Spaziergang am Wochenende wieder über den überall herumliegenden Müll geärgert habe.

LINK: http://www.taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2010/06/19/2003475842

Freitag, Juni 18, 2010

Vorhersagen aus der Taiwanpresse (und eine schwedische Revolverheldin)

So vorschnell und boulevardhaft die Taiwanmedien auch sind, so sehr treffen sie manchmal ins Schwarze. Als in der deutschen Presse noch von 8 Milliarden die Rede war, die uns der "PIIGS"-Spaß in der Eurokrise kosten soll, hatten die Taiwanmedien 400 Milliarden genannt. Ich habe meine Frau damals mit der Riesenzahl ausgelacht, doch eine Woche später meldete der Spiegel 130 Milliarden oder ähnliches.

Vor vielen Wochen schon haben sie die Pleite Frankreichs angekündigt und vermeldet, Deutschland würde als "last man standing" übrig bleiben und dann auch pleite gehen. Na schaun wir mal, Bruederle und Westerwelle werden es schon richten.

Und Deutschland wird Weltmeister, sagen sie. Sagt meine Frau.

Na, dann ist ja alles gut......

UPDATE: Heute morgen jedenfalls hat mich die deutsche Presse in Angst und Schrecken versetzt.

KÖNIGIN SILVIA SCHIESST NEUEM PRINZEN INS HERZ LINK

Vielleicht habe ich auch einfach zu viel "The Tudors" am Wochenende gesehen. Vor meinem geistigen Auge sah ich die schwedische Königin thailand-style die Thronfolge (-Verheiratung) mit dem Revolver regeln. Erfreulicherweise schließt sie nur, die gute Frau.
Erstmal den Morgenkaffee, sonst geht noch mehr schief.
 

NeiHu, International Beauty

Rechtsklick beim Firefox und nochmal klicken vergrößert die Bilder wie immer. Mit Frau und Schwiegermutter ging es mal wieder auf den Friedhofstempel, weil ich seit 2006 nicht mehr da war, wie meine Frau Buch geführt hatte. Wir starteten also in ihrem geliebten NeiHu, wo Schwiergermama wohnt und wo ich meine Anfangszeit in Taiwan hatte.


Oft meckere ich über die Hässlichkeit der Umgebung und den Smog, der mir hier in meiner Anfangszeit ein Kreislaufversagen mit Thrombose beschert hatte. "Mecker nicht rum", sagt min Fru dann. "Taiwan ist nur zum Geldverdienen da, deshalb ist alles zweckmäßig und wer es geschafft hat haut nach Kanada ab." Manchmal frage ich mich, warum ich mich für den zynischen Teil von uns beiden halte, grins.

Straßencafe in NeiHu, Abgsasschwaden beim Hamburger, auch nicht schlecht. Ob Asthma zweckmäßig ist, könnte man sich da schon fragen. Jesus verspricht Hilfe (Bildmitte). Unscharfes Bild mit der alten kleinen Sony, die schlechte Bildqualität habt mich jetzt zum Kauf einer großen Sony verleitet. Das haben sie nun davon.


 Manchmal habe ich dann so irritierende Momente...

... wo ich NeiHu plötzlich als anheimelnd und voller Leben pulsierend empfinde. Aber solche Momente vergehen meist mit dem nächsten knatternden Moped wieder (wenn ich husten muss).

Anderswo in Taipei sieht es genauso aus. Hier sind wir auf der Fahrt zum Tempel in der Nähe des Computexgeländes. NanGang oder wie die Gegend da heißt.


Ich nehme an, Taiwans Stadtplaner sind noch unter dem chinesischen Kaiser eingesperrt worden, dann unter der japanischen Besetzung vivisektiert worden und unter der KMT-Regierung Chiang-Kai-Sheks an die Hunde verfüttert worden. Hier steht alles kreuz und quer und nur die großen Straßen sind gerade. Bürgersteige hat man meist vergessen.

Mist, doch wieder gemeckert. Obwohl in den Ledersitzen des Autos mit Klimaanlage an und Zirkulation eingeschaltet (BLOSS KEINE AUSSENLUFT REINLASSEN!) macht so eine Fahrt Spaß, wenn Frau mit dem SUV wie mit einem Sportwagen durch die Gegend kurvt und dabei andere Autofahrer beschimpft.

Was dann alles spannendes im Tempel passiert ist.... später mehr.

Dienstag, Juni 15, 2010

Tablett PCs, Pads, Slate-PCs, Showgirls (Computex 2)

Auf der Computex, die vor kurzem in Taiwan zu ende gegangen ist, waren Tablett-PCs der große Hit, seit Apples Steve Jobs das Ende des PC as we know it verkündet hat und seinen Tablett-PC namens iPad anpreisen will. Alle rennen dem Ding wie verrückt hinterher, was mir ein bisschen unheimlich ist, schließlich soll man mit dem Ding nicht mal Fotos auf einen USB-Stick kopieren können, weil er irgendein spezialisiertes Betriebssystem hat, das genau das macht was Steve will anstatt einfach alles zu können wie ein Universal-OS wie Linux mit KDE-Oberfläche oder Windows XP oder Windows 7 etc.

 Origami: den wollte damals keiner haben

Außerdem war meine Frau Produktmanager (bei einem taiwanesischen Partner von Microsoft)  für einen frühen Versuch von Bill Gates, einen Hype um einen Tablett-PC zu erzeugen. Origami hieß das Projekt damals und war 2006 oder dergleichen auch groß auf der Computex zu sehen. SAMSUNG hatte eine Massenversion, ASUS auch (meine ich mich zu erinnern) und eine kleine Taiwanfirma, die auf Tablett-PCs spezialisiert war, bei der ich gearbeitet hatte, hatte eben die ODM/OEM-Version davon gemacht, die also von Großkunden selbst gebrandet und ggf. von uns für sie modifiziert werden könnte. Alle dachten damals, Origami würde bald in den Hosentaschen von allen modernen Leuten sein, so wie jetzt alle dem iPad von Apple hinterher rennen.

 ein neuer schlanker von einer anderen Firma

Allerdings war der Fall für mich klar, schwer und dick und heiß würde es wohl diesmal noch nichts werden. Außerdem hatte Windows XP mit dem Bildschirmformat manchmal Probleme, manche Fenster sahen etwas komisch aus. "Nur ein early Adopter - Produkt" warnte ich damals.

Meine Frau wollte unsere alten Firmen besuchen, aber irgendwie war ich abgelenkt....
Links- oder Rechtsklick (je nach Browser verschieden, bei Firefox Linksklick und dann nochmal klicken bis das + Zeichen kommt) vergrößert die Bilder (seien Sie vorsichtig damit)

Mein eigener Tablett-PC war natürlich viel besser, mein Projekt war ein großer schlanker wasserdichter Tablett-PC mit eingebautem Stethoskop für Krankenhäuser, wireless konnte er gleich die Patientendaten nebst X-Ray in die Datenbank übertragen und mit Bluetooth-Knopf im Ohr konnte der Arzt mit Kollegen oder Schwestern telefonieren, tolle Sache. Kunde war ein r-i-e-s-e-n-g-r-o-ß-e-r amerikanischer Konzern, der es dann an einen anderen, ebenso großen weiterverkauft hat.

 Wie meinen Schatz? Äh, gleich.... wo wolltest Du hin?

Aber die Privatkundentabletts wollte keiner haben, auch mit dem zweiten Anlauf als "Slate-PC" hatte es Bill Gates nicht geschafft, da sollte HP die Geräte bauen. Doch kaum steht Steve Jobs mit seinem engstirnigen Blick auf der Bühne und sagt "one more thing", da kaufen alle einen Tablett-PC.

Zu unserer alten Firma? Onko oder wie die hieß.... äh ja gut.....

Kleine Taiwanfirmen haben jetzt auch schlanke Tabletts im Angebot, mit Windows XP oder Win7, viel besser als das iPad, weil richtig universell. Und heißen dann iTablett und SpingPad oder wie auch immer.



An dieser Stelle merkte meine Frau, dass sie mich zwicken musste, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Intel hat schon Stil, seufz, ob mit oder ohne Zuckerstange


Nachtrag zu den Tablett-PCs. Wirklich vermissen tue ich einen recht schlanken 15-Zoll Full-Size Tablett-PC, der recht schlank war und Windows XP drauf hatte. Mit einem elektr. Stift konnte man den sehr gut zum Lesen von eBooks oder heruntergeladenen Magazinen wie dem STERN (legal vertrieben über Newsstand.com) nehmen. Mit angeschlossener USB-Tastatur und Maus und in einen Ständer gesteckt war er dann ein richtiges Notebook. Allerdings sehe ich solche Geräte ehr als Zweit- oder Drittgerät neben Notebook und Netbook und für 2000 USD war er einfach zu teuer. Leider musste ich ihn abgeben bei Weggang (schluchz) und heute vermisse ich ihn sehr, denn mit dem Notebook auf dem Schoß lesen ist einfahc zu heiß bei der Hitze hier. Auch bei mir privat ist allerdings das Ende des konventionellen PCs eingeläutet, die Dinger funktionieren in der Schwüle bei mir einfach nicht richtig, gehen laufend kaputt und ich habe die PCs mittlerweile alle durch Notebooks ersetzt (die scheinen da resistenter zu sein, wahrscheinlich weil die Hitze intern die Feuchtigkeit verdampft, bevor sie das Gerät ruiniert).



Computex 1 (mit Pics)

Edit: im sonst hässlichen Taiwan braucht man einfach solch einen Anblick zur gelegentlichen Stimmungsaufhellung.... plöztlich gefällt mir Taiwan viel besser (hust)