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Donnerstag, April 28, 2011

original-gefälschte Handtaschenkopie mit gefälschter Orignalbeigabe ... oder so

Man kann ja schon Kopfschmerzen kriegen, wenn man diese Handtaschenlogik der Damenwelt nachvollziehen will, besonders hier ganz am östlichen Tellerrand der Welt, wo der gesunde Menschenverstand in Windeseile über die letzten Klippen vor dem unendlichen Nichts in die Tiefe rauscht und einäugige Seehunde.... Äh gut, die Litanei hatte ich auch schon öfter.
Jedenfalls muss man wissen, dass es hier in Taiwan wenig Sinn macht bei Modeartikeln auf Markenlogos zu achten, die fälschen hier Badelatschen mit YSL-Logo und Putzlappen mit Gucci schneller als man die Kataloge gewälzt hat. Man kauft also irgendetwas und vermeidet eigentlich teure Artikel, weil eine Handtasche mit Markennamen, die teuer ist, wahrscheinlich auch nur eine Fälschung ist. Gut, manche haben da natürlich ihre Spezigeschäfte. Meine Frau jedenfalls hatte einen Internetartikel gelesen, die Orginalmarke MAX-Irgendwas (nie gehört) habe eine taiwanesische Firma, die eine Handtaschenkopie herstellt verklagt. Und deshalb würde die Taiwankopie jetzt vom Markt genommen und wer noch eine wolle, solle jetzt schnell bestellen.

 Gefälschte griechische Mühle in Nordtaiwan.

Knappheit ist immer ein Verkaufsargument und so war auch meine Frau darauf aus, sich eine Orginalfälschung zu ergattern, für immerhin 2000 Taiwandollar, 50 Euronen, das reinste Vermögen. Da wir Westler die Interessenlage des globalen Kapitalismus schon mit der Muttermilch eingeimpft bekommen und grundsätzlich auf Seiten der Großkonzerne - und nicht der Garagenfälscher - stehen, protestierte ich natürlich, aber nichtsdestotrotz kam schließlich ein schwarzer schlichter Beutel an. "Sieht ja garnicht so schlecht aus" dachte ich, aber das war nur die Übertasche. Drinnen war ein weißer Stoffbeutel mit Henkel, auf dem billigst eine Lederhandtasche draufgedruckt war. Also ein Fotodruck auf dem weißen Stoffbeutel wie auf einem T-Shirt etwa. Ich schüttelte den Kopf und auch meine Frau war enttäuscht. Schließlich war die gefälschte Tasche nicht mit MAX-Irgendwas beschriftet, sondern mit PEACH (Frucht von der Redaktion geändert) als Markenname. Da nahm meine Frau den schwarzen Überbeutel zur Hand und stellte auch fest: "Der sieht eigentlich ganz hübsch aus".

Verblüfft stelle ich also fest, wie ein angebliches Counterfeit-Produkt, das aber garkeines ist, hier einen Internethype erzeugt, der Leute zum Kaufen animiert. Das ist ein Toller Doppelbluff, man tut so, als verkaufe man eine Fälschung, dabei ist es gar keine. Eine gefälschte Fälschung also. Völlig fertig war ich aber, als sie dann in dem schwarzen Überbeutel ein winziges Portemonnaie fand, das mit einem YSL-ähnlichen Logo versehen war, aber mit Louis Vutton  beschriftet war und, sagte meine Frau, aber garantiert ein Original sein solle, das die Fälscherfirma (die eigentlich gar keine ist!) als Beilage dazu legt.

Nun gut, wir sitzen immer lange im Büro, da ist es dunkel, wenn sie mit der PEACH-Tasche auf die Straße geht ;-)

UPDATE: Eigentlich ist es noch komplizierter: Meine Frau sagte, auch die Originaltasche von MAX-Irgendwas ist schon so bedruckt. Also ist die PEACH eine gefälschte Fälschung vom gefälschten Original, das ist mindestens ein Dreifachbluff mit doppeltem Rittberger!

Disclaimer:
DIESER ARTIKEL WILL NICHT ZUM LAXEN UMGANG MIT MARKENNAMEN ANIMIEREN. KAUFE NUR ORIGINALE. GIVE CAPITALISM  A CHANCE !!! 

Investoren-Tipp

Noch reicher werden mit Ludigels Taiwanblog. Viele Ausländer hier schlucken Antidepressiva oder hängen an der Flasche, ich denke es liegt an der grauen Depri-Kulisse, die Taiwan jedenfalls im dicht besiedelten Norden abseits der Repräsentationsmeilen Taipeis bietet.

Ying und Yang in perfekter Harmonie. Man sieht sie nur gerade nicht, sie sind in Nummer 43 und trinken Tee.

Priester müssen hier genehmigen, dass die Bauten richtig an den "magischen Kraftlinien" ausgerichtet sind (Feng-Shui, gell?). Und die Architekten müssen wohl blind und taub sein. Taub, damit sie den Blindenhund nicht jaulen hören. Ein Expat beschrieb es mal treffend als "Die Abwesenheit der Architektur". Dieses Bild und das oben aus Taipei, der wunderschönsten Stadt Asiens.

Idylle auf dem Dorf in Nordtaiwan. Rostige Blechbauten, das lieben die Einheimischen.

Da müsste sich doch mit Antidepressiva ein Vermögen verdienen lassen, etwa wenn man es Kaugummiautomaten-ähnlichen Geräten überall verkaufen würde....

Mittwoch, April 27, 2011

Vergessener Beinahe-Krieg: Kambodscha/Thailand

Über der Nuklearkatastrophe in Japan und den arabischen Frühlingsschießereien ist ein Konflikt in Asien in der Presse weitestgehend in Vergessenheit geraten. Auf kambodschanischem Gebiet liegen uralte Tempelanlagen, das Gebiet wird auch von Thailand beansprucht und daher schießt die Thaiarmee gerade in die Tempelanlagen und auch in kambodschanische Siedlungsgebiete hinein und die Kambodschaner schießen in umgekehrter Richtung. Soldaten sterben auf beiden Seiten, aber noch vermeidet man das Wort Krieg. Nachzulesen in einem deutschsprachigen Kambodschablog (http://kambodscha-sihanoukville.blogspot.com/), letzter Eintrag hier (http://kambodscha-sihanoukville.blogspot.com/2011/04/eine-eskalation-der-kampfe-ist-nicht.html). Auch in diesem Blog (http://www.kambodscha.don-kong.com/): http://www.kambodscha.don-kong.com/2011/04/25/aktualisierung-zum-grenzkonflikt/
Wegen der Namensähnlichkeit der Hinweis: TaiWAN alias "Republik China", der Gegenstand dieses Blogs, hat mit Thailand und dem Konflikt nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Englischsprachiger Blogbericht eines Journalisten auf (geographischer) Thai-Seite: http://jamesgoyder.blogspot.com/2011/04/border-conflict-day-five-bombs-and-bomb.html

Man sollte ja meinen, die Thais hätten genug "neue" Tempel. Hier ist einer, entgegen dem dringendem Rat meiner Frau bei Thailandurlaub fotografiert. Ich lachte über den Hinweis, die Götter könnten durch die Kamera erzürnt werden und schauderte dann beim ansehen der Fotos. Man achte auf das fliegende Etwas links neben dem Tempel, es sieht genau aus wie eine der Dachverzierungen. Schluck*


* die herum flatternden Fledermäuse erwähne ich aus rhetorischen Gründen nicht ;-)

Dienstag, April 26, 2011

Taiwanblog protestiert: Weg mit dem Kreisverkehr!

Da demonstrieren die Deutschen sinnlos wegen unterirdischen Bahnhöfen, doch wenn Ludigels Heimatstadt LAATZEN bei Hannover in seiner Abwesenheit ungenehmigt BAULICH VERÄNDERT wird, protestiert niemand. Dabei stürzen mich jedwede baulichen Veränderungen immer in größte Verwirrung, wenn ich auf Heimaturlaub bin. Ein Skandal! Außerdem gab es da (Wülfelroder Ecke Marktstraße) so gut wie nie Verkehr! Mein halbes Schulleben habe ich da verbracht und jetzt wird es einfach baulich verändert! Da kann ich nur eins sagen, wieder ein Komplott dieser linksökologischen Juteparteienallianz aus SPD und Grünen (haben die nicht mittlerweile einen CDU-Bürgermeister? Na ja, auch egal) und am Ende setzen sie noch eine Moschee mitten in den Kreisel. Sodom und Gomorra, das Ende des Abendlandes.

Die erschreckende Nachricht hier: http://www.laatzen.de/Newsdetailansicht.37+M54d7d8f3c53.0.html

Unter Horst Lecke, dem alten Bürgermeister, der Laatzen als autofahrerfreundliche Betonwüste inszeniert hat, wäre das nicht passiert.





P.S.: Unheimlich, einer meiner Kumpels aus der Jugendzeit erscheint im Wikipedia-Eintrag von Laatzen schon unter "Persönlichkeiten". Tja, wer zu Hause bleibt und sich redlich nährt....


Goethes Gourmet Restaurant

Mit Familie zum Brunch verabredet, unlängst schon hier beschrieben aber wieder um editiert im Rahmen der Blogaufräumerei neulich, daher hier noch einmal erwähnt. Das "Goethe Gourmet Restaurant" (http://goethe-gourmet.com/) hatte ein wirklich nettes Brunch zu bieten, zwar kein Buffet, aber dafür leckere Teller voll mit Weißwurst, Bratkartoffel-und Schinkenomelett und Salat. Und vor allem leckeres Graubrot dazu, von dem gleich gekauften kompletten Laib Brot lebe ich immer noch, portioniert aus dem Gefrierschrank.

Der Chef in Pappe vor dem Restaurant, wieso das Handy auf Schwarzweiß schaltete, weiß ich nicht. Vielleicht war das Motiv für die Elektronik zu ungewohnt.
Das Goethe liegt in recht idyllischer Umgebung. Ist jetzt nicht ironisch gemeint, immerhin liegt es an einem Park und so viel Grün sieht man in Taipei sonst stelten.

Verwundert reagierte bisweilen die Verwandtschaft auf das Essen. "Kein Wunder, dass Deutsche immer so dick sind, wenn sie so viel zum Frühstück essen", sagte einer der Eingeladenen in gewohnter taiwantypischer takt"voller" Manier, auf meinen riesigen Teller schielend. Das Konzept des Brunch üben wir noch einmal. Ich versuchte es mit vollem Mund mit einer Wiederholung des Wortes "BRUNCH! BRUNCH! BRUNCH" und einem gedanklich hinzugefügten "...du Pflaume" zu erklären, was aber auch nicht gerade half, das Bild des gefräßigen Deutschen abzumildern, klang es doch in den Ohren meines einheimischen Gesprächspartners sicher wie "GRUNZ! GRUNZ! GRUNZ!" Mein Schwager, um den es sich dabei handelte, kaute dann noch lustlos auf dem trockenen Brot herum und wunderte sich, wieso man ihm zehn Minuten später, als er mit dem trockenen Brot fertig war, kleine Töpfe mit Marmelade und Butter lieferte. Ich habe es nicht erklärt, war zu sehr mit Essen beschäftigt.

Anschließend war die Verwandtschaft verwirrt über deutsche Essgewohnheiten und ich satt und glücklich, was will man mehr.


Schließlich wurde noch frisches Graubrot in einem stilechten VW Transporter angeliefert. Begeistert zücke ich das Handy, kriege das Ganze aber eingekeilt zwischen Verwandten und parkenden Autos nicht richtig vor die Linse. Erst jetzt sehe ich, dass eine Passantin verwirrt herüber schaut und sich als Ziel des Fotos wähnt und eine zweite sogar ihr Haar wirft mit der Hand im Hintergrund. Gesehen habe ich den feschen Haarwurf nicht, hatte ich doch leckere warme Brotlaibe im Auge. Bei frischen Teigwaren wird mir immer warm uns Herz....

Montag, April 25, 2011

Ein Wiedersehen und wie ich mich fast gefreut habe

Eine der Schwestern meiner Frau ist die Tage wieder im Lande, nebst philippinischem (aber chinesisch-stämmigen) Ehemann und Sohnemann. Sohnemann konnte früher so schön "rrrrrreproductive organ" sagen, mit spanisch gerolltem R, doch jetzt ist er älter und weiser und tut es nicht mehr. Die Familie verblüffte er mit seinen Chinesisch-Unkenntnissen. Von 10-13 oder so lebt er jetzt in den Philippinen und spricht Englisch und etwas Spanisch nebst etwas der Lokalsprache, aber leider hat er sein fließend beherrschtes Chinesisch sowohl in der Mandarin- wie auch in den Taiwanesisch-Variante verloren. Kein Cartoon interessiert ihn mehr und die Tageszeitung ist ein Buch mit sieben Siegeln geworden. Schade, dass er das verloren hat, im Berufsleben wäre das sicher wertvoll gewesen. Obwohl, wenn er Vaters Druckerei (T-Shirts und Nummernschilder) und Mamas taiwaninspirierten Perlentee-Laden übernimmt, dann braucht er es ja nicht. Wenigstens ein paar Schimpfworte sollte er sich merken.

Bevor am Wochenende die Menschmassen in die 737-Lane in NeiHu, Taipei strömen, sieht es abends manchmal sogar hübsch aus. Problem sind die 500 räuchernden Mopeds, die später kommen.


Ich freute mich über das Wiedersehen, wechselte ein paar Worte mit dem Neffen, der allerdings immer unruhig von einem Bein auf das andere wechselte, der Computer wartete schließlich im Nebenzimmer, sprach kurz mit seinem Vater und genoss dann die Familienidylle. 15 Leute oder so die alle gleichzeitig reden, zwei Fernsehgeräte (Neffenriege guckt Cartoons und Eltern eine koreanische Soap-Opera), da schwoll der Geräuschpegel dermaßen an, dass ich mich still und leise zur Türe schlich. Typisch, kaum steht man an der Wohnungstür, verstummen alle Geräusche.


Blick aus dem Fenster meiner ersten Wohnung auf NeiHu im Jahre 2004. Damals gab es noch den Original-Smog zum schneiden. Heute etwas besser.

Mit einer Ausrede schlich ich mich davon und hatte mal wieder Gelegenheit mir Taipei-NeiHu anzusehen, das enge Stadtviertel, in dem Mopeds, Smog und Menschenmassen neben den Fressbuden und grellen Neonschildern wirklich so eine Art Flair erzeugten. Oder wie nennt man das Zeug, das einem im Hals brennt? "Nie und nimmer ziehe ich hier wieder her", nahm ich mir vor, will doch meine Frau am liebsten hier wieder eine Wohnung suchen. Da fiel mir ein, was ich früher immer getan hatte, wenn ich der lauten Stadtwohnung entfloh. Erst mal einen Ausflug in das Süßwarengeschäft neben dem McDonalds. Aha, keine westlichen Schokoladen mehr, nur die lecker aussehenden japanischen Schokobonbons, die mit irgendeiner Chemie hergestellt sind, die ab dem zehnten Bonbon furchterbares Magendrücken und einen Domestos-Nachgeschmack erzeugen. Sonst alle Cadbury-Schokolade aus dem Programm genommen. Gut, Konfuzius wäre stolz auf euch. Also erst mal rüber zu McDonalds, einen pappigen Cheeseburger und eine riesige Cola bestellt und hingesetzt. Was für eine Oase der Ruhe so ein voller McDoof doch sein kann! Mir fiel allerdings auf, dass ich der einzige Gast über 20 war, abgesehen von einer Endfünfzigerin und ihrer Tochter in den Dreißigern, Mama musterte mich finster. Was die wohl dachte, was ich im Sinn hatte? "Langnase entführt Tochter aus gutem Hause bei McDonalds, nächste Woche schon 12 Mischlinge geboren!" Irgendso eine Schlagzeile, wie sie hier immer im Apple Daily zu lesen ist, hatte sie wohl im Kopf.

Endlich hatte ich mal die Zeit, mit meinem Handy rumzuspielen, das ich seit 5 Jahren habe und kann jetzt endlich den Terminkalender bedienen. Dass die Jugendlichen sowas immer sofort können liegt also nur daran, dass sie ständig bei McDonalds rumsitzen und nichts zu tun haben. Eine Oberprimanerin plinzte immer rüber, mit falschem roten Haar. Aber als Ausländer ist man hier immer interessant und wahrscheinlich hat sie überlegt, wie ich 25 Jahre jünger und mit 10kg weniger aussehen würde. Oder so. Mir doch egal. Gerade will ich noch die Java-Konsole vom Handy verstehen oder das erste mal damit ins Internet, da klingelt schon das Telefon. Ich muss zurück, Schiegermutter hat den Obstteller aufgetragen, nachdem alle mit dem Essen fertig sind. Schnell noch ein Abstecher zu WATSONS, ein Drogerieladen so eng bestückt, dass man kaum durch die Regalgänge gehen kann. Haben die Cadbury-Schokolade auch aus dem Sortiment genommen. Danke sehr. Geschäft an Geschäft und überall gibt es nur was ein ausländischer Mitschüler mit "Scheißendreck" bezeichnet hätte. Stinky Tofu, Oktopus am Spieß. Vielleicht mit Schokoüberzug?

Leseempfehlung: Klaus Bardenhagen, deutscher Journalist in Taipei, hat einen interessanten Artikel über einen Wirtschaftsartikel in Taiwan, der sich mit Deutschland beschäftigt. hhttp://www.intaiwan.de/2011/04/23/taiwan-staunt-uber-deutschland/

Freitag, April 22, 2011

Post verschwunden

Wie mehrmals berichtet, eine unserer zwei Reihenhausnachbarinnen ist eine Kleptomanin oder dergleichen, jedenfalls bedient sie sich immer wieder schamlos bei allem, was bei uns nicht niet- und nagelfest ist, bis hin zur verschwundenen Armbanduhr die nur von ihrem Hof aus erreichbar war auf unserem Grundstück. Wasser wurde abgezapft, während wir im Urlaub waren - der Anschluss außen am Haus war zugedreht vor Abreise, war aber einfach wieder angestellt, als wir aus dem Urlaub kamen - und der Wasserverbrauch hoch gewesen.
Im Dorfe fiel sie ja bei einem Ladendiebstahl auf, seither ist ihr Leumund in der Nachbarschaft nicht der beste, auch dass sie rumerzählte, ihren "nichtsnutzigen Sohn" neulich von der Polizei auslösen zu müssen, half da wenig.

Nachbarn erzählten meiner Frau, die Kleptomanin würde schon seit Jahren erzählen, wir würden uns bald scheiden lassen und der Immobilienmakler, der immer noch Interessenten durch unser Haus führt, erzählte uns die Nachbarin habe ihn angesprochen, Frau und ich seinen ein Gangesterpaar, von denen niemand das Haus kaufen wolle. "Gangsterpaar", das ist richtig niedlich.

Post lassen wir schon prophylaktisch seit Jahren in die Firma oder zu Schwiegermutter liefern, weil wir fürchten, die Nachbarin würde uns auch den Briefkasten leer räubern. Jetzt haben wir es das erste Mal gemerkt, irgendwas hing heraus, Frau hatte ihn nicht gleich geleert und als sie es tags drauf tun wollte, war er schon geleert. Na danke für die Hilfe, Frau Nachbarin.

Hoffentlich kommt seitens der Kaufinteressenten nichts weg, die unser Haus besichtigen, während wir nicht da sind, ein anderer Ausländer berichtete von verschwundener Gitarre, verschwundenem DVD-Player und sogar der Wasserboiler war von der Wand geschraubt (LINK), allerdings bei der Besichtigung eines Mietobjekts - und wer weiß, ob da nicht der Vermieter selber.... Bei uns war neulich die Gasflasche leer (hat man hier statt Gasleitung), ob da jemand....

Aber bislang ist noch nichts weggekommen. Mögen uns die Götter gesicherter Eigentumsverhältnisse beistehen. Gitarre habe ich ja keine.

Jetzt werden wir wohl eine Überwachungskamera installieren, mal schauen...

Tempel und Drachen (noch ne Zeitreise)

Ich kann das Stöbern in der eigenen Vergangenheit nicht lassen, so ein altes Blog auf USB-Festplatte und CD verbannt ist doch etwas faszinierendes. Die Einträge sind aus dem Jahr 2006, die Fotos 2004-2006.

Hier der Longshan-Tempel in der Taipei, wohl einer der eindrucksvollsten des Tempel-Franchises.

Damals fiel mir besonders der Kontrast zwischen den hässlichen Wohnhäusern der Unter- und Mittelklasse und den den Tempeln ins Auge.

Wir haben uns damals in eine Schlange gestellt, bis uns eine ältere Dame segnete, wozu sie hier und da an die Jacke wie Hose fasst. Der Segen war z.B. für meine Vorstellung bei der Schwiegermama. Ups, da kommen bei dem Stichwort gleich unschöne Erinnerung hoch, dachte doch damals die ganze Familie, ein Weißer müsse automatisch reich sein und die ganzen Folgediskussionen...


Jetzt mache ich die Erninnerungkiste lieber wieder zu, die Familie weiß heute, dass eine in Taiwan ihr Geld verdienende Langnase nicht reicher als eine hiesige Stupsnase ist und keiner will mehr "Fu Ludigel" in die Tasche fassen. So, puh, schnell wieder zu gemacht die Erinnerungskiste, die heraus wollenden Ungetüme wieder eingesperrt, das ist besser so.


  Aller Anfang ist schwer, besonders wenn man in den fernen Osten zieht, dahin, wo die Drachen im Stadtpark ihr Mittagsschläfchen machen. Pssssst..... leise!


P.S.: Überschneidungen mit alten Einträgen in diesem Blog sind möglich, aber von 2006 sind oft die Fotos in diesem Blog verschwunden, daher verzeihe man ggf. eine Wiederholung

Donnerstag, April 21, 2011

Pizza und Sodbrennen bei Nacht

Kennen Sie dieses Phänomen, wenn zwei Leute etwas machen, was keiner von beiden will, weil jeder denkt, der andere will es? Gruselig. Wahrscheinlich sind schon ganze Kriege so entstanden. Frau wollte Pizza bei Pizza Hut bestellen und ordert wieder diesen Belag aus geschnetzeltem Rindfleisch mit viel Pfeffer, chinesischem Kohl und Käse drüber. Ich mag den nicht besonders gerne, weil sie taiwantyptisch viel zu viel Pfeffer nehmen und ich mich frage, was das ganze Chinazeug auf einer Pizza zu suchen hat. Liegt auch schwer im Magen, das halbe Kilo Pfeffer in Käse und Fleisch und Kohl. Nächstens fahre ich also los, zu Hause angekommen verblüfft mich meine Frau damit, von der Pizza garnichts zu essen, so dass ich Tante Lins Chinakohl mit Horrorrindfleisch alleine essen muss. Das hat mich dann bewogen, das erste Mal nachzufragen, wieso sie immer wieder diesen Pizzabelag bestellt. "Aber du magst den doch so gerne", sagte sie da. Lehrstunde in fehlender Kommunikation.

Über 40 sollte man abends auf dem Sofa sitzen bleiben, statt bei Regen und dichtem Verkehr "Essen" von chinesifizierten amerikanischen Ketten zu holen, das den Cholesterin-, Kalorien und Fettwert einer ganzen gesottenen Schweineherde mit Käsetopping hat - und den Nährwert einer Scheibe Weißbrot. 

Dazu gab es recht leckere Schinkenwürste, aber leider mit Käse gefüllt, was sehr sehr schwer im Magen liegt und da auch wieder nicht reingehört. Noch so eine Art Rösti und käsegefülltes Brot dazu (Chickenwings hat meine Frau verdrückt), und dann ins Bett.


Die Nacht habe ich dann einen sehr deutlich formulierten, sehr langen und ausführlichen Beschwerdebrief meines Magens bekommen. Das Essen wäre das Richtige für einen jugendlichen Selbstmordbomber gewesen, bei dem es eh nicht mehr drauf ankommt. Inshallah! Gib mir doppelt Käse für die Pizza Bomba.

Richtige Pizzatoppings gibt es aber scheinbar nicht, nur "American Salami", meine Frau sagt in ihrer Weisheit die Bezeichnung "American" würde darauf hin deuten, dass es nicht schmeckt....

Obama akbahr!



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keine WERBUNG

Sodbrennen? Magendurchbruch? Dr. Wang hilft sofort!

Mittwoch, April 20, 2011

Schwach Radioaktive Wolke nähert sich wieder mal Taiwan

Nachdem SPIEGEL-Online seine Japan/Taiwan-Grafik nicht mehr richtig updated, gibt es aktuelle Grafiken zur Verteilung der radioaktiven Wolke direkt bei der österreichischen ZAMG: Danke für den Service!
http://www.zamg.ac.at/wetter/fukushima/ 

UPDATE: Und wieder Entwarnung.

Sorgen machen kann man sich natürlich um den belasteten Fisch, der hier über Schweinefutter auch in die Nichtfischesser-Nahrungskette gelangt.

Zeitreise...

Eine kleine Zeitreise in mein altes Blog, das damals in der "Passado"-Netzgemeinde veröffentlicht wurde, ein soziales Netzwerk, das ein Mitglied bald nicht ganz unzutreffenderweise als "Mutantenstadel" titulierte. Lassen wir die Details,  ein eigenartiges Publikum war das, gut das das vorbei ist. 

Hier zwei Fotos aus meiner zweiten Wohnung in NeiHu, Taiwan. Mit Grauen sehe ich jetzt die Fotos, will doch meine Frau wieder in die Gegend ziehen.

Die Gegend hier ist ein paar Straßen von meiner Wohnung entfernt. Es sieht heute noch genauso aus, allerdings ist der extreme Gestank weitestgehend verschwunden, denn nach der SARS-Epedemie, die damals dazu führte, dass sich verzweifelte Krankenschwestern aus unter Quarantäne stehenden Krankenhäusern abseilten, hatte man private Müllkippen in der Stadt unterbunden und so insbesondere mit den Müllhaufen zwischen den eng beieinander stehenden Häusern aufgeräumt.

 
Ein Blick aus dem Fenster vorne zur Straße, nach hinten raus sah es noch gruseliger aus. Man sieht hier einen der Seven-Eleven-Märkte, die sind praktisch, haben 24h geöffnet und sind eine kleine Oase der Sauberkeit und Ordnung in Taiwan. Gleich hinter dem "Seven" war eine Garage, die einfach offen stand und den Leuten als Müllkippe diente, im Sommer war der Gestank unerträglich. Gleich daneben war eine Garküche, unglaublich. Heute ist die Garage einfach eine Garage. Oben links sieht man etwas Grün, das war eine Arbt Unterführung dort wo sich auf der tieferliegenden Wiese auch der Müll kompostierte und bis zur Straße hoch stank, heute ist auch das sauber. Einen Balkon gab es auch noch in der Gegend, der eine Müllkippe war und bis zur Straße stank. Richtig unheimlich fand ich damals, das die Taiwanesen scheinbar keinen Geruchsinn haben. Ach ja, ging man die Straße nach rechts runter, war da diese Garküche an der Ecke, wo der Junior immer zwischen den Salatblättern auf den Fliesen stand (Salatmüll einfach auf den Boden geworfen) und manchmal sogar vor sich hin pinkelte, mausgroße Käfer krabbelten im Urinsalat. Auch das stank unglaublich, jeden Tag bin ich mehrmals da vorbei. Heute ist da eine saubere und schicke Pizzeria, in die wir immer mal gehen, weil es die Familie meiner Frau so gerne mag dort. Das Essen sieht wie italienisches aus, schmeckt aber nach nichts. Aber wenigstens ist es sauber dort! 

2006 ist das erst gewesen, aber es kommt mir schon wie eine andere Zeit vor, die Taiwanesen sind deutlich sauberer geworden seither, vielleicht war die SARS-Seuche aus China ein Segen für Taiwan, zwang sie doch zur Sauberkeit auf der Straße. Geht man heute da lang, stinkt es immer noch dann und wann, weil die Garküchen ihr Abwasser in die Kanalisation schütten, aus Schüsseln einfach auf den Bürgersteig und dann rinnt es in die Rinne. Das machen sie immer noch, ich denke mal in 10 Jahren oder so ist das auch verboten worden.

Ach ja, die alte Zeit, Uringestank im Treppenhaus, tote Ratten an der Ecke (ich wusste nie, ob es immer eine neue ist oder immer die selbe) und die Leute erzählten mir, sie hätten 5000 Jahre Kultur. Ja, die Zeit vergeht wie von selber, dachte ich damals. 

Heute vieles besser, also dürfen wir lächeln...


Hier noch ein Foto aus der gleichen Zeit, von einem Tempel in Taipei, sieht fast genauso aus wie der weiter unten im Blog (http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/tempel-irgendwo-hinter-pinglin-village.html), das scheint auch ein Franchise zu sein, genau wie die Frühstücksrestaurant-Ketten und Dumplingketten hier. McBuddha sozusagen...


Dienstag, April 19, 2011

Flower-Power, Hausfrauen-Invasion etc.


Man kann schon einen Schreck bekommen, wenn man in die Kantine geht, nur seinen Reis mit saurem Gemüse essen will und dann eine Riege von Kolleginnen, inklusive der angeheuerten Vortänzerin für die Firmentanztruppe (die mit Herz auf der Schürze) mit massenweise Topfpflanzen herum laufen und einen zur Unterschrift irgendeines chinesischen Zettels drängen, ohne deutlich machen zu können oder zu wollen, wofür ich denn da unterschreiben soll neben dem sauren Gemüse, das ich auf die Plastikdecke gekleckert hatte. Dabei hätte mein Survival-Chinesisch dafür vielleicht sogar gereicht, wenn es einfach ausgedrückt worden wäre. So haben sie es erst gar nicht versucht, leider auch keine Pantomime vorgetanzt und ich verweigerte standhaft die Unterschrift. Hier im "chinesischen" Nordtaiwan hätte das ja alles sein können. "Ich bin für die schnelle Wiedervereinigung mit China" etwa, nach dem Motto "Topfpflanzen statt Freedom" oder hatte es mit der Reaktorkatastrophe in Japan zu tun, die gerade im Fernsehen flimmerte. "Verstrahlt gerne, aber ökologisch korrekt!". Auch die zur Hilfe herbei geholte Serviererin vom Café konnte mich nicht überreden, ich blieb standhaft. Als Mann muss man schließlich endlich mal lernen asiatischen Frauen mehr Widerstand entgegen... äh .... wo waren wir. Ach ja.


Hunderettungsstation bei uns in der Nähe, wo man für 2000 NT monatlich einen Straßenhund versorgen lassen kann. Wie man sieht, sind Golden Retriever immer in Mode in Taiwan

Das ganze entpuppte sich dann als eine Aktion die in meinem Suvivalchinesisch etwa "Go-Go tschü Shan" hätte klingen müssen, also "Hundchen geht auf den Berg", denn die geniale Aktion, für die man unterschreiben und spenden sollte, bestand darin, die überall in Taiwan herumlaufenden und ständig nachproduzierten Straßenhunde einfach mittels eines Kleinbusses in die Berge zu fahren und da unversorgt herumlaufen zu lassen. Super Idee, so wird die außerhalb der Ballungsgebiete noch halbwegs intakte Natur vollends ruiniert, denn in den Bergen gibt es schon genug von halb verhungerten Hunderudeln, die auf Beute aus sind - irgendwo in diesem oder dem Vorgängerblog war mal eine Geschichte vom "Werwolfalarm" zu lesen und einer panisch Taiwan verlassenden Philippina, die sich von "Tigern" verfolgt fühlte, aber wohl die großen hellbraunen und gestreiften Straßenhunde Taiwans in der Gegend meinte.

Die Hunderettung ist in Taiwan längst vor die Wand gefahren, entschuldigen Sie die Metapher. 


Selbst hatte dieses Blog einst einen "operativen Arm", die Hundrettungsorganisation Stray-Dogs.Org, die allerdings brach liegt, weil sich die einheimischen Aktivisten mittlerweile in alle vier Winde verweht haben und wir erst wieder neu aufbauen müssen.

Sonst wird bei uns auf dem Dorfe Hund im Winter ganz gerne auch gegessen, gerade die Schwarzen. Depperte Ausländer, die nach Taiwan kommen glauben den Einheimischen immer, dass hier NIEMAND JEMALS auch nur IRGENDEINEN Hund isst. Aber ich sehe sie in der Nachbarschaft heranwachsen in Käfigen, manchmal als Welpen beim Käfigsaubermachen ausbrechen, mit der freundlichen Langnase in der Nachbarschaft spielen, dann wieder wochenlang im Käfig sitzen, mir beim Vorbeigehen frustriert aus dem Käfig hinterher heulen, bis sie dann plötzlich verschwunden sind. Rülps.

Also was immer die Einheimischen mit Hunden machen, ich werde den Unsinn gewiss nicht unterschreiben. Schürze hin oder her.

Knurr.

Tempel irgendwo hinter Pinglin Village

Keine Ahnung wo. Frau und ich fahren in der Nähe der Küste bei uns herum, es regnet, Frau sucht Stände mit Leckereien und ich fotografiere im Regen schnell einen ganz hübschen Tempel.

Besonders hübsch die Rückseite, das Relief nimmt die gesamte Rückwand ein, die Figuren sind also so groß wie mehrere Menschen übereinander. Schnell mit schlechter Kamera im Regen und dichten Verkehr fotografiert.



Esoteriker würden bei den runden Scheiben auf geisterhafte Präsenz tippen, sogenannte "Orbs" im Englischen. Gibt es zig Webseiten mit solchen Fotos. Ich würde aber mal auf Regentropfen tippen.

War ein ganz adrettes Küstenstädtchen. Wenn die so weiter aufräumen, weiß ich gar nicht mehr, worüber ich meckern soll. Ach doch, über den Verkehr...



Orbs auf der Linse? Da hilft nur ..... GHOSTFACERS.COM
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Montag, April 18, 2011

Großstadtbahnhof in Kleinstadt

WARNUNG für deutsche Leser.
Hier wird ein Bahnhof geschildert, der UNTERIRDISCH verläuft. Regen Sie sich nicht auf!
Greifen Sie sich jetzt ein Stück Holz und beißen Sie während des Lesens drauf! Wählen Sie sich keinen neuen grünen Ministerpräsidenten! Greifen Sie keine Polizisten an!
Tief durchatmen und dann lesen.... 

Am Wochenende gab es eine Überraschung. Erst hatte meine Frau wieder mal geschimpft, dass es bei uns in Jhongli (Zhongli) im Landkreis Taoyuan nicht so viele Cafés und Restaurants gibt wie in der Hauptstadt Taipei, in der wir früher gewohnt haben. Doch nach einstündiger Planung, wo wir am Samstag Morgen das Frühstück einnehmen fand sie gleich zwei der verlustig gegangenen Lokale .... im neuen High-Speed-Rail (HSR) Bahnhof bei uns in der Stadt. Der HSR-Zug ist der japanische ICE in der Taiwanversion, der hier in Taiwan auf einer eigenen Hochtrasse, ohne Behinderung durch alte Züge oder ebensolche Gleise, in Windeseile von Süd- nach Nord-Taiwan fährt (zurück auch wieder, gell) - beim Aufbau des Systems haben übrigens deutsche Zugexperten geholfen.
Wir sahen uns dann den neuen Bahnhof einmal an, Züge sehen konnte ich keine, Gleise auch nicht, das scheint alles unterirdisch zu verlaufen an der Stelle - in der Tat "bohrt" sich die Zugtrasse (eine Hochbrücke) eine Zeit vorher in den Boden, alles sehr interessant gemacht. Mich verblüffte aber die Umgebung, nicht das übliche Taiwanzeug aus Brachgrundstücken wie sonst öfter mal, die als Müllkippe benutzt werden, sondern große Grünanlagen und moderne Parkhäuser überall herum - und oberirdisch eine große Beton- und Glas-Bahnhofshalle, die wie ein kleiner Flughafen wirkte und nicht wie ein Bahnhof. Sogar Schalter zum Flugticket kaufen gab es da, denn bald soll man auch mit dem Zug zum nahegelegenen internationalen Flughafen Taiwans fahren können.


NICHT der hier beschriebene Tiefbahnhof, sondern ein Bahnhof für die Schwebestadtbahn, aber ganz in der Nähe, noch im Bau: Taipeis Schwebebahnmetro (MRT) rollt dann auch bei uns in der Provinz ein.

Kamera leider nicht dabei gehabt, wird nachgeholt. Draußen in den Grünanlagen tummelten sich zwar die Straßenhunde, aber auch die waren gut genährt und wurden sogar vom Bahnhofspersonal freundlich behandelt - ich sah einmal, wie ein "Bahnhofer" einen flauschigen Straßenhund grüßte. Die Tierchen wirkten dann auch eher wie Haushunde.

 ... nebst Trasse. Auch der Taiwan-ICE (HSR genannt) hat so eine Hochtrasse, verläuft hier aber unterirdisch, um in den unterirdischen Bahnhof einzulaufen. Hoch und Runter, sozusagen Stuttgart 21 und 42 zusammen.

Der Bahnhof war fast leer - Kunststück, wo sollen die ganzen Leute auch herkommen in der Kleinstadt. Es fanden sich ein "Ikari"-Café, in dem man lecker frühstücken und Mittag essen kann und auch ein großes komfortables Lokal der japanischen Fast-Food-Kette "MOS BURGER", der Name wahrscheinlich ein missratener Versuch "Moe's Burger" zu schreiben. Die Kette kannte ich schon aus Taipei, ein großes gelbliches M haben sie im Namen und daher müssen Sie jetzt als Angehöriger der westlichen Hemisphere einen roten Kopf bekommen und etwas von "Markenpiraterie" grummeln und dabei dreimal im Kreis herum laufen, ich würde vorschlagen, mit einem Ei in der linken und rechten Hand - und dabei ein paar Tanzschritte machen - danke!

Frau und ich frühstückten in bequemen Ledersesseln, ein paar Einheimische sahen mich irritiert an, wo denn hier bloß der Ausländer herkommt im Provinzbahnhof und ich wollte gar nicht wieder weg, schließlich hatten die im Gegensatz zu unserem Reihenhaus sogar eine Heizung dort - und draußen waren 12 Grad oder so, da fröstelt es schon daheim.

Dann fanden sich noch belgische Pralinen und allerlei Zeug in einem Souvenirgeschäft, nett. Ob das ganze Konzept aufgeht, ein Großstadtbahnhof in der Kleinstadt? Allein die dreißig gelborangen Taxis, die auf Kundschaft wartete... und das vergebens.

Ach ja, Securitate haben sie, an den Bahnsteig kommt man nur, wenn man Ticket-Schleusen passiert und beim raus gehen musterte ein auffällig unauffällig neben dem Eingang in Zivilkleidung stehender Herr unsere Einkaufstüte. Vielleicht sollte er sich noch mal seine Stellenbeschreibung durchlesen, von wegen Bombe rein gefährlicher als Bombe raus.

Draußen dann wieder grüne Wiesen, Beton und adrette Reihenhaussiedlungen in der Nähe, überall wurde gebaut, unter anderem eine Anbindung an die Schwebebahn-Metro aus Taipei (Fotos), die auch wieder einen großen Bahnhof bekommt ganz in der Nähe, neue Bahntrassen (für die Schwebebahn) und neue Autostraßen. Die bauen sich ein ganz neues Taiwan, man erkennt es gar nicht mehr wieder.

Freitag, April 15, 2011

Gutes an Taiwan (Update)

Ein Blog wie meines klammert oft den unaufregenden Alltag aus, daher stehen eher die negativen Dinge hier zu lesen. In Taiwan gibt es natürlich auch viele gute, diese Diskussion im Ausländerforum Forumosa.com nennt ein paar: http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=97618. Wie fast immer besteht die Aufzählung aus: Attraktiven einheimischen Damen, wenig Kriminalität, wenig Steuern und bestimmt erwähnt irgendwo einer das Essen (das ist immer ein Streitfall).

Die Sache mit der Damenwelt bitte nicht durch die RTL-Brille sehen, von wegen willige, unterwürfige Asiatinnen, die sich dem weißen Mann an die Brust werfen. Das hat mit der Realität im wohlhabenden Taiwan nichts zu tun.


Ach ja, die Tempel auch noch...


Irgendjemand erwähnt eine Schere und "wichtige Teile" als Kehrseite der Beziehung zu den einheimischen Damen. Da kann ich nur draus folgern, dass die Englischlehrer es hier mit ihren wechselnden Liebschaften gar nicht so leicht haben. Da lobe ich mir doch den heimischen Wasserkocher, der zu Anfang unserer Ehe manchmal geflogen kam. Funktioniert sogar bis heute, solide verschraubt und reparierbar.


EDIT: Und hier noch was hübsches aus Taiwan, eben gefunden beim Durchsehen meines ersten Blogs, das mittlerweile nur noch bei mir auf CD existiert. Ein selbst gemachtes Foto der bizarren Sandsteinformationen an der Nordspitze Taiwans, wo auch der "Queenshead" steht, ein Sandstein in Frauenkopfformat. Hier ohne Frauenkopf, aber dafür sehen die Taiwanesen wie niedliche kleine Hobbits aus...

Mittwoch, April 13, 2011

Los Autos

Unser Besuch in der Parkgarage der High Society (http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/ludigel-in-dier-high-society-10-stock.html) wo "neureiche" Taiwanesen (um ein Adjektiv aus den Kommentaren aufzugreifen) ihre deutschen Nobelkarossen parken (Lexus, sonst reichlich vertreten hier, war da relativ außen vor, patriotisch-grins) und unser alter Nissan zwischen Audis, BMW und Mercedes parkte, ging natürlich nicht ohne Nachspiel ab, meine Frau surfte plötzlich auf der taiwanesischen Audi-Seite und fragte mich, was der Unterschied zwischen A3, A4, A5 und A6 sei und wieso manch dann S5 oder Q7 hießen und was ein Avant oder ein Sportback (oder Sport... wie auch immer) sei. Dank Wikipedia und Heise-Neuwagenübersicht konnte ich mich schnell aus Autoexperte ausgeben. Ein A3 ist ihr zu klein in bester Adenauer-Manier (hamse nich wat jrößeres), mir ja auch im wilden Taiwanverkehr, also soll es ein gebrauchter A4 oder A6 Avant werden, sagt sie. Obwohl die Taiwanesen sonst so gut wie nie Kombis fahren.
Mir persönlich gefällt ja auch Skoda vom Preis/Leistungsverhältnis, aber Frau sagt, die bringen im Wiederverkauf in Taiwan fast nichts. Was eigentlich für einen gebrauchten Skoda sprechen würde, den man dann bis Exitus fährt.


Mein Nissan-Holzlenkrad und mich trennt so leicht nichts. Hier der Blick auf einen Mazda, dessen Fahrer ein nachgemachtes Europakennzeichen mit T für Thailand dran gepappt hat, weil er denkt, das T stünde für Taiwan**.



Überhaupt aber geht es unserem Nissan X-Trail immer noch bestens, trotz 175.000 km schaukelt er uns wie eh und je durch den Taiwannonsens und ein performanter blitzender deutscher Nobelhobel wäre mir für das dellenträchtige und tempolimitierte Taiwan eigentlich viel zu schade. Daher will ich es wieder aussitzen, genauso als sie sich in einen kleinen silbernen Toyota Yaris (soll innen größer als außen sein, hatte ein Kollege kund getan), einen Nissan Sylphie (igitt, schon der krankheitsähnliche Name) oder in die taiwanesische Lexus-Kopie "Luxgen" verschossen hatte.

Opel und Mitsubishi will meine Frau nicht, ihr Opel Astra hatte vor ein paar Jahren immer im Sommer gekocht und ihr Mitsubishi Lancer von selbst gebremst. Andererseits hatte sie mir mal erzählt, der Mitsubishihändler hätte ihr erzählt, ihr grüner "New Lancer" hätte künstliche Intelligenz drin verbaut. Vielleicht hatte das Ding einfach vom Taiwanverkehr genug....





** Tatsächlich hat laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kfz-Nationalit%C3%A4tszeichen) Taiwan das selbe Autokennzeichen wie die VR China, nämlich "RC", was noch aus Zeiten der alten Republik China stammt, vor der kommunistischen Machtübernahme.


Update: Nur für starke Nerven. Das schlimmste nachgemachte taiwanesische Eurokennzeichen ist HIER (http://farm3.static.flickr.com/2606/3891915854_223bf73f71_o.jpg) von einem anderen Expat aufgenommen worden, ein falsches Eurokennzeichen mit G für Germany und der NSDAP-Flagge.
Und wehe, mir schickt jetzt irgendein Depp eine Abmahnung wegen Hakenkreuz-Zeigens.

Montag, April 11, 2011

Strafmaß für Schwiegermutter-Erpresser verkündet (Update: doch noch nicht)

Das Urteil gegen die "Schwiegermuttergangster" sollte nun verkündet werden, sagte meine Frau, siehe Link zur Vorgeschichte unten. Kurzzusammenfassung: eine Bande der in Taiwan leider üblichen Telefonbetrüger hatte meine Schwiegermutter um 1 Million Taiwandollar, also umgerechnet 25.000 Euro erleichtert, den Wert eines Mittelklassewagens. Bis zum 31.01. hatte die Bande Zeit gehabt, Geld rück zu überweisen, ansonsten würde das Urteil härter ausfallen, hieß es in der letzten Verhandlung, die eigentlich gar keine Verhandlung war sondern nur ein einziger Redefluss der Richterin. Aber attraktiv und zornig wie die Dame da hoch oben unter der Deckenlampe im holzgetäfelten Gerichtssaal thronte, war das eine eindrucksvolle Veranstaltung; die Angeklagten hatten ja eh schon gestanden gehabt. Allerdings waren wir einen Irrtum aufgesessen, das Strafmaß wurde noch nicht verkündet, sondern nur Formalien wurden festgestellt, unter anderem musste Schwiegermama wohl angeben, ob sie nun eine Rückerstattung erhalten habe, was nicht der Fall war. Drei der Bandenmitglieder waren diesmal da, einer in Handschellen, die während der Verhandlung abgenommen wurden.

Palmen, Smog und Gaga. Normalerweise ohne Grün, das hier ist eine große Ausnahme

Urteil gab es also noch keines, trotzdem war der Besuch bei Gericht wieder interessant, insbesondere das Klirren der Fußketten auf den Fluren, wenn die Verdächtigen anderer Prozesse durch einen speziellen Durchgang geführt werden, verleiht dem ganzen eine besondere Atmosphäre. Die Geräusche hatte ich zu Letzt in den Hui-Buh-Hörspielen mit Hans Clarin gehört. Wikipedia verriet gerade, es gäbe einen Kinofilm seit 2008, gleich mal suchen. Auf Spanisch heißt der Film "Hui Buh, El terror del castillo". Gruselig.

Wo waren wir? Ach ja, Prozess. Nur ein Richter war diesmal da, ein ganz ruhiger, war aber auch nur Formalienkram und wir hatten Mühe unsere Schwiegermutter zur konzentrierten Aussage zu leiten. Sie ist gerade 70 geworden, eigentlich noch kein Alter, hat aber mehr und mehr Mühe, schwierige Dinge zu erledigen und ist jetzt schon zweimal Gangstern in die Hände gefallen, siehe die alte Geschichte "Schwiegermutter entführt und ausgelöst" unten.

Im Taiwahn ist alles ein bisschen anders als in der wirklichen Welt, hier löst man seine Schwiegermutter bei McDonalds aus, wie damals, und auch die Taxifahrt war etwas surrealistisch. Der Taxifahrer hatte zwar wenigstens keinen mit rotem, stinkenden Priem gefüllten Spucknapf zwischen den Sitzen vorne stehen, wofür ich dankbar war als vorne Sitzender, aber er hatte wieder das Fenster auf und Smog und Kälte zogen unangenehm in den Wagen. Der Fahrer hustete selbst, hatte aber nicht die Intelligenz das mit dem Fenster in Zusammenhang zu bringen, er wirkte ohnehin wie Gollum aus dem Herrn der Ringe, allerdings sonnengebräunt. Taxifahrer sind in Taiwan oft Exkriminelle, daher empfiehlt man ja hier auch Frauen, des abends nicht allein Taxi zu fahren. Gollum mischte sich immer wieder in die Gespräche meiner Frau mit Schwiegermutter ein, die ja erst noch eingewiesen musste und meine Frau fuhr in mehrmals an, die Klappe zu halten. Schließlich bat ihn meine Frau, das Taxi kurz anzuhalten, damit Schwiegermama noch schnell einen Zettel von der Polizeiwache holte - und er solle warten. Schien auch erst zu funktionieren, Schwiegermama stieg aus und das Taxi wartete. Dann aber rief meine Frau ihrer Mutter zu, sie solle sich beeilen, wir hätten es eilig. Da sagte der Taxifahrer: "Wenn Sie es eilig haben, dann machen wir mal schnell..." und trat kräftig aufs Gas und das Taxi lies die kreischende Schwiegermutter zurück und schoss in den Verkehr. Frau brüllte den Taxifahrer an, der trat wieder auf die Bremse hundert Meter weiter und beide wirkten mit einem Mal ziemlich mordlustig, auch in Gollums Äuglein funkelte es böse und er erweckte den Eindruck, auf meine Frau losgehen zu wollen. Ich behielt ihn aufmerksam im Auge und wir verließen dann das Taxi, zahlten durch die Fensterscheibe. Frau erzählte mir hinterher, der Fahrer habe sie bedroht und ihr Prügel angeboten. Daher rief sie dann die Taxigesellschaft an, die zusicherte den Fahrer zu entlassen.

Irgendwie alles wieder ein bisschen gaga, aber in Taiwan passiert immer etwas lustiges. Während wir auf das andere Taxi warteten, ging auf der anderen Straßenseite ein anderer westlicher Ausländer lang, etwa 2.20 groß oder so, ein Berg von einem Mann, aber schon mit grauem Haar, mit riesigem Bauch (mir sagen die Leute hier ja auch immer meiner sei groß), rotem T-Shirt und kurzen Hosen wirkte er in der städtischen Umgebung merkwürdig ...deplatziert***. Ich sah kritisch auf meine eigenen Klamotten, versuchte wieder den Fleck vom Frühstück aus dem Oberhemd zu reiben und beobachtete die Mitlangnase diskret, stellte dann fest, dass eine zierliche Einheimische neben ihm ging. Wären wir in Thailand und nicht im Taiwahn, wäre sie 22, die Begleitung des Herrn hier in Taiwan hatte allerdings selbst graue Strähnen im Haar. Es ist verdammt schwer in meiner Größe Kleidung zu kriegen in Taiwan, wie muss es dann erst bei ihm sein. Deshalb mein abgestoßener Hemdkragen und sein merkwürdiger Aufzug wahrscheinlich. Wie lange er wohl in kurzen Hosen schon durch Taipei schleicht? Wie lange werde ich noch schleichen? Na ja, ... da kommt das neue Taxi. Die Tür öffnet sich mit dem Geräusch von Blech auf Blech und der Taxifahrer verzieht schmerzhaft das Gesicht....





Vorgeschichte:
http://bobhonest.blogspot.com/2011/01/ludigel-vor-gericht-in-taiwan.html

Chronologischer Überblick: http://bobhonest.blogspot.com/2010/04/zusammenfassung-falsche-undoder.html

Verwandte Themen:

Brite wegen Fahrerflucht und tödlichem Unfall verurteilt:
http://bobhonest.blogspot.com/2011/03/taiwan-gericht-verurteilt-briten-wegen.html

DEUTSCHE Häftlinge in überfüllten Zellen in Taiwan:
http://bobhonest.blogspot.com/2010/09/deutsche-in-uberfullten-zellen-im.html

Deutscher auf dem Highway in Taiwan angeschossen: http://bobhonest.blogspot.com/2008/10/german-citizen-got-shot-at-on-highway.html

Schwiegermutter entführt und ausgelöst: http://bobhonest.blogspot.com/2008/10/kidnapped-mother-in-law.html


Philippinische Freundin eines Amerikaners foltert und ermordet Taiwanesin: http://bobhonest.blogspot.com/2007/09/murder-in-foreigner-scene-in-taiwan.html

Jetzt aber nicht denken, dass Taiwan ein Kriminalitätshort sei. Kriminalität ist in Deutschland viel schlimmer. Allerdings hätte ich daheim wohl nie meine Schwiegermutter bei McDonalds auslösen müssen...

*** Nix für ungut, wenn es ein Blogleser ist. Meine rote Windjacke zum blauen Hemd war ja auch etwas mutig.

Notkühlbecken in Taiwans AKWs enthalten stark radioaktiven Müll

Damals war es nur eine Fußnote in der Presse hier, doch das Taiwanblog hatte bereits berichtet: Ein Notkühlteich in einem AKW (im Landkreis Taipei) war so mit Müll verstopft, dass er im Fall eines Notfalls vermutlich nicht als Notkühlsystem funktioniert hätte, weil der Dreck die Ansaugdüse verstopfen würde.

Angesichts der japanischen Reaktorkatastrophe untersucht nun auch Taiwan, das ebenso wie Japan in der erdbebenreichsten Region der Erde liegt, seine AKWs und die Presse nimmt sich des Themas wieder an (http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2011/04/05/2003499964/1). Scheinbar ist der Müll im Kühlteich auch noch stark radioaktiv, was er aber nicht sein sollte. Räumtaucher mussten  ihre Arbeit wegen der Strahlung abbrechen.

Wenn die Taiwan-AKWs schon im Normalbetrieb lecken und kaum funktionsfähig sind, was passiert dann erst in der Krise?

Ähnliche Themen:

Die radioaktive Wolke aus Japan und ob sie sich Taiwan nähert: http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/schwache-radioaktive-wolke-konnte.html

Stark radioaktive Apartments in Taipei: http://bobhonest.blogspot.com/2011/02/radioaktive-apartments-in-taipei.html (gebaut aus AKW-Schrott)

Ludigel in dier High Society (10. Stock)

Mit meinem alten Nissan SUV fuhr ich abends in Taipei um die Kurve, es wartete schon mein Gastgeber, die Fernbedienung in der Hand, in einem der besseren Viertel in NeiHu, Taipei in Taiwan. Mit der Fernbedienung öffnete er Schranke und Rolltor der Tiefgarage eines nobel aussenden Wohnturms, ich rollte in ein blitzblankes Parkdeck ein, sogar der nackte Beton glänzte, man will sich hier ganz vom sonst leicht angesifften Taiwan absetzen. Ich bekam einen Parkplatz direkt neben der Nobelkarosse des Gastgebers, einem schwarzen Audi S8, das ist die Sportversion vom Topmodell von Audi, hatte der Gastgeber schon mal erzählt. Seinen BMW X5 i35, auch in schwarz, hatte er extra weggefahren, damit ich bequemer parken konnte. Mein brauner und staubiger Nissan X-Trail und ich, wir guckten ganz komisch aus der Wäsche, als überall um uns herum silberne Porsche Cayenne, 7er-BMWs und Mercedes standen. "Erzähl bloß keinem, dass du nicht mal Allradantrieb hast", hätte ich meinem Nissan fast noch mit auf den Weg gegeben, damit er wenigstens einen auf staubiger und kerniger Geländewagen machen konnte.
Hier jedenfalls fuhr man einen 600 SEL oder einen BMW oder Porsche oder "Benze" SUV (in Taiwan spricht man Mercedes als "Benze"), ein Lexus-Pilot ist hier der Pöbel.
Glücklich war ich, dann doch noch einige normale japanische Autos zu finden, einen pummeligen Suzuki-Minivan und irgendein bonbonfarbenes Toyota-Ding, aber dann fiel mir auf, dass die auf Besucher oder Bedienstetenparkplätzen standen.
Ich spazierte an diesem dicken BMW-SUV-Coupe entlang, wer traut sich bloß, so ein hässliches dickes Auto zu entwerfen und dann auch noch zu bauen (der X5 dagegen ist ja richtig hübsch). Anerkennend nickte ich einem silbernen Mercedes G (das ist der klassische Geländewagen) zu, der direkt neben einem silbernen alten Mercedes SL aus den 80ern (der schicke Roadster) stand. Hier stand er, der Traumwagen meiner Schultage, glänzend in Südostasien.
Junior empfing uns im verspiegelten Lift, eine Chipkarte erlaubte erst den 10. Stock zu erreichen. Dort hatte die Wohnung eine ganze (wenn auch nicht allzu große) Etage für sich, wir hinterließen die Schuhe VOR einem bunten Plüschteppich, gewarnt vom Junior, die Schuhe bloß nicht AUF den Teppich zu stellen, dann wird Mama wild. Wilde Mamas in Südostasien, wer will das schon haben.

Wieder alles blitzblank, ganz anders als die nach Urin riechenden und mit toten Ratten und Kakerlaken garnierten Treppenhäuser nur ein paar Straßen weiter, in denen ich in Taiwan angefangen habe.

Drinnen eine Wohnung mit dunkel oder silbern oder gülden holzgetäfelten Wänden, überall Gebrauchskunst beleuchtet in Fächern. Alles eher ein bisschen klein, aber auch Luxus ist filigran in Taiwan, des Platzes wegen. 80 Millionen Taiwandollar hat die Wohnung gekostet ohne Preisnachlass erzählt der Eigentümer, also 2 Millionen Euro. Terasse? Ne, gibt es nicht, aber die Luft in Taipei riecht sowieso meist wenig angenehm.
Bad im Schlafzimmer mit Glaswand vom Bett getrennt, hier verbirgt man nichts.

Wohnzimmer mit Teppich von Musterring, der Gastgeber zeigt mir das Etikett, Modell Tolouse, 200.000 Taiwandollar. Ich komme mir ein bisschen wie bei einem Kaufgespräch vor. Das Sofa riesig groß und weißes Leder (Hundehaltern schaudert es hier), mit Fernbedienung, Frau und ich werden platziert und müssen mit der Fernbedienung vor und zurück fahren, hoch und runter. Sehr, sehr bequem und auch aus Deutschland, 1 Million Taiwandollar, also teurer als mein Nissan da unten in der Tiefgarage. Bestimmt kichern die ganzen Porsches und BMWs um ihn herum gerade, da bin ich mir fast sicher.

Dann die Multimedia-Vorführung, der Fernseher ist so groß wie die Grundfläche eines Badezimmers, wusste gar nicht, dass LCD so groß geht heute. Papa kommt mit den Fernbedienungen durcheinander, Junior hilft aus. Eine Sängerin singt laut in Mandarin, durch das Onkyo-Surround-System potenziert, den Preis weiß ich nicht. Junior drückt auf den Knopf, surrend kommt ein Fernsehprojektor aus der Decke gefahren und ... projiziert das Fernsehprogramm noch einmal genauso groß auf eine surrend herunter fahrende Leinwand, direkt auf den LCD-Fernseher in identischer Größe. Doppelt hält besser. Eigentlich hat man ja so einen Projektor, wenn der Fernseher kleiner ist als die Leinwand, aber gut, wir wollend das hier nicht näher analysieren. Wenn es teuer ist, ist es gut.

Frau und ich müssen vom Sofa winken, die Füße hoch und lächelnd, ich schlummere sanft ein und werde von Frau geweckt. Fotos habe ich dazu auch, aber die gibt es nul übel meine Leiche.

Freitag, April 08, 2011

Die Essenz von Taiwan


Schief, weil schnell aus dem Autofenster mit dem Handy aufgenommen -Jonghe City in Taipei County*

Um mit Firefox das Bild zu vergrößern mit linker Maustaste drauf klicken und dann in der Vollbildansicht noch einmal mit links klicken.

Dieses Bild hier verkörpert viel von dem Taiwan, das ich tagtäglich erlebe, nicht weit ab, aber doch ein ganzes Stück weg von den mit Leuchtreklame zugepflasterten Hauptstraßen Taipeis, die die meisten Ausländer kennen und dann bisweilen auf mein Blog mit Verwunderung reagieren. Leuchtreklame haben solche Nebengassen auch genug, so sehr, dass man die grauen Schlichthäuser, die Taiwan dominieren, oft garnicht mehr erkennt im Erdgeschoss. Hier im Bild ist aber ein etwas ruhigerer Hinterhof, man erkennt einen Hinterhoftempel, in dem sich Anwohner spirituellen und ganz praktischen Rat holen, hier wird man gesegnet vor dem Bewerbungsgespräch, oder bevor man sich den Eltern der Freundin vorstellt. Hier kriegt man magische Zettel gegen böse Wünsche von Kollegen oder vertrackte Krankheiten.
Das Moped, die Pest und der Segen im Straßenverkehr Taiwans (mal überlegt wie voll die Straßen wären, wenn die Mopedfahrer auch noch Toyota fahren würden?) ist im Bild, genauso wie ein aufgetakelter alter Japaner, mit dem der Pilot sicher wie ein Serienkiller durch die vollen Straßen Taiwans rast. Chinesische Lampenions sind im Bild, genau wie der Tempel zeigen sie, wie sehr Taiwan eigentlich China ist. Die Abwesehnheit von Müll zeigt, dass man die letzten paar Jahre tatsächlich mehr auf Reinlichkeit achtet und eigentlich fehlt nur noch eine Imbissbude im Bild, an der eine junge Frau leckere Nudelsuppe verkauft, dann hätten wir alles in einem Bild (die moderne Computerindustrie Taiwans ausgenommen).

* der County/Landkreis nennt sich neuerdings Xinbei City oder New Taipei City





Wenn Sie dachten, Scientology-Werbung in Blogs sei zum Fürchten:

Donnerstag, April 07, 2011

Horror-Unfall - Zwei gleich doppelt überfahren

Während des Mittagessens wurde im Fernsehen eine 3D-Softwarerekonstruktion eines Unfalls auf einer vierspurigen (2 Spuren pro Fahrrichtung, Fahrbahnteiler) Schnellstraße rekonstruiert, wohl eine dieser Strecken wo innerorts entweder Mopeds erlaubt sind - oder aber das Moped die oft vorhandene Mopedspur ignoriert hat und mitten auf der weißen Linie zwischen den Fahrspuren gefahren ist. Die fahren ja immer, wie es ihnen gerade in den Kopf kommt.

Immer daran denken, dass immer und überall, auch in der Dämmerung ein schwarzes Moped mit schwarz gekleidetem Fahrer auf der Fahrhbahnmitte Schlangenlinien fahren kann oder plötzlich von irgendwo ohne zu gucken auf die Fahrbahn schießt im "Taiwahn".


Von hinten kommt eine dicke Limousine an und fährt mit hoher Geschwindigkeit von rechts hinten in das Moped, wohl nicht erwartet, dass da in der Mitte jemand verbotenerweise fährt (sie sollen rechts am Rand fahren oder auf der eigenen Mopedspur). Der Mopedfahrer fliegt im fast-90-Grad-Winkel auf die linke Fahrbahn und bleibt dort regungslos liegen. Normalerweise begeht man hier Fahrerflucht, in diesem Fall steigt aber der Fahrer der Limousine aus und geht ohne zu gucken auf die Fahrbahn. Sofort wird er von einer weiteren Limousine erfasst und ebenfalls auf die rechte Fahrspur ein Stückchen weiter geschleudert, vermutlich ist auch er tot. Dann kommt noch von hinten ein Lieferwagen mit hoher Geschwindigkeit an und überfährt beide noch einmal.

Der Unfall ist nah dran an der Karrikatur, fast wie die übertrieben dramatische Unfallszene aus dem Film "Die nackte Kanone", nur die Blaskapelle hätte am Schluss noch gefehlt, die im Film im Stechschritt das eine Opfer in den Asphalt trat. Leider ist es im TaiWAHN hier Schlimmer, die Kapelle fehlt, dafür sind es zwei Tote.

Am verlängerten Wochenende sind ein oder zwei Amerikaner (2 verletzt, einer mit Sicherheit tot, Infolage nicht ganz klar) bei einem Mopedunfall in Kenting umgekommen, siehe vorheriger Blogeintrag. Es erwischt hier auch immer wieder Ausländer im chaotischen Straßenverkehr, man muss sich immer vergegenwärtigen, dass hier Menschen ohne eine richtige Fahrausbildung am Steuer sitzen und nach dem Prinzip "was interessieren mich andere" fahren.

Ein mir bekannter ausländischer Tierschützer hier hat im Ausländerforum einmal beschrieben, wie er einem verletzten (kanadischen) Englischlehrer noch etwas Trost spenden konnte, als er zusammen mit einem Einheimischen im Sterben lag. Beide waren Mopedfahrer und wurden von einem rücksichtslos die Spur wechselnden kleinen blauen Lieferwagen (hier auch BLUE TRUCK OF DEATH genannt wegen der wilden Fahrweise dieser Kleinlieferwagen) zermalmt.

Immer wieder ergeht hier daher die Mahnung an Taiwan besuchende Ausländer "da draußen" vorsichtig zu sein und sich vom Klima der halben Straßen-Anarchie hier nicht allzu sehr anstecken zu lassen. Und besser nicht Moped zu fahren.

Tanz, Tod und Simon Templar

Während ich am verlängerten Wochenende meine Nudelsuppe mit Frau in einer lokalen Garküche aß (garnicht schlecht, eine Nudelkette namens HOLE), da flimmerten nackige Ausländer über den Bildschirm...

Da lachen die Einheimischen, mehr hier....
Grosses Bild: HIER (Nackedei-und Dummheits-Alarm)


Eine Truppe von hiesigen "Englischlehrern" hatte mal wieder Party in Kenting, der südlichen Sommerfrische von Taiwan gemacht. Taten, was die Einheimischen nie tun würden und sprangen nackig zwischen den bekleideten Eingeboren rum. Sich mal so richtig zum Affen zu machen vor einer anderen Kultur ist etwas, wo man wohl unter 30 zu sein muss. Wieder mal bekommen die Taiwanesen ihr Klischee vom triebhaften, sex- und drogensüchtigen Weißen Mann bestätigt. Gut, andererseits wenn es mit solchen Sachen nicht klappt bei ihnen, sollen sie halt zu Arzt gehen, die Herren hier.
Wie dem auch sei, bei solchen Langnasen-machen-sich-zum-Affen - Parties macht die Polizei auch gerne Drogenrazzien und alle müssen dann öfter mal zum Massen-Urinabgeben. Was sich Jüngere so unter einer guten Zeit vorstellen, erstaunt mich immer wieder. Ein oder zwei Amerikaner sollen dabei auch bei einem Mopedunfall zu Tode gekommen sein (http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=97394). Vielleicht hat sich ja was verklemmt in den Speichen beim Fahren, ich will es nicht wissen.

Ein anderes Exemplar der hiesigen Ausländer, auch mal Englischlehrer gewesen, der sich "Simon Templar" in Taiwan nannte, benannt nach einer alten Rolle von Roger Moore im Fernsehfunk, ist die Tage zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt worden, berichtete das Fernsehen auch. "Simon" stammte aus Südafrika und war mit gefälschten britischen Pässen unterwegs und hatte sich als Konzertpianist (Richard Claydermann-Parodie mit Dauerwelle) oder Olympionik ausgegeben und taiwanesischen Damen das Geld aus der Tasche geluchst. Außerdem soll er auch mal andere Ausländer verprügelt haben, war damals im Ausländerforum (Link wohl HIER) Forumosa.com zu lesen - über die Verhaftung habe ich damals hier berichtet.

 "Simon Templar" hat diesmal verloren...

Tolles Bild, dass die Langnasen wieder abgegeben haben die Tage. Weiter so.

Mittwoch, April 06, 2011

Erleuchtende Momente

Auch als zynischer Expat hat man diese Momente, wo wie im Blues Brothers-Film dieses blaue Leuchten vom Himmel kommt.

Eben noch im dicksten Gewühl in Taipei, der schönsten Stadt Asiens mit ihren nach magischen Kraftlinien harmonisierten Bauten und Hochleitungsmasten und seinen höflichen und rücksichtsvollen Mopedfahrern, da beschleicht mich ein merkwürdiges Gefühl. Etwas beobachtet mich. Nun hatte ich dieses Gefühl zuletzt im Religionsunterricht in der Orientierungsstufe, als die bedrohliche guckende Lehrerin sagte, Gott würde jeden einzelnen Schritt, den wir ABC-Schützen tun, von seinem Himmelszelt her überwachen (ich meinte damals einen Widerspruch zu meinen verfassungsmäßigen Rechten zu erkennen, aber das soll hier nicht das Thema sein), aber irgendwie überkam es mich wieder...


Und tatsächlich! Beobachtet wurde ich von höchster Stelle...

Nicht der Herrgott im Feuerrad am Himmel ward mir erschienen, nur Maria in asiatischer Gegenwarts-Kreiselkunst, aber immerhin. Ich erbrachte der Dame freundliche Grüße von Expat zu Expat, irgendwie schien sie mir hier in die Kulisse genauso wenig zu gehören wie ich, so stehend auf dem Dach eines taiwanesichen Schlichtbaus, aber immerhin über dem Mopedmief.

Tags drauf beim Autofahren wieder dieses Gefühl. Und dann der Gedanke: Das ist aber mal ein großgewachsener Taiwanese da auf dem Laster....


Allerdings eher ein Fall von "Buddha is my co-pilot", oder ist es gar einer der hiesigen Götter?

Am nächsten Tag wartete ich auf das Erscheinen der Großen Mutter, das lässt aber noch auf sich warten. I'll keep you posted.

Update: Email vom Kollegen "Odin Wang" im Postfach. Zählt das auch?

Schwache radioaktive Wolke könnte Taiwan erreichen (Update 4)


 Radioaktiver Regen kann natürlich auch desinfizierend wirken (Wohnidylle in meinem Dörfchen bei Taoyuan, Nordtaiwan)

Nach dieser SPIEGEL-Prognose (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/bild-752242-192707.html) könnte eine schwach radioaktive Wolke in der Nacht zum 07. April Taiwan erreichen. Die Prognose hört am 06. um Mitternacht auf, aber da ist die Wolke schon ziemlich in der Nähe. Ein bisschen beunruhigend ist es, dass sich hier keiner Gedanken machen wird, keine Waldpilze mehr zu essen, wenn die Wolke da war. Oder sie eben in die Gemüsesuppe zu werfen, von der sich unsereiner in der Garküche ernährt. Oder was ist mit dem vielen Tee, den man hier anbaut? Der wird sicherlich seinen Weg auch belastet in die vielen Flaschen und Teebeutel finden, wenn die Wolke denn kommen sollte, ohne dass sich jemand drum schert. Meine Frau reagiert auf die Ausländerverrücktheiten um Strahlung schon genervt. Irgendwie verstehe ich es ja, scheinbar gilt die Regel "desto länger die Nase desto Strahlungsangst".
Japanische Süßigkeiten habe ich schon gestrichen vom Speiseplan, das fällt nicht weiter schwer, aber soll ich - im Falle der "Einwölkung" - auch einheimischen Tee auf die Sperrliste setzen, so wie man damals in Europa keinen türkischen mehr getrunken hat? ... Bis heute eigentlich. Bin mir nicht sicher, ob es hier überhaupt importierten gibt.
Und prüft hier irgendjemand Autoersatzteile auf Strahlung? Muss man das? Im Internet findet sich eine Erklärung der malaysischen Regierung, dass sie das tun wollen. Aber Malaysia ist natürlich auch ein richtiger Staat mit Regierung und nicht nur ein Hinterhof Chinas mit ungeklärtem Rechtsstatus, dessen Präsident nicht mal den Namen des eigenen Landes in den Mund nehmen will, wie hier in Taiwan.

Oder ich mach's wie meine Frau und zucke die Schultern. Wenn es einen nicht in den Hintern beißt und einem nicht über die Füße fährt, kann es keine Gefahr sein. Bestimmt gibt es irgendwas von Konfuzius in dieser Richtung. Ja, ich denke das mit dem Schulterzucken entspricht am ehesten meinem derzeitigen Lebensgefühl. Also machen's dass Sie weiter kommen, hier gibt es nichts zu sehen....

UPDATE: Am 07.04. ist immer noch nicht klar, ob die Wolke nun da war oder nicht. Die Spiegel-Online-Grafik ist nicht aktualisiert und auch die englischsprachige Taiwan-Onlinepresse ignoriert es. Wenn, war es aber nur sehr geringe Strahlung. Ohne Fachmann zu sein frage ich mich, können da auch Caesium oder sonstige Partikel in den Boden regnen, was machen die über die Nahrungskette? Aber ich denke es bleibt einem nichts anderes übrig als mit den Schultern zu zucken und die atomkraftliebenden Japaner im Norden mit einem bösen Grummeln am Morgen zu bedenken. Sind immer noch zufrieden da oben mit der Atomkraft hört man.

UPDATE 2: Gemüse aus dem Norden Taiwans hat teilweise sehr geringe Spuren von radioaktivem Jod (http://taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2011/04/08/2003500218), die allerdings nach dem Waschen verschwanden. Noch kein Grund zum Alarmismus, jedoch beunruhigt mich der Gedanke, ob nicht verseuchter Fisch hier in Taiwan massiv in die Nahrungskette gelangt (auch in Fleisch über Schweinefutter; auch Rinder erhalten ja teilweise fleischhaltiges Tierfutter, wie damals beim BSE-Skandal heraus kam). Schweinefleisch und Fisch schon mal vom Speiseplan streichen?

UPDATE 3: Hier sieht man, wie Taiwan knapp verfehlt wurde von den schwachen Ausläufern der Wolke: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/bild-752242-192707.html (Stand 08.04.2011).


UPDATE 4: Nachdem SPIEGEL-Online nicht mehr richtig updated, gibt es aktuelle Grafiken zur Verteilung der radioaktiven Wolke direkt bei der österreichischen ZAMG: Danke für den Service!
http://www.zamg.ac.at/wetter/fukushima/

Siehe auch: http://bobhonest.blogspot.com/2011/02/radioaktive-apartments-in-taipei.html