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Mittwoch, April 06, 2011

Erleuchtende Momente

Auch als zynischer Expat hat man diese Momente, wo wie im Blues Brothers-Film dieses blaue Leuchten vom Himmel kommt.

Eben noch im dicksten Gewühl in Taipei, der schönsten Stadt Asiens mit ihren nach magischen Kraftlinien harmonisierten Bauten und Hochleitungsmasten und seinen höflichen und rücksichtsvollen Mopedfahrern, da beschleicht mich ein merkwürdiges Gefühl. Etwas beobachtet mich. Nun hatte ich dieses Gefühl zuletzt im Religionsunterricht in der Orientierungsstufe, als die bedrohliche guckende Lehrerin sagte, Gott würde jeden einzelnen Schritt, den wir ABC-Schützen tun, von seinem Himmelszelt her überwachen (ich meinte damals einen Widerspruch zu meinen verfassungsmäßigen Rechten zu erkennen, aber das soll hier nicht das Thema sein), aber irgendwie überkam es mich wieder...


Und tatsächlich! Beobachtet wurde ich von höchster Stelle...

Nicht der Herrgott im Feuerrad am Himmel ward mir erschienen, nur Maria in asiatischer Gegenwarts-Kreiselkunst, aber immerhin. Ich erbrachte der Dame freundliche Grüße von Expat zu Expat, irgendwie schien sie mir hier in die Kulisse genauso wenig zu gehören wie ich, so stehend auf dem Dach eines taiwanesichen Schlichtbaus, aber immerhin über dem Mopedmief.

Tags drauf beim Autofahren wieder dieses Gefühl. Und dann der Gedanke: Das ist aber mal ein großgewachsener Taiwanese da auf dem Laster....


Allerdings eher ein Fall von "Buddha is my co-pilot", oder ist es gar einer der hiesigen Götter?

Am nächsten Tag wartete ich auf das Erscheinen der Großen Mutter, das lässt aber noch auf sich warten. I'll keep you posted.

Update: Email vom Kollegen "Odin Wang" im Postfach. Zählt das auch?

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