Ein Update zu der Situation bei FOXCONN, einer in taiwanesischen Besitz befindlichen Fabrik, die u.a. für Apple, Sony und DELL in China produziert und die bislang 11 Selbstmorde durch Sprung vom Dach aufzuweisen hatte (mein letzter Artikel hier: http://bobhonest.blogspot.com/2010/05/vernichtung-durch-arbeit.html, Heise.de heute hier: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Foxconn-Arbeiter-sollen-mehr-Lohn-erhalten-1010687.html).
Das taiwanesische Fernsehen meldete am Wochenende, die hohe Selbstmordrate käme u.a. durch eine großzügige Versorgungsregelung für Hinterbliebene zustande, die im Falle des Selbstmordes mit einer guten Rente rechnen könnten. Nun haben Chinesen einen sehr ausgeprägten Familiensinn. Wer Stress auf der Arbeit hat, eventuell selbst bald gefeuert wird hat dann vielleicht eine "gute" Möglichkeit gefunden, die Familie doch noch zu versorgen und sogar besser als vorher.
Das Taiwanfernsehen ist aber oft unzuverlässig und natürlich in der Hand von Politik und Großindustrie. Vielleicht soll durch eine solche Meldung auch nur gegen Sozialleistungen getönt werden, die in Taiwan sowieso unpopulär sind, Gewerkschaften sollen vielleicht einen Dämpfer bekommen oder es soll eben betont werden, wie "großzügig" taiwanesische Unternehmen ihre Angestellten eben trotzdem auf dem chinesischen Festland behandeln. Immer fragen, WARUM eine Meldung in die Welt gesetzt wird, anstatt sie einfach zu glauben.
Heise.de meldet, die Arbeiter würden 20% mehr Lohn kriegen. Hoffentlich ist das nicht nur PR.
Dieses Blog durchsuchen
Montag, Mai 31, 2010
Dong Fongs großes Abenteuer
Am Samstag bei uns auf dem Lande. Handwerker Dong wirft seine Werkzeugkiste hinten auf die Ladefläche des kleinen blauen Pritschenwagens und steigt in die Fahrerkabine, während sein Sohn hinten auf die Ladefläche klettert. Dong lässt den Motor aufheulen, eine blaue Abgasfahne weht in die Monteuersgarage, die der Familie gleichzeitig als Allzweckaufenthaltsraum dient. Frau Fong hört, wie ihr Mann krachend den Rückwärtsgang einlegt und sieht wie sich der alte Lieferwagen mit aufjaulendem Motor langsam Richtung Tor rückwärts in Bewegung setzt, während sich Sohn Aaron vorsorglich an der Ladefläche fest krallt.
Etwa gleichzeitig Fährt Chang Lee mit seinem Mitsubishi Kleinbus die selbe Landstraße in Jhongli herunter, an der Dongs Haus und Werkstatt liegt. Hinten drin sitzen drei Arbeiter, die noch heute Nachmittag ein paar Dörfer weiter etwas montieren müssen. Chang drückt aufs Gas, es ist schon spät und hier ist immerhin 60. Die Tachonadel schnellt auf 90, während der Transporter auf der linken Spur der vierspurigen Landstraße durch das Dorf hetzt.
LKW-Fahrer Sherretin Chen dreht die Mucke auf. Der neuste Mandopop einer Girlieband dröhnt aus den Lautsprechern des neuen Volvo-Lastwagens und Cheng stellt seinen braunen, in blauen Strandlatschen steckenden Fuß tiefer aufs Gas, geniest die Vibrationen des kräftigen V8-Motors und wippt im Takt. Rhythmisch kaut er auf der Betelnuss, die in seinem Mund ihren schwer-süßlichen betäubenden Geschmack entfacht. Alles easy, alles cool, den Termin schafft er schon. Da, wieder einer dieser nervigen PKWs, die hinter einem aufblinken. Cheng zieht mit seinem Lastzug auf die rechte Spur, ist guter Laune heute. Soll der kleine silberne Nissan ruhig vorbei rasen. Mit Tacho 70 zieht der Lastzug auf die Rechte, der große mit EVERGREEN beschriftete große Anhänger, der die neusten Produktionsmaschinen aus Deutschland für eine nahe gelegene Getränkemaschinenfabrik enthält, folgt der Zugmaschine souverän und sicher im Spurwechsel. Sherretin hat sein Fahrhandwerk gelernt. Die goldenen Götterfiguren an Sherretins Innenspiegel klappern hell aneinander.
Chang gibt mit seinem Kleinbus noch etwas Gas, die Strecke ist frei. Der große Lastzug und der silberne PKW, die ihm entgegen kommen sind kein Thema, Chang hat zwei Spuren für sich. Hübsch reflektiert sich das grelle Sonnenlicht in der Götterfigur und den goldfarbenen Kordeln und Glasperlen an Changs Innenspiegel. "Habt ihr auch alles Werkzeug mit?", fragt Chang nach hinten in den Wagen rein. Schließlich müssen die Monteuere die neuen Getränkemaschinen hinten drin noch heute installieren. "Alles klar, Laoban (Chef)", grölt es von hinten.
Dong tritt etwas mehr aufs Gas. Der alte blaue Ford-Kleintransporter hat wieder seinen Totpunkt beim Gasannehmen. "Vielleicht hat mein Sohn doch recht und ich sollte die Kiste wenigstens jedes Jahr mal zur Inspektion bringen", denkt sich Dong. Da endlich, jetzt zieht der Motor. Rasselnd bringt der alte Ford die Kraft auf die Straße und mit pfeifenden Reifen setzt sich der Wagen in Bewegung, rückwärts auf die rechte Spur aus der Hauseinfahrt hinaus, die Rechte ist ja eh immer frei, denkt Dong noch...
Gerade als Dong den ersten Gang einlegen will, hört er seinen Sohn von hinten schreien. Dann ein durchdringendes Heulen. "Seit wann gibt es denn hier Nebelhörner?", denkt Fong. Dann der Aufprall, Dongs kleiner blauer Truck fliegt nach vorne links beschleunigt Richtung Gegenverkehr. Dongs Sohn verliert die Balance und fällt nach hinten über, schlägt auf dem Kühler des großen Lastwagens auf. Dong klammert sich wie ein Pilot, der über seine Maschine die Kontrolle verloren hat an das Steuer, den Blick stier geradeaus. Er sieht noch einen schwarzen Lieferwagen, der ausweichen will, dem Dong aber hinten in die Seite fliegt.
Chang glaubt es nicht. Da kommt ein kleiner blauer Lieferwagen wie in Zeitlupe angeflogen. Fast will er lachen, doch dann reißt er doch lieber das Steuer nach rechts, nichts wie weg auf die freie rechte Spur. Dann ein Aufprall, alles dreht sich, hinten schreien die Arbeiter zwischen den fliegenden Getränkemaschinen und Werkzeugkisten, als die Flanke des Mitsubishi zermalmt wird. Der Lieferwagen trudelt durch den Verkehr, kollidiert mit dem grünen Anhänger des jetzt quer stehenden Lastzuges. Das letzte was Chang sieht, sind die Buchstaben E-V-E-R auf der grünen Fläche, die wie eine Mauer vor dem Lieferwagen steht.
Der blaue Lieferwagen kommt an einem Laternenpfeiler zum stehen, der sich in die Fahrerkabine bohrt.
Irgendwie so muss es gewesen sein am Samstag, auf der Strecke, auf der ich sonst oft am Wochenende Essen holen fahre aus einem kleinen Restaurant im nahe gelegenen SinWu. Ich habe nur die Bilder im Fernsehen gesehen. Mehrere Todesopfer, ein zermalmter blauer Lieferwagen am Laternenpfahl, ein dunkler Kleinbus hinten mit zermalmtem Lieferabteil, ein quer stehender EVERGREEN Lastzug. Irgendwie so oder anders. Der tägliche Wahnsinn auf den Dorfstraßen.
Etwa gleichzeitig Fährt Chang Lee mit seinem Mitsubishi Kleinbus die selbe Landstraße in Jhongli herunter, an der Dongs Haus und Werkstatt liegt. Hinten drin sitzen drei Arbeiter, die noch heute Nachmittag ein paar Dörfer weiter etwas montieren müssen. Chang drückt aufs Gas, es ist schon spät und hier ist immerhin 60. Die Tachonadel schnellt auf 90, während der Transporter auf der linken Spur der vierspurigen Landstraße durch das Dorf hetzt.
LKW-Fahrer Sherretin Chen dreht die Mucke auf. Der neuste Mandopop einer Girlieband dröhnt aus den Lautsprechern des neuen Volvo-Lastwagens und Cheng stellt seinen braunen, in blauen Strandlatschen steckenden Fuß tiefer aufs Gas, geniest die Vibrationen des kräftigen V8-Motors und wippt im Takt. Rhythmisch kaut er auf der Betelnuss, die in seinem Mund ihren schwer-süßlichen betäubenden Geschmack entfacht. Alles easy, alles cool, den Termin schafft er schon. Da, wieder einer dieser nervigen PKWs, die hinter einem aufblinken. Cheng zieht mit seinem Lastzug auf die rechte Spur, ist guter Laune heute. Soll der kleine silberne Nissan ruhig vorbei rasen. Mit Tacho 70 zieht der Lastzug auf die Rechte, der große mit EVERGREEN beschriftete große Anhänger, der die neusten Produktionsmaschinen aus Deutschland für eine nahe gelegene Getränkemaschinenfabrik enthält, folgt der Zugmaschine souverän und sicher im Spurwechsel. Sherretin hat sein Fahrhandwerk gelernt. Die goldenen Götterfiguren an Sherretins Innenspiegel klappern hell aneinander.
Chang gibt mit seinem Kleinbus noch etwas Gas, die Strecke ist frei. Der große Lastzug und der silberne PKW, die ihm entgegen kommen sind kein Thema, Chang hat zwei Spuren für sich. Hübsch reflektiert sich das grelle Sonnenlicht in der Götterfigur und den goldfarbenen Kordeln und Glasperlen an Changs Innenspiegel. "Habt ihr auch alles Werkzeug mit?", fragt Chang nach hinten in den Wagen rein. Schließlich müssen die Monteuere die neuen Getränkemaschinen hinten drin noch heute installieren. "Alles klar, Laoban (Chef)", grölt es von hinten.
Dong tritt etwas mehr aufs Gas. Der alte blaue Ford-Kleintransporter hat wieder seinen Totpunkt beim Gasannehmen. "Vielleicht hat mein Sohn doch recht und ich sollte die Kiste wenigstens jedes Jahr mal zur Inspektion bringen", denkt sich Dong. Da endlich, jetzt zieht der Motor. Rasselnd bringt der alte Ford die Kraft auf die Straße und mit pfeifenden Reifen setzt sich der Wagen in Bewegung, rückwärts auf die rechte Spur aus der Hauseinfahrt hinaus, die Rechte ist ja eh immer frei, denkt Dong noch...
Gerade als Dong den ersten Gang einlegen will, hört er seinen Sohn von hinten schreien. Dann ein durchdringendes Heulen. "Seit wann gibt es denn hier Nebelhörner?", denkt Fong. Dann der Aufprall, Dongs kleiner blauer Truck fliegt nach vorne links beschleunigt Richtung Gegenverkehr. Dongs Sohn verliert die Balance und fällt nach hinten über, schlägt auf dem Kühler des großen Lastwagens auf. Dong klammert sich wie ein Pilot, der über seine Maschine die Kontrolle verloren hat an das Steuer, den Blick stier geradeaus. Er sieht noch einen schwarzen Lieferwagen, der ausweichen will, dem Dong aber hinten in die Seite fliegt.
Chang glaubt es nicht. Da kommt ein kleiner blauer Lieferwagen wie in Zeitlupe angeflogen. Fast will er lachen, doch dann reißt er doch lieber das Steuer nach rechts, nichts wie weg auf die freie rechte Spur. Dann ein Aufprall, alles dreht sich, hinten schreien die Arbeiter zwischen den fliegenden Getränkemaschinen und Werkzeugkisten, als die Flanke des Mitsubishi zermalmt wird. Der Lieferwagen trudelt durch den Verkehr, kollidiert mit dem grünen Anhänger des jetzt quer stehenden Lastzuges. Das letzte was Chang sieht, sind die Buchstaben E-V-E-R auf der grünen Fläche, die wie eine Mauer vor dem Lieferwagen steht.
Der blaue Lieferwagen kommt an einem Laternenpfeiler zum stehen, der sich in die Fahrerkabine bohrt.
Irgendwie so muss es gewesen sein am Samstag, auf der Strecke, auf der ich sonst oft am Wochenende Essen holen fahre aus einem kleinen Restaurant im nahe gelegenen SinWu. Ich habe nur die Bilder im Fernsehen gesehen. Mehrere Todesopfer, ein zermalmter blauer Lieferwagen am Laternenpfahl, ein dunkler Kleinbus hinten mit zermalmtem Lieferabteil, ein quer stehender EVERGREEN Lastzug. Irgendwie so oder anders. Der tägliche Wahnsinn auf den Dorfstraßen.
Nussei-Diät
Ein paar Taiwanesen sind auf eine neue Superdiät gekommen. Morgens und Abends einen Nussbrei***-Drink, dazu 1-2 Eier mit "braunem Toast" (kriegt man hier allerdings so gut wie nicht) und Mittags wenig Leis mit normalen Beilagen. Das bis zu 4 Eier viel zu viel für den Körper sind, haben sich die Spezialdiätiker dabei offenkundig nicht überlegt. Den Nussbrei wird man nach spätestens ein paar Tagen nicht mehr sehen können und die Diät wird im Wesentlichen durch Flüssigkeitsentzug beim hier sonst reichhaltigen (warmen) Abendessen funktionieren. Dann verliert der Körper viel Wasser und man hat einen vorgetäuschten Diäteffekt von ein paar Kilo Verlust nach ein paar Tagen. Darüber freut sich der Diätmachende, später hält er vor lauter Eiern nicht mehr durch, gibt sich aber selber die Schuld und preist seinen Freunden die neue Superdiät an, die viele Kilo in ein paar Tagen verlieren lassen würde und die er nur leider, leider nicht durchgehalten habe.
Klar, dass der Körper sich gegen Wasserentzug und Eierplage zur Wehr setzt.
Aber ich kann mich ein paar Tage amüsieren. Habe mir schon längst abgewöhnt gegen irgendetwas anzureden, dass irgendein einheimisches Genie in einem Internetforum hier postet. Die müssen Recht haben!
*** zähflüssig, soll statt Kaffee oder Tee genommen werden. Wieder Flüssigkeitsentzug, ein typisches Merkmal für Unsinns-Scheindiäten
Klar, dass der Körper sich gegen Wasserentzug und Eierplage zur Wehr setzt.
Aber ich kann mich ein paar Tage amüsieren. Habe mir schon längst abgewöhnt gegen irgendetwas anzureden, dass irgendein einheimisches Genie in einem Internetforum hier postet. Die müssen Recht haben!
*** zähflüssig, soll statt Kaffee oder Tee genommen werden. Wieder Flüssigkeitsentzug, ein typisches Merkmal für Unsinns-Scheindiäten
Freitag, Mai 28, 2010
Du Onkel Langnase, warum mögen Ausländer Taiwan nicht?
Neulich war ich mit Frau und zwei Neffen wieder im amerikanischen Diner Roadies, einer Oase der Ruhe, in dem ein amerikanischer Marineveteran Burger, Lasagne, Tex-Mex-Essen und anderes mit herrlich mürrischer Miene serviert. Das Roadies ist mir lieb und teuer geworden, hier hat man Ruhe und Frieden und der mürrische, wortkarg wirkende Inhaber mit seinen kapitalen Ausmaßen ist ein erfrischendes Gegenstück zu den dürren, nervösen und ewig plappernden Einheimisches mit ihren vielen Fragen und ihrem Dauerlächeln im Gesicht. Der Inhaber und ich, wir verstehen uns ohne Worte, er kocht und mixt und ich esse und trinke. Was sollen wir da noch reden, servieren tut seine Frau meist und meine bestellt, bei solchen Proxies braucht man selber nichts mehr tun.
Wäre viel besser in Stangen und mit Docht: taiwanesische Schokolade (auch gut als Scherzartikel um Kinder zu erschrecken)***
Nun ging auch meinen Neffen auf, dass der Inhaber entsprechend griesgrämig aus der Wäsche schaut. Das veranlasste sie zum Lächeln (alles andere hätte sie aber ohnehin zum Lächeln veranlasst) und sie stellten also die Frage, warum Ausländer Taiwan nicht mögen würden. Eine gewagte Verallgemeinerung, aber nicht völlig unfundiert, schließlich guckte auch ihr Onkel Ludigel gerade mal wieder genervt aus der Wäsche, weil er sich mit Fragen über Fragen beschäftigen musste (grins).
Das ist ein Thema, da könnte ich Stunden reden, wozu ich aber in Anbetracht der soeben gelieferten Lasagne und der Stapeltortilla keine Lust hatte. Also beließ ich es dabei, Hektik, volle Straßen, hässliche Städte, idiotische Fahrweise und strengen Geruch zu erwähnen. Meine Neffen nahmen es gelassen (gut, sie grinsten wieder mal wie immer) und ich konnte mich ums Essen kümmern.
Frau und Neffen nervten dann auf der Heimfahrt mit einem Katalog, "warum wir Taiwanesen Ausländer nicht mögen", der im Wesentlichen um das Thema "Besserwisserei" kreiste, aber ich habe es im Einzelnen nicht mitbekommen, weil ich dank dem schweren Essen sanft entschlummert war im Auto. Irgendwas sagte meine Frau noch, in Deutschland seien wir so unsauber, weil wir unsere Schuhe nicht vor der Haustür lassen würden. Ich brabbelte im Schlaf irgendetwas von "bei uns ist es ja auch nicht so versifft wie bei euch", was meine Frau mit "ihr habt doch Hundekot auf der Straße" konterte. Da übermannte mich endgültig der Schlaf und ich brachte es nur noch kurz fertig ein "Na ja, nicht so schlimm, der ist wie taiwanesische Schokolade" auszustoßen, dann wurde es schwarz um mich, nur das Gekichere meiner Neffen blieb im Hintergrund zurück. Verdammt, man kann sagen was man will, diese asiatisch-gelassene Bande kriegt man nie zum Heulen...
*** Meiner unmaßgeblichen Meinung nach.
Ping, Pong und die weiße Frau
Eine Geschichte wie aus einer abgedrehten Fernsehserie, aber real: http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=88479
Ein verheirateter Taiwanese will ein "blondes Kind" haben, weil sie so niedlich sind und lässt sich daher eine ausländische "Braut" aus Usbekistan kommen namens Rita. Die hübsche Rita kann aber den Taiwanesen, nennen wir ihn Ping, nicht heiraten, weil dieser schon verheiratet ist. Das ist kein Hinderungsgrund, Ping verheiratet Rita einfach mit seinem Cousin "Pong".
Dann kriegt Rita nach künstlicher Befruchtung ein Kind, wohl nicht blond, was genetisch wirklich kein Wunder ist und Rita wird planmäßig bezahlt und soll wieder nach Uskebistan. Dann kriegt Rita mütterliche Gefühle und will ihr Kind sehen. Man darf hier nicht vergessen, das Rita sich durch Armut in die Sache hinein manövriert hat, die sie dann nicht mehr bewältigen kann. Rita will jetzt ihre Tochter sehen, doch Ping hat ihr das nur einmal über Webcam erlaubt (mit dem elektronischen Zeugs kennen sie sich ja aus, die Nesen hier).
Nun war wohl das erste Kind nicht blond genug und so haben Ping und Pong noch zwei andere Usbekinnen ins Land geholt und wieder Kinder gezeugt. Die dritte war HIV-positiv und so wollten die Behörden ihre Ausweisung veranlassen, denn Ausländer werden in Taiwan sofort ausgewiesen, wenn sie irgendeine Geschlechtskrankheit haben; auch der Springtripper von der Wand reicht da. Nun wollten Ping und seine Frau Pingette den Bluttest fälschen, indem Pingette beim zweiten Mal Blut abgab, doch die Taiwanesenbehörde wollte die "Wunderheilung" nicht glauben und so sitzen jetzt alle drei Ausländerinnen in Abschiebehaft, Ping, Pong und Pingette werden angeklagt (Menschenhandel? unerlaubte Leihmutterschaft?) und die Kinder sehen mit vollidiotischem Vater und entsprechender Stiefmutter nebst armen richtigen Müttern, die im fernen Usbekistan versauern sicher einer großartigen Zukunft entgegen.
Desperate Housewives auf Taiwanesisch.
Ein verheirateter Taiwanese will ein "blondes Kind" haben, weil sie so niedlich sind und lässt sich daher eine ausländische "Braut" aus Usbekistan kommen namens Rita. Die hübsche Rita kann aber den Taiwanesen, nennen wir ihn Ping, nicht heiraten, weil dieser schon verheiratet ist. Das ist kein Hinderungsgrund, Ping verheiratet Rita einfach mit seinem Cousin "Pong".
Dann kriegt Rita nach künstlicher Befruchtung ein Kind, wohl nicht blond, was genetisch wirklich kein Wunder ist und Rita wird planmäßig bezahlt und soll wieder nach Uskebistan. Dann kriegt Rita mütterliche Gefühle und will ihr Kind sehen. Man darf hier nicht vergessen, das Rita sich durch Armut in die Sache hinein manövriert hat, die sie dann nicht mehr bewältigen kann. Rita will jetzt ihre Tochter sehen, doch Ping hat ihr das nur einmal über Webcam erlaubt (mit dem elektronischen Zeugs kennen sie sich ja aus, die Nesen hier).
Nun war wohl das erste Kind nicht blond genug und so haben Ping und Pong noch zwei andere Usbekinnen ins Land geholt und wieder Kinder gezeugt. Die dritte war HIV-positiv und so wollten die Behörden ihre Ausweisung veranlassen, denn Ausländer werden in Taiwan sofort ausgewiesen, wenn sie irgendeine Geschlechtskrankheit haben; auch der Springtripper von der Wand reicht da. Nun wollten Ping und seine Frau Pingette den Bluttest fälschen, indem Pingette beim zweiten Mal Blut abgab, doch die Taiwanesenbehörde wollte die "Wunderheilung" nicht glauben und so sitzen jetzt alle drei Ausländerinnen in Abschiebehaft, Ping, Pong und Pingette werden angeklagt (Menschenhandel? unerlaubte Leihmutterschaft?) und die Kinder sehen mit vollidiotischem Vater und entsprechender Stiefmutter nebst armen richtigen Müttern, die im fernen Usbekistan versauern sicher einer großartigen Zukunft entgegen.
Desperate Housewives auf Taiwanesisch.
Donnerstag, Mai 27, 2010
Ein Ansatz von "Vernichtung durch Arbeit"
In Taiwan sind die Arbeitsbedingungen sehr viel härter als in Deutschland, siehe Übersicht hier: http://bobhonest.blogspot.com/2010/01/arbeitswelt-in-taiwan.html. Viele Ingenieure arbeiten täglich 12 Stunden oder länger, oft auch am Samstag und manchmal am Sonntag. Vor und nach der Arbeit steht man oft stundenlang im Stau, nicht selten sitzt man dabei auf dem Moped in mitten der Abgaswolke. Essen und Schlafen und wieder arbeiten, das ist der harte Arbeitsalltag für viele in Taiwan. Klar, dass Taiwan mittlerweile die niedrigste Geburtenrate der Welt hat.
Die Leute versuchen das zu kompensieren, in dem sie viel Privatgespräche führen, man geht rum zu den Freunden, verteilt ein paar Leckereien und schwatzt. Die Leute nehmen sich auch mal ein Stündchen zum Chatten via MSN oder Surfen zwischendurch, wenn es die Zeit erlaubt.
In den Fabriken in China, auch den zahlreichen, die von Taiwanesen betrieben werden, soll es viel härter zugehen. Heise.de berichtet über die aktuelle Selbstmordserie bei FOXCONN***, eine chinesische Fabrik von einem taiwanesischen Unternehmen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/IT-Unternehmen-untersuchen-nach-Selbsttoetungen-Arbeitsbedingungen-bei-Foxconn-1008100.html.
Verstörend fand ich, dass die Leute in dem Unternehmen wenig miteinander reden (dürfen!), das verstößt krass gegen diese hiesige Arbeitsmentalität, und damit sicher auch gegen die in China, zwar lang zu arbeiten, aber auch mal zwischendurch Abzuschalten durch soziale Kontakte.
In China und Taiwan wird in die Hände gespuckt, und dann steigern sie das .... (ach, singt den Refrain doch selber) ... produkt
Wenn man nur noch funktionieren soll als Arbeitsdrohne und nur nach dem Mittagessen kurz ein dreiviertel Stündchen abschalten kann (in Taiwan und China schläft man dann mit dem Kopf auf der Schreibtisch- oder Werkbankplatte), dann wird das Leben ebenso öd und grau wie die Fabrikanlage um einen rum...
In Taiwan gibt es auch Leute, die pünktlich nach Hause gehen, das muss man auch sagen. Gerade die, die nicht direkt in der Produktion sitzen. Aber hier reden wir von der Produktion... in China. Pech haben die Chinesen, weil sie keine Gewerkschaften gründen dürfen, denn auch Kapitalfreunde sehen vielleicht ein, dass bei zig Todesfällen irgendeine Arbeitnehmermitsprache nötig wäre. Aber in China hat ja die sog. Kommunistische Partei den Anspruch, die Arbeiterschaft allein zu vertreten. Nur in Wirklichkeit sind die Kommunisten längst zu Kapitalisten geworden...
*** Foxconn stellt u.a. für Sony und Apple her. Neulich erst war Foxconn in der Presse, weil ein Mitarbeiter, dem ein iPod-Vorserienmodell entwendet worden ist, so unter Druck gesetzt wurde, dass er auch vom Dach gesprungen ist, wie all die anderen. Muss Spaß machen dort zu arbeiten. Die Angestellten werden ausgenutzt bis zum geht nicht mehr, damit sich die Juppies billige Gadgets um die Hälse hängen können oder eben Firmen wie Apple für teure Gadgets ihren Gewinn maximieren können.
Labels:
Arbeit,
arbeiten in China,
arbeiten in Taiwan,
China,
Taiwan
Mittwoch, Mai 26, 2010
Korrupte Polizisten wollen Engländer ans Messer liefern ?
Der Engländer, der von der Staatsanwaltschaft in Taipei angeklagt wird, einen einheimischen Zeitungsausträger während einer Trunkenheitsfahrt zu Tode gebracht zu haben, hatte damals ausgesagt, nicht am Steuer seines PKW gesessen zu haben und die Fahrt schlafend verbracht zu haben. Er habe das Steuer vom Parkwächter des Lokals, in dem er getrunken habe, erst kurz vor seiner Haustür übernommen und zu diesem Zeitpunkt nichts vom den Unfall mitbekommen gehabt. Siehe alter Bericht hier: http://osttellerrand.blogspot.com/2010/05/vermeindlicher-englischer-todesfahrer.html
Polizeikadett während der Ausbildung.
Bild aus der Taiwanpresse, reproduziert von mittlerweile geschlossenen Thirsty Ghosts Blog (Bilder noch hier: http://www.flickr.com/photos/7483808@N07/sets/72157600025231962/)
Interessant ist nun, dass der Engländer in seinem offenen Brief an das Ausländerforum Forumosa.com ausgesagt hatte, die lokale Polizeiwache hätte anfangs den Parkwächter vernommen, dieser habe den Unfall zugegeben und man habe ihm erklärt, die Sache sei damit für ihn erledigt, siehe seine Aussage hier: http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=88176
Dann jedoch sei der Besitzer des Lokals, in dem der Parkwächter arbeitet erschienen, habe mit der Polizei gesprochen und schlagartig sei dann er, der Ausländer, der Presse als Todesfahrer präsentiert worden. Interessant ist das deswegen, weil solche Karaokelokale, wie das Lokal um das es hier geht, als Mafiaterritorium in Taiwan bekannt sind und die Polizei in Taiwan starke Tendenz hat, nicht die Belange der Unterwelt zu stören.
Karaokeschuppen: Mitsingen und Bechern. Die vorherrschende schäbige Variante hiervon dient als Prostitutionsdeckmantel
Noch interessanter wird es, weil das besagte Polizeirevier scheinbar einen einschlägigen Ruf geniest, tief in Korruption und Prostitution - und damit Mafiabelange - verstrickt zu sein und jetzt auch entsprechende Verfahren gegen die "Polizeibeamten" des Reviers stattfinden; siehe hier: http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=88176&start=60
Damit wird die Geschichte des Engländers sicherlich sehr viel glaubhafter.
Auch persönlich kenne ich die -zumindest vermutete- Verstrickung von korrupten Polizisten in Taipei in dem Betrugsfall, dem meine Schwiegermutter zum Opfer gefallen ist: http://osttellerrand.blogspot.com/2010/05/polizei-fangt-schwiegermutter-gangster.html
Und es ist durchaus ärgerlich, wenn man der Schwiegermutter am Anfang seiner Ehe einiges an Geld bezahlen musste und ihr dann korrupte Polizisten alles wieder abnehmen. Na ja, Hauptsache das Geld ist in meinem geliebten Taiwan... ;-)
Ludigels Taiwantipps:
-Nie da trinken, wo die Einheimischen trinken, sondern nur in Hotelbars oder Ausländerlokalen. Einheimische Herren "unter Strom" tendieren dazu aggressiv zu sein, weil sie ihre lebenslange "immer Lächeln"-Kontrolle dann verlieren.
- Nachtleben/Karaoke(KTV)-Schuppen und MTV-Schuppen und Discos meiden.
I.d.R. Mafiaterritorium, die Staatsmacht hält sich hier grundsätzlich raus.
Fast alle Probleme, die Ausländer in Taiwan mit Gewalt bekommen, finden im Nachtleben statt. Vermeidet man das, lebt man hier sicher, denn Straßenkriminalität gibt es fast nicht. Nur der Straßenverkehr bleibt als Risikozone.
Dienstag, Mai 25, 2010
Garderobenfehlfunktion bei B.
Und am Samstag muss ich auf der Computex arbeiten, (altes Bild von der Computex "Computer"messe), werde Frau mitnehmen
B. ist eine sehr nette Kollegin, sitzt einen Gang weiter, Anfang 20 und spricht etwas Deutsch. Na ja, nicht wirklich, wenn Taiwanesen Deutsch oder Französisch oder Spanisch lernen, dann können sie nach 5 Jahren Guten Tag und "Bier" sagen (respektive die Gegenstücke in Franzmännisch und Spanionlisch) - sogar noch schlechter als mein Mandarinchinesisch, grins. Sie ist nicht so dünn wie anderen weiblichen Wesen hier (die bartlosen Taiwanmänner finden Frauen anziehend, die sich zu zweit hinter einem Laternenpfahl quer nebeneinander stehend verstecken können), hat also üppige weibliche Rundungen. Sie füttert mich öfter mal mit Keksen, sagt dazu "Guten Tag" und lächelt freundlich, also beschweren will ich mich über die Kollegin sicher nicht. Ihren Hang zu Extremminiröcken konnte ich dabei auch noch verkraften, gut. Gestern allerdings beugt sie sich im Cubical rechts neben mir über den Tisch, um die neuste Mode auf dem Laptop meiner Nachbarin zu sehen. Wäre alles nicht so schlimm, wenn sie nicht nur ein T-Shirt und Strumpfhosen getragen hätte. Zum Rock fehlte wohl am Morgen die Zeit, gut, ich verstehe es, Montag und so. Ergo strahlten mich zwei Vollmonde an, tutti completti, aber den Göttern sei dank hatte sie sich zum mittelbreiten Höschen entschieden, passend in schwarz zur Strumpfhose.
Meine Frau, die ein paar Reihen hinter mir sitzt, sagte in dem Augenblick zufälligerweise, "Pack Deine Sachen wir gehen heute mal früher nach Hause" und ich schwöre bei allen hiesigen Göttern, ich hatte Autoschlüssel und Aktentasche vergessen, als ich ihr hinterher schlappte.
Als B. neulich nach Deutsch-Privatstunden fragte, und das auch noch in dieser gekünzelten Hello-Kitty-Kinderstimme, mit der die Taiwandamen so gerne reden, da habe ich sie an meine Frau verwiesen. Gottseidank bin ich verheiratet. Seufz.
P.S.: Nein, Taiwan ist kein Sextourismusland. Die Damen kommen nur irgendwie manchmal mit den Kleidungsstücken nicht zurecht.
Freitag, Mai 21, 2010
Thailand vs. Taiwan: Putsch vs. Verhaftung
Interessant ist, wenn man einmal die Umstände vergleicht, unter denen das Königreich Thailand und das republikanische Taiwan ihre großen Staatskrisen (obwohl in Taiwan ehr von einer sich anbahnenden die Rede sein kann) um das Jahr 2006 bewältigt haben.
Thailand hatte seinen Premier Thaksin, dem vorgeworfen wurde seine Steuern nicht richtig zu bezahlen und der in den großen Korruptionsskandal um den neuen bangkoker Flughafen verwickelt gewesen sein sollte. Die Insel Taiwan hingegen hatte seinen Präsidenten Chen seit 2000, dem das Verschwindenlassen von diversen Staatsfonds, Veruntreuung von Spendengeldern, Erpressung eines Kaufhauskozerns über erst adverse und dann zugetane Steuergesetze und das Abrechnen von Privatgeldern über die Staatskasse vorgeworfen worden ist.
Die Krise wurde auf völlig unterschiedliche Art und Weise gelöst. Während in Bangkok Premier Thaksin den Eindruck erweckte, kalt lächelnd über dem Gesetz zu stehen, sonnte sich der auf mich immer öliger wirkende Präsident Chen in Taiwans Hauptstadt Taipei wie ein Provinzgangsterboss in mitten seines kriminellen Klans, denn auch seine Verwandtschaft inklusive First Lady waren in den Skandal verstrickt.
Die Eliten in Bagkok von Königshaus, Militär und Oberschicht zürnten dem lächelnden Thaksin ebenso wie die Eliten in Taipei dem öligen Chen zürnten. Dennoch lösten beide Länder, so ähnlich ihr Name auch sein mag, die Krise auf völlig unterschiedliche Weise.
In Thailand gab es einen Militärputsch, bei dem der Premier in Bangkok kalt entmachtet wurde, als er gerade im Ausland weilte, während in Taiwans Hauptstadt Taipei nichts dergleichen stattfand. Die Staatsanwaltschaft in Taipei erklärte, Beweise gegen den Präsidenten zu haben, es wurde versucht, seine Immunität aufheben zu lassen und als dies nicht funktionierte, verharrte die Staatsanwaltschaft in abwartender Stellung.
Bangkoks Thaksin hingegen konnte sich im Ausland etablieren, arbeitet heute mit dem mit seiner Heimat verfeindeten Kambodscha zusammen und konnte als eine Art Warlord von außen Thailand und Bangkok ins Chaos stürzen - sicher auch, weil Bangkoks Eliten einen ihm wohlgesonnenen Nachfolger samt neuer Partei wieder aus dem Amt jagten.
In Taipei hingegen wartete man ab, bis Chens Amtszeit 2008 abgelaufen war und ließ ihn dann verhaften. Ihm wurde der Prozess gemacht und er sitzt heute im Gefängnis. Sicher lief auch in Taiwan das alles nicht ganz koscher ab, denn der Prozess glich manchmal einem politischen Schauprozess der wieder an die Macht gewählten Staatsgründungspartei KMT, aber alle kleineren Proteste die es diesbezüglich in Taipei gab, sind immer noch besser, als das Chaos, in das sich Bangkok hinein manövriert hat.
In Thailand wurde die arme Landbevölkerung im Nordosten gegen Bangkoks Eliten und wohl sogar gegen das Königshaus aufgebracht, man befürchtet heute einen Bürgerkrieg.
Taiwan hätte den selben Fehler machen können, denn seine Hauptstadt Taipei gilt als chinesisch dominiert, während der Süden Taiwans sich als weiter von der chinesischen Herkunft entfernt definiert. Hätte man den aus dem Süden stammenden Chen in Taipei entthront hätten wir heute vielleicht ebenso wütende Menschen im Süden, die auf die "chinesischen" Eliten in der Hauptstadt schimpfen und vielleicht sogar zu Gewalt aufrufen.
All das ist nicht geschehen, die Insel Taiwan war wieder mal klüger als das große ostasiatische Land im Westen. Demokratische Institutionen lässt man eben besser ihre Arbeit tun, als herrschaftlich mit Gewalt dazwischen zu hauen, wenn es ein Problem mit dem Regierungschef gibt. Sonst ist die Kur schlimmer als die Krankheit. Das demokratische Taiwan ist hier ein Vorbild für die Region - ein Umstand der immer wieder vergessen wird.
Thailand hatte seinen Premier Thaksin, dem vorgeworfen wurde seine Steuern nicht richtig zu bezahlen und der in den großen Korruptionsskandal um den neuen bangkoker Flughafen verwickelt gewesen sein sollte. Die Insel Taiwan hingegen hatte seinen Präsidenten Chen seit 2000, dem das Verschwindenlassen von diversen Staatsfonds, Veruntreuung von Spendengeldern, Erpressung eines Kaufhauskozerns über erst adverse und dann zugetane Steuergesetze und das Abrechnen von Privatgeldern über die Staatskasse vorgeworfen worden ist.
Die Krise wurde auf völlig unterschiedliche Art und Weise gelöst. Während in Bangkok Premier Thaksin den Eindruck erweckte, kalt lächelnd über dem Gesetz zu stehen, sonnte sich der auf mich immer öliger wirkende Präsident Chen in Taiwans Hauptstadt Taipei wie ein Provinzgangsterboss in mitten seines kriminellen Klans, denn auch seine Verwandtschaft inklusive First Lady waren in den Skandal verstrickt.
Die Eliten in Bagkok von Königshaus, Militär und Oberschicht zürnten dem lächelnden Thaksin ebenso wie die Eliten in Taipei dem öligen Chen zürnten. Dennoch lösten beide Länder, so ähnlich ihr Name auch sein mag, die Krise auf völlig unterschiedliche Weise.
In Thailand gab es einen Militärputsch, bei dem der Premier in Bangkok kalt entmachtet wurde, als er gerade im Ausland weilte, während in Taiwans Hauptstadt Taipei nichts dergleichen stattfand. Die Staatsanwaltschaft in Taipei erklärte, Beweise gegen den Präsidenten zu haben, es wurde versucht, seine Immunität aufheben zu lassen und als dies nicht funktionierte, verharrte die Staatsanwaltschaft in abwartender Stellung.
Bangkoks Thaksin hingegen konnte sich im Ausland etablieren, arbeitet heute mit dem mit seiner Heimat verfeindeten Kambodscha zusammen und konnte als eine Art Warlord von außen Thailand und Bangkok ins Chaos stürzen - sicher auch, weil Bangkoks Eliten einen ihm wohlgesonnenen Nachfolger samt neuer Partei wieder aus dem Amt jagten.
In Taipei hingegen wartete man ab, bis Chens Amtszeit 2008 abgelaufen war und ließ ihn dann verhaften. Ihm wurde der Prozess gemacht und er sitzt heute im Gefängnis. Sicher lief auch in Taiwan das alles nicht ganz koscher ab, denn der Prozess glich manchmal einem politischen Schauprozess der wieder an die Macht gewählten Staatsgründungspartei KMT, aber alle kleineren Proteste die es diesbezüglich in Taipei gab, sind immer noch besser, als das Chaos, in das sich Bangkok hinein manövriert hat.
In Thailand wurde die arme Landbevölkerung im Nordosten gegen Bangkoks Eliten und wohl sogar gegen das Königshaus aufgebracht, man befürchtet heute einen Bürgerkrieg.
Taiwan hätte den selben Fehler machen können, denn seine Hauptstadt Taipei gilt als chinesisch dominiert, während der Süden Taiwans sich als weiter von der chinesischen Herkunft entfernt definiert. Hätte man den aus dem Süden stammenden Chen in Taipei entthront hätten wir heute vielleicht ebenso wütende Menschen im Süden, die auf die "chinesischen" Eliten in der Hauptstadt schimpfen und vielleicht sogar zu Gewalt aufrufen.
All das ist nicht geschehen, die Insel Taiwan war wieder mal klüger als das große ostasiatische Land im Westen. Demokratische Institutionen lässt man eben besser ihre Arbeit tun, als herrschaftlich mit Gewalt dazwischen zu hauen, wenn es ein Problem mit dem Regierungschef gibt. Sonst ist die Kur schlimmer als die Krankheit. Das demokratische Taiwan ist hier ein Vorbild für die Region - ein Umstand der immer wieder vergessen wird.
Donnerstag, Mai 20, 2010
"Fremdarbeiter" in Taiwan
[inspiriert von Klaus' Artikel: http://taipeh.wordpress.com/2010/05/17/cheap-labor-no-rights-taiwans-2nd-class-foreigners/]
Gerne meckere ich hier über Umweltverschmutzung, Verkehr oder Hektik in der schnelllebigen Industrienation Taiwan, allerdings geht es mir hier materiell sehr gut, mit Auto und Reihenhaus.
Weiße wie ich sind hier willkommen, auch wenn man uns in der Regel für US-Amerikaner hält. Gerade sagte mir eine reizende neue Kollegin in der Firma, sie hätte mich für einen Amerikaner gehalten. Wer mich so nett anlächelt, dürfte mich auch für einen Polen halten, da hätte ich nichts dagegen. Nein, Polen erwähne ich nur, weil mich regelmäßig darmstädter Taxifahrer für einen Polen gehalten haben, wenn ich von einer feuchtfröhlichen Betriebsfeier gekommen bin. Merkwürdig***.
Aber ich schweife ab. Wir weißen gelten als etwas tollpatschig, aber ganz drollig und werden freundlich aufgenommen und von jungen Leuten gastfreundlich angeherzt.
Ich würde es jedoch hassen, hier ein Ausländer aus den ärmeren Ländern Südostasien zu sein. Da habe ich einmal erlebt, wie eine Verwandte einigen Südostasiaten, die etwas dunklerer Hautfarbe hatten, Schimpfworte auf der Straße hinterher gerufen hat. Schwiegermutter hatte eine indonesische Dienstmagd, die mehr als 15 Stunden täglich gearbeitet hat, von Schwiegermutter auf Schritt und Tritt kontrolliert wurde und auf einer dünnen Decke auf dem harten Boden schlief - neben dem schwerkranken Vater der Familie, der alle 30 Minuten zu betreuen war, 24 Stunden am Tag, wozu ein Wecker die Indonesierin alle halbe Stunde geweckt hat. Krankheiten sind oft unsauber, das weiß jeder und ich hätte es in dem Zimmer keine Stunde ausgehalten, war froh, wenn ich nach 5 Minuten wieder draußen war.
Schnell ab ins Blog von Klaus, einem deutschen Journalisten in Taipei, der das alles ohne drohenden Gesichtsverlust der Schwiegermama, der ja vielleicht dieser Text übersetzt wird, beschreiben kann, grins: http://taipeh.wordpress.com/2010/05/17/cheap-labor-no-rights-taiwans-2nd-class-foreigners/
*** Polnische Vorfahren habe ich tatsächlich, wie viele Deutsche. Also nichts antipolnisches hier vermuten bitte ;-)
Noch ein linguistischer Hinweis am Schluss: in Taiwan nennt man westliche Ausländer "waiguoren", was direkt übersetzt etwa "außen-Land-Menschen" heißt und wendet diesen Begriff meist nicht auf andere asiatische Nationalitäten an; jedenfalls nicht hier im kulturell chinesischen Nordtaiwan (Hauptstadt Taipei), wo man Restasien im Wesentlichen für von China abgefallene Provinzen hält. Und ja, Taiwan heißt ja mit formellem Namen "Republik China".
Man hat auch einen manchmal positiv oder negativ gemeinten, leicht ironischen Ausdruck für westliche Ausländer, der lautet "laowai", das Wort ist aus der respektvollen (kann auch Ironie sein!) Vorsilbe lao (alt) und dem Wort "Außen" entstanden.
Interessant ist nun, dass man die Ausländer aus ärmeren südostasiatischen nicht etwa lao-wai, sondern wai-lao nennt, dass heißt man hat die Silben einfach umgedreht! So wird aus dem geschätzten weißen Englischlehrer oder Geschäftsmann eben der ungeliebte Arbeiter oder die wenig geschätzte Dienstmagd.
Auf Taiwanesisch (Hoklo, im Süden gesprochen aber auch in Taipei) nennt man uns Langnasen treffenderweise eben "Langnase", was auf Taiwanesisch "Adoah" heißt (meist "Adogah" geschreiben) - die genaue Bedeutung des Wortes ist unklar, es wird allerdings meist als "Langnase/Bignose" verstanden. Manche glauben, es käme aus der japanischen Besatzungszeit, als Japaner Amerikaner mit "A dog" bezeichnet hätten, was sie als "A dog-a" ausgesprochen hätten - schon sind wir bei der merkwürdigen Schreibweise "Adogah" für "Adoah".
Oder "Adoah" kommt vom alten taiwanesischen "Atoka" oder wie immer das hieß oder was auch immer, aber das ist mir alles Schnurzpiepe. So eine kleine Gnubbelnase wie die meisten hier will ich garnicht haben ;-)
Gerne meckere ich hier über Umweltverschmutzung, Verkehr oder Hektik in der schnelllebigen Industrienation Taiwan, allerdings geht es mir hier materiell sehr gut, mit Auto und Reihenhaus.
Weiße wie ich sind hier willkommen, auch wenn man uns in der Regel für US-Amerikaner hält. Gerade sagte mir eine reizende neue Kollegin in der Firma, sie hätte mich für einen Amerikaner gehalten. Wer mich so nett anlächelt, dürfte mich auch für einen Polen halten, da hätte ich nichts dagegen. Nein, Polen erwähne ich nur, weil mich regelmäßig darmstädter Taxifahrer für einen Polen gehalten haben, wenn ich von einer feuchtfröhlichen Betriebsfeier gekommen bin. Merkwürdig***.
Aber ich schweife ab. Wir weißen gelten als etwas tollpatschig, aber ganz drollig und werden freundlich aufgenommen und von jungen Leuten gastfreundlich angeherzt.
Ich würde es jedoch hassen, hier ein Ausländer aus den ärmeren Ländern Südostasien zu sein. Da habe ich einmal erlebt, wie eine Verwandte einigen Südostasiaten, die etwas dunklerer Hautfarbe hatten, Schimpfworte auf der Straße hinterher gerufen hat. Schwiegermutter hatte eine indonesische Dienstmagd, die mehr als 15 Stunden täglich gearbeitet hat, von Schwiegermutter auf Schritt und Tritt kontrolliert wurde und auf einer dünnen Decke auf dem harten Boden schlief - neben dem schwerkranken Vater der Familie, der alle 30 Minuten zu betreuen war, 24 Stunden am Tag, wozu ein Wecker die Indonesierin alle halbe Stunde geweckt hat. Krankheiten sind oft unsauber, das weiß jeder und ich hätte es in dem Zimmer keine Stunde ausgehalten, war froh, wenn ich nach 5 Minuten wieder draußen war.
Schnell ab ins Blog von Klaus, einem deutschen Journalisten in Taipei, der das alles ohne drohenden Gesichtsverlust der Schwiegermama, der ja vielleicht dieser Text übersetzt wird, beschreiben kann, grins: http://taipeh.wordpress.com/2010/05/17/cheap-labor-no-rights-taiwans-2nd-class-foreigners/
*** Polnische Vorfahren habe ich tatsächlich, wie viele Deutsche. Also nichts antipolnisches hier vermuten bitte ;-)
Noch ein linguistischer Hinweis am Schluss: in Taiwan nennt man westliche Ausländer "waiguoren", was direkt übersetzt etwa "außen-Land-Menschen" heißt und wendet diesen Begriff meist nicht auf andere asiatische Nationalitäten an; jedenfalls nicht hier im kulturell chinesischen Nordtaiwan (Hauptstadt Taipei), wo man Restasien im Wesentlichen für von China abgefallene Provinzen hält. Und ja, Taiwan heißt ja mit formellem Namen "Republik China".
Man hat auch einen manchmal positiv oder negativ gemeinten, leicht ironischen Ausdruck für westliche Ausländer, der lautet "laowai", das Wort ist aus der respektvollen (kann auch Ironie sein!) Vorsilbe lao (alt) und dem Wort "Außen" entstanden.
Interessant ist nun, dass man die Ausländer aus ärmeren südostasiatischen nicht etwa lao-wai, sondern wai-lao nennt, dass heißt man hat die Silben einfach umgedreht! So wird aus dem geschätzten weißen Englischlehrer oder Geschäftsmann eben der ungeliebte Arbeiter oder die wenig geschätzte Dienstmagd.
Auf Taiwanesisch (Hoklo, im Süden gesprochen aber auch in Taipei) nennt man uns Langnasen treffenderweise eben "Langnase", was auf Taiwanesisch "Adoah" heißt (meist "Adogah" geschreiben) - die genaue Bedeutung des Wortes ist unklar, es wird allerdings meist als "Langnase/Bignose" verstanden. Manche glauben, es käme aus der japanischen Besatzungszeit, als Japaner Amerikaner mit "A dog" bezeichnet hätten, was sie als "A dog-a" ausgesprochen hätten - schon sind wir bei der merkwürdigen Schreibweise "Adogah" für "Adoah".
Oder "Adoah" kommt vom alten taiwanesischen "Atoka" oder wie immer das hieß oder was auch immer, aber das ist mir alles Schnurzpiepe. So eine kleine Gnubbelnase wie die meisten hier will ich garnicht haben ;-)
Labels:
Arbeit,
arbeiten in Taiwan,
Armut,
Ausländer,
Taiwan
Mittwoch, Mai 19, 2010
Lecker Industriemief zum Schlafengehen
Oder: Nasale Qualen im fernen Osten
Gestern Abend 23:45 Uhr in Taiwan auf dem Lande, irgendwo im Landkreis Taoyuan. Ludigel will gerade ins Bett fallen, da steigt ihm Brandgeruch in die Nase. In Deutschland hätte ich jetzt panisch überprüft, welches Elektrogerät zu Kokeln angefangen hat oder ob ich die Buletten wirklich am Herd ausgemacht hatte, aber in Taiwan ist das ganz anders. In Taiwan verbrennen die Anwohner immer wieder ihren Müll, gerne auch Abends. Routiniert will ich die Fenster im Schlafzimmer schließen, da merke ich, wie mir Übelkeit im Magen aufsteigt. Also ist es wieder Industrieabfall von der Fabrik, die sie einfach neben unserem Wohngebiet aufgestellt haben, denn deren Rauch löst bei mir immer Übelkeit aus. Irgendwas mit Glas macht die kleine Fabrik und hat ihre neuen Glasscheiben immer einfach an der Straße stehen. Die haben aber nicht etwa einen Schornstein, sondern der billige Wellblechbau hat einen Abfallhaufen, auf dem diverse undefinierbare Säcke gelagert werden - und des nachts wird er angezündet. Meist weht der Wind woanders hin, aber manchmal eben zu uns. Immer wieder eine nette Überraschung zur Schlafenszeit, weil mir dieser Rauch im Gegensatz zu normalem sofort Übelkeit bereitet.
Ich grinse da schon über mich selbst, typisch empfindlicher Westler, denn meine Frau sitzt manchmal mitten in dem Gestank, wenn er mal früher abends herein weht und merkt nicht einmal, dass es nach irgendwas riecht. Und sie ist nicht mal in der Lage ansatzweise zu verstehen, wovon ich da rede, wenn ich über Gesundheitsgefahren schwadroniere.
Also schnell durch alle 4 Stockwerke gerast, die Fenster zu geknallt. Krach-Bumm die eine Balkontür hakt ja, hatte ich vergessen und prompt reißt die Verriegelung aus der Tür heraus, sah nach Metallblech aus, war aber nur dünnes Plastik made in China. Na, da wird mir Frau wieder den Kopf waschen. Hast dich wieder aufgeregt mit deinen Ausländerphantasien gestern Abend und nicht Obacht gegeben, was? "Jawohl mein Prinzessböhnchen", werde ich sage.
Schnell die Klimaanlage angeschaltet. Ach nein, wo ist jetzt die Fernbedienung, die hat doch immer meine kleine Königspepperoni versteckt um Strom zu sparen...
Um 1 Uhr Morgens hatte ich dann alles erledigt und ging zu Bett. Vor lauter Treppauf Treppab konnte ich nicht mehr schlafen. Was man sich alles so vorstellen kann, was in der Rauchwolke drin sein kann. Und überhaupt die Schadstoffe, die man hier ständig zu sich nimmt. Die ganzen Garküchen in denen wir essen werden von Kleinbauern beliefert, die Salat auf Industriebrachen anbauen. Und früher hat man hier Giftmüll einfach verbuddelt.
Luhe Ludigel! Schafe zählen!
War da nicht irgendwas mal in der Presse mit Dioxin im Industrierauch?
Luhe, Schafenszeit!
Schafe zählen ging nicht.
Aber vielleicht Glasscherben. Ludigel, Stein, Rache. So konnte ich doch noch friedlich einschlafen.
Min Fru hat es nicht einfach mit ihrem Aussengeländer....
Gestern Abend 23:45 Uhr in Taiwan auf dem Lande, irgendwo im Landkreis Taoyuan. Ludigel will gerade ins Bett fallen, da steigt ihm Brandgeruch in die Nase. In Deutschland hätte ich jetzt panisch überprüft, welches Elektrogerät zu Kokeln angefangen hat oder ob ich die Buletten wirklich am Herd ausgemacht hatte, aber in Taiwan ist das ganz anders. In Taiwan verbrennen die Anwohner immer wieder ihren Müll, gerne auch Abends. Routiniert will ich die Fenster im Schlafzimmer schließen, da merke ich, wie mir Übelkeit im Magen aufsteigt. Also ist es wieder Industrieabfall von der Fabrik, die sie einfach neben unserem Wohngebiet aufgestellt haben, denn deren Rauch löst bei mir immer Übelkeit aus. Irgendwas mit Glas macht die kleine Fabrik und hat ihre neuen Glasscheiben immer einfach an der Straße stehen. Die haben aber nicht etwa einen Schornstein, sondern der billige Wellblechbau hat einen Abfallhaufen, auf dem diverse undefinierbare Säcke gelagert werden - und des nachts wird er angezündet. Meist weht der Wind woanders hin, aber manchmal eben zu uns. Immer wieder eine nette Überraschung zur Schlafenszeit, weil mir dieser Rauch im Gegensatz zu normalem sofort Übelkeit bereitet.
Ich grinse da schon über mich selbst, typisch empfindlicher Westler, denn meine Frau sitzt manchmal mitten in dem Gestank, wenn er mal früher abends herein weht und merkt nicht einmal, dass es nach irgendwas riecht. Und sie ist nicht mal in der Lage ansatzweise zu verstehen, wovon ich da rede, wenn ich über Gesundheitsgefahren schwadroniere.
Also schnell durch alle 4 Stockwerke gerast, die Fenster zu geknallt. Krach-Bumm die eine Balkontür hakt ja, hatte ich vergessen und prompt reißt die Verriegelung aus der Tür heraus, sah nach Metallblech aus, war aber nur dünnes Plastik made in China. Na, da wird mir Frau wieder den Kopf waschen. Hast dich wieder aufgeregt mit deinen Ausländerphantasien gestern Abend und nicht Obacht gegeben, was? "Jawohl mein Prinzessböhnchen", werde ich sage.
Schnell die Klimaanlage angeschaltet. Ach nein, wo ist jetzt die Fernbedienung, die hat doch immer meine kleine Königspepperoni versteckt um Strom zu sparen...
Um 1 Uhr Morgens hatte ich dann alles erledigt und ging zu Bett. Vor lauter Treppauf Treppab konnte ich nicht mehr schlafen. Was man sich alles so vorstellen kann, was in der Rauchwolke drin sein kann. Und überhaupt die Schadstoffe, die man hier ständig zu sich nimmt. Die ganzen Garküchen in denen wir essen werden von Kleinbauern beliefert, die Salat auf Industriebrachen anbauen. Und früher hat man hier Giftmüll einfach verbuddelt.
Luhe Ludigel! Schafe zählen!
War da nicht irgendwas mal in der Presse mit Dioxin im Industrierauch?
Luhe, Schafenszeit!
Schafe zählen ging nicht.
Aber vielleicht Glasscherben. Ludigel, Stein, Rache. So konnte ich doch noch friedlich einschlafen.
Min Fru hat es nicht einfach mit ihrem Aussengeländer....
Montag, Mai 17, 2010
Langnasen auf der Fräulein-Pirsch
Ein salvadorianischer Gaststudent hat sich in Taiwan ist den Frauenschlafsaal geschlichen und eine schlafende Studentin geküsst (http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=110&t=88346). Wie soll man das noch kommentieren? "Das hat man davon wenn Hollywood die Gebrüder Grimm verfilmt" - oder so.
Eben kam im Fernsehen ein Bericht, wo zwei taiwanische Polizisten einen Afroamerikaner abführen. Dann zeigte das Fernsehen Bilder von Dollarnoten-Stapeln, wo aber nur die oberste Note ein Dollarschein war, drunter war nur Papier. Den chinesischen Ton verstehe ich ja nicht, daher kann ich mir zur Bilderflut nur eine eigene Geschichte zusammenreimen. Gezeigt wurde dann noch ein Album voller hübscher einheimischer Damen. Was hat der Ausländer getrieben? Hübsche junge Taiwanesinnen verführt und hinterher gesagt: "Kannst du mir mal eben 1000 US Dollar in 1-Dollar-Noten in Taiwandollar einwechseln?" Listiger Bursche. Wahrscheinlich hat er sich dann die Hose angezogen, ist raus auf den Flur, nur um gleich wieder zurück zu kommen und zu sagen: "Du Schatz, der Fahrstuhl ist kaputt, trägst du mich mal ein Stück nach unten?". Ausnutzung in Perfektion, die die Langnasen hier drauf haben.
Dann folgten weitere Fotos, aber alle von weißen Männern und eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit wurde gezeigt (Hustensaft? Bremsflüssigkeit? Red Bull?). Haben die anderen Ausländer auch alle die Masche drauf? Mann, ich muss wohl langsam umschulen, mein Konto ist immer nur leerer geworden in Taiwan. Und wenn es mal mit der Informatik nichts mehr ist. Gutmütig wie ich bin, würde ich mich aber mit Naturalien begnügen. Tofu statt Bargeld, Petting statt Pershing.
Eben kam im Fernsehen ein Bericht, wo zwei taiwanische Polizisten einen Afroamerikaner abführen. Dann zeigte das Fernsehen Bilder von Dollarnoten-Stapeln, wo aber nur die oberste Note ein Dollarschein war, drunter war nur Papier. Den chinesischen Ton verstehe ich ja nicht, daher kann ich mir zur Bilderflut nur eine eigene Geschichte zusammenreimen. Gezeigt wurde dann noch ein Album voller hübscher einheimischer Damen. Was hat der Ausländer getrieben? Hübsche junge Taiwanesinnen verführt und hinterher gesagt: "Kannst du mir mal eben 1000 US Dollar in 1-Dollar-Noten in Taiwandollar einwechseln?" Listiger Bursche. Wahrscheinlich hat er sich dann die Hose angezogen, ist raus auf den Flur, nur um gleich wieder zurück zu kommen und zu sagen: "Du Schatz, der Fahrstuhl ist kaputt, trägst du mich mal ein Stück nach unten?". Ausnutzung in Perfektion, die die Langnasen hier drauf haben.
Dann folgten weitere Fotos, aber alle von weißen Männern und eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit wurde gezeigt (Hustensaft? Bremsflüssigkeit? Red Bull?). Haben die anderen Ausländer auch alle die Masche drauf? Mann, ich muss wohl langsam umschulen, mein Konto ist immer nur leerer geworden in Taiwan. Und wenn es mal mit der Informatik nichts mehr ist. Gutmütig wie ich bin, würde ich mich aber mit Naturalien begnügen. Tofu statt Bargeld, Petting statt Pershing.
Gemütliches Wochenende
Nichts zu berichten eigentlich. Gemütlich zu Hause vorm Fernseher gesessen oder Notebook, während Frau an ihrem Netbook ein eBook nach dem anderen liest. iPod und iPad gibt es aber nicht, so neumodisch sind wir dann doch nicht und die Applesache wird mir langsam ähnlich eklig wie der Micro$oft-Wahn. Mit unseren Hunden gespielt und wieder im gemütlichen Roadies Lasagne und einen Double-Beef-Bacon-Burger vom U-Boot-Kapitän im Ruhestand genossen. Am Sonntag das köstliche Essen von einem der zahllosen Mom-and-Pop Diners in SinWu bei uns in der Nähe geholt und chinesische Gemüsesuppe, Bulette im Teigmantel und Reis mit Rindfleisch gegessen, bis der Magen protestiert hat. Dann ist Taiwan so gemütlich, dass ich gar nicht weg will. Kurz zog mir durch den Kopf, mal den Tempel bei uns an der Küste zu suchen, wo zwei riesige Drachen lebensecht vorm Eingang stehen (als ich das erste Mal da vorbei gefahren bin hätte ich fast das Lenkrad verrissen, scheinbar hat man doch eine genetisch programmierte Urangst vor Riesenechsen), aber der Gedanke an eine Stunde Sucherei im Taiwanverkehr ließ mich diesen Plan zu Gunsten von ein paar Stargate:Universe - Folgen fallen lassen. Jetzt ist Montag und ich kann im Büro meine Technikstudien betreiben, auch nett, embedded Linux und so weiter. Eigentlich garnicht so schlecht hier, sage ich jetzt, bis ich mich demnächst wieder über den Verkehr aufrege. Heute morgen bin ich durch den Verkehr gesaust als sei der SUV eingeölt, macht manchmal förmlich Spaß.
Solange genug Serien-Nachschub bei mir zu finden ist gefällt mir Taiwan am Wochenende, sonst wird's düster, weil ich dann mein Haus verlassen muss und mit den Nesen um die Wette rasen muss. OK, vielleicht suche ich nächstes Wochenende mal die Drachen. Sind ja eigentlich nicht zu verfehlen.
Die Katze, die meine getarnte Frau hier streichelt ist aber bereits überfahren worden. Ist ja eben Taiwan.
P.S.: Erinnert mich dran dass das nächste Auto eine Sitzheizung kriegt, sollte ich in Taiwan bleiben. Dann kann ich meiner Frau einheizen, damit sie nicht immer so viel "schleller, schneller" schreit beim Fahren.
Freitag, Mai 14, 2010
Blog.de blockiert Taiwan? (Update 2)
Update 2: Blog.de hat in einer Email zu einer Blogbetreiberin bei Blog.de bestätigt, bestimmte Länder auszuschließen. Offenkundig ist Taiwan dabei.
Update: Ursprünglich wollte ich http://gefangene.blog.de besuchen, ein Blog, das über die Situation von deutschen Strafgefangenen in Taiwan Auskunft gibt. Mein Besuch bei einem Gefangenen ist HIER im Blog nachzulesen.
Neben mir kann noch ein zweiter Deutscher Blog.de seit einigen Wochen nicht mehr erreichen. Wohlgemerkt hat das mit Blogger.com oder Blogger.de nichts zu tun, mein Blog funktioniert wunderbar auch von Taiwan aus.
PINGS kommen an, nur HTTP-Anfragen kommen nicht durch, man rennt in einen Timeout. Blockiert der Admin taiwanesische IP-Adressen pauschal? Ich habe das schon bei mehreren Foren (die nichts mit Blog.de zu tun hatten) gehabt, einmal sogar den Admin kontaktiert, der mir aber erklärt hat, man wolle keine Webbesucher aus Taiwan haben wegen Spam. Nun hat Taiwan nur etwa die selbe Spamhäufigkeit wie Deutschland, aber ich denke mal Taiwan wird da mit China über einen Löffel barbiert.
Es wäre schön, wenn die Deutschen in Taiwan wieder Zugriff auf Blog.de hätten. Eine Pauschalaussperrung von Taiwan, immerhin ein demokratischer, pluralistischer Staat, ist etwas unschön - sofern sie wirklich stattfindet.
Woran das Problem genau liegt weiß ich allerdings nicht, daher will ich Blog.de nicht pauschal beschuldigen.
Update: Ursprünglich wollte ich http://gefangene.blog.de besuchen, ein Blog, das über die Situation von deutschen Strafgefangenen in Taiwan Auskunft gibt. Mein Besuch bei einem Gefangenen ist HIER im Blog nachzulesen.
Neben mir kann noch ein zweiter Deutscher Blog.de seit einigen Wochen nicht mehr erreichen. Wohlgemerkt hat das mit Blogger.com oder Blogger.de nichts zu tun, mein Blog funktioniert wunderbar auch von Taiwan aus.
PINGS kommen an, nur HTTP-Anfragen kommen nicht durch, man rennt in einen Timeout. Blockiert der Admin taiwanesische IP-Adressen pauschal? Ich habe das schon bei mehreren Foren (die nichts mit Blog.de zu tun hatten) gehabt, einmal sogar den Admin kontaktiert, der mir aber erklärt hat, man wolle keine Webbesucher aus Taiwan haben wegen Spam. Nun hat Taiwan nur etwa die selbe Spamhäufigkeit wie Deutschland, aber ich denke mal Taiwan wird da mit China über einen Löffel barbiert.
Es wäre schön, wenn die Deutschen in Taiwan wieder Zugriff auf Blog.de hätten. Eine Pauschalaussperrung von Taiwan, immerhin ein demokratischer, pluralistischer Staat, ist etwas unschön - sofern sie wirklich stattfindet.
Woran das Problem genau liegt weiß ich allerdings nicht, daher will ich Blog.de nicht pauschal beschuldigen.
Chinesische Saubande**** will wandern, spielen und heiraten!
Man muss es gelegentlich immer mal wieder erwähnen, wir sind hier in Taiwan am östlichen Rand des Weltsuppentellers und weitab vom gesunden Menschenverstand. Gehe noch weiter nach Osten und du findest nur noch ein paar einäugige Seehunde, die auf den letzten Klippen vor dem Abgrund in die Unterwelt alte Teresa Deng-Lieder singen. Und das war's dann auch.
Wie die China-Post schreibt, werden Studenten vom chinesischen Festland, die ja neuerdings in Taiwan studieren dürfen, von der Uni und aus dem Land geworfen wenn sie sich eine der folgenden verwerflichen Tätigkeiten leisten (Quelle: http://www.chinapost.com.tw/taiwan/national/national-news/2010/05/13/256264/Group-protests.htm):
- Reisen in Taiwan
- "elektronische Spiele"
- Kneipenbesuche
- Karaokeschuppen-Besuche
- Heiraten
Genau die Aktivitäten vor denen mich meine Mutter immer gewarnt hat! Und irgendwie hat die zuständige Behörde ja auch wieder recht, in Taiwan wird schon so viel schief gesungen (beim Karaoke), da brauchen wir nicht noch mehr Krakeeler.
Taiwan up!**
"Wie spielt man denn nun mit dem Ding?"*
* Fotomodell vom chinesischen Festland
** ein semantisch gewagter offizieller Publicity-Slogan für Taiwan
**** Die Ironie bitte beachten!
Mittwoch, Mai 12, 2010
Vermeindlicher englischer Todesfahrer macht Aussage
In Taiwan hat sich unlängst ein Verkehrsunfall zugetragen, in den das Fahrzeug eines in Taiwan arbeitenden englischen Geschäftsmannes verwickelt war, der seit 16 Jahren in Taiwan lebt. Wer genau gefahren ist, ist immer noch widersprüchlich bzgl. der Aussagen von englischem Halter und taiwanesischer Staatsanwaltschaft, demnächst steht der Ausländer vor Gericht, die Staatsanwaltschaft fordert 2 1/2 Jahre Haft. Im Vorfeld hat es eine beispiellose Vorverurteilung in den taiwanesischen Medien gegeben, die den Ausländer als reichen Geschäftsmann dargestellt hat, der mit seiner Nobelkarosse einen hart arbeitenden anständigen Einheimischen zu Tode gefahren hat und dann Unfallflucht begangen habe. Unfallflucht hat der Täter auf jeden Fall begangen, die Frage ist nur, wer gefahren ist.
Bei dem PKW handelt es sich jedenfalls um einen Mercedes E320, aber aus dem Jahre 1994, also alles andere als eine Nobelkarosse.
Unstrittig ist, dass der Ausländer auf dem Beifahrersitz saß, als der alte Mercedes in den frühen Morgenstunden den schmierigen "KTV"-Schuppen (also eines der zahllosen heruntergekommenen Karaokelokale hier, die als Teil des organisierten Verbrechens und für Prostitution bekannt sind) verlassen hat, ein Parkplatzwächter des KTV-Ladens saß am Steuer. Das ist per Videokamera nachgewiesen.
Irgendwann später, gegen 5 Uhr morgens ist der Mercedes dann auf ein Moped aufgefahren, so dass der Mopedfahrer weit durch die Luft geschleudert wurde und durch den Aufprall verstarb.
Der Mercedes fuhr weiter und wurde schließlich in der Nähe eines KFZ-Betriebs (Version des Ausländers) respektive auf einem KFZ-Betriebsgelände geparkt, wo er verwertet werden sollte.
Ein Manöver, mit dem der Ausländer das Unfallfahrzeug verschwinden lassen wollte, sagt die Polizei. Ein altes Auto mit zu teurer Reparatur das aus wirtschaftlichen Gründen abgestoßen wurde, sagt der Ausländer.
Wieso Polizei und Staatsanwaltschaft glauben der Ausländer sei gefahren? Belegschaft und der ursprüngliche Fahrer (der das Fahrzeug vom KTV-Gelände gesteuert hat) sagen aus, der Ausländer habe das Steuer nach ein paar Minuten übernommen. Von einer Videokameraaufnahme mit Zeitstempel ist die Rede (vom KTV-Schuppen), die den Parkwächter so früh bei der Rückkehr zu zeigen scheint, dass eine Unfallbeteiligung des Parkwächters ausgeschlossen ist.
Der Ausländer sagt hingegen aus, er habe nur die letzten hundert Meter stockbetrunken mit dem Mercedes zurückgelegt (auf dieser Strecke hat der Unfall nicht stattgefunden), weil er dem Parkwächter nicht seine Heimatadresse sagen wolle und erst seine Frau habe ihn am nächsten Morgen auf den Unfallschaden hingewiesen.
Wieso der Ausländer sich nicht bei dem KTV-Schuppen beschwert hat über den Unfall, wenn er nicht gefahren ist? Weil ihm (als noch kein Personsnschaden bekannt gewesen sein soll) ein taiwanesischer Geschäftspartner, mit dem er im KTV trinken war, nahegelegt habe, den "armen" Parkwächter im Stammlokal des Geschäftspartners nicht zu behelligen, sagt der Ausländer.
Der Ausländer habe mit dem Flugzeug fliehen wollen, sagt die Polizei. Nein, er habe nur 2 Tickets nach Kinmen, einer taiwanesischen Insel gekauft für eine Reise mit seiner Frau, sagt der Ausländer.
Der Ausländer habe das 200.000 NT teure Auto mit 20.000 NT weit unter Wert verkauft, sagt die Staatsanwaltschaft und nennt einen sehr hohen Preis für ein unfallbeschädigtes Uraltauto. Gebrauchtwagen sind in Taiwan billig und 200.000 NT oder 5.000 Euro wäre ein stolzer Preis für ein 1994er Unfallauto.
Zwischen 40.000 und 80.000 NT war der Wagen nur Wert, sagt der Ausländer. Sicher ein ehr niedriger Preis, aber ohne Ansehen des Fahrzeug kann man da nichts sagen.
Ich weiß nur, ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Ausländer in Taiwan sollten besser nicht die Einheimischen imitieren und betrunken fahren, auch wenn einem das immer wieder nahe gelegt wird von den Leuten hier. Denn wenn etwas passiert, steht man schnell im nationalen Rampenlicht. Ausländer sind hier so etwas wie exotische E.T.s und werden nie normal behandelt. Entweder übergut oder eben diabolisiert.
Die Aussage des Engländers, der der Polizei vorwirft, auf Seiten des KTV-Schuppens gegen ihn zu arbeiten:
http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=88176
----->Ein früherer Fall, bei dem ein Polizist versucht hat, Beweise zu lasten der Ausländer (hier Unfallopfer) und zu Gunsten eines einheimischen zu manipulieren:
http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=75&t=55828&hilit=inbred
------> Uralter Fall: Mord in der Ausländerszene in Taipei: http://osttellerrand.blogspot.com/2007/09/murder-in-foreigner-scene-in-taiwan.html
Polizei fängt Schwiegermutter-Gangster (?)
Das schöne am Leben ist, dass man immer wieder verblüfft wird. Wie neulich berichtet, hat meine Schwiegermutter eine Million Taiwandollar (etwa 25.000 Euro) schon vorheriges Jahr einem Trickgangster überreicht gehabt, die Bande hat sich als Polizisten ausgegeben und die alte Frau eingeschüchtert mit einer angedrohten, völlig aus der Luft gegriffenen Haftandrohung (LINK). Die noch alte diktatorische Zeiten gewohnte Schwiegermama glaubte, dies mit einer Geldzahlung aus der Welt schaffen zu müssen.
Scheinbar haben jetzt die mit dem Fall befassten echten Polizisten aus dem Handy oder Festnetztelefon der Schwiegermama die Anrufer-ID ermittelt und die ID entpuppte sich zwar als falsche ID, allerdings glaubt die Polizei jetzt den richtigen Mann hinter dem Anruf durch Rückverfolgung ermittelt zu haben. Ein Verdächtiger ist in U-Haft, so scheint es, und soll demnächst Schwiegermama gegenübergestellt werden.
Weil man Streifenpolizisten hier oft angetrunken und immer passiv erlebt, erstaunt mich diese Arbeit, egal ob sie nun zum Erfolg führen wird oder nicht. Sie haben wirklich etwas versucht; Wahnsinn, Polizisten die detektivisch ermitteln, wie im Fernsehen. Man sollen also von den Streifenpolizisten Taiwans nicht auf die "Kriminalen" schließen.
Die Polizei hatte noch eine Warnung für Schwiegermama: Sie hätten neulich wieder so einen Fall gehabt, wo ein alter Herr sogar 5 Millionen Taiwandollar an falsche Polizisten übergeben hatte. Der alte Herr war auch der Meinung, eine angedrohte Strafsache durch "Vermittlung" der Polizei aus der Welt schaffen zu können, hatte aber noch die Geistesgegenwart, die Auskunft anzurufen um die Telefonnummer der Polizei zu erfragen. Am Telefon bestätigte man nun die Geschichte und der Herr bezahlte leider die 5 Millionen Taiwandollar, etwa 125.000 Euro. Scheinbar hatten die Gangster die Telefonleitung angezapft und der Anruf ging nicht zur Auskunft, sondern an die Gangster, die dem alten Herrn als falsches Fräulein vom Amt eine falsche Telefonnummer gaben. Im Glauben, das Polizeirevier anzurufen, hat er dann mit den Gangstern selbst telefoniert!
Weil in unserem Fall von Amts wegen damals tatsächlich Schwiegermama eine (natürlich ungültige) Aufforderung zum (völlig unbegründeten) Haftantritt zugestellt worden war (wohl zur weiteren Einschüchterung?) hatte ich ja keine Hoffnungen auf die Polizei mehr gesetzt - scheinbar gibt es aber wirklich Kriminalbeamte, die hier ihren Job machen.
Schauen wir mal, was sich da noch entwickelt.
P.S.: Guido Westerwelle hat gesagt, wir sollen geschäftstüchtiger werden. Wenn die Polizei wirklich einen Gangster gefangen hat, werde ich vorschlagen, sich mit uns gütlich zu einigen, damit die Anklage fallen gelassen wird, wie man das hier in Taiwan manchmal machen kann. Wenn er kein Geld hat, kann er z.B. eine Niere verkaufen. Tja nun, sonst liegt mir Schwiegermama irgendwann mal auf der Tasche, grins.
Dienstag, Mai 11, 2010
Taiwans Präsident lehnt US-Hilfe im Krisenfall ab
Viele Taiwanesen sehen es ein bisschen anders, wollen mit China gar nichts mehr zu tun haben und bemerken, dass Taiwan ja schon ab 1895 vom chinesischen Kaiserreich abgetrennt wurde, indem es japanische Kolonie wurde und auch in der Zeit zwischen der Entdeckung Taiwans durch China etwa 1200 bis 1895 eben nur sehr lose oder gar nicht in das chinesische Reich eingebunden war.
Wie dem auch sei, der Präsident der Insel(n) heißt eben "President of the Republic of China" und als solchen haben wir seit 2008 Ma Ying-Jeou, der die ursprünglich auf Wahrung des Status Quo zwischen dem diktatorischen China und dem demokratischen Taiwan bedachte KMT-Partei in einen prochinesischen Haufen transformiert hat. Hintergrund ist, dass China Taiwan beansprucht und sich notfalls gewaltsam die demokratische Republik einverleiben will.
Präsident Ma hat bereits eine enge Wirtschaftsunion mit China unterzeichnet, die Kritiker insbesondere durch ihre Undefiniertheit erschreckt. 2011 sollen Gespräche über die politische Union zwischen China und Taiwan folgen, die übrigens rein von Partei zu Partei (KP Chinas und KMT) stattfinden, unter völligem Ausschluss von taiwanesischen Staats- und Verfassungsorganen.
Nun hat Präsident Ma ein Interview gegeben, indem er gefragt wurde was sei, wenn die USA ihre Waffenlieferungen an Taiwan einschränken würden. "Kein Problem", sagte der prochinesische Herr Ma da. Und was im Krisenfall wäre, wenn China mit dem Säbel droht?
"Wir werden die Amerikaner nie bitten, für Taiwan zu kämpfen", sagte Ma da (LINK: http://www.taipeitimes.com/News/editorials/archives/2010/05/11/2003472669)
Ein einfacher Satz, der aber eine schreckliche Tragweite hat. Jetzt haben die Amerikaner gar kein Mandat mehr, im Krisenfall Taiwan vor China zu beschützen. Wenn sogar der taiwanesische Präsident amerikanische Hilfe vor China ablehnt, was wollen die Amerikaner denn da noch tun?
Die unausgesprochene Drohung, die USA könnten Taiwan vor China beschützen, hat immer die Sicherheit der kleinen Inseldemokratie garantiert. Durch die Äußerungen Mas kann sich China nun ermutigt fühlen, aggressiver gegen die taiwanesische Selbständigkeit vorzugehen. Präsident Ma wird ein williger Erfüllungsgehilfe sein.
Was macht die E-Klasse quer auf der Taibahn?
Gestern Abend fahre ich nach Hause, von Taipei nach Jhongli auf dem Highway 3. Vier Spuren hat das Ding, ich fahre nach Taiwanart ganz links mit 110 km/h, 100 sind erlaubt (hier fährt man ehr rechts zum Überholen komischerweise). Starker Regen, fast wird das Licht der Scheinwerfer verschluckt. Plötzlich sehe ich auf den mittleren zwei Spuren ein quer stehendes Auto, unbeleuchtet oder jedenfalls sieht man die Scheinwerfer nicht, die in Richtung Leitplanke zeigen. Bremsen wäre jetzt auf der nassen Straße sehr knapp, ausweichen eventuell noch möglich gewesen, ich habe das Fahrzeug erst relativ spät gesehen, weil das graue Ding irgendwie mit der grauschwarzen Wassernebelwand vor mir verschmolzen war. Aber ich bin ja links, ich fahre dran vorbei, lege den Warnblinker ein, von hinten kommen zig andere Autos. Ein anderes Auto fährt rechts vorbei, auch mit Warnblinker.
Mein Auge nimmt alle möglichen Details in einem kurzen Augenblick war. Die Beifahrertür, die geöffnet ist, eine Gestalt auf dem Beifahrersitz, ein Mann der vor der geöffneten Tür steht (und dabei genau vor dem heranrasenden Verkehr!) zerrt an der Gestalt auf dem Beifahrersitz. Der Wagen hat ein helles, hübsches Interieur (danke Gehirn, das ist jetzt wirklich wichtig!). Kein anderes am Unfall beteiligtes Auto zu sehen.
Ich fahre weiter, das Drama verschwindet im Rückspiegel.
Aussteigen? Helfen? Klar, dann würde ich jetzt immer noch in Teilen als Chop-Suei in einem gottverlassenen ostasiatischen Land auf der Autobahn kleben. Da habe ich andere Pläne.
Wir haben die Verkehrspolizei angerufen, die wusste es schon und teilte uns mit, der Benz sei gegen die Leitplanke gefahren. Zu schnell im Regen gewesen? Importautos brettern hier oft mit 140 oder mehr durch die Gegend, die sind die Könige des Highway - und die meisten fahren nicht langsamer bei Regen.
Wieder mal danke ich meinen im Dunkeln gut funktionierenden Augen und dem Umstand, dass ich nicht in der Mitte gefahren bin (meine Frau hat den Benz nicht mal gesehen, als wir dran vorbei fuhren). So wie neulich schon mal, als ein schwarz gekleideter Teenager vor meinem Auto auf der Fahrbahn lag (LINK). Darwin fährt hier immer mit. Hätte ich den Bengel neulich übersehen, säße ich jetzt im Knast. Wer den Benz übersehen hätte, könnte sich auf die Opfergaben der Verwandtschaft freuen und würde demnächst dem himmlischen Jadekaiser vorgestellt. Never mind. Zeit für den nächsten Arbeitstag im Taiwahn.
P.S.: In den letzten Wochen habe ich wieder x Unfälle sehen, verdatschte Mopeds nebst Fahrern auf der Straße, zig Autokollisionen. Die taiwanesische Unfallstatistik, die nur knapp das Doppelte der deutschen Verkehrstotenzahl angibt, muss gefälscht sein.
Mein Auge nimmt alle möglichen Details in einem kurzen Augenblick war. Die Beifahrertür, die geöffnet ist, eine Gestalt auf dem Beifahrersitz, ein Mann der vor der geöffneten Tür steht (und dabei genau vor dem heranrasenden Verkehr!) zerrt an der Gestalt auf dem Beifahrersitz. Der Wagen hat ein helles, hübsches Interieur (danke Gehirn, das ist jetzt wirklich wichtig!). Kein anderes am Unfall beteiligtes Auto zu sehen.
Ich fahre weiter, das Drama verschwindet im Rückspiegel.
Aussteigen? Helfen? Klar, dann würde ich jetzt immer noch in Teilen als Chop-Suei in einem gottverlassenen ostasiatischen Land auf der Autobahn kleben. Da habe ich andere Pläne.
Wir haben die Verkehrspolizei angerufen, die wusste es schon und teilte uns mit, der Benz sei gegen die Leitplanke gefahren. Zu schnell im Regen gewesen? Importautos brettern hier oft mit 140 oder mehr durch die Gegend, die sind die Könige des Highway - und die meisten fahren nicht langsamer bei Regen.
Wieder mal danke ich meinen im Dunkeln gut funktionierenden Augen und dem Umstand, dass ich nicht in der Mitte gefahren bin (meine Frau hat den Benz nicht mal gesehen, als wir dran vorbei fuhren). So wie neulich schon mal, als ein schwarz gekleideter Teenager vor meinem Auto auf der Fahrbahn lag (LINK). Darwin fährt hier immer mit. Hätte ich den Bengel neulich übersehen, säße ich jetzt im Knast. Wer den Benz übersehen hätte, könnte sich auf die Opfergaben der Verwandtschaft freuen und würde demnächst dem himmlischen Jadekaiser vorgestellt. Never mind. Zeit für den nächsten Arbeitstag im Taiwahn.
P.S.: In den letzten Wochen habe ich wieder x Unfälle sehen, verdatschte Mopeds nebst Fahrern auf der Straße, zig Autokollisionen. Die taiwanesische Unfallstatistik, die nur knapp das Doppelte der deutschen Verkehrstotenzahl angibt, muss gefälscht sein.
Montag, Mai 10, 2010
INFO: Taiwan, Tod bei Ankunft (Gesundheitsrisiken)
Zwei oder dreimal habe ich von Leuten gehört, die relativ kurz nach ihrer Ankunft in Taiwan (gemeint ist wohl immer das versmogte Taipei) an Krankheiten gestorben sind. Dabei ist immer die Rede von Gesamtzusammenbrüchen der betroffenen Leute, die vom Grundtyp "Weißer nordeuropäischen Typs" sein sollen oder jedenfalls in Nordeuropa aufgewachsen sind. Nun kann man das leicht für Legenden halten. Jedoch hatte ich selbst auch einen Kreislaufkollaps kurz nach meiner Ankunft, der laut den Ärzten maximal in einem Herzinfarkt hätte enden können - was er aber nicht hat. Und eine Kollegin in einer früheren Firma, immerhin erst um die 20 und selbst Taiwanesin, aber in Deutschland geboren und großgezogen, erlitt ebenfalls einen Totalkollaps. Von daher ist vielleicht doch etwas dran.
Die Kollegin erzählte mir, sie sei das erste Mal länger in Taipei gewesen, weil ihre Eltern wollten, dass sie die Arbeit in Taipeis Computerindustrie von der Pike auf lernt, da sei sie kurz nach ihrer Ankunft zusammengebrochen. Sie kam ins Krankenhaus, wo sie schließlich ins Koma gefallen sei und die Ärzte hätten sie schon aufgegeben gehabt, wie sie sagte. Dann geschah das Wunder, nach ein paar Wochen wachte sie wieder auf und alles war in Ordnung. Klingt wie eine Märchengeschichte, denkt jetzt der kritische Leser, aber wenn ich es mit den anderen Geschichten zusammennehme klingt es ehr wie ein Kreislaufkollaps, bei dem der Körper mit feuchter Smogluft, diversen Pilzsporen und sogar knapper Atemluft in Taipei einfach nicht mehr zurecht kommt und abschaltet.
Bei mir lief das so, ich fand mich aus niedersächsischer Kleinstadtidylle kommend in Taipei wieder, in einer illegalen Wellblechblue auf dem 5. Stock an einer Hauptstraße in Taipei Neihu, die bei jedem LKW gewackelt hatte. Die Luft war insbesondere im Sommer ein schmutzig schmeckendes zähes und feuchtes warmes Zeug, das ich aber scheinbar atmen konnte. Tagsüber -was man ja nur am Wochenende mitkriegt- lärmten Presslufthammer neben unter und über einem, Mopeds mit modifizierten Auspuffen knatterten vorbei und alte Weiber schrien ab morgens um 4.30 aus Leibeskräften, was durch die undichten Fenster bestens zu hören war, während sie ihre Fressbudenwagen klar Schiff machten. Dazwischen Laufsprecherwagen mit lautem Getöse. 12h-Arbeitstage und stundenlange Verkehrschaos führten dazu, dass ich wenig nach Draußen kam. Schreibtisch zu Hause und in der Firma waren zu klein und drückten auf die Oberschenkel. Nachts konnte ich in der Regel nicht schlafen, weil ab 22 Uhr die U-Bahn gebaut wurde und ich senkrecht im Bett stand, wenn so eine Riesenkeule auf den Boden zum Plätten geschlagen wurde. Die ganze Nacht.
Heute lebe ich im Grünen, habe ein festes Bewegungsprogramm und reiße notfalls die Fächer, die hier unter den Schreibtischen befestigt werden, weil die Leute nur 1.65 groß sind, mit Gewalt ab (oder nehme den Schraubenzieher wenn ich gut gelaunt bin), aber damals habe ich mich angepasst. Ach ja, zu kleine Schuhe hatte ich auch noch, weil die Nesenmänner ja alle nur so groß wie Pumuckel auf Stelzen sind.
Wenn ich draußen an den Hauptstraßen lang ging war ich mir zu fein, mir wie viele Taiwanesen einen Mundschutz vor zu machen und habe stattdessen die Luft draußen tief eingeatment, auch wenn sie schmeckte, als käme sie direkt aus dem Auspuff. Oder habe kaum geatmet, was auch nicht viel besser war. Mir wurde dann an den Hauptstraßen machmal schwindlig (feuchte Abgasluft hindert die Lungenbläschen am Sauerstoff aufnehmen, auch wenn die Einheimischen dagegen immun sind) und kurze Zeit später folgten dicke Füße und dann eine Thrombose, will sagen, die Beine wurden kalkweiß und wurden nicht mehr richtig durchblutet. Da half eine Fahrrad als Schnellkur. Genau gesagt habe ich einen Nesen, der gerade für seine Firma bei einem Wettbewerb (der Firma meiner Frau) antrat, einfach von seinem Rad befördert, mir seine Startnummer umgehängt und dann dann den Wettbewerb gewonnen. Ein Trimmdichfahrrad war das, wo die Geschwindigkeit gemessen wurde. Ich war schneller als alle und dann funktionierte die Durchblutung wieder einigermaßen.
Wer also in die schöne Stadt Taipei auf der herrlichen Insel Taiwan mitten in den Slum zieht wie ich damals, der sollte überlegen, ob der Körper das auch mitmacht. Auf folgendes sollte man, anders als ich damals, achten:
- wenig Zucker, macht nämlich das Blut dick. Taiwanesen essen wenig Zucker.
- wenig Alkohol (hatte ich nicht getrunken damals, wird aber in Zucker umgewandelt)
- ausreichend Bewegung an ATEMBARER Luft, also in Stadtparks o.ä.
- Insb. im Sommer ein Taschentuch oder was auch immer vor die Nase, hilft bei mir sofort gegen Schwindelgefühl, das auftritt, wenn 40 Mopeds neben mir den Motor aufheulen lassen.
Alarmzeichen sind dicke Füße und Schwindelgefühl...
Nicht, dass man hier als Neuling noch in einem Schrankfach in der Urne mit einem Hakenkreuzdeckchen auf dem Knochen endet. Denn das verstehen die hier unter einem Grab.
Ach so, dann gibt es noch die Geschichte mit den Hautinfektionen. Saurer Regen und viele, viele Mikroorganismen. Mehrmals am Tag kalt duschen, wenig Zucker, wenig Scharfes (greift beides die Haut an) und sich auch unterwegs bei Schwitzen schnell mal "trockenlegen" sind die Regeln. Und auch Unterwegs auf dem Lokus mit Wasser und Seife, man entschuldige die offenen Worte. Sonst nisten sich Mikroorganismen ein und man hat die nächsten Monate was zu tun (sich jucken).
Eurokollaps, Vulkanausbruch: meine Frau war's
Das Geständnis, das mir meine Frau am Wochenende gemacht hat will ich der eurozonesischen Leserschaft nicht vorenthalten. Es hat sich ja nun zugetragen, dass [Edit: grenzenlos begeisterte Frau und ] ich wegen anstehender Hilfsbedürftigkeit meiner Eltern (i.S.v. etwas Unterstützung) und meiner Überdosis Taiwan (seit Februar 2004 bin ich hier, das ist ein bisserl lang) die Rückkehr ins bundesrepublikanische Reich anvisiert habe. Erst brach dann der isländische Vulkan Nugoennewirunsdetnaemschesowienetmerkeosmoerrebroedlekka aus, dann krachte der Euro zusammen und halb Europa schickte sich an, in die Kollektive Staatspleite zu gehen. Jedesmal kicherte meine Frau so zufrieden. Nun hat sie es zugegeben, sie sei es gewesen, gestand sie mir. Sie hätte die Götter gebeten irgendetwas zu tun, um den Ludigel da zu behalten*** und siehe da, es hat funktioniert. Ganz ernst meinte sie das nicht, aber so langsam frage ich mich, was meiner alten euronesischen Heimat noch alles zustößt, wenn ich bei meinem Rückwanderungsplan bleibe.
Also schnallt euch an im Euroland, meine Frau hat neulich schon wieder vor sich hingemurmelt...
***Deutschland ist zu unfreundlich, zu leer, zu ordentlich, zu kalt, zu igitt-und-überhaupt. Hat sie ja auch wieder Recht.
Also schnallt euch an im Euroland, meine Frau hat neulich schon wieder vor sich hingemurmelt...
***Deutschland ist zu unfreundlich, zu leer, zu ordentlich, zu kalt, zu igitt-und-überhaupt. Hat sie ja auch wieder Recht.
Labels:
Ausländer,
deutschland,
Persönliches,
Taiwan
Freitag, Mai 07, 2010
Noch ein Pink Shot
Gegen die Hautreizungen der vergangenen Tage ließ ich mir mal wieder Dr. Wus "Pink Shot" geben, eine Infusion aus aktiviertem Vitamin B, die die Hautregeneration beschleunigt. Groß war meine Enttäuschung, als an der Rezeption nicht mehr die Empfangsdame "Sweety" war, wie sie laut ihrem Namensschild hieß. Seufz.
Dr. Wu kredenzt den Pink Shot sonst der begüterten weiblichen Taipei-Damenschaft, die ihn sich reinjagt, damit ihre Haut faltenfrei bleibt. Als ich so bequem im Klubsessel vor mich hin döste und mich ärgerte, nicht an den COSMOPOLITAN heran zu kommen wegen der Infusion (bei dem Pink Shot lese ich ihn sonst immer) und die miniberockten Arzthelferinnen bewunderte (Sweety wird es mir nicht nachtragen, denke ich), da bin ich schließlich eingedöst. Träumte von rosafarbenen Teddybären auf rosafarbenen Wolken, die mir rosafarbene Drinks reichten, bis ich schließlich von einer der Helferinnen geweckt wurde. Im Arm hatte ich einen fast apfelsinengroßen Rosa-Stau, weil die Infusion nicht korrekt in den Arm geflossen ist. Durch Armmassage seitens der Schwester ließ sich das ganze jedoch schnell wieder lösen.
Seither fühle ich mich nice and easy und beschwingt, kein Gemeckere über Taiwan mehr, alles ist rosa und nett. Wenn mir meine Frau diese Woche etwas von ihrem vom Arzt verschriebenen Opium-Hustensaft abgibt, dann bin ich glücklich.
Allen Lesern ein schönes rosa Wochenende, trinkt nicht zu viel Hustensaft, locker bleiben, kurz und gut ich wünsche ein gepflegtes "Ommmmmmmmm" hier vom Reisschüsselrand der Welt.
Ludigel
Link
http://www.drwu.com/english/01_about/about_01.php?fid=1
Leider hat Dr. Wu keine Fotos der Sprechstundenhilfen mehr. Auch unter "Beauty" habe ich komischerweise nichts gefunden
Todesstrafen vollstreckt (UPDATE 2)
Taiwan ist ein friedliches Land mit sehr wenig Gewaltkriminalität. Seit einiger Zeit gibt es hier eine Debatte um die Todesstrafe, die angeblich seit längerer Zeit in einem Moratorium ausgesetzt war (jedenfalls gab es seit 2005 keine Vollstreckungen mehr). Kürzlich trat dann die Justizministerin zurück, weil sie sich geweigert hat, Exekutionsanordnungen zu unterschreiben und erklärt hat, dies nicht mit ihrem Gewissen als gläubige Buddhistin vereinbaren zu können; ein sehr mutiger Schritt, den sie mit ihrem Amt bezahlen musste.
Jetzt (wohl 30. April) sind doch vier Insassen aus Taiwans Todestrakt hingerichtet worden (http://www.chinapost.com.tw/taiwan/2010/05/01/254663/4-death.htm, mehr Info http://yubanet.com/world/Taiwan-carries-out-first-executions-in-five-years.php?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Yubanet+%28YubaNet.com+Headlines%29). Offenbar hat Taiwan noch 40 Leute im Todestrakt sitzen.
In der Diskussion hier wird postuliert, dass Taiwan nur in sehr schwerwiegenden Fällen, also nicht bei jedem Mord, die Todesstrafe auch wirklich vollstreckt. Die neue Hinrichtung, die das Ende des Moratoriums markiert, gibt natürlich eine traurige Tendenz vor.
Offiziell hat Taiwan auch die Todesstrafe bei Drogenschmuggel, bislang wurden jedoch ausländische Drogenschmuggler zu Lebenslang oder manchmal kürzeren Haftstrafen verurteilt.
Die Hingerichteten waren wegen Entführung mit Todesfolge oder Mord verurteilt worden.
http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/8655734.stm
Klaus, ein deutscher Journalist in Taipei zu Todesstrafe in Taiwan:
http://taipeh.wordpress.com/2010/03/13/ein-groser-schritt-zuruck-fur-taiwan/
http://taipeh.wordpress.com/2009/02/11/todesstrafe-in-taiwan/
Bye, bye altes Taiwan. Wieder bringt uns der prochinesische Präsident Taiwans chinesischen Verhältnissen ein Stück näher.
INFO: Reader zur Todesstrafe in Taiwan: www.acat.ch/dcs/users/72/D_TaiwanPDM.pdf
UPDATE: Auch die Hunderten von Götter Taiwans waren für die Hinrichtung, sagt der KMT-Regierungschef sinngemäß: http://www.todesstrafe.de/archiv/3176/Erstmals_seit_viereinhalb_Jahren_sind_in_Taiwan_wieder_Hinrichtungen_vollstreckt_worden.html
Na, dann kann es ja nicht verkehrt gewesen sein. Ich hoffe, es sind auch alle gefragt worden.
UPDATE 2: Klaus Bardenhagen, ein deutscher Journalist in Taipei zu den aktuellen Hinrichtungen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1179669/
UPDATE: Auch die Hunderten von Götter Taiwans waren für die Hinrichtung, sagt der KMT-Regierungschef sinngemäß: http://www.todesstrafe.de/archiv/3176/Erstmals_seit_viereinhalb_Jahren_sind_in_Taiwan_wieder_Hinrichtungen_vollstreckt_worden.html
Na, dann kann es ja nicht verkehrt gewesen sein. Ich hoffe, es sind auch alle gefragt worden.
UPDATE 2: Klaus Bardenhagen, ein deutscher Journalist in Taipei zu den aktuellen Hinrichtungen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1179669/
Donnerstag, Mai 06, 2010
Arztratgeber Taiwan
Da ich immer noch unter den Folgen einer fehlgeschlagenen Allergiebehandlung durch eine chinesisch-traditionelle Ärztin leide, deren scharfes Gewürzpulver genau das ausgelöst hat, was es bekämpfen sollte (ja, ich war zu gutgläubig, der weiße Kittel verführt mich immer wieder dazu Kompetenz bei den hiesigen Ärzten zu vermuten) und ich mit Hammerpillen versuche, den ausgelösten Ausschlag wegzukriegen, bevor sich Infektionen rein setzen (so habe ich die ersten zwei Jahre in Taiwan verbracht: ein Mikroorganismus jagte den anderen auf der Haut hier im tropisch feuchten Taiwan), hier ein kurzer Ärzteratgeber für Taiwan.
Grundsätzlich sind Ärzte in "chinesisch-traditionelle" und "westliche" zu unterteilen, die die entsprechende Medizin praktizieren. "Westliche" Ärzte, die also mit Pillen etc. kurieren, tendieren in Taiwan dazu ehr mit dem Holzhammer auf die Krankheit los zugehen. Wer also mit einer Erkältung kommt, hat schnell drei verschiedene Pillen und einen starken Hustensaft. Lieber mehr Antibiotika als weniger ist hier die Devise, aber es hilft natürlich schnell. Beipackzettel fehlen, man kriegt die Medikamente meist direkt vom Arzt (Pillen oft einzeln, selbst gefertigte Cremes). Auf Kasse (fast jeder Taiwanese hat eine gesetzl. Krankenversicherung hier bei der National Health Insurance NHI) kriegt man oft sehr wenig, so dass man entweder öfter hin muss oder gegen Zuzahlung zukaufen kann. Sonderwünsche gegen Berechnung kann man äußern (stärkere Medikamente etc.).
Zahnärzte lehnen schon mal die Behandlung ab, wenn es nur um eine Reparatur geht und es wenig dabei zu verdienen gibt (es sei denn sie haben die Vorbehandlung selbst gemacht). Zahnersatz kostet auch hier ordentlich Zuzahlung, wohl etwas billiger als bei uns. Zweimal im Jahr kann man sich auf Kasse die Zähne überprüfen lassen. Manche wenige Zahnärzte haben unsaubere Praxen, bei denen man z.B. im Schweiß des Vorgängers auf dem Stuhl sitzt (sehr unhygienisch in den Subtropen) oder verdreckte Instrumente und Tabletts auf dem Ranklapptischchen liegen (wenn diese auch nicht für den neuen Patienten benutzt werden).
Oft hat mein kein geschlossenes Sprechzimmer, sondern mehrere Patienten werden parallel behandeln, neue Patienten rennen einfach in das Sprechzimmer rein. Wer delikate Stellen vorzeigen muss, kann mit dem Arzt hinter den Vorhang gehen. Ich schließe manchmal auch das Sprechzimmer ab, muss ja nicht halb Taiwan durch latschen wenn ich behandelt werde.
Arztpraxen sind manchmal westlich sauber und manchmal siffig, am ekeligsten war es, als ich einmal in Sandalen in einer fremden Blutlache gestanden habe. Festes Schuhwerk beim Arzt kann nicht schaden um Ansteckungen zu vermeiden!
Mit Röntgengeräten wird ordentlich umgegangen.
Die chinesich-traditionellen Ärzte sind meist an einem goldenen Männchen zu erkennen, das lebensgroß vor der Praxis steht. Chinesisch-trad. Ärzte behandeln mit Pflanzenpulvern, die meist wirksam sind, aber längere Zeit zur Wirkung brauchen. Allergische Reaktionen (Heuschnupfler! Lebensmittelallergiker!) nicht ausgeschlossen.
Manche der pflanzlichen Zutaten kommen aus China, nicht aus Taiwan und können mit Schmermetallen (durch extreme Anwendung von Kunstdünger, Pestiziden) verunreinigt sein, was in seltenen Fällen zu Organversagen (Leber, Nieren) und Tod der Patienten geführt hat.
Chin. traditionelle Ärzte haben außerordentliche Diagnosefähigkeiten (besonders ältere, die tatsächlich vieles durch Berührung diagnostizieren können!), aber die Behandlungsfähigkeiten können da nicht mithalten. Vorsicht vor überzogenen Versprechungen.
Chin. trad. Ärzte behandeln auch mit Akupunktur, wird aber keinesfalls oft angewendet.
Es gibt bei allen Ärzten eine Praxisgebühr von 150 Taiwandollar. Eine Komplettbehandlung mit reichlich Medikamenten (man braucht den Reisepass) kostet ohne Kasse (darf nur bei Ausländern gemacht werden per Gesetz) 1500 oder 4000 Taiwandollar als Richtschnur (durch 40 in Euro).
Man geht hier in kleine Arztpraxen oder auch in Krankenhäuser, sogar bei Lapalien. Daher ist in Krankenhäusern damit zu rechnen, dass die Notaufnahme auch tagsüber Wochentags mit vielen, vielen Leuten verstopft ist, die dramatische Dinge wie Erkältung behandeln lassen wollen. Krankenhäuser haben ellenlange Fragebögen auf Chinesisch, die man ausfüllen muss (grins).
Operationen: Ich hatte schon mehrfach falsche Diagnosen und entsprechend vorgeschlagene sinnlose Operationen, die ich abgelehnt habe. Immer hinterfragen was der Arzt an Symptomen erkannt haben will und durch Internetrecherche oder zweite Meinung überprüfen. Bei einer allergischen Hautrötung wollte mir ein Arzt etwas wegschneiden, was laut Google walnussgroße Geschwüre hätten sein müssen. Da war aber nichts, die Haut war nur gerötet! Ich frage mich bis heute, was der Arzt hätte wegschneiden wollen, wenn ich zugestimmt hätte.
Vorsicht: Nicht alle Ärzte im Krankenhaus sind auch welche, jedenfalls im Süden Taiwans. Die Taipei Times hatte mal ermittelt, dass im Süden bewusst falsche Ärzte eingestellt worden waren, weil sie billiger sind für die Stadtkasse; natürlich war das auch hier ein Skandal.
Außerdem hat man in Taiwan schneller Falschtitel als in Deutschland, allerdings hat es auch in Deutschland schon falsche Ärzte gegeben.
Nur manche Ärzte sprechen Englisch.
Fehldiagnose "Schlechte Nieren": Mehrere westliche Medizin praktizierende Ärzte haben mich mit der Behauptung, ich hätte schlechte Nieren in Angst und Schrecken versetzt. Dies wurde erfreulicherweise jedesmal durch Test widerlegt. Aufpassen: Manche westliche Ärzte hier sind von der traditionellen chin. Medizin beeinflusst und diese erlaubt folgenden kühnen Schluss:
Lange Nase = langes Zeugungsorgan = viel Sex = schlechte Nieren
Die chin. traditionelle Medizin glaubte, dass Sex die Nieren belastet (erklärt sich durch die anatomische Anordnung Niere-Urinleiter-Penis). Diese Faustregel hat sich leider bis heute in Taiwan gehalten.
Faustregel: Man wird fast immer gut und kompetent behandelt. Man sollte jedoch kritisch überprüfen, ob man sich auf die traditionelle chinesische Medizin einlassen will oder lieber die westlichen Ärzte aufsucht. Auch bei diesen sollte man kritischer sein als in Deutschland. Nicht auf den Gott in Weiß verlassen sondern nachfragen und hinterfragen was gemacht werden soll. Taiwanesen mögen es lieber schnell als gründlich!
Ähnliche Artikel:
http://bobhonest.blogspot.com/2007/07/doctor-wu-i-need-good-shot.html
http://bobhonest.blogspot.com/2010/04/niedliche-arztpraxis.html
http://bobhonest.blogspot.com/2010/05/opium-auf-rezept.html
Grundsätzlich sind Ärzte in "chinesisch-traditionelle" und "westliche" zu unterteilen, die die entsprechende Medizin praktizieren. "Westliche" Ärzte, die also mit Pillen etc. kurieren, tendieren in Taiwan dazu ehr mit dem Holzhammer auf die Krankheit los zugehen. Wer also mit einer Erkältung kommt, hat schnell drei verschiedene Pillen und einen starken Hustensaft. Lieber mehr Antibiotika als weniger ist hier die Devise, aber es hilft natürlich schnell. Beipackzettel fehlen, man kriegt die Medikamente meist direkt vom Arzt (Pillen oft einzeln, selbst gefertigte Cremes). Auf Kasse (fast jeder Taiwanese hat eine gesetzl. Krankenversicherung hier bei der National Health Insurance NHI) kriegt man oft sehr wenig, so dass man entweder öfter hin muss oder gegen Zuzahlung zukaufen kann. Sonderwünsche gegen Berechnung kann man äußern (stärkere Medikamente etc.).
Zahnärzte lehnen schon mal die Behandlung ab, wenn es nur um eine Reparatur geht und es wenig dabei zu verdienen gibt (es sei denn sie haben die Vorbehandlung selbst gemacht). Zahnersatz kostet auch hier ordentlich Zuzahlung, wohl etwas billiger als bei uns. Zweimal im Jahr kann man sich auf Kasse die Zähne überprüfen lassen. Manche wenige Zahnärzte haben unsaubere Praxen, bei denen man z.B. im Schweiß des Vorgängers auf dem Stuhl sitzt (sehr unhygienisch in den Subtropen) oder verdreckte Instrumente und Tabletts auf dem Ranklapptischchen liegen (wenn diese auch nicht für den neuen Patienten benutzt werden).
Oft hat mein kein geschlossenes Sprechzimmer, sondern mehrere Patienten werden parallel behandeln, neue Patienten rennen einfach in das Sprechzimmer rein. Wer delikate Stellen vorzeigen muss, kann mit dem Arzt hinter den Vorhang gehen. Ich schließe manchmal auch das Sprechzimmer ab, muss ja nicht halb Taiwan durch latschen wenn ich behandelt werde.
Arztpraxen sind manchmal westlich sauber und manchmal siffig, am ekeligsten war es, als ich einmal in Sandalen in einer fremden Blutlache gestanden habe. Festes Schuhwerk beim Arzt kann nicht schaden um Ansteckungen zu vermeiden!
Mit Röntgengeräten wird ordentlich umgegangen.
Die chinesich-traditionellen Ärzte sind meist an einem goldenen Männchen zu erkennen, das lebensgroß vor der Praxis steht. Chinesisch-trad. Ärzte behandeln mit Pflanzenpulvern, die meist wirksam sind, aber längere Zeit zur Wirkung brauchen. Allergische Reaktionen (Heuschnupfler! Lebensmittelallergiker!) nicht ausgeschlossen.
Manche der pflanzlichen Zutaten kommen aus China, nicht aus Taiwan und können mit Schmermetallen (durch extreme Anwendung von Kunstdünger, Pestiziden) verunreinigt sein, was in seltenen Fällen zu Organversagen (Leber, Nieren) und Tod der Patienten geführt hat.
Chin. traditionelle Ärzte haben außerordentliche Diagnosefähigkeiten (besonders ältere, die tatsächlich vieles durch Berührung diagnostizieren können!), aber die Behandlungsfähigkeiten können da nicht mithalten. Vorsicht vor überzogenen Versprechungen.
Chin. trad. Ärzte behandeln auch mit Akupunktur, wird aber keinesfalls oft angewendet.
Es gibt bei allen Ärzten eine Praxisgebühr von 150 Taiwandollar. Eine Komplettbehandlung mit reichlich Medikamenten (man braucht den Reisepass) kostet ohne Kasse (darf nur bei Ausländern gemacht werden per Gesetz) 1500 oder 4000 Taiwandollar als Richtschnur (durch 40 in Euro).
Man geht hier in kleine Arztpraxen oder auch in Krankenhäuser, sogar bei Lapalien. Daher ist in Krankenhäusern damit zu rechnen, dass die Notaufnahme auch tagsüber Wochentags mit vielen, vielen Leuten verstopft ist, die dramatische Dinge wie Erkältung behandeln lassen wollen. Krankenhäuser haben ellenlange Fragebögen auf Chinesisch, die man ausfüllen muss (grins).
Operationen: Ich hatte schon mehrfach falsche Diagnosen und entsprechend vorgeschlagene sinnlose Operationen, die ich abgelehnt habe. Immer hinterfragen was der Arzt an Symptomen erkannt haben will und durch Internetrecherche oder zweite Meinung überprüfen. Bei einer allergischen Hautrötung wollte mir ein Arzt etwas wegschneiden, was laut Google walnussgroße Geschwüre hätten sein müssen. Da war aber nichts, die Haut war nur gerötet! Ich frage mich bis heute, was der Arzt hätte wegschneiden wollen, wenn ich zugestimmt hätte.
Vorsicht: Nicht alle Ärzte im Krankenhaus sind auch welche, jedenfalls im Süden Taiwans. Die Taipei Times hatte mal ermittelt, dass im Süden bewusst falsche Ärzte eingestellt worden waren, weil sie billiger sind für die Stadtkasse; natürlich war das auch hier ein Skandal.
Außerdem hat man in Taiwan schneller Falschtitel als in Deutschland, allerdings hat es auch in Deutschland schon falsche Ärzte gegeben.
Nur manche Ärzte sprechen Englisch.
Fehldiagnose "Schlechte Nieren": Mehrere westliche Medizin praktizierende Ärzte haben mich mit der Behauptung, ich hätte schlechte Nieren in Angst und Schrecken versetzt. Dies wurde erfreulicherweise jedesmal durch Test widerlegt. Aufpassen: Manche westliche Ärzte hier sind von der traditionellen chin. Medizin beeinflusst und diese erlaubt folgenden kühnen Schluss:
Lange Nase = langes Zeugungsorgan = viel Sex = schlechte Nieren
Die chin. traditionelle Medizin glaubte, dass Sex die Nieren belastet (erklärt sich durch die anatomische Anordnung Niere-Urinleiter-Penis). Diese Faustregel hat sich leider bis heute in Taiwan gehalten.
Faustregel: Man wird fast immer gut und kompetent behandelt. Man sollte jedoch kritisch überprüfen, ob man sich auf die traditionelle chinesische Medizin einlassen will oder lieber die westlichen Ärzte aufsucht. Auch bei diesen sollte man kritischer sein als in Deutschland. Nicht auf den Gott in Weiß verlassen sondern nachfragen und hinterfragen was gemacht werden soll. Taiwanesen mögen es lieber schnell als gründlich!
Ähnliche Artikel:
http://bobhonest.blogspot.com/2007/07/doctor-wu-i-need-good-shot.html
http://bobhonest.blogspot.com/2010/04/niedliche-arztpraxis.html
http://bobhonest.blogspot.com/2010/05/opium-auf-rezept.html
Abonnieren
Posts (Atom)