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Mittwoch, Mai 12, 2010

Vermeindlicher englischer Todesfahrer macht Aussage


In Taiwan hat sich unlängst ein Verkehrsunfall zugetragen, in den das Fahrzeug eines in Taiwan arbeitenden englischen Geschäftsmannes verwickelt war, der seit 16 Jahren in Taiwan lebt. Wer genau gefahren ist, ist immer noch widersprüchlich bzgl. der Aussagen von englischem Halter und taiwanesischer Staatsanwaltschaft, demnächst steht der Ausländer vor Gericht, die Staatsanwaltschaft fordert 2 1/2 Jahre Haft. Im Vorfeld hat es eine beispiellose Vorverurteilung in den taiwanesischen Medien gegeben, die den Ausländer als reichen Geschäftsmann dargestellt hat, der mit seiner Nobelkarosse einen hart arbeitenden anständigen Einheimischen zu Tode gefahren hat und dann Unfallflucht begangen habe. Unfallflucht hat der Täter auf jeden Fall begangen, die Frage ist nur, wer gefahren ist.



Vorsicht hinterm Steuer in Taiwan

Bei dem PKW handelt es sich jedenfalls um einen Mercedes E320, aber aus dem Jahre 1994, also alles andere als eine Nobelkarosse.

Unstrittig ist, dass der Ausländer auf dem Beifahrersitz saß, als der alte Mercedes in den frühen Morgenstunden den schmierigen "KTV"-Schuppen (also eines der zahllosen heruntergekommenen Karaokelokale hier, die als Teil des organisierten Verbrechens und für Prostitution bekannt sind) verlassen hat, ein Parkplatzwächter des KTV-Ladens saß am Steuer. Das ist per Videokamera nachgewiesen.

Irgendwann später, gegen 5 Uhr morgens ist der Mercedes dann auf ein Moped aufgefahren, so dass der Mopedfahrer weit durch die Luft geschleudert wurde und durch den Aufprall verstarb.
Der Mercedes fuhr weiter und wurde schließlich in der Nähe eines KFZ-Betriebs (Version des Ausländers) respektive auf einem KFZ-Betriebsgelände geparkt, wo er verwertet werden sollte.

Ein Manöver, mit dem der Ausländer das Unfallfahrzeug verschwinden lassen wollte, sagt die Polizei. Ein altes Auto mit zu teurer Reparatur das aus wirtschaftlichen Gründen abgestoßen wurde, sagt der Ausländer.

Wieso Polizei und Staatsanwaltschaft glauben der Ausländer sei gefahren? Belegschaft und der ursprüngliche Fahrer (der das Fahrzeug vom KTV-Gelände gesteuert hat) sagen aus, der Ausländer habe das Steuer nach ein paar Minuten übernommen. Von einer Videokameraaufnahme mit Zeitstempel ist die Rede (vom KTV-Schuppen), die den Parkwächter so früh bei der Rückkehr zu zeigen scheint, dass eine Unfallbeteiligung des Parkwächters ausgeschlossen ist.
Der Ausländer sagt hingegen aus, er habe nur die letzten hundert Meter stockbetrunken mit dem Mercedes zurückgelegt (auf dieser Strecke hat der Unfall nicht stattgefunden), weil er dem Parkwächter nicht seine Heimatadresse sagen wolle und erst seine Frau habe ihn am nächsten Morgen auf den Unfallschaden hingewiesen.

Wieso der Ausländer sich nicht bei dem KTV-Schuppen beschwert hat über den Unfall, wenn er nicht gefahren ist? Weil ihm (als noch kein Personsnschaden bekannt gewesen sein soll) ein taiwanesischer Geschäftspartner, mit dem er im KTV trinken war, nahegelegt habe, den "armen" Parkwächter im Stammlokal des Geschäftspartners nicht zu behelligen, sagt der Ausländer.

Der Ausländer habe mit dem Flugzeug fliehen wollen, sagt die Polizei. Nein, er habe nur 2 Tickets nach Kinmen, einer taiwanesischen Insel gekauft für eine Reise mit seiner Frau, sagt der Ausländer.

Der Ausländer habe das 200.000 NT teure Auto mit 20.000 NT weit unter Wert verkauft, sagt die Staatsanwaltschaft und nennt einen sehr hohen Preis für ein unfallbeschädigtes Uraltauto. Gebrauchtwagen sind in Taiwan billig und 200.000 NT oder 5.000 Euro wäre ein stolzer Preis für ein 1994er Unfallauto.

Zwischen 40.000 und 80.000 NT war der Wagen nur Wert, sagt der Ausländer. Sicher ein ehr niedriger Preis, aber ohne Ansehen des Fahrzeug kann man da nichts sagen.

Ich weiß nur, ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Ausländer in Taiwan sollten besser nicht die Einheimischen imitieren und betrunken fahren, auch wenn einem das immer wieder nahe gelegt wird von den Leuten hier. Denn wenn etwas passiert, steht man schnell im nationalen Rampenlicht. Ausländer sind hier so etwas wie exotische E.T.s und werden nie normal behandelt. Entweder übergut oder eben diabolisiert.

Die Aussage des Engländers, der der Polizei vorwirft, auf Seiten des KTV-Schuppens gegen ihn zu arbeiten:
http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=21&t=88176

----->Ein früherer Fall, bei dem ein Polizist versucht hat, Beweise zu lasten der Ausländer (hier Unfallopfer) und zu Gunsten eines einheimischen zu manipulieren:

http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=75&t=55828&hilit=inbred

------> Uralter Fall: Mord in der Ausländerszene in Taipei: http://osttellerrand.blogspot.com/2007/09/murder-in-foreigner-scene-in-taiwan.html

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