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Dienstag, Dezember 10, 2019

OK... geht ein bisschen weiter: Der Tod des Treppensteigers

Brexit dauert an, die BER-Eröffnung auch länger, dann kann das Blogschließen auch ein bisschen länger dauern

Und nun zur aktuellen Meldung aus dem taiwanischen Alltag:

Ein Kollege in den Dreißigern, den ich nicht kannte, aber der auch manchmal mit mir zusammen die Treppe in der Firma vom Erdgeschoss bis in den 6. Stock gerannt ist (oder der 5. bei ihm) ist gestorben. Ich habe ihn nur ein, zweimal gesehen, als der junge, schlanke Mann etwas schneller als ich die Treppensteigübung hinter sich gebracht hat.
Auf seinem fatalen Treppenaufstieg hat der herzgesunde, schlanke, drahtige junge Mann es noch geschafft, sich in den Flur und auf den Arbeitsplatz zu retten. Doch ich kenne es, nach der Übung pocht das Herz schneller als während. Leider hat er einen Herzinfarkt bekommen und ist verstorben. Mir tut das aufrichtig leid. Und ich muss wieder mal sagen, das Leben ist unfair.

Da ist der momentan 100-Kilo-Ausländer, der erstens per Definition dick ist und zweitens ja auch wirklich nicht der Schlankste. Der auch noch einen winzigen Herzrythmusfehler hat, vom Arzt attestiert. Der Schokolade und Fleisch isst. Dann ist da der drahtige Asiate, jung und dynamisch, der wahrscheinlich nur Fisch und Gemüse isst (sind nicht die Meere völlig verdreckt? Ob das so gesund ist?). Und der auch noch ein Stockwerk weniger hat. Und wer von beiden muss sich jetzt mit der jenseitigen Götterwelt beschäftigen? Er. Das Leben ist nicht fair.
Mein Problem: Jetzt hat die Firma das sportliche Treppensteigen verboten. Was natürlich nicht so ganz klar definiert ist und ich laufe Gefahr noch dicker zu werden und dann am Ende auch noch...

Dann noch der gesunde, superschlanke, adrette junge Gesundheits-Nudelsuppenverkäufer direkt neben Ludigels Wohnblock. Habe den x-mal gesehen und für meine Frau da diese säuerliche Nudelsuppe gekauft, die bei mir immer Würgereiz ausgelöst hat. Kein Wunder, dass der Kerl so schlank war, bei dem urinartigen Nudelsuppengeruch. Na, wie dem auch sei. Gestorben ist er nicht an Überforderung durch die hübsche Ehefrau oder die Urinade, sondern durch einen Motorroller-Unfall.
Also doch lieber Fleisch, Brot und Schokolade essen und Nissan fahren.

Den beiden Toten, außerdem den beiden unlängst am gesunden Fisch- und Grünessen verstorbenen Kolleginnen mein herzliches Beileid. Es is halt a Wahnsinn.

Freitag, November 15, 2019

Wenn dies das finale Blogposting ist...

Es soll nicht enden mit dem schottischen Todesfahrer...

Immer wenn ich wieder mal keine Lust habe, in dieser weitesgehend bloglosen Welt weiterzubloggen, dann sehe ich das letzte Blogposting über den aus Taiwan geflüchteten Todesfahrer und denke, das soll nicht das letzte Blogposting hier sein. Wenn denn dieses Blog - wieder Mal - zum Ende kommt. Oder für lange Zeit so stehen bleibt, bis ich wieder Mal so tue, als ob dieses Blog noch Leser habe, Bloggen noch in wäre und ich Zeit und Muße dafür hätte. Vielleicht geht es ja irgendwann weiter, aber einstweilen wollen wir eine Hommage an mein Gastland hier stehen lassen.


A. Taiwan ist eine vitale Demokratie. Das merkt man in diesen Tagen gerade im Vergleich zu Hongkong, das so gerne ein moderner, demokratischer Stadtstaat internationaler Ausrichtung wäre und sich stattdessen in der Achselhöhle dieses despektierlichen Gebildes wiederfindet, das sich Kommunistische Partei Chinas nennt. Taiwan hat eine entwickelte Zivilgesellschaft und freie Meinungsäußerung neben freien Wahlen. Gibt es auch viel, das einen Kleinstadt-Menschen wie mich hier in Taipei ärgert, von Smog über rüde Fahrer bis hin zum strengen Geruch von Müll und anderem (der Müll auf dem Rpckzug seit etwa 2010 oder so), so muss man das doch würdigen. Ein bisschen schade, dass dies Blog oft mit Gemecker über Smog und Verkehrschaos gefüllt war. Aber das war halt ein großer Teil meines Lebens hier, mit allen auch gesundheitlichen Konsequenzen.

B. Taiwaner nehmen einen freundlich auf. Anfangs waren sich überfreundlich, kicherten viel und machten sich dabei über die lustigen Bignoses lustig, dass es manchmal in Bully-haftes Verhalten überging. Aber man bekam in der Firma ständig Kekse geschenkt und junge Frauen liefen rot an, kicherten und warfen ihre Ultraminiröcke, das man die Höschen sehen konnte und den Love-Aufdruck der bald oder schon verheirateten und bald Mütter werdenden jungen Frauen mit Mikey-Mouse auf dem anderen Slip vergleichen konnte. Heute bin ich fast nur ein anderer Kollege. Wenn auch einer, mit dem man wenig redet. Weil man ja das Gesicht verlieren könnte, beim nicht perfekt Englisch reden. Auch egal. Mit der netten Vertrieblerin namens (? Name vergessen, ihre Schuld, hat ja kaum mit mir geredet) habe ich erst geredet, als sie tot im Papiersarg lag auf ihrer Beerdigung zwischen Toilettenhaus und Fahrstuhl (so war es in der Tat, pietätlos nach unseren Maßstäben) und nicht mehr wegrennen konnte. Aber so hat man seine Ruhe. Auch nicht schlecht.

C. Das Essen ist lecker. Aber meist mit Chemie vergiftet, was mit auch interessante Krankheiten bescheert hat. Aber das hiesige Essen ist ein Feinschmeckertip für Reisende. Die essen es ja nicht so lange.

D. Die Frauen sind schön und kichern viel und hat man sie geheiratet, schmeißen sie den Wasserkocher, schreien viel und die Schwiegermutter ist der neue Gott im Leben und sieht durch einen durch, als sei man unsichtbar. Bis sie mit dem Dreirad unterwegs vom Toyota Family-Van angefahren wird und seither senil und freundlich ist. So war es bei mir. Ein klares Argutment gegen Helme auf Zwei- und Dreirädern. Heute essen wir Pizza zusammen! Früher wäre sie da schreiend weggerannt, bei so unchinesischem Zeug.

E. Straßenhunde sind freundlich bis okay, nur die Privathunde oft bissig. Taiwaner schlagen und quälen sie mit Leidenschaft, produzieren laufend niedliche junge Hunde und setzen sie dann aus. Bis man so dumm ist, eine Hunderettungsgesellschaft zu gründen wie Frau und ich und dann irgendwann frustriert hinschmeißt und alle Hundepostings aus dem Blog löscht. Aber halt, da gibt es eine Arbeit drüber. https://www.amazon.de/new-Business-Model-private-shelters-ebook/dp/B07K9KX5M9/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=yi+chuan+sun&qid=1573797826&sr=8-1
Auch im Gratis-Preview steht am Schluss alles drin über die privaten Hunde-Asyle, um die Frau und ich geflattert sind wie die Motten um den wimmernden und bellenden Honigtopf.

F. Will man raus, klappt es oft nicht. Aus Taiwan meine ich, nicht aus dem Tierasyl. Wir wollten auf die Philippinen auswandern (jedenfalls meine Frau), dann nach Deutschland (jedenfalls ich), jetzt nach England. Aber wir werden wohl hier abnippeln. Oder solange bleiben, bis unser Unternehmen mit dem schönen Doppelgehalt pleite ist. Hoffentlich eher früh als spät.

G. Und nun ist (erstmal?) Schluss. Ich schreibe ja neuerdings für Geld. Seit vor Jahren ein Verlag an mich rangetreten ist und dies Blog als Buch verlegen wollte. Habe ich nie gemacht, sondern schreibe heute anderes und verlege es selbst. Und wenn das Blog jemals erscheint, dann sicher auch von mir verlegt.

Und nun aber alle raus hier. Ach so, eh keiner mehr da. Aber mal ehrlich, dass dies Blog vorläufig endet, während GB aus der EU austritt, Merkel wie eine Hippie-Kanzlerin die Grenzen geöffnet (und nur ein Achtel wieder zu gemacht hat), (deswegen) die Scheiß-Nazis zurückgekommen sind und Donald Trump (!) Präsident ist. Das hätte ich nie gedacht, als ich 2004 mal angefangen habe. Schreibe ich noch mal weiter, ist am Ende Sarah Palin noch Päsidentin. Oder wäre das am Ende besser als Trump? Ophra. Die bestimmt auch noch mal.

Nun ist Ende. Erstmal. Oder für immer? Die Klasse von meinem Vorbild, dem englischsprachigen Ur-Taiwanblog, habe ich jedenfalls nie erreicht. Insbesondere nicht die des letzten Blogpostings dort. Hut ab.

Mittwoch, Oktober 30, 2019

Saga um geflüchteten Unfallfahrer Zain D. kommt zum Ende

Das Ende einer langen Saga

Die Geschichte um die Auslieferung des Unfallfahrers Zain D., einem Briten pakistanischer oder indischer Herkunft, hat nun offensichtlich ein Ende erreicht, wie diesem Artikel (Link Focustaiwan) zu entnehmen ist.

Um es kurz zu rekapitulieren, D. hatte im Jahre 2010 in Taipei offenbar einen Motorrollerfahrer getötet, als er stark betrunken den Roller von hinten mit seinem alten Mercedes angefahren hat. Der Fahrer des Rollers, der offenbar der einzige Brotverdiener einer hiesigen Familie war, wurde dadurch getötet. Zain wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt nach einem Prozess, der viele Fragezeichen über die faire Behandlung von Ausländern hier und über die Verbindungen der Polizei hin zum organisierten Verbrechen aufgeworfen hat. Mein letzter Artikel dazu ist hier: https://osttellerrand.blogspot.com/2018/03/ist-er-immer-noch-im-knast.html

Zain D. entzog sich der Haft durch Flucht und war längere Zeit in der Schweiz und in Schottland untergetaucht, ohne dass irgendjemand sein Fehlen bemerkt hatte in Taiwan. Kurze Zeit, nachdem dieses Blog hier damals die Frage gestellt hatte, was aus Zain D. geworden sei (damals wurde das Blog ja noch gelesen), ging dann eine große Suche nach ihm los und am Ende wurde versucht, ihn von Schottland nach Taiwan ausliefern zu lassen, was nun endgültig gescheitert ist. Nichtsdestotrotz hat Zain D. 2 Jahre und 10 Monate in Haft gesessen, wenn auch in Auslieferungshaft in Schottland.

Ich denke, der Fall Zain ist interessant für Ausländer in Taiwan, denn er offenbart meiner Meinung nach folgendes:

1. Ausländer stehen bei Vergehen oder gar Verbrechen sehr viel stärker im Fokus der Inselaufmerksamkeit, bis hin zum nationalen Spektakel.

2. Hat man wie Zain D. in diesem Fall Interdependenzen zum organisierten Verbrechen, kann das über die Verbindungen des selbigen zur Polizei Nachteile bedeuten. So wurde das ermittelnde Polizeirevier von den Banden geschmiert, die auch den zweiten Verdächtigen in diesem Fall als Parkwächter o.ä. angestellt hatten.

3.Ausländer werden in der Regel über Entschädigungszahlungen weit mehr zur Kasse gebeten als Einheimische.

4. Die Öffentlichkeit in Taiwan reagiert sehr stark auf Berichterstattung von Vergehen von "Weißen" in Taiwan. Sonst wäre der Fall damals nicht monatelang fast in der Endlosschleife in den Nachrichten gekommen. Und die anfängliche Herzlichkeit der Taiwaner uns "Bignoses" gegenüber ist spätestens nach diesem Fall einer gewissen Skepsis gewichen.

5. Einzelne Ausländer können etwas verändern in Taiwan! Zain D. verdanken wir immerhin die biometrische Erfassung von uns Bignoses bei der Einreise und Ausreise, damit niemand wieder mit einem geborgten Pass die Insel verlässt - wie damals Zain D.


++++++++Eigenwerbung+++++++++++++++
Ludigel blogt wieder, als Gegenpol zum
Romaneschreiben, das ihm oft Alpträume
beschert. Die Leute wollen's halt verrückt und
brutal. Co-Produktion mit anderem Autor.
Weird stuff. Holy shreck.

https://www.amazon.de/irre-Chirurg-Wahnsinnigen-Geschichten-Versklavung-ebook/dp/B07YMPG9VH/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=der+irre+chirurg&qid=1572409796&sr=8-1

Montag, Oktober 21, 2019

Briten verrückt?

Ludigel war selbst auf der Insel des Irrsinns, um sich den Wahnsinn aus erster Hand anzusehen

Dieser Tage schwebt einem natürlich die Frage im Gebeiß, wie verrückt sind die Briten? Großbritanien steht ja kurz vor dem Brexit, wo ich diese Zeilen schreibe. Denn der 31.10.2019 ist angepeilt, wird aber vielleicht schon wieder verschoben. Ich gebe zu, meinen Mitsubishi mit deutschem Kennzeichen habe ich vorne und hinten vorsorglich mit dem Union Jack, also der britischen Flagge versehen, um Wutausbrüche gegen meinen Wagen zu vermeiden.

Wie verrückt sind die Briten dieser Tage? Obelix wüsste eine Antwort, aber hier handelt es sich nur um eine Folkloregruppe aus Warwick, die ich hiermit für den Kontext um Entschuldigung bitte.

Ich hatte ja schon erwartet, dass man an den Straßenecken oder wenigstens in den Pubs lautstarke Brexit-Diskussionen hört oder man gar als erkennbarer EU-ler (wegen Autokennzeichen) auf die bösen Krauts angesprochen wird. 

Und wie war es nun?


Brexit mag eine Einbahnstraße in den Irrsinn sein (Foto wieder Warwick), aber davon zu merken war freilich garnichts. Nur ein einziges Mal sah ich jedemanden mit einem Bollocks-to-Brexit - Aufkleber am Körper aus einer Raststättentoilette kommen. Sonst waren die Engländer so wie ich sie kenne in den ländlichen Gegenden, weitab von London. Ruhig, gelassen und höflich.

Alte Hospiz in Warwick, nahe der Burg. Eintritt war uns immer zu teuer, meist 15 Pfund aufwärts, oft 35 pro Person. Na ja, die legen für den Brexit auf die hohe Kante.

Bei mir stellte sich ein ganz eigenartiges Gefühl ein. Nämlich das, nach Hause gekommen zu sein. Als wir Marks und Spencers besuchten, erinnerte ich mich daran, wie ich dort Teatime mit meiner mittlerweile verstorbenen Großmutter (Deutsche, nach 45 nach GB ausgewandert). Ich verstand alles, konnte alles lesen und war einfach irgendein mittelalter Typ auf der Straße. Nach Taiwan eie willkommene Abwechslung.
Ich gebe freilich zu, ich gehöre wohl zu dem Kreise der Anglophilen und wir Hannoveraner stehen ohnehin im Verdacht, anglophil zu sein. Schließlich ist die royale Gang in Buckingham (habe diesmal den Palast sogar von innen gesehen!) von unseren hannöverschen Welfen abstammend. Die Welfen sind Hannovers eigene Royal Family. 
Nichtsdestotrotz ist mir für Deutschland natürlich die Republik die liebste Staatsform, aber in England darf man eben auch der Vergangenheit zugewandt sein. Vielleicht verwechseln die Briten dieser Tage ja Folklore mit Zukunft, ich weiß es nicht.

Durch den Brexit wird Großbrittanien wohl eher kleiner werden, als dass das British Empire zurück kommt. Aber gut, hat man manche Wege erstmal eingeschlagen, ist es schwer zurückzukehren.

Meine Verwandten jedenfalls diskutierten den Brexit eher mit Amüsement und hochgezogener Augenbraue. Auch das sehr britisch. Aber keine Sorge, für einen Hanexit, den Exit des Königreichs Hannover aus der Bundesrepublik bin ich nicht, auch wenn ich ganz in der Nähe der Marienburg im hannöverschen Land wohne. Ist das Ö in "hannoversch..." eigentlich noch en Vogue? Aber das ist sicher ein anderes Thema.

Frau löchert mich nun, demnächst nach England zu ziehen und wir versuchen gerade, unser Taiwaneinkommen zu substituieren, um das wahr zu machen. Na, wenn es klappt (glaube ich ja selbst nicht), dann können wir mal ausprobieren, ob man wirklich noch bis 32.12.2020 dort rüberziehen kann als EU-Bürger.

In der Nähe von Stratford upon Avon. Englischer geht es nicht mehr.

Wie oben. Meine Verwandtschaft ist ganz in der Nähe in Alcester (gesprochen: Olster) oder Worcester (da wo die Sauce herkommt, gesprochen "Wuster") zu finden.

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Deprimiert?
Dann lese fieses Zeug:
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Taiwan in den deutschen News: Wegen Micro-Bikini

Das Taiwanblog findet: Die (weningen noch vorhandenen) Leser haben ein Recht auf Information über diesen weltbewegenden Fall. Die noch weniger vorhandenen Leserinnen vielleicht auch.

https://www.stern.de/panorama/video/ins-netz-gegangen/staunen/philippinen--touristin-geht-freizuegig-an-den-strand---doch-ihr-outfit-hat-ungeahnte-konsequenzen--8956992.html 

Der Bericht im Stern, mit Video. Einer von diesen japanischen Strick-Bikinis, bei der man besser was zusammenkneift, damit es nicht heraushängt oder so. Never mind.


WERBUNG:  Wem dieser Artikel noch nicht chauvinistisch genug ist, kann natürlich zu diesem von mir herausgegebenen Roman greifen: Der Hucow-Virus (E-Book, Taschenbuch)

Dienstag, Oktober 15, 2019

Der Ratter-Säufer

Erfahrungen mit einem 2017er Nissan March in Taiwan

Einfach mal wieder wie früher bloggen...

Unser Taiwan-Wagen ist seit Februar 2017 ein Nissan March. In Deutschland nennt man dieses Modell Micra und hat ihn, so wie wir ihn 2017 gekauft haben, nur bis 2013 angeboten. Das Modell K13 von Nissan ist es und es gab ihn in D in einer modellgepflegten Version später noch bis 2017. Seither ist er in Europa/Japan/anderswo durch den K14 ersetzt. In Taiwan jedoch gibt es immer noch den K13 wie hier abgebildet, in der alten -2013er-Version. Sogar jetzt noch im Jahre 2019.
In Taiwan wird also bis heute ein altes Modell als "New March" verkauft - das neue Modell wird einstweilen ignoriert. Der unten im Showroom stehende March wäre so in Deutschland allenfalls als Gebrauchtwagen zu erweben, aber in Taiwan kann man da halt eine kleine Zeitreise machen.


Unser neuer Nissan March noch im Verkaufsraum



Vorher hatten wir ja einen dicken Volvo XC60 mit sage und schreibe 245 PS. In ökobewegten Zeiten traut man sich das kaum noch zu schreiben. Sicher war unser Wechsel auf einen Kleinwagen in erster Linie durch unsere Unsicherheit, wo wir in Zukunft leben wollen motiviert. So waren meine Frau und Junior ja eine Weile nach Manila auf den Philippinen zur dortigen Verwandtschaft gezogen, während ich mich maulend wieder nach Deutschland verzogen hatte. Aber dieses Thema möchte ich nicht wieder aufwärmen. Das Leben geht eben manchmal unstete Wege.
Auch ökologisch motiviert war unser Wechsel auf was kleines, jedenfalls von meiner Seite. Obwohl das Benzin mit 28 NT (oder wieviel zahle ich pro Liter?) immer noch billig ist in Taiwan.

Der Nissan Micra hat jedenfalls keinen sparsamen 0.8-Liter Dreizylinder, wie ihn damals das deutsche Gegenstück hatte, sondern hat einen 1.5-Liter Vierzylinder mit 99 PS. Das ist sicherlich auch den taiwanischen Verkehrsvorschriften geschuldet, nachdem zur Benutzung der Autobahn hier mindestens 1.2-Liter Hubraum erforderlich sind. Ein blanker Irrsinn. Wie machen die das eigentlich beim TESLA. Muss man da eine Colaflasche in den Motorraum kleben? Sollte die Regelung mittlerweile verschwunden sein, will ich nichts gesagt haben.

 Unser Taiwanauto Nissan (New) March

Sparsam schien er zu sein. Die Verbrauchsanzeige fing jedenfalls mit 5.8 Liter auf 100 km an oder dergleichen, schraubte sich über die Monate dann aber immer höher. Mittlerweile steht sie auf 9.7 Liter. Selbst dieser Wert ist wohl unrealistisch, denn meiner Verbrauchsmessung nach hat der Wagen zwischen 9.7 und 15.3 Liter auf 100 km verbraucht, allerdings fast alles Stadtverkehr mit gelegentlich zähfließendem Verkehr, selten mal Stop and Go und an der Verbrauchsspitze viel Ultra-Kurzstrecke mit Motor-laufen-lassen während ich auf die Gattin warte. In Taiwan steht man nicht mit abgeschaltetem Motor irgendwo herum, jedenfalls nicht in Taipei. Es gibt halt keine Parkplätze, man ist immer bereit vor der Verkehrspolizei davon zu brausen und Smog oder Hitze machen sowieso wenig Lust, mit der Außenluft etwas zu tun zu haben.
Eine Glatte Lügengeschichte also, die Verbrauchsanzeige, denn anfangs war die Reichweite genauso wie heute. Egal, ob der Bordcomputer 5.8 oder 9.7 Liter Verbrauch angezeigt hat.

Der Verbrauch ist sicher außerordentlich für so ein kleines Auto. Zum Vergleich: Der Nissan X-Trail (kompakter SUV mit 2 Liter/150 PS), den wir 2006-2014 hatten, hat je nachVerkehrslage 10-12.5 Liter genommen. Und der dicke Volvo (2-Liter Turbo, 245 PS) 12.5-15 Liter.

Unser durstiger Nissan scheint einen Defekt zu haben, auf den unsere Nissan-Werkstattleute aber nur mit Achselzucken, Kichern oder sinnlosen Maßnahmen wie Ausbauen des Entertainment-Systems reagieren. Der Motor wirkt im Leerlauf schwergängig und brummt auf und abfallend vor sich hin mit recht tieffrequenten Virbrationen. Meiner Meinung nach ist es die Kopplung zur Klimaanlage, die da zu schwergängig ist. Aber "Hi hi hi" ist alles, was ich da den fähigen Nissanleuten entlocken konnte. Selbst meine Frau im hiesigen Kicher-Chinesisch dringt da nicht durch. Der Defekt trat schon bei etwa 10.000 km oder früher auf und hat sich bis heute (Km-Stand 21.000) gehalten.


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Manchmal hat der Nissan richtig laute Rattergeräusche, die von überall und nirgendwo kommen, aber nur höchst sporadisch auftreten.  Man kann diesen Artikel ruhig als Warnung vor dem Ding verstehen. Nissan soll seit der Übernahme durch Renault nichts mehr Gutes bieten und alle Modelle, die ab 2000 gefertigt sind, sollen eher französisch in der Qualität sein. Liest man manchmal. Ich kann die gesamte Produktion von Nissan nicht beurteilen, nur unseren kleinen Rattersäufer. Und gut, der kommt mir eher wie Louis Defunes mit dem Schlagzeug und der Weinflasche auf dem Tisch vor als ein japanischer Facharbeiter.

Nach wie vor gut und zuverlässig hingegen mein deutscher Mitsubishi ASX mit bescheidenem 1.6-Liter Motor und 117 PS (EZ 09/2016). Als Crossover ist er vielleicht ein bisschen SUV-mäßig, allerdings brennt er sicher kein so dickes Loch in die Ozonschicht wie jemand mit einer 200 PS-Limunsine. Und er verbraucht 8.3-10 Liter, allerdings im gemütlichen Niedersachsen. Der vom Vater übernommene Wagen wartet immer brav auf mich in der deutschen Garage - bis zu 6 Monate lang. Auf Schlüsseldrehung springt er dann sofort an.


Unser "Deutschlandauto" Mitsubishi ASX

Für mich ist der kompakte Crossover ein richtiger Kumpel gworden, auch wegen der Zuverlässigkeit trotz langem Stehen. Meine Frau hingegen hasst ihn abgrundtief. Grund ist, dass er bei höheren Geschwindigkeiten (mit Winterreifen ab 140 km/h, mit Sommerreifen ab 150 bis 160 km/h) eher das Fahrverhalten einer Windjammer hat. Manchmal merkt man richtig, wie die Luft sich unter dem Ding sammelt, dann hinten wegschwappt und dann die nächste Luftwelle kommt. Das bootähnliche Fahrverhalten bei Autobahngeschwindigkeiten macht Kilometerfressen auf deutschen Autobahnen etwas nervig. Ist jedoch die Autobahn eben und gerade und bläst kein Wind, kann auch meine japanische Gorch Fock zuverlässig und lange Strecken mit 160 km/h Dauergeschwindigkeit düsen. So neulich geschehen auf der Fahrt Richtung Niederlande auf leerer, ebener Autobahn.

Weil der Mitsubishi eben nicht besonders teuer ist (ab 15.000 Euro Basispreis im Angebot) ist er trotz mangelnder Raserei-Fähigkeit immer noch ein vernünftiges Angebot, denke ich. Gerade wegen umfangreicher Ausstattung. Trotzdem würde ich in Deutschland lieber etwas flacheres fahren, das nicht ganz so im Wind herumschwappt wie der Mitsubishi.

Automobilistisch gibt es bei uns sicher Verbesserungsbedarf. Aber Neuinvestitionen könnten erst stattfinden, wenn wir annähernd wissen, wo wir demnächst leben. Und bis dahin darf man in Deutschland vielleicht nur noch Holzfahrräder fahren, wenn bald Schwarz-Grün (aka Dunkelgrün-Grün) in Berlin am Drücker ist.


Der Mitsubishi kürzlich in England, wo man deutlich mehr von dem Auto oder Mitsubishi überhaupt sieht als in Deutschland

EDIT:
Ein paar Notizen:
Der Nissan March/Micra hat ein Automatikgetriebe der alten Art, wo man die Abstufungen deutlich merkt. Es ist be geringster Berührung vom Gas am Runterschalten, so dass der Wagen sportlich wirkt und in der Stadt und der langsamen Taiwanautobahn gut Kraft hat. Leider ist der March sehr windempfindlich, selbst im Stadtverkehr.
Der Mitsubishi ASX hat ein altmodisches 5-Gang-Getriebe, das sich im Gegensatz zu bisherigen Mitsubishi-Schaltungen gut schalten lässt. Da kenne ich von früherer hakeligeres aus den alten Space Wagon-Modellen. Der Motor muss bei Drehzahl gehalten werden, wenn man flott vorankommen will, denn 117 PS haben bei dem dicken Kompaktauto viel zu arbeiten.
Mit einem Ausstattungspaket für 5.000 Euro oder so kam der Mitsubishi auf 19.999 Euro und hat dafür Rückfahrtkamera, Bluetooth, eine ordentlich klingende Stereoanlage, die theoretisch aber nicht praktisch auch USB-Sticks nimmt und sogar 2 Sitzheizungen neben dem anderen Kram, der ja heute selbstverständlich ist.
Der Nissan hat etwa 580.000 NT gekostet und hat auf Nachfrage ein Entertainment-System eingebaut, das von Micro-SD-Karten Musik spielen kann und eine Rückfahrtkamera, die sich aber erst nach 5 Sekunden einschaltet und daher immer zu spät kommt.


Verarbeitung:
Der Mitsubishi wirkt solide wie man es früher von Benz gesagt hat.
Der Nissan fiel schon nach ein paar Wochen durch undichte Türgummis hinten auf (macht Krach) und wirkt billig durch hartes Plastik am Armaturenbrett. Sein Gerattere und die tiefen Vibrationen im Leerlauf lassen ihn älter wirken, als er ist nach 2 1/2 Jahren und 20.000km.

Der Mitsubishi hatte (ebenfalls 20.000 km) noch keine ungeplanten Werkstattaufenthalte.
Der Nissan hatte bereits 3 ungeplante Werkstattbesuche. 2x haben wir erfolglos versucht, das Rattern auf Garantie abzustellen, was aber nur selten auftritt und natürlich nie, wenn der Wagen in der Werkstatt ist. 1x fiel vor kurzem ein Blinker hinten sporadisch aus: Wackelkontakt. Der Unfähigkeit unserer Nissanwerkstatt halber haben wir der kleinen Werkstatt im Wohnblock unten lieber 200 NT bezahlt dafür, als Nissan zu behelligen.


Und der Score:


Nissan March: (Wertung bezogen auf Taiwan)


Verarbeitung (3/6):
===

Sprit-Ökonomie/Umwelt (1/6):  
=

Fahrleistungen (4/6):
====

Straßenlage (3/6):
===


Mistubishi ASX: (Wertung bezogen auf Deutschland):

Verarbeitung (5/6):
=====

Sprit-Ökonomie/Umwelt (4/6):
====

Fahrleistungen (3/6):
===

Straßenlage (2/6):
==

In tempolimitierten Ländern hätte der ASX eine wesentlich bessere Wertung bei der Straßenlage. In England mit 70 Milen/112 km/h oder dergleichen habe ich vom Schwammigen jenseits der 150 natürlich nichts gemerkt...





Montag, Oktober 07, 2019

Ludigel hat Pflichtjahre für monatliche Rentenzahlung voll!

Ein kleines Update meines Rentenartikels. Meiner Meinung nach soweit das einzige halbwegs verständliche Kompendium zur Rente für Ausländer in Taiwan (will sagen für Leute, die in Taiwan normale Angestellte waren).

https://osttellerrand.blogspot.com/2015/05/ludigels-lustige-lenten-legende.html

Will sagen, wenn ich dereinst im Rentenalter bin, erhalte ich eine monatliche Rentenzahlung und nicht nur die geringe Einmalzahlung, weil ich die 15 vollen Jahre Einzahlung voll habe.

Freitag, Oktober 04, 2019

Der irre Chirurg...

WERBUNG in eigener Sache.

Ein Kooperationsband, von mir editiert und mit eigenen Geschichten. Die Leute kaufen am liebsten das, was vor Gewalt und Sex überquellt. Handlung wird eher nicht so gern genommen. In diesem Band sind düstere Geschichten. Weit jenseits dessen, was normal veranlagte Menschen lesen. Ich hatte auch nur wenige Alpträume nach dem Editieren bzw. Verfassen dieser Geschichten. Aber was soll's, warum soll ich immer anderen überlassen, mit perversem, abartigen Zeug Kasse zu machen. Wenn ich das auch schreiben kann.

"Der irre Chirurg: Böse Geschichten um Versklavung, Amputation und Bodymod".

https://www.amazon.de/gp/product/B07YMPG9VH/ref=dbs_a_def_rwt_bibl_vppi_i71
Man muss den Tatsachen ins Auge schauen. Wir leben in Zeiten, in denen ein mafiöser Immobilienhai US-Präsident ist, ein gewissenloser Clown die Queen belügen und Premierminister sein kann. In denen es eines kranken Teenagers bedarf, um vernünftige Dinge herauszubrüllen. Vielleicht passt in diesen Wahnsinn ja ein Buch wie dieses.

Donnerstag, September 19, 2019

Bücher umorganisiert

WERBUNG in eigener Sache.

Meine Romane habe ich umorganisiert. Bislang habe ich ja gleich zwei Pseudonyme verwandt. "Harry Eduard" für die von mir geschriebenen Romane mit meinen Wunschtiteln, also...

1. Die Kellerfrau
und
2. Engelstränen des Wahnsinns.

Verkauft hat sich das aber so nicht. Die inhaltsgleichen, aber reißerisch als...

1. Fundsache Sexsklavin
und
2. Sklavin Null

... vermarktetn Versionen unter dem Pseudonym Rodrigo Thalmann hingegen haben sich hervorragend verkauft und tun es noch. Zu einem erquicklichen Nebeneinkommen ist das geworden, das momentan wenigstens die hohen Kosten der Aufrecherhaltung des elterlichen Reihenhauses in Deutschand deckt ;-) Oder fast deckt.

https://www.amazon.de/Sklavin-Null-Harte-Rodrigo-Thalmann-ebook/dp/B07W8J3XVK/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sklavin+null&qid=1568883280&s=digital-text&sr=1-1


Hier die Links, lest für Ludigels Bleibe! Mann, was allein der Strom in Deutschland kostet, wenn meine Mutter wieder mal den Halogenbrenner anlässt zum Kreuzworträtsel machen...

Fundsache Sexsklavin, Taschenbuch und E-Book

Und die lose Forsetzung...

Sklavin Null, Taschenbuch und E-Book

Verlinkt ist die "Harte Edition" vom zweiten, denn eine Leserin hatte sich bei mir über zu wenig Sex und Gewalt in der Origalausgabe beschwert.

Bitte nur lesen, wenn man geistig stabil und am besten schon in ärztlicher Behandlung ist. Den Beipackzettel am Ende der Bücher wegen der Nebenwirkungen beachten. Danke.


Dienstag, Juni 11, 2019

Anti-Taiwan


2018er D.A.CH-Trip


Endlich Ruhe vor den taiwanischen Mopeds.

Frau sagte, sie wolle diesmal nicht immer nur bei meinen Eltern rumsitzen. Ich sagte: Gut, wir haben da so ein zwei kleinere Sehenswürdigkeiten in Mitteleuropa.

 Jau, der nächste Seven-Eleven ist, ... äh...

 Hungrig war meine Taiwanertruppe schon wieder auf dem Weg ins Tal, während ich hier einfach nur sitzenbleiben wollte. Ein Teil von mir sitzt immer noch dort ;-)
Während die Taiwaner nach dem nächsten Restaurant Ausschau hielten, entdeckte ich die riesigen Marzipanthaler im Automaten... (lokale Spezialität).

Die obere und untere Aufnahme sind übrigens mit einem Sigma 16mm/2,8 Fisheye an meiner 2010er Fullframe Sony gemacht.


... irgendwo anders...

...
...

oben: Jungfrau-Joch

Montag, April 15, 2019

15 Jahre Taiwan

Wie mag ich die Taiwaner?

So wie die Fischerchöre. Sie sind mir im Wesentlichen egal und ich vermeide, sie in meiner Nähe zu haben. Leider ist das bei den Fischerchören einfacher.



Was mag ich an Taiwan?

Die Abreise.



Was mag  ich nicht an Taiwan?

Taiwan.



Aber Taiwan ist doch eine parlamentarische Demokratie, das Essen ist lecker, die Frauen schön, die Leute freundlich...

Hast ja Recht, hast ja Recht.



Freitag, März 15, 2019

Ludigels zweiter Roman als Taschenbuch (und E-Book)

UPDATE: In Sachen Titel und Autorenname hat sich etwas aus Marketinggründen getan. Siehe neuer Blogeintrag HIER.

Der Trend zum Zweitbuch hält an...

... sagt man so schön, deswegen habe ich nach "Die Kellerfrau" noch einen zweiten Roman als lose Fortsetzung geschrieben. Er heißt "Engelstränen des Wahnsinns" und beide Romane sind für sich selbst stehend lesbar. Man braucht also für den zweiten den ersten nicht für das Verständnis. Ein Mysterium, das im ersten Band angefangen worden ist, wird allerdings in diesem zweiten Teil aufgeklärt.

Worum geht es? Nun, um irgendwelche merkwürdigen Dinge, die Menschen in den Wahnsinn treiben, was mit grauslichen sexuellen Ausschweifungen verbunden ist - Wahnsinn muss sich schließlich auch irgendwie lohnen. Halb verrückt ist rausgeschmissenes Geld. Irgendwo ist es eine Art "Geschichte der O" trifft auf "Boxing Helena".
Die-Geschichte-der-O gilt ja als Grundstein der SM-Literatur, wenn man vom guten alten Marquis de Sade mal absieht und durch den neueren Roman "50 Shades of Grey" hat das Ganze ja eine Modeform angenommen. Boxing-Helena ist hingegen ein Film, bei dem angedeutet wird, ein Hals über Kopf verliebter Arzt (denke ich, war er) lässt seiner Angebeteten zwar den Kopf dran, nimmt aber Arme und Beine ab, damit sie bei ihm bleibt. Wahnsinn, Tabubruch, erschreckend und in diesem Metier bewegt sich "Engelstränen..." noch mehr als die Kellerfrau.

https://www.amazon.de/dp/1799081435/ref=la_B07KLS6B9G_1_9?s=books&ie=UTF8&qid=1552624035&sr=1-9

Die "Engelstränen..." sind auch meine augenzwinkernde Reaktion darauf, dass mir als Selbstverleger unterstellt wurde, praktisch triebhaft mit meinem Triebtäter (ein Serien-Frauenmörder) des ersten Teils identisch zu sein. Daher lasse ich es im zweiten Teil so richtig krachen und habe sogar die Selbstmumifizierung als Fetisch mit reingenommen (igitt). Habe ich im Internet noch nicht gefunden, diesen Fetisch, gibt es aber bestimmt irgendwo auch. Vielleicht ab jetzt ;-)
Nein ernsthaft, Selbstmumifizierung ist ein reales japanisches und sogar buddhistisches Ritual - ich habe also bei der Wirklichkeit abgekupfert.

Nicht für jeden.

Link:
Neuer Blogeintrag zum neuen Update der Romane HIER



Freitag, Februar 22, 2019

Ludigel im Darknet

Man muss sich wohl geschmeichelt fühlen, dass der eigene Content jetzt auch im "Darknet" zu finden ist...

Mein Erstlingsroman "Die Kellerfrau" ist bei Amazon als E-Book für 3.98 Euro zu bekommen und sogar noch etwas billiger in einer aggressiv und trivial vermarkteten Version - die so etwa das Hundertfache an Kunden findet. Um im Konzert der Konkurrenz gehört zu werden, muss man eben laut trompeten. Die Kellerfrau hat sich als E-Book seit Oktober gerade mal 9 mal als E-Book und 3 mal als Taschenbuch verkauft. Logisch, dass das Taschenbuch wegen der Druckkosten mit etwas über 10 Euro teurer ist.
Hingegen hat sich die trivialere Version mit dem Wörtchen Sex im Titel seit dem 27. September des vorigen Jahres in allen möglichen Version bislang genau 301 mal verkauft, als ich diese Zeilen schreibe. Ich will nicht leugnen, dass ich nette Tantiemeneinnahmen damit habe, nämlich ein paar hundert Euro, aber es steckt eben auch jahrelange Arbeit in dem Ding.
Es gibt zahlreiche Webseiten, die meinen Roman in der "gesexten" Version zum Gratisdownload anbieten, allerdings sind das alles Fake-Webseiten, bei denen nur von den Kreditkarten von Möchtegern-Usern abgebucht wird. Üblicherweise in Russland gehostet die Seiten.

 Hurra, ich bin im Darknet!

Jedoch gibt es noch einen Herrn namens ****Z****, der die sog. "*** Library of ***" betreibt, die im anonymen Tor-Netz zu finden ist, aber über ein Portal auch im normalen Netz zu finden ist. Die Ladezeiten sind gruselig lang, aber man kommt zum Download. Diese Library ist offenbar einem Isaac-Asimov-Roman nachempfunden und soll daher "das gesamte Wissen der Menschheit" enthalten. Nun, ich muss mich geschmeicht fühlen, dass ich nun in diesen Wissensschatz eingegangen bin. Her Z*** sagt übrigens, Copyright diene nur dazu "dass große Verlage viel Geld verdienen" (sinngemäß zitiert, Interview hier). "Große Verlage" also wie ich als Selbstverleger, die sich sonst einen Bentley von den etwa 2.70 Euro Tantiemen pro Buch kaufen könnten, schon klar, Herr Z***.

Nun gut, ich fühle mich wirklich etwas geschmeichelt. Es handelt sich übrigens um die 1. Auflage, die ich mehr als Versuchsballon hochgeladen hatte bei Amazon und die noch voller Fehlerchen ist - einen Lektor kann man sich nicht leisten als Selbstverleger (sorry, als Riesen-Selbstverlagsimperium meine ich, Hjerr  Z) und der Fehlerteufel ist auch beim zehnten Mal lesen immer noch drin. Ich empfehle jedem die 10. Auflage, die es je nach Edition zwischen 2.99 und 3.98 gibt.

Einen Kampf gegen Windmühlenflügel werde ich also nicht aufnehmen, sondern es stattdessen als Kompliment nehmen.

Na wartet, wenn ihr im Darknet erst mein neues Ding habt, mit dem amputationsfetischistischen Serientäter, da geht euch erst so richtig die Soljanka in der Hose auf...

P.S.:

Meinem "bärtigen Pseudoym" (oder auch dem "Harry Eduard" oben) fehlt jetzt noch folgendes:

1. Wikipedia-Eintrag
2. Straßenbenennung
3. Mädcheninternat-Benennung
4. Pseudonym wird deutschlands beliebtester Vor- und Mittelname
5. Der SPIEGEL widmet mir einen Verriss.

Update:Name der "Library" gelöscht, um nicht so viel Reklame via Google-Crawler zu machen (auf Bitte Dritter hin)


Mittwoch, Februar 20, 2019

Zweiter Roman von Amazon geblockt...

enthält WERBUNG in eigener Sache


Der zweite Teil zu Ludigels Roman "Die Kellerfrau" bleibt einstweilen in der Projekthölle...

Es trifft immer mal wieder Leute, die bei Amazon selbstpublizieren. Weil ein zartbesaiteter Student oder ein nach Keywords fischendes Tool bei Amazon Alarm schlägt. Und so traf es mich gleich zweimal, erst wurde eine XXL-Leseprobe für den ersten Teil und dann der ganze zweite Teil abgelehnt. Wie es nun weiter geht ist noch unklar, auch wenn ich unter anderen Autorennamen (selber Account) mit meinen "Auskopplungen" aus den Urnotizen zum Roman immer noch vortrefflich verkaufe. Jedenfalls im Vergleich zu vielen anderen.

Der erste Roman ist hier unten im Bild verlinkt. In dieser Version hat er bislang noch keine Alarmglocken läuten lassen. Vermutlich lag es an Keywords der aggressiver vermarkteten Parallelversion. Oder ein Sozialpädagogikstudent saß gerade am Drücker bei Amazon, der nur von Gänseblümchen und Karnickeln Lesestoff will.

Die E-Book - Ausgabe meines Erstlings hat mittlerweile ein neues Cover, das unbeanstandet durchging. Unten ist noch das alte Cover zu sehen, das auch weiterhin auf der Taschenbuchausgabe prangt. Ich will ja nicht auch noch Google verschrecken.

Gut, dann findet man wieder Bücher von anderen Autoren, wo aus sexuellen Gründen Leute geschlachtet werden (pfui deibel!) und blutrünstige Folterszenen auf den Covern, das sogar mir mulmig wird. Aber es liegt halt dran, wer gerade am Drücker saß bei Amazon.

https://www.amazon.de/Fundsache-Sexsklavin-Thriller-Rodrigo-Thalmann-ebook/dp/B07HRWR8G9/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1550646695&sr=8-1&keywords=rodrigo+thalmann
Obig das Bild führt zum E-Book, hier der Link aufs Taschenbuch!!!

Greifen Sie zu, solange Amazon Sie noch lässt. Ist aber sicher keine Literatur für jeden, sondern entstand als Satire auf die gängigen 50-Shades-of-Grey - Romane. Nur dass mir eben zwischendurch langweilig wurde und daher mein Protagonist in den Wahnsinn abgleitet und den Damen nicht nur ... sondern ....

Detailliertere Beschreibung hier!


Dienstag, Januar 29, 2019

Fehler beim Selbstpublizieren bei Amazon

Ich bin seit Ende September ein "publizierter Autor". Im vergleichsweise kleinen Rahmen, aber immerhin. Über Amazon-KDP, den Selbstverlags-Service von Amazon. Und mir sind viele Fehler aufgefallen, die andere machen...

... und die ich hier aber nicht alle verraten will, aber doch manche. Mein eigenes Selbstpublizieren hat mich Monate der Vorbereitung gekostet. Damit ist nicht das Schreiben gemeint, sondern das Marketing. Da will ich nicht alles, was ich in vielen, vielen Stunden gelernt habe, hier für Lau ins Internet pusten in diesem 0-Euro-Blog, dessen Leser eher ein 2-Euro-Stück unter einen wackelnden Tisch legen würden, als für Online-Journallie, in welcher Form auch immer, zu bezahlen.

Vorbemerkung: Ich selbst nenne mich Extremautor, mein Roman hat eine ordentliche Brise Sex und Gewalt. Der nächste Gunther Grass zu sein, ist sicher nett, wenn man dann im Monat 3 selbstverlegte Romane verkauft und denkt, man sei ein unerkanntes Genie. Aber etwas gewürzt wird's eben auch gelesen. Mein Roman ist dieser: Die Kellerfrau. Was auch immer Sie selbst verlegen (wollen), die unten stehende Liste ist vielleicht eine Hilfe, denn einige extreme Versäumnisse sind mir bei unzähligen (i.d.R. nicht viel verkaufenden) Kollegen aufgefallen. Stellen Sie sich als selbstverlegender Autor, wenn Sie meinen im Absatz noch Luft nach oben zu haben, folgende Fragen:

1) Machen Sie Marketing?

Viele schreiben nur und wundern sich, dass sie nichts verkaufen. Ich mache mehr Marketing als dass ich schreibe und nur so verkauft man mehr als den gelegentlichen Roman im Monat. Wie genau das Marketing aussehen muss, das gibt es viele Wege. "Lovelybooks" ist einer davon, Google ist ihr Freund. Äh.. ich mache wenig bis nichts da.

ii) Haben Sie E-Books?

Ich verkaufe nur 1-2% meines Verkaufsvolumens als Taschenbücher, alles andere sind E-Books im Amazon-eigenen Format, die man entweder mit einem KINDLE-Lesegerät von Amazon lesen kann oder mit einer Kindle-App, die es sowohl für Handy (iPhone, Android/Google) als auch für Windows-Computer (PC, Notebook) gibt. Ich persönlich lese per Smartphone (Android) oder Android-Tablett. Geht wunderbar.
Taschenbücher kauft also fast keiner bei Amazon.de. Jedenfalls nicht im Selbstverlagsgeschäft aka unbekannte Autoren.

iii) Würden Sie Ihr Zeug selber kaufen?

Mal ehrlich, würden Sie einen 35-Seiten-Ratgeber mit Allgemeinplätzen wie "was man sich vornimmt, muss man auch einhalten" oder einen autobiographischen Roman einer völlig unbekannten Person auf 535 Seiten für 14.99 kaufen?

Wenn die ehrliche Antwort Nein ist, müssen Sie Ihr Marketing verändern. Tolles Titelbild, E-Book, reißerische Beschreibung. Und lassen Sie doch die Episode, als Tante Berta ihren Konsalik aus dem Wohnzimmerschrank gestohlen hat, zu einem blutigen Massaker werden. Kleiner Scherz. Eigentlich ist es kein Scherz, sondern spiegelt wieder, was der Markt will. Ach ja, 3.99 fürs E-Book sind dann realistischer.

So und nun weiter im Verlagsprogrom...

Rente in Taiwan - Beitrag wieder Online

Vielleicht der sinnvollste Artikel im Blog. Für altgewordene Expats, die sich fragen, ob ihre paar Jahre in Taiwan auch rentenwirksam sind. 
Nach der längeren DSGVO - Abschaltung nun wieder online: Renten-Überblick-Taiwan.

Sukzessive schalte ich ältere Artikel frei und lasse dabei nur weg, was sehr persönlich ist und nicht in die Google-Ewigkeit eingehen muss. Neue Artikel wird es relativ wenig geben, denn meine Zeit fließt zukünftig eher ins Romane-Schreiben als ins brotlose Blog.

"Ludigels Roman" namens "Die Kellerfrau" ist hier beschrieben: Link ins Blog.

Freitag, Januar 11, 2019

Notizen zum Selbstverlag (als Romanautor)

Meine Amazon KDP-Erfahrungen in Stichworten

Früher musste man Hermine Hottenplotz-Schmidtmeier, Lektorin beim XY-Verlag (gegr. 1754 bei Morgennebel) davon überzeugen, dass man der nächste Topseller war. Auf einem Markt, bei dem auch die Lektoren so geknutet werden, dass sie eher 1000 als 100 Manuskripte vorliegen haben.

* Heute lädt man eine Worddatei bei Amazon-KDP hoch (Googeln danach kann jeder selbst) und hat dann schnell ein Ebook oder auch ein Print-On-Demand - Buch bei Amazon.de. Geht wirklich problemlos.

 Wer sich langweilt, kann auch ein Buch schreiben. Foto von Joshua Rawson, Unsplash.com.


* Buchpreisbindung? Die meisten glauben das hieße, das eigene Buch müsse überall zum selben Preis angeboten werden. Was genau das heißt, weiß kein Selbstverleger. Ich werde künftig Preisänderungen nur noch über Zusatzeditionen machen, um juristische Probleme zu vermeiden.

* Was ist erlaubt? Wohl fast alles. Sex und Gewalt verkauft sich. Mit der Tendenz, Dinge desto eher nur anzudeuten, desto extremer sie sind. Das meiste an Selbstverlegtem sind allerdings sinnlose Ratgeber und Große-Romancier-WanneBe - Romane, die sich so gut wie nicht verkaufen, Scifi und Fantasy eingeschlossen. Den tausendsten - Auserwählter Bauernjunge wird als wiedergeborener Drachenreiter/Zauberer/Herrscher entlarvt - will nicht unbedingt jemand lesen. Obwohl das Zeug manchmal nicht schlechter ist als der große US-Fantasy-Bestseller, den die Verlage auch nach Deutschland mit riesigen Auflagen durchdrücken. Manchmal auch besser. Aber so ist es eben auch mit den Sängern, manch einer ist so gut wie Caruso oder Elvis Pressluft, wird aber halt sein ganzes Leben lang nur mit der Sparkassencombo singen.

* Was verkauft sich? Sex und Gewalt sagt man. Nicht so übertreiben bei Inhaltsbeschreibung und Cover, sonst meldet sich Amazon mit Beanstandung.

* Wird man reich? Nein. Die meisten verkaufen fast nichts, viele für um die 100 Euro im Monat, manche mehr. Topleute angeblich 2000 monatlich oder so. Ich persönlich bin irgendwo dazwischen.

* Alternativen zu Amazon.de? Nach meiner Recherche verkauft man bei Amazon.de leidlich gut, sonst überall nix.

* E-Book oder Taschenbuch bei Amazon? Man nehme meine E-Book-Verkäufe, nehme 2% oder weniger davon und hat die Taschenbuchverkäufe. Kurz vor Weihnachten werden es mal 4 statt 1 Taschenbuch im Monat.

* Was habe ich nun geschrieben? https://osttellerrand.blogspot.com/2018/12/ludigels-roman.html

* Wo bleibt das (vor Jahren schon mal von einem veritablen Verlag angefragte) Ludigel Taiwanbuch?
Das Blog als Buch hätte wahrscheinlich 10 Leser im ersten Monat, 5 in zweiten und dann 1 Verkauf alle drei Monate. Zu viel Arbeit für nix. Da halte ich in der Zeit lieber ein Nickerchen.

So und nun auf, die Leser der Welt warten auf IHREN Roman! Mit oder ohne Seehund auf der Oberlippe Marke Günter Grass.