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Dienstag, August 31, 2010

Ausländischer Wirt als Feindbild (Update 2)

In Taiwan wird man sehr freundlich aufgenommen, wohl weil Taiwan seit den 70er-Jahren seinen Erfolg auf dem Export ins westliche Ausland gegründet hat. Ich habe zwar über die Jahre bemerken müssen, dass in der Freundlichkeit auch manchmal eine nervöse Krampfhaftigkeit steckt, die von über-das-andere-Aussehen-lachen bis hin zu blanker Unverschämtheit reicht, aber das ist doch eher selten. Oft wird man regelrecht angehimmelt, halbwüchsige Tankstellenangestellte (männlich) sagen meiner Frau ich würde gut aussehen etc. Böse sein kann man den Einheimischen da nicht, irgendwie sind Ausländer hier etwas ganz besonderes, insbesondere wenn man die ausgetretenen Innenstadtpfade von Taipei verlässt, auf denen ich selten zu finden bin.

Guck mal Hermeline, ein Ausländer! (Foto: Ludigel)

Wer heraussteht, steht aber auch schnell in negativer Hinsicht heraus. Ein Beispiel ist der angebliche englische Todesfahrer (siehe HIER), der beschuldigt wurde, einen Mopedfahrer im trunkenen Zustand angefahren und getötet zu haben. Die Taiwanpresse startete eine beispiellose Vorverurteilungscampagne von der bis heute nichts zurück genommen ist. Hundertausende von US-Dollar sollte er an das Opfer zahlen und das ganze Land heulte und zähneklapperte und war kurz vor dem Schwingen von Fackeln und Mistgabeln, sogar tätlich angegriffen wurde er von einem wütenden Menschenmob, als er nur 10.000 US-Dollar anbot und die Schuld abstritt; auch wenn der Engländer sagte, ein anderer sei gefahren, wofür es sogar einen Videobeweis gibt. Nach Prozessbeobachtern aus der Ausländerszene soll derzeit strittig sein (LINK), ob überhaupt eine Hauptverhandlung eröffnet wird, weil die Staatsanwaltschaft noch keine stichhaltigen Beweise beibringen konnte. Außer einem Video, das ihn nicht am Steuer zeigt, sondern auf dem Beifahrersitz.

Und wieder ein Beispiel, ein ausländischer Betreiber eines seit 15 Jahren existierenden Fischrestaurants beklagt, Medien und eine lokale "Umweltschützergruppe" hätten ihn als Zielscheibe gewählt und wollten sein Restaurant schließen, andere Ausländer bestätigen die einschlägigen Medienberichte (LINK zum Ausländerforum). Angefangen hat es scheinbar damit, dass in der Nachbarschaft einige Gebäude ohne Baugenehmigung errichtet worden sind, was die Umweltschützergruppe kritisiert. Nur ist das Haus, in dem das Fischrestaurant liegt nachweislich keines davon, sagt der Ausländer. Allerdings sei die Baupolizei bei ihm aufgeschlagen und hätte angegeben trotzdem gegen ihn vorgehen zu müssen (und nicht etwa gegen die wirklich illegal errichteten Gebäude!), weil die Umweltschützergruppe sich auf ihn konzentrieren würde und sehr viel Druck machen würde. Auch das Taiwanfernsehen hat sich dankbar auf die Story vom gesetzesbrechenden Ausländer gestürzt. Daher sei man gezwungen auch kleine bauliche Veränderungen am Haus (Pergola? Leuchtreklame?) als Verstoß gegen die Bauordnung zu verfolgen. 

Das ist es was ich meine. Man steht heraus, wenn einem die Einheimischen fröhlich als lustigem Onkel zuwinken, aber eben auch, wenn in der Nachbarschaft ein Gesetzesverstoß geschieht. Seht her, da ist ein Ausländer, der muss es gewesen sein. Bei uns im Dorf bin ich erst einmal des Gemüsediebstahls (von wegen meine Hunde würden dem Bauern das Gemüse ausgraben während ich dabeistehe, dabei standen wir auf einem Müllgelände und das nur, um den Toyota vorbei zu lassen) bezichtigt worden von einem betrunkenen Autofahrer der neben mir anhielt. Mit Frau als Dolmetscher habe ich ihn allerdings zu nächtlicher Stunde ausfinding gemacht und vor versammelter Mannschaft zur Rede gestellt. Klang irgendwie nervös, gute Mann.

Freundlich sind die Einheimischen also zu uns Ausländern, aber manchmal wünscht man sich einfach weniger Aufmerksamkeit von den Leutchen hier.

Update zum Fischrestaurant: Die Behörden drohen jetzt mit Abriss des Balkons und der ersten Etage. Das Fernsehen berichtet, der Balkon sei neu, tatsächlich ist er aber schon (lt. Aussage des Wirts) Jahrzehnte am Gebäude, wie alte Fotos zeigen. Tatsächlich stockt man in Taiwan immer wieder Gebäude ohne Genehmigung auf, ich bin auch schon mal nach Hause in das damalige Billigapartment gekommen und ein Zettel war an der Tür, das Haus würde in 3 Tagen abgerissen (wurde es nie). Das alles ist Teil des nervösen halbregulierten Firlefanzes, der hier veranstaltet wird, gegen den man nicht mit Bestechung (ist ja nicht ThaiLAND hier), sondern nur mit Gegendruck (immer wieder die Behörde anrufen und sich beschweren, rumschreien am Telefon) ankäme. 
Die Umweltinitiative bemängelt scheinbar Abwässer, die vom Restaurant heraus fließen würden, aber das ist in Taiwan ganz normal (jeder Imbiss schüttet seinen Blut- und Gemüsesud in den Gulli auf dem Gehweg, das stinkt dann herrlich aus der Gosse). Die Behörden kümmern sich aber um den Balkon!

Das zeigt wie chaotisch das Betreiben eines Geschäfts in Taiwan zwischen halbherzigen Vorschriften und manchmal chaotischen Behörden im Extremfall sein kann.

Update: Das Restaurant scheint dieses zu sein : http://tw.myblog.yahoo.com/escape-41/
Schon was anderes als die üblichen Diner hier in Taiwan. Der Eigentümer ist dem vermutlich grundlosen Abriss bislang entgangen, wie auch die Nachbarschaft, weil Taifunwarnungen derzeit Abrisse unmöglich machen. Während Erdbeben und Taifunen wird in Taiwan grundsätzlich nie abgerissen. So hatte damals auch meine Wohnung ihren Abrisstermin dank eines Taifuns überstanden. Oder wäre sie eh nicht abgerissen worden? Besser man hat hier eine Bazooka im Schrank, wenn der Bagger kommt ;-) 
Das Taiwanblog wünscht dem Betreiber alles Gute und das die rechtlichen Schritte greifen, bevor seine Existenz vernichtet wird! Er hofft es noch solange betreiben zu können, bis er sein Geld wieder raus hat....

Montag, August 30, 2010

How to auswander

Sarazzinsche Thesen, ob sich Immigranten assimilieren sollen oder nicht und wie viele Sozialleistungen sie verprassen dürfen sind immer dann blanker SF, Social Fiction, wenn man selber als Deutscher auswandert, zum Beispiel nach Südostasien. Als Sozialleistung gebe es maximal einen Tritt in den Hintern und Assimilation ist so sinnlos und unmöglich wie das Fliegen oder Eierlegen lernen.

Beim Auswandern Vorsicht vor wilden Tieren und auch im Umgang mit Eingeborenen, insbesondere wenn man anders als mein Onkel damals kein Gewehr dabei hat (Photo: Harry Hachmeister)


In der letzten Zeit sind mir drei völlig unterschiedliche Auswanderergeschichten begegnet, wen es interessiert hier als Übersicht.

1. Die programmierte Katastrophe, ein Deutscher verliebt sich in Thaifrau, verkauft Wohnung und gibt alles auf, steht zum Schluss mit 1000 Euro Restvermögen in Thailand und geht willig auf die Wünsche der Damen ein. Sozialhilfe (Hartz IV) scheint vorprogrammiert, wenn er nur erst mal wieder zurück wäre. Wohl gemerkt geht es hier um ThaiLAND, nicht um Taiwan/Formosa: http://www.stern.de/tv/sterntv/die-sommerserie-bei-stern-tv-traumfrau-aus-thailand-eine-neue-frau-fuers-leben-1596875-224e0c6591c8e1f6.html.

2. Das große Abenteuer: Deutsche Familie wandert (von Deutschland) nach Kambodscha aus, mit Kind:
http://www.kambodscha.don-kong.com/2010/08/29/wie-die-auswanderer-in-sihanoukville-aufschlagen/

3. Schweizer [edit] zieht von Thailand nach Kambodscha um: http://kambodscha-sihanoukville.blogspot.com/

Ich wünsche allen drei Parteien alles Gute. Bei (3) braucht es das sicher nicht und im Fall (1) sollte man ein eigentlich ein Stoßgebet hinterher schicken.

Sarrazin, die Zweite

Eine Debatte darüber loszutreten, ob die hohe Geburtenrate und Einwanderungszahl, insbesondere islamischer Menschen, zu einer Veränderung des Landes führt, vielleicht auch zu einer tiefgreifenden Veränderung in Richtung zu strengem Glaubensdiktat, ist sicher sinnvoll, auch wenn die vorliegenden Statistiken sicher das Nennen einer genauen Jahreszahl des Zeitpunkts des Eintritts der Moslemmehrheit erschweren. Leider versuchen SPD und Grüne und andere Gruppierungen hier ein Denkverbot oder wenigstens ein Debattierverbot auszusprechen. Ich hingegen finde, Nachdenken muss immer erlaubt sein, das Ergebnis des Prozesses mag ja sein, dass man sich der Einwanderung hingibt und es okay findet, wenn Deutschland ein moslemisches Land wird, nur sollte dieser Prozess dann mit bewusstem Denken begleitet sein und nicht durch Passivität, wie sie Grüne und SPD dieser Tage verlangen. Ein Nazi oder Rassist sei, wer überhaupt nachdenkt über solche Statistiken, und das kann nicht der Logik letzter Schluss sein.

Einwanderer, die unter sich bleiben, können zum Problem werden... (Photo: Harry Hachmeister)


Leider wirkt Thilo Sarrazin weniger und weniger wie jemand, der diese Debatte leiten kann, krude Theorien über genetische Ursachen des mangelnden sozialen Erfolgs von Einwanderern stießen mir gleich komisch auf und klingen mit seinen Nachbemerkungen immer schlimmer, so als wolle er von rassisch minderwertigem Reden, das sollte man lassen.

Interessant für einen Expat wie mich, das Postulat der Assimilation als Verschärfung der Integration einmal auf mich und viele andere westliche Ausländer hier in Taiwan zu beziehen. Viele wie ich verweigern zumindest die Assimilation, sind wir dadurch ein Problem für Taiwan oder gar Schmarotzer? Mir fallen folgende wichtige Punkte ins Auge:

-in Taiwan eigewanderte Westler bleiben entweder nur kurz und/oder heiraten Einheimische.
-die nächste Generation sind in der Regel bilinguale gut qualifizierte Menschen, zu Hause in zwei Kulturen

Und am Wichtigsten: Einwanderer in Taiwan wie auch in den USA oder Kanada sorgen für sich selbst. Die Idee, Menschen (wie in Deutschland) einwandern zu lassen, nur um sie dann über die soziale Absicherung zu versorgen, ist eigenartig und für mich als Auswanderer, der für sich selbst sorgt, bizarr.

Der gestrige Sonntagmorgen war wieder so ein typischer Fall. Ab 6.30 Uhr explodierten Knallkörper rund um unser Haus und rissen meine Frau und mich aus dem Schlummer. Ein taubenzüchtender Nachbar ließ wieder seine Tauben um die Häuser kreisen und beschoss sie dabei mit Feuerwerkskörpern, eine recht typische Verhaltensweise hier für Taubenzüchter. Wie, bitte schön, soll ich mich da assimilieren? Da müsste ich mir erstmal diverse Nervenbahnen im Hirn durchtrennen lassen, bevor ich auch nur ansatzweise die Einheimischen imitieren könnte in dieser Hinsicht. Dank an die Leserschaft für Hinweise in dieser Richtung, aber es wird nix werden damit.

Freitag, August 27, 2010

Sarrazins Thesen

Der alte Juso in mir möchte jetzt einen herzblut-überquellenden Verriss von Thilo Sarrazins Thesen aus "Deutschland schafft sich ab" (teilweise im aktuellen Spiegel 34/2010 abgedruckt) schreiben, ihn als Rechtsradikalen darstellen und seine Ablehnung des gegenwärtigen moslemischen Immigrantentums als spießbürgerlich, chauvinistisch und unrealistisch brandmarken. Nur leider ist es eine Realität, dass sich Deutschland, bei anhaltener Geburtenrate türkischer und anderer Migranten und konstant niedriger deutscher Geburtenrate in ein neues und anderes Land verwandeln wird. Mit gewisser Wahrscheinlichkeit wird das dann ein Land irgendwo zwischen heutiger Türkei (wenn wir Glück haben) und dem Iran (wenn wir Pech haben) sein. Traurigerweise wäre aber auch der günstige Fall einer "Bundesrepublik Deutschtürkei" ein Rückschritt gegenüber dem, was wir jetzt haben. Sarrazin schreibt richtig, die soziologischen und sonstigen Wertvorstellungen der islamischen Migranten stellen einen Rückschritt dar. Zurückgehen fiel mir immer schwer, es ist ein Alptraum, wenn Rückschritt in diesem Falle heißt, sich religiöser Intoleranz und gar Gewaltmaßnahmen gegen Menschen mit anderem Lebensstil auszuliefern.


 Die Einheimischen sehen so viel anders aus, da fängt man mit der Assimilation gar nicht erst an...


Akzeptanz von Homosexuellen? Vergiss es, der Iman stimmt da nicht zu, die ganze Gay Rights - Sache muss noch mal von Vorne beginnen. Und diesmal ist der Ausgangspunkt das Mittelalter.

Gleichstellung von Frauen? Ditto.

Ich hasse den Gedanken, alle gesellschaftlichen Errungenschaften Menschen zu opfern, die ihre Überzeugungen zu Zuhause mitbringen und nicht willens sind, diese zu opfern.

Andererseits gibt es auch andere Migranten. Es gibt Deutsche türkischer Herkunft, die als Computerexperten arbeiten und bei Urlaub in der Türkei für Deutsche gehalten werden. Sind sie ja auch, aber das Lob vom Taxifahrer in Ankara, wie gut ihr Türkisch ist, tut ihnen dann manchmal weh (Quelle: ehemaliger Arbeitskollege in Deutschland).

Bei meiner letzten Deutschlandreise nach Frankfurt am Main sah ich in den Straßenbahnen zahllose dunkle und fremdländisch aussehende Kinder und Erwachsene. Ich fühlte mich unwohl, denn das fühlte sich nicht mehr wie Deutschland an. Doch dann begannen zwei kleine Mädchen, beide dunkler Hautfarbe, ein deutsches Kinderlied völlig akzentfrei zu singen und sich dabei gegenseitig in die Hände zu klatschen. Da schien sich das Leben über meine rückständigen Gefühle lustig zu machen und sicher mit Recht.

Wenn die Migration so fortschreitet weiß ich nicht was dabei herauskommen wird. Ehr integrierte Leute, die größtenteils Deutsch sind und nur ein bisschen ihre alte Kultur bewahrt haben. Oder klammern sie an ihrer Heimatidentität so fest, wie auch ich hier in Taiwan an meiner eigenen Identität festklammere und mich weigere, zum Asiaten zu werden?

Das Problem ist, wenn wir so weiter machen wie bisher, verlieren wir die Kontrolle über diesen Prozess und überlassen es Menschen einer fremden Kultur zu entscheiden, wie Deutschland in ein paar Jahrzehnten aussehen wird. Ob Sarrazins Antworten die richtigen sind weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall richtig, diese Diskussion einmal prominent anzustoßen. Denn bislang wird jeder, der solche Fragen stellt, als Neonazi gebrandmarkt. Ich bin keiner.

Donnerstag, August 26, 2010

Tipp für die Demokratische Volksrepublik Korea



.... mit einem hübschen Diktator wäre alles so viel einfacher....

[unwanted help for the Democratic People's Republic of Korea]...with a beautiful dictator everything would be so much easier...




Mehr Tipps nur gegen ein paar Kisten KimChi-Schokolade!
More hints only in exchange for a few boxes of KimChi chocolate!


UPDATE:  OK, if some people actually get exited about this, here is more. Maybe it is a new form of art? Will the regime in North Korea survive the on-slaughter of material from the Taiwanese Blog Party? Only time can tell.


Most comrades would hardly notice...


Den Tag mit einem Lächeln beginnen...

Alte buddhistische Weisheit, man soll den Tag mit einem Lächeln beginnen. Keine Ahnung ob das wirklich eine buddhistische Weisheit ist, Buddhismus und Weisheit klingt für mich eh wie ein Widerspruch in sich. Jedenfalls seit ich einmal einen buddhistischen Priester in organger Robe, wohl sogar ein Mönch, dabei beobachten konnte, wie er um unseren toten Schwiegervater wie ein Derwisch herum sauste mit einem Teekessel in der Hand, wir alle in einer veritablen Polonaise Hand-auf-die-Schulter hinterher und dann den Teekessel auf den Fliesen zerdepperte. So eine Sauerei. Ich fing schon an, den Kerl anzupflaumen, da sagte meine Frau, das sei so gewollt, ihr Vater sei jetzt geheilt. Mein Einwand, er sei immer noch tot, half freilich nichts. "Aber gesund ist er jetzt", sagte meine Frau. Ich murmelte irgendwas von Teeren und Federn im Wilden Westen für solche "Wunderheilungen" und weiter ging's.

start the day with a smile!

Wie war ich jetzt drauf gekommen? Ach ja, Tag mit einem Lächeln beginnen. Ich schlappte also über die Straße, gerade Instantkaffee von Seven-Eleven gekauft, wartete brav bis Grün an der Fußgängerampel, da knattert so ein Kerlchen, fies geradeaus starrend, auf mich zu. Hat rot, sieht mich, knattert weiter, haarscharf an mir vorbei. Nun sind die Mopeds ja sonst immer schnell weg, in diesem Fall aber hält er kurz hinter der Ampel an, um sein Frühstück zu kaufen. Steht mir eh im Weg rum am Fahrbahnrand, Fußweg gibt es ja nicht. Haue ihm meinen Ellbogen mit voller Wucht in die Schulter, er wackelt kurz, ich entschuldige mit lächelnd und gehe meines Weges.

Wie gesagt, man soll den Tag mit einem Lächeln beginnen (abdunkeln, Beleuchtung von unten, Schwefelschwaden..... har har har)

Euer

Sador,
Herrscher im Tofuraum

Mittwoch, August 25, 2010

Watermelons are good...

 Some colleagues remain unknown throughout their entire career at the workplace

A colleague is quitting the company, sending a "farewell" email around. He or she is called "watermelon" by her (or his) chosen "English" name. So the email address is something like watermelonlee@.....com.tw.

Sigh, my wife should have introduced me to her, I mean to check where that name comes from. Or maybe it's a guy. Here you never know.

Yours,

feistyreddish  (that would be an English name, wouldn't it?)

Dienstag, August 24, 2010

Out of Thüringen


English below!

German, Deutsch: 

Weit weg von Thüringen bin ich, das ich daheim in Deutschland immer gerne besucht habe, noch zu deutschen demokratischen Zeiten und später; thüringer Wurst schmeckte immer gut. Mit Kollegen war Grillen angesagt, hier in Taiwan, ganz rechts am Tellerrand der Welt, wo der gesunde Menschenverstand einem in der sommerlichen Hitze wie Wasser den Rücken runter rinnt. Entsprechend hatte ich mich entschlossen, zum massenhaft von den Kollegen gekauften Wasser auch zwei Dosen Bier mitzunehmen, schließlich gehört Bier zum deutschen Grillen dazu. Jetzt kenne ich endlich den Unterschied zwischen dem grünen und dem blauen Taiwanbier (nur die Dosen haben diese Farbe), das grüne ist exportartig ein bisschen süßer. Allerdings hatten wir gefühlte 40 Grad im Schatten, feuchtheißes Föhnwetter und so verschenkte ich die beiden angefangen Biere und machte lieber an das Wasser ran. Und an den sicherheitshalber mitgenommenen Orangensaft (taiwantyptisches süßes Fruchtsaftgetränk mit viel Chemie und wenig Frucht), das zum Eisblock gefroren langsam in meinem Glas schmolz, lecker!


Die Kollegen hatten diese ekligen Riesenkrabben an Spießen und leckeres Rindfleisch, das sie völlig ohne Ketchup aßen und in Salatblätter einwickelten. Lecker, habe ich auch gegessen, das Rindfleisch und den Salat wenigstens. Massenhaft hatten sie dazu ungetoastetes Toastbrot, das niemand mochte. Stattdessen hatte ich französich-nachgemachte Baguettebrötchen, die hier im Foto langsam rösteten und die ich auch Kollegen abgeben musste, seufz. Das und auch schweizer und englischen Käse und deutschen Riesling gab es bei TESCO (aber nur für Zuhause) einer Art Metro, für die man einen Gewerbeschein oder so braucht. Na ja, ein Kollega hatte Mitgliedskarte und so ist mein Rieslingentzug erstmal wieder beendet. Immer wenn der Riesling zur Neige geht, bin ich schlechter Laune in Taiwan. "Rieslingentzug" ist eines der Worte, die man als Expat in der Fremde lernt. Es geht nicht um den Alkohol, es geht um den Riesling.

Sonst gab es bei mir noch "Thuringa Bratwurst Sausage", eine passable Bratwurst, hier asiatisch auf Spieße gesteckt und auch zur Hälfte von hungrigen Kollegen gegessen.


Na ja, teilen macht ja Freude, sagte Jesus in Vorbereitung der Kirchensteuer. Die zwei Käsescheibletten, die meine Frau dazu gepackt hatte, veränderten ihren Aggregatzustand allerdings urplötzlich von gefroren in matschig-aufgeweicht-tropisch-igittepfui, so dass ich sie weggeworfen habe.


In idyllischer Umgebung konnte man vorgebucht und platzzugewiesen in tropischer Hitze sein Essen genießen, zum Spazierengehen war es meist zu heiß.


Hunde und ich warteten im Schatten bei Fleisch, Wasser und O-Saft auf die kurzen kühlenden Nieselschauer und sind dann ein paar Meter gegangen. Ansonsten blieb mir nur, die Weisheit der Eingeborenen zu bewundern, dass Bier eben nicht zur Hitze passt.


English:

Barbecue with colleagues, the colleagues had seafood on sticks and beef with salad, I ate some too. And sweet sausages, much like the German "bacon sausage" (Schinkenwurst), but sweet. I had some "Thuringa Bratwurst sausage", delicious and fried French bread. Drinking beer in the heat was no good, rather switched to water and orange juice. Not sure why I wrote so much in the German part ;-)

Taiwan low on desired places scale

+++ forget what is said below. Womenfolk is pretty and feeds me cookies, who cares about the rest. +++

English:  - German below-
Taiwan is called "(Isla) Formosa", the beautiful island by its European name.Still, nobody wants to move here, as this statistic shows: http://www.gallup.com/poll/124193/Potential-Net-Migration-Change-Developed-Nations.aspx .Strangely, Taiwan is in the same group as poverty-stricken Ivory Coast and Ukraine. Taiwan is a rich country, yet where business immigrants end up is usually Taipei, the capital in the North and here car pollution, ugly architecture and the habit of the locals to turn their environment into one big litter box are prevalent. Working conditions are also not exactly favourable, with companies often willing to pay only the local salary plus a bonus and you even have to fight hard to get at least unpaid vacation in the beginning - the first year in Taiwan comes without any paid vacation by Taiwan's labour law. Being a bit of a masochist helps to accept work in a small Taiwan company where the boss is an egocentric "Captain Ahab" and his or her subordinates follow him around with their heads lowered.
Work hours are long, engineers often have 12hrs per day and often include Saturdays and sometimes Sundays into the working week. You do fine with a local salary if you buy in the local diners where foreigners have a hard time to order anything because of language barrier. You do not come very far when relying on Westernized restaurants, the price may be tenfold.
But... the country has its advantages. Come, survive and find out!


Taiwan: come in and find out. Komm rein und finde wieder raus.

German, Deutsch:
Taiwan schneidet extrem niedrig in einer "wohin man auswandern will"-Statistik ab, der negative Wert, identisch mit dem der Elfenbeinküste und der Ukraine, zeigt sogar Abwanderungspotential, nicht Einwanderungspotential an: http://www.gallup.com/poll/124193/Potential-Net-Migration-Change-Developed-Nations.aspx . Wer hier aus wirtschaftlichen Gründen landet, der logiert in der Regel in Taipei, jener von Chinesen (nicht Taiwanesen) dominierten Karikatur einer Metropole, in der Mopeds räuchernd und knatternd zwischen schmutzigen Wohnblocks umher fahren. Ich habe da mindestens dreimal täglich einen negativen persönlichen Einwanderungsindex. Arbeitsbedingungen sind sicher auch nicht attraktiv für Expats, u.a. ohne bezahlten Urlaub im ersten Jahr, siehe Übersicht HIER. Insbesondere verdient man, wenn man selbst auf dem Arbeitsmarkt aufschlägt, oft nur etwas mehr als Einheimische und würde beim Essenskauf oft auf teure westlich scheinende Lokale angewiesen sein, weil die Verständigung in den Garküchen fast unmöglich ist. Taiwan macht manchmal Aktionen, wo Umfrageformulare an Ausländer in Taiwan geschickt werden und startet dann Initiativen, um "ausländische Fachkräfte" anzuwerben. In den Formularen wird man durch die Struktur dazu gebracht, immer Essen, freundliche Leute und hübsche Tempel zu loben und darf als vorgefertigte Kritikpunkte "zu viel Verkehr" und manchmal "Abgasverschmutzung" angeben, letzteres auch nur manchmal.
Vorteile hat Taiwan natürlich auch. Kommen Sie hier, überleben Sie den Smog und finden Sie es raus ;-)

Montag, August 23, 2010

Modernste Fototechnik, Fotograf überflüssig: Minolta XG-2

English below!

German, Deutsch: 

Ein Blog ist etwas schönes, man kann wildfremde Menschen mit seinen Urlaubsdias langweilen oder eben auch mit dem Zeug, dass man ganz hinten im Schrank versteckt hat. In diesem Fall geht es um eine Kamera, daheim in Deutschland lauert sie in meinem unheimlich über die Zeit konservierten Kinderzimmer bei meinen Eltern; eine Minolta XG-2, 1982 ein Geschenk vom Großvater gewesen und 1989 schon wieder dank zigmaligem motorisch-abberierenden pubertätsbedingtem Stolpern kaputt. Mal ehrlich, sind Sie nicht auch in der Pubertät immer hingefallen? Nein, na gut, lassen wir das.

Meine XG-2 sieht genauso aus wie diese XG-1, hat aber ein paar LEDs mehr im Sucher. Foto aus der Originalanleitung, Konica-Minolta.

Nun war 1982 eine Zeit, als es noch keine Computer frei verkäuflich gab. Was also machten die blassen, pickeligen Leute, die heute Computernerds sind? Sie waren Kamera-Nerds! Ergo definierte es einen damals, ob man eine Canon (igitt, die angepassten Spießer) oder eine Minolta hatte. Nikon hatte noch keiner, die hatten nur Profikameras gemacht. Canon oder Minolta, das war so wie Microsoft-PC versus Linux-Kiste heute bei den Rechnern. Und die sozusagen-Apple-Heinis hatten früher eine Pentax, das war offensichtlich. Immer was besseres sein wollen, typisch.

Die große Fraktion der Puristen hatte damals Schimpf und Schande über die neumodischen Kameras bringen wollen. Ich erinnere mich noch gut an irgend so einen blassen Kerl, der zu meiner XG-2 und mir sagte: "Da geht ja alles automatisch, da fehlt ja nur noch die Motivklingel!" Meine Retourkutsche hat nun die ganze Zeit seit 1982 gebraucht, aber jetzt zahle ich es ihm gnadenlos heim, jetzt und hier in diesem Blog!

Ich meine, Burschi, hörst du dich eigentlich selber reden? Heute hat man Mehrstrahlautofokus und AI bei der Belichtungsmessung, 256-Pixel-Matrixmessung mit automatischem Schattenabgleich und Bildstabilisator! Und du hast damals die XG-2 als übertechnisiert bezeichnet, so als würde sie Bilder automatisch machen. Dabei musste man immernoch 1. von Hand scharfstellen, im dunklen Sucher mit Schnittbildindikator, bis Tante Fridas Gesicht nicht mehr aus zwei verrutschten Hälften bestand, dann 2. den Filmtransporthebel betätigen, dann 3. den Auslöser andrücken, um die Belichtung zu prüfen, und dann 4. ach ja verdammt, nicht eingeschaltet die Kamera, also Hauptschalter einschalten und also endlich noch mal den Auslöser andrücken und gucken, ob die eingestellte Blende eine vernünftige Verschlusszeit ergibt (sog. Zeitautomatik) und 5. wenn nicht oder bei Bedarf musste man noch die Blende korrigieren und dann 6., wieder die Zeit prüfen. In der Zwischenzeit war das hübsche Fräulein, das sich an der Cote d'Azur mit Minirock gebückt hatte längst weg, Tante Berta war eingeschlafen und schnarchte und die Welpen, die man fotografieren wollte, waren längst erwachsen.

Die Puristen aber hatten noch "Nachführkameras", wo man also Blende und Zeit einstellte und einem eine Anzeige sagte, ob die Kombination klar ginge bei der Belichtung. Toll! Das ist ja auch so viel anders.

Bestimmt aber gab es damals, sagen wir in den 70ern, wieder Ur-Puristen, die den ersten Besitzern eine Nachführkamera an den Kopf warfen, "Motivklingel.... bla bla bla .... kann ja jeder mit fotografieren", denn die Vorgeneration hatte ja noch die Belichtungsmesser separat.

So jetzt habe ich es ihm gegeben. Bestimmt hat er mit seiner blöden PRAKTIKA bis heute noch keine Freundin. Ich hingegen war da klar im Vorteil.

 
Aus der Anleitung der XG-2. ;-)
Kein Wunder, dass ich hier gelandet bin in Fernasistan.



Auch zur Fototechnik: Sony Alpha 850 (und die Minolta Dynax 600 si classic): http://bobhonest.blogspot.com/2010/08/digitalerits-halt-einzug-neue-kamera.html

Unverschämt! Hier kritisiert einer die XG-2, weil sie zu wenig statt zu viel Ausstattung hat: http://www.minolta-forum.de/forum/lofiversion/index.php/t7234.html. Hauptsache rummeckern. Pah!


ENGLISH:

The photo above shows my old Minolta XG 2 camera (actually I have now learned there is no dash in the name), I got it 1982 and since 1989 it resides in my closet back home in Germany in a rather broken state. However when thinking about the brand new Sony Alpha digital camera I just got, which can illuminate shadow by itself, has anti shake stabilization, multi ray autofocus and multi-cell metering it is quite funny to remember what people said back in 1982 when I got the old XG 2. I mean this was a camera where you need to do practically everything by yourself, the camera will only select the shutter speed fitting to your selected aperture, and you still need to check if that makes sense. It seems like a 1950 Volkswagen compared to a 2010 modern hybrid car to me. But back in the days there were those guys who had manual cameras where an indicator was showing if their shutter speed and aperture combination is right or not, whereas my XG 2 was a semi-automatic. And then those guys really said something like "that camera does everything by itself, you hardly need a photographer for it", saying "all that's missing is a bell to tell you when to take the photo". Gosh, what would he say about the computerized cameras of 2010? Well, I bet he got himself at least a semi-automatic by now...     

Romantik

English below!

German, Deutsch:
Fast hätte ich Romantik mit L geschrieben, das wäre wieder ein typischer Blogbeitrag geworden. Beobachtet auf dem Grilltreffen neulich mit Kollegen. Die beiden hier sind bestimmt noch nicht verheiratet, er hält ihr den Sonnenschirm, denn die Sonne brannte sengend vom Himmel, wenn nicht gerade mal Schatten oder ein kühlender Nieselregen war. Taiwanesen sind zumindest hier im Norden meist heller Haut und werden zwar sehr schnell sehr brauen im Sonnenschein, vermeiden das aber fast krampfhaft. Daher sind Sonnenschirme oder fast das ganze Gesicht bedeckende tiefgrüne transparente Blenden keine Seltenheit.


"überdachte Xiaojie"

Wenn ich mit meiner Frau im Urlaub bin finde ich es immer wieder unheimlich, wie schnell sie von Weiß auf Dunkelbraun geht. Manchmal stelle ich ihr Fangfragen, um sicherzugehen, dass sie es auch wirklich ist. Schön sind beide Farben, wenn sie tropisch-dunkel ist, gebe ich ihr einen anderen Namen, Tok-Tok, meine Urlaubsliebschaft und betrüge ihr blasseres Selbst hemmungslos mit ihr.

Oder man nimmt eben den Schirm, wie die zwei Oben. Soziologisch steht wohl dahinter, dass Menschen mit geringerem sozialen Stand (Bauarbeiter, Straßenhändler) oft sehr dunkler Hautfarbe sind (durch die Sonne wie eben beschrieben) und daher die Damen lieber blass sind als dunkel.


English:

A shot at a barbecue day with colleagues (the two in the photo are not colleagues). Note how he hold the umbrella for her? It was not raining during the shot, he is holding the umbrella against the sunlight. Northern Taiwanese people are very light-skinned, yet they easily turn dark brown when exposed to a lot of sunlight, I am always amazed how my wife changes into another person. It is always very nice to cheat on my wife with the brown island princess she turns into in the sunlight on vacation somewhere in Asia. Though I tend to ask her questions to make sure it's really her.

Freitag, August 20, 2010

Digitalerits hält Einzug: neue Kamera

Lange habe ich mich gegen eine große Digitalkamera gesträubt, also eine digitale Spiegelreflex, auch wenn das dazu führte, dass meine großen alten Minolta SLR-Kameras kaum noch benutzt wurden und die ehr schlechte kleine Sony Sucherkamera herrlich unscharf hier für das Blog Taiwan abgebildet hat. Nun war es doch soweit, meine Frau überredete mich mehr oder minder für einen bevorstehenden und in unserer Taiwanschnelllebigkeit längst wieder abgesagten Urlaub eine digitale SLR zu kaufen. Entschlossen wählte ich sie kompatibel zum alten Minolta-System, für das ich diverse Objektive und zwei Gehäuse (ein Gehäuse ist die eigentliche Kamera, ohne das Objektiv) hatte.

Links die 2000 oder so gekaufte Minolta Dynax 600si classic, die meine Frau nicht leiden kann, weil sie wegen ihr fast einmal ertrunken wäre, rechts die neue Sony Alpha 850.


Ich wollte ja eine billigere, kleinere, aber der Kollege, der unlängst hier erwähnt wurde und alles weiß empfahl die dicke große Sony, die auch noch ein Preisschlager ist, eine Profikamera für unter 2000 Euro in Deutschland, oder hier für ein paar Hunderter weniger und auch noch auf ewig lange Ratenzahlung mit Null Prozent Zinsen, wer könnte da widerstehen. Das neue Ding ist ein Kilo schwer, damit ein Viertel oder so schwerer als meine dicke alte Minolta Dynax 600si classic, ein Sondermodell bei dem allein schon der Name unhandlich ist. Oder Hass auslöst bei meiner Frau, habe ich doch angeblich einmal lieber meine Kameratasche ausbalanciert und ihr nicht vor dem Etrinkungstod durch Hochhalten geholfen, als uns ein debiler palauer Kapitänsmann mittem im Ozean ausgesetzt hat. Gut, ich hätte nicht sagen sollen "sowas bauen die heute nicht mehr", als sie wieder Luft kriegte.
Bei mir klingt die Geschichte weniger dramatisch, aber gut, ich gebe zu, ich habe vergessen dass meine Frau kleiner ist. Mir ging das Wasser nur bis zur Brust, meiner Frau aber bis zu den Nasenlöchern. "Ich habe verstanden", sage ich jetzt im Nachhinein. Gut, richtig gefährlich war es nicht, der debile Kapitän war ja in der Nähe und wollte uns nach ein paar hundert Metern zusteigen lassen, er hatte irgendwie Ebbe und Flut durcheinander gebracht und wusste nicht recht, wo er hinfahren sollte, und brummte da vor sich hin. Na ja und meiner Frau ging das Wasser ja kaum über die Unterlippe, hust.
Außerdem heben konnte ich sie eh nicht, wegen der rasiermesserscharfen Steine, auf dienen man mühevoll balancieren musste....

Äh, wie waren wir auf dies Thema gekommen. Ach ja Kameras. Die Sony ist ein Kilo schwer und ist so gut, dass ich die alten chemischen nicht mehr in die Hand nehme. Man kann dank Bildstabilisator mit dem 50mm Normalobjektiv von Minolta drangeschraubt auch noch im Fastdunkeln aus freier Hand fotografieren, die Schattenaufhellung zaubert Licht von Straßenlampen da hervor, wo gar keine sind. Fehlt nur noch, das die Kamera auf Wunsch eine nackte Frau an den Bildrand montiert, na ja, das kommt wahrscheinlich beim Nachfolgemodell.

Jeder Depp kann damit fotografieren, bei Gegenlicht oder Straßenlampe und im Vollrausch. Nicht, dass ich das machen würde.

Cryptozologie

Nein, nicht um das wundersame Wesen geht es hier, das dieses T-Shirt trägt, dabei handelt es sich um das Wunder einer taiwanesischen Frau, einen Meter Sechzig groß und kann Schreibtische heben, repariert Rechner und baut Regale in Minutenschnelle zusammen, gar ein phänomenales Wunderwesen. Aber viel interessanter ist, was auf dem Shirt hinten steht. Vorne steht "Gaspard et Elisa" auf Französisch, wahrscheinlich von irgendwo übernommen und hinten dieser höchstwahrscheinlich sinnlose Buchstabensalat. Aber wer jetzt lacht muss auch bedenken, dass Deutsche sich manchmal mit sinnlosen Pseudo-Schriftzeichen aus China tätowieren lassen oder korrekten, die aber in der Kombination keinen Sinn ergeben. Genau soverwendet man in Taiwan manchmal unsere lateinischen Buchstaben aus Jux und Dollerei. Oder kann doch jemand einen Sinn erkennen?



Immer noch besser als die gemeinen Shirts in Kindergröße, die sexuelle Anspielungen drauf haben, das ist auch schon im Ausländerforum Forumosa.com  berichtet worden*** und auch mein Neffe hatte schon eines an (LINK). Die Anspielungen können oft die Träger und Eltern oft nicht lesen.

*** Die Ausländergemeinde, mich eingeschlossen, vermutet hier als Erschaffer unterbezahlte zynische Ausländer, die von kleinen Textilfirmen angeheuert wurden und ihren vielleicht unbezahlte Überstunden fordernden Chefs eins auswischen wollen. Die sinnfreien Buchstabenkombinationen hingegen wie im Bild sind vermutlich von Einheimischen geschaffen. Denke ich mal.

Donnerstag, August 19, 2010

Doppelfahrer

Mit Kollegen ging es zu einem gemütlichen Grilltreffen in den Bergen, hübsche Natur. Auch ein alter Jugendfreund meiner Frau, der auch in ihrer Firma arbeitet und in unserer Nähe sitzt war dabei. Wenn wir irgend etwas nicht wissen, fragen wir ihn, von Warzenentfernung bis zu welche Digitalkamera man kaufen soll. Auch wenn die Japaner wieder irgendwelche komischen Sachen mit ihren Rechnern anstellen und sich dann beschweren, dass der Rechner nach Eineisung mit Eisspray und anschließendem Backen im Backofen (kein Witz) nicht mehr funktioniert, unser Kollege hat bestimmt ein Toolchen, das man draufspielt um alles leichter zu machen. Er kann alles und weiß alles, ein toller Kerl. Gut, manchmal nervt min Fru, wenn sie mich fragt, wie wir irgendwas festkleben und ich schon Pattex (gibt es in Taiwan sogar) in der Hand habe, aber meine Frau dann erst unseren Kollegen anruft. Und die Kamera die er empfohlen hat ist wirklich gut, ein Kilo schwer, aber macht tolle Bilder. Klingelt das Auto, sage ich meiner Fru wir müssen in die Werkstatt mit dem Nissan, ist die Diagnose vom besagten besten Freund meiner Frau bestätigt, kann es losgehen. Ärgerlich, dass er immer recht hat, mittlerweile habe ich mir angewöhnt, ihm prophylaktisch immer zuzustimmen.



Unheimlich nur bei der Grillfeier, das Auto rechts ist meines, das links das seinige, selbes Modell, selbe Farbe nur anders herum geparkt und meiner ist von der Sonne stärker beschienen. Ist nicht auch das Kennzeichen irgendwie ähnlich, mit 8 und 9 und K? Ich dachte, das Auto hätten wir selbst ausgesucht und meine Frau die braune Farbe..... aber jetzt kommen mir doch Zweifel, wer das Auto ausgesucht hat. Hmmmm.....  ;-)

P.S.: Führt mich zu der Frage, ob sie mich selbst ausgesucht hat, oder...

Mittwoch, August 18, 2010

Wieder Bomben in Taiwan

Kaum hat der Rothemden-Terror*** ein Ende, da droht neues Ungemach...



Im Bild ist zu sehen, wie eine Dunkelblau-Westen - Bombenbauerin vorsichtig ihrem schändlichen Tagewerk nachgeht. Nur nicht ruckeln, sonst explodiert die empfindliche Füllung.

Nein, Schluss mit dem Unsinn, obwohl Deutsche immer wieder Thailand und Taiwan verwechseln, handelt es sich hier zwar um Bomben, aber nur um EIS-Bomben...


... denn hier auf der Insel Formosa, auch genannt Taiwan, pflegen wir Arbeitsdrohnen uns die langen Bürotage mit dem Verteilen von Süßigkeiten erträglich zu machen. Hier im Bild revanchiert sich meine Frau bei Kollegen mit einer kuchenartigen Eisbombe, die u.a. fast einen kompletten Apfel (hier gibt es nur sehr süße) enthält. Einmal in schokobraun...


... und einmal in hell. Politisch ist hier nichts, es handelt sich also nicht um einen königstreuen Kuchen, wir haben ja nicht mal einen König, sondern nur einen Präsidenten der auf Deutsch "Pferd" heißt und immer fröhlich nach China rüber wiehert..


*** Haben hoffentlich alle gemerkt,  dass Rothemden und Terror in ThaiLAND waren und nicht in Taiwan. Muss man ja dazu sagen, sonst denken wieder alle...

Dienstag, August 17, 2010

kein Lottogewinn, Gott aufgerichtet

Einst saß in meiner Nähe die Kollegin M., allgemein als Blockschöne auf unserer Etage gehandelt und von den Herren umschwärmt. Nach ein paar Jahren kündigte sie schließlich und machte Abschiedsfotos mit lauter Kollegen. Auch die männlichen Kollegen nutzen die Gelegenheit, sich Wange an Wange mit der jungen Kollegin ablichten zu lassen. Schließlich schob mich meine Frau auch zu ihr rüber und sagte, ich müsse jetzt auch ein Abschiedsfoto machen. Und das um 5 Uhr Abends, mit Bartstoppeln. Es kam wie es kommen musste, M. stieß einen spitzen Schrei aus und tauchte ab...


... konnte aber für das Abschiedsfoto mit mir durch mehrere Kollegen wieder eingefangen werden, wobei sie allerdings merkwürdig nervös und händeringend auf dem Foto verblieb. Was die hier immer über uns Außengeländer erzählen, tsk. Wieso mir das jetzt wieder einfällt? Weil sich meine Frau gestern gewundert hat, wieso wir trotz unserer Lottoteilnahme immer noch keine Millionen gewonnen haben. Die Lösung war schnell gefunden, eine papierne Götterstatue, die ich von M. bei ihrem Weggang gerettet hatte...


... der Gott ist links im Bild, der Seven-Eleven Plüschbär rechts, war in meinem Regal zwischen Netzteilen und Haferflocken-Notration vergessen worden und schmählich auf die Nase gefallen. Nun hat je jeder Gott hier sein Zuständigkeitsgebiet und dieser war für GELDsegen zuständig. Das konnte ja nicht gut gehen.  Schnell war der kleine Gott wieder aufgerichtet, wir baten ihn mit buddhistischer Betwedelei um Verzeihung und jetzt warten wir auf die Millionen. Ich halte die geneigte Blogleserschaft auf dem Laufenden. Der nach esoterischen Wahrheiten suchende teutonische Blogleser kann sich hier eine fernöstliche Lebensweisheit selbst generieren: Blockschöne weg, kleiner Gott steht, alles in Ordnung.

Guten Abend.

Montag, August 16, 2010

Jeder hat ein eigenes Taiwan

Immer wieder faszinierend finde ich, wie unterschiedlich die Leute Taiwan erleben. Für mich ist es oft ein hektischer Hexenkessel voll mit kreischenden Kindern und über das Fernsehen schreienden Verwandten, zwischen Schwiegermamas Esstisch, den ich frenetisch meide, und endloser Geschäftsfixierung, wo Schnelllebigkeit und Geld das ganze Leben bestimmen, zwischen Göttern, Geistern und Magie. Als Schwachsinn bezeichnete kürzlich der Betreiber eines Tech-Blogs, der Taiwan eben von der Gadget-Seite kennt, mein Taiwanbild. Ich hingegen finde es immer wieder faszinierend, wie verschieden das Taiwanerleben ist.

 Schwiegermutters Essen. Vielleicht sollte ich diesen Teil meines Taiwanerlebens gegen Gogo-Girls eintauschen...

Wenn man z.B. in dieses Blog (http://www.therealtaiwan.com/) guckt ist Taiwan eine wilde Partyszene, bei der kurzberockte Partygirls Zungenküsse zu dröhnenden Discobeats austauschen. Taiwan gleich Thailand scheint bei diesem Blog nahe zu liegen. Das wahre Taiwan nennen es die Autoren, sicher verkennend, dass das nur für sie und ein paar andere gilt.

In diesem Blog hingegen hat der Blogbetreiber oft Probleme mit unfreundlichen Einheimischen (http://patrick-cowsill.blogspot.com), mir ist so etwas völlig unbekannt. Es sei denn meine Frau hat mal schlechte Laune.

Taiwan ist also eine Funktion, die unsere eigenen Outputs als Eingaben hat und als Resultat etwas von seinen zahlreichen, quirligen und oft widersprüchlichen Facetten zwischen Dritter und Erster Welt, zwischen Magie und Hightech auf unsere Sinnesorgane produziert. Wahrscheinlich kochen wir uns auf die Art alle unser eigenes Taiwan.


Viel Spaß im eigenen Taiwan,

Ludigel

Putzroboter, Putzfrau...

Kaum schreibe ich hämisch über unsere stillgelegten Putzroboter, die ebenso viel Ärger gemacht haben wie sie genutzt haben, da lässt sich die Putzfrau, die mittlerweile die Roboter abgelöst hat, auch etwas einfallen. Oben in der Waschküche hat sie jetzt zweimal den Abwasserschlauch von der Waschmaschine abgezogen, der eigentlich recht fest in einem extra dafür vorhandenen Loch im Boden steckte. Kaum ist die Putzfrau weg, macht man die Waschmaschine an und ... darf dann aufwischen, wenn man einen See aus Fusseln und Dreck auf dem Boden hat.


Kaputter Roboter, Gummibärchen. Besteht nicht wirklich ein Zusammenhang.


Unser Angebot, den grünen Tee mit trinken zu können, führte dazu, dass sie sich eine neue 2-Liter-Flasche unter den Arm klemmt, ein paar Schluck aus der Flasche ab trinkt und dann die fast volle Flasche mit nach Hause nimmt. Hier heißt es "wehret den Anfängen", unsere Nachbarin hatte sich zum Schluss ja angewöhnt, uns im Urlaub das Wasser abzuzapfen und sich bei allem zu bedienen, was nicht niet und Nagelfest im Garten war, bis hin zur Armbanduhr.
Also gibt es ab sofort nichts mehr zu trinken für die putzende Dame. Sacht min Fru, die ist da viel gnadenloser. Ich selbst bin ja bei älteren Damen viel kulanter; angefangen hat diese Nachsicht bei abendlichen Grimms Märchen Vorlesungen, man weiß ja nie.

Wasser gibt es noch und eine Lunchbox zu Mittag kaufen wir ihr auch, aber Wasser will sie nicht. So überhitzte sie dann sehr viel schlimmer als die Roboter es jemals gemacht haben (die wurden eigentlich nie heiß) und fing auch noch an äußert streng zu riechen. Ihr merkwürdiger Geruch ist mir sowieso schon zu Anfang aufgefallen, irgendein Parfum aus altem Fisch oder irgendwas in der Art, aber bei der Hitze wird es unerträglich. Da ist am Ende das Haus sauber, aber die Geruchswolke kriegt man nicht wieder raus.

Am Ende wäre selber Putzen vielleicht doch besser, aber dann hat man andererseits nichts zu meckern ;-)

Ansonsten ist bourgeoises über-die-Putzfrau-meckern sicher ein untrügliches Zeichen, dass es einem viel zu gut geht und bevor einen die Götter, hier reichlich vorhanden, wegen Hochmuts strafen, ist man besser still und legt sich zum taiwantypischen Büromittagsschlaf; gleich ist wieder Licht-aus. Hmmmm... irgendwas müffelt hier ... wer isst wieder Fisch von den Kollegen....

P.S.: Eine Heizung braucht man also zur Zeit nicht in Taiwan.

Taiwan: Missen möcht ich's nimmer

Meine Taiwanmeckerei ist ja hinlänglich bekannt, schneidet mich Adam Fong mit seinem silbernen Toyota und schneidet mir dann noch Lucy Wu mit ihrem Moped vor den Kühler, dann gibt es hier wieder einen elaborierten Beitrag über das Unvermögen meiner "kleinen und gemeinen" Gastgeber, ein Motorfahrzeug zu steuern. Hat mich hintern Haus Mrs. Bett-fan-ne wieder mit ihren Kotkübeln auf dem wilden Acker zugekübelt und vorne der Exbauer auf seinem Restfeld mit stinkenden Gummidämpfen von illegaler nächtlicher Sondermüllentsorgung dann...


Taiwan ist nicht Thailand, die siamesische Variante dieser ursprünglich vermutlich chinesischen Süßspeise ist zuckersüß mit bunten Böllern. Diese taiwanesische Süßspeise hingegen ist nur schwach-süß, der schwarze Wackelpudding geht leicht in Richtung nicht-süßer Cola. Verwestlicht ist hier Kaffeesahne drüber gegossen. In Thailand hätte man Kokosmilch.


Moment, jetzt rede ich mich wieder in Rage. Erst mal am kalten Kaffee schlürfen. So. Besser. Eigentlich wollte ich ja nur schreiben, dass ich Taiwan nicht missen möchte. Könnte ich auf Knopfdruck alles Eliminieren, die Monate des Dauerjuckreizes, als die Taipei-Smogluft und der saure Regen meine Epidermis ruiniert hatten, die roten Kreise von Infektionen auf der Haut, die Atemnot bei feuchter Smogluft, die zur Thrombose führte, der denkwürdige Tag als die Ärtze sagten, die Thrombose habe meine Pumpe aus dem Tritt gebracht und ich möge in Zukunft etwas langsamer Treten und ich mir ergo in der Sommerhitze mit vollem Magen einen großen Berg mit Treppe bis oben hin suchte, um den Kreislauf wieder in Gang zu bringen, der lustige Moment, als ich einen Kreislaufkollaps durch Greifen der Startnummer eines fremden Trimmdich-Fahrrad Wettrennens einigermaßen kurierte (und der schnellste war, ich brauchte halt Drehzahl). Die ganzen Auseinandersetzungen mit einer egozentrischen keifenden kleinen Taiwan-Computerbudenchefin, die dem Skipper der Ghost im Seewolf Konkurrenz hätte machen können (und auch ständig wollte, dass man irgendwelche Festplatten "ghosted"), die kichernde Kinderhorde um mich rum in der Familie, der lustige Moment, als ich den "höhere Drehzahl"-Knopf am Automatikwahlhebel entdeckte an unserem lahmen SUV und mir der immer noch hinterher fahrende Blue Truck (klemmte auch bei 100 in der Kurve in den Bergen bei starker Steigung auf meiner Stoßstange) hinter mir schließlich die Kontrolle verlor und eine 360-Grad-Pirouette drehte; der kleine Kerl, der uns auf der Autobahn zum Halten zwang, meine Frau verprügeln wollte und dann fast vom Spiegel eines LKW an der Stirn erwischt wurde - möchte ich das alles missen?
Die Kolleginnen, die mich kichernd mit Keksen füttern, die vielen Leute, die einem auf der Straße zuwinken, die geretteten Hunde, die Frage ob die nächtlich heulende Sirene nun bedeutet, dass der damalige Präsident mit seinen China-Provokationen endlich Erfolg hatte...

All das ist jetzt ein Teil von mir geworden und ich möchte es nicht mehr missen. Als Summe meiner taiwanesischen Erfahrungen bin ich nicht mehr der Selbe, wäre heute ein anderer, wäre ich immer nur in Krautistan (Deutschland) geblieben.

Musste auch mal gesagt werden ;-)

Donnerstag, August 12, 2010

Blutspende ... aber bitte nur von Inländern

Taiwanesisches Blut ist sauber und rein, meines offensichtlich nicht. Ich hatte schon öfter gehört, dass Blut von Ausländern in Taiwan abgelehnt wird, wohl dem taiwanesischen Vorurteil folgend, dass Ausländer AIDS und alle möglichen schrecklichen Krankheiten haben. Da es jedoch eine Packung DOVE-Seife gab, wollte meine Frau unbedingt, dass ich der Firma spende, wo gerade ein großer Blutspendenaufruf per Email durch die Firma ging. Ich sagte ihr gleich, das wird nichts werden, die nehmen nix von schmutzigen Langnasen. Wollte sie nicht glauben, rief an, am Telefon dann zig Fragen. Welche Nationalität. Deutscher? Tja, tja, wie lange in Taiwan, seit 2004, tja, tja, ginge nicht, hieße es dann, wir Deutschen haben Rinderwahnsinn***.

Will jetzt ja auch nicht schuld sein, wenn plötzlich taiwanesisches Blut nicht mehr so sinoid rein und klar ist ;-)


*** in anbetracht der ganzen Politikerrücktritte etc. haben sie garnicht mal so Unrecht.

Roboter pensioniert

Mein Haushalt ist ein hyperfortschrittlicher, in anderen Haushalten hat die Robotik noch nicht einmal Einzug gehalten, bei mir hingegen ist sie schon wieder vorbei.

Hier eine Kurzzusammenfassung der Erfahrungen mit den pensionierten Putzrobotern in Bildern...


Im Mai 2007 trat dieser iRobot ROOMBA Discovery in unser Leben. Das "Discovery" im Namen sollte bedeuten, dass ein kleines blaues Lichtlein in dem personenwaagengroßen Gerät aufleuchten sollte, wenn er irgendwo besonders viel Dreck fand und er dann einen Umweg fahren sollte, um den Dreck aufzunehmen. Das Heck ist abnehmbar zwecks Staubentsorgung und bei leerer Batterie fährt er automatisch eine Ladestation an.

750 Euro sollte er in Deutschland und umgerechnet auch in Taiwan kosten, wir hatten ihn hier vom Grauimport für die Hälfte, was etwa dem US-Preis entsprach. Alle drei Monate war er im Schnitt kaputt, mal Ladeplatine im Innern durchgebrannt, dann mechanische Probleme als Folge davon, dass er einmal einen freiwilligen Sprung den Treppenabsatz herunter gemacht hat, anstatt brav sensorgesteuert davor zu stoppen. "Dr. Fu Man Shus fliegende Todesscheibe" habe ich hin danach genannt, denn es macht schon Aufsehen, wenn ein Plastiksauger heulend durch das Treppenhaus fliegt und dann krachend und scheppernd auf den Fliesen aufschlägt. Im April 2009 haben wir ihn dann durch seinen Nachfolger ersetzt, zu diesem Zeitpunkt hatte er nur noch unsinnige Fahrmanöver ohne Reinigungseffekt durchgeführt.

Qualitätsnote mangelhaft, weil oft kaputt.
Reinigungsnote ausreichend. Er bläst den Schmutz in die Zimmerecken, die er nicht reinigen kann und steckt oft irgendwo unter Sofas fest.
Spaßfaktor: ausreichend, kaputt macht eben keinen Spaß.

Nur auf Fliesen getestet!



Der Nachfolger, der einen sehr viel filigranen Hauptschalter hat (grün) kostete auch offiziell in Taiwan nur unter 300 Euro umgerechnet, ist das kleinere Modell offiziell ohne Dreckerkennungsfunktion, d.h. er soll nur systematisch den Raum abfahren. Tatsächlich hatte auch er die Discoveryfunktion, sie funktionierte viel öfter als beim teureren "Discovery"-Modell, blaue Leuchte an und Dreck anfahren.
Nach etwa drei Monaten musste man den Hauptschalter mehrfach drücken, damit er ging. Wir hatten dann nach einem halben Jahr schließlich die Fingerübung 50x oder so drücken zu müssen und haben das auf Garantie beseitigen lassen. Gerät funktionierte danach störungsfrei. Allerdings ist die Saugleistung bei dem Roten geringer als beim alten Weißen oben, man muss hier oft den Staubfilter ausklopfen.

Qualitätsnote ausreichend. Nur einmal kaputt.
Reinigungsnote ausreichend. Siehe oben
Spaßfaktor: befriedigend. Netter Spaß, wenn der Hauptschalter ging.


Im April 2007 angeschafft der wasserwischende Bruder "Scooba", der Böden wischt. Funktionierte etwa 18 Monate störungsfrei, auch wenn er manchmal sehr viel Wasser stehen ließ, statt es wieder aufzusaugen, das man dann wegwischen musste. Dann war er wohl so verkalkt, dass er immer auf einem Wassersee stand, den er nicht wieder aufgesaugt bekam und entsprechend kaum noch von der Stelle kam. Von selbst löste sich ein Teil des Kalks beim x-ten Durchspülen, dann ging es wieder besser. Trotzdem war er nach 3 Jahren mechanisch ziemlich im Eimer, stand nur noch im Zimmer und heulte.

Qualitätsnote befriedigend. Zwei Jahre durchgehalten.
Reinigungsnote ausreichend. Macht keine Ecken sauber, man muss Pfützen oft wegwischen
Spaßfaktor: befriedigend.

Irgendeinen wieder kaufen? Nur um Haustiere zu ärgern.

Alles rein persönliche Bewertung, nur auf Heimeinsatz bei uns und unsere Exemplare bezogen.


LINKS

Ältere Artikel z.B.

http://bobhonest.blogspot.com/2009/04/new-robot-in-town.html

http://bobhonest.blogspot.com/2008/02/dr-fu-man-shus-flying-disk-of-death.html

http://bobhonest.blogspot.com/2007/08/robot-war-over.html

Gege Cheese! oh nein.... oh nein....

Im Bild "Gege", der irgendwie anders heißt, aber nur Gege (etwa"G-g" gesprochen) genannt wird.

"Cheeeeese" habe ich da glaube ich gesagt. Aber "Cheese" mit "ela" hinten dran heißt im Chinesischen "geh sterben" und so hat Gege mich mit seinem gequälten Grinsen überrascht...


Habe mich wirklich erschreckt. Schluck.

Mittwoch, August 11, 2010

Sack Reis steht, Moped umgefallen

Dramatisches hat sich Montag Abend in unserem Dorfe im Landkreis Jhongli (Zhongli, Jongli, Chungli) abgespielt. Ich kletterte gerade aus meinem Auto, um mir eine Coke Zero gegen kantinenbedingte Magenverstimmung zu holen (das schwarze Zeug räumt den Magen in sekundenschnelle wieder auf), da höre ich links von mir einen dumpfen Aufprall und einen Doppelstöhner. Eben noch hatte da ein Moped ohne Licht auf der falschen Straßenseite an der Ampel gewartet, ideal noch verdeckt durch einen in der Kurve parkenden PKW, so dass Einbieger das Moped fast zwangsläufig frontal erfassen müssten. Doch kein anderer Verkehrsteilnehmer war in den Unfall verwickelt. Ein dünner und ein dicker Mann, die beide auf dem Moped saßen und nicht gerade besonders helle wirkten, sind einfach mit dem Ding umgekippt. Flugs lag das Moped auf der Seite und der Dicke von beiden lag noch eine Weile wie ein Käfer auf dem Rücken. Beide Leute auf dem Moped machten einen angetrunkenen Eindruck. Der Dünne half dann dem Dicken erst mal, sich hin zu setzen und richtetet das Moped wieder auf. Er stellte es jedoch nicht etwa am Rand ab, sondern lies es mitten auf der Fahrbahn vor der Kurve unbeleuchtet auf der falschen Straßenseite stehen, holte seinem Kumpel erstmal ein Getränk, zu meiner Enttäuschung nur einen grünen Tee und dann lamentierten beide laut auf dem Bordstein der gegenüberliegenden Straßenseite sitzend, leicht lallend, wie weh das getan habe.

Manchmal denke ich, die Eingliederung im ordentlichen Deutschland wird mir schwer fallen, wenn ich dereinst mal wieder zurück komme....

Roadies, Globus: bye bye


Meine Frau mag ab sofort kein westliches Essen mehr, weil sie auch alles andere vom Westen nicht mag, bin ich ja ihr zu Liebe schon an den hinteröstlichsten Tellerrand der Weltscheibe nach Taiwa(h)n gezogen, da wo wie bereits bekannt die einäugigen Seehunde auf den letzten Klippen vor dem Wasserfall in die Unterwelt Teresa Teng Lieder singen. Hier lebe ich wacker mit dauergrinsenden und kichernden Kollegen, esse Reis, Reis, Reis, Reis, Reis den ganzen Tag bis zu dreimal täglich und muss es sogar ertragen wenn Kollegin P. sich mehrmals täglich im Nachbarcubical über den Tisch beugt, dabei ihren Ultraminirock hebt und mir ihre Höschenfarbe des Tages vorzeigt. Neulich blau, gestern weiß. Gemein war das Pflaster neulich am Po, da hatte ich mich fast schon entschlossen, mich an die UNO zu wenden oder irgendeine Männerschutzorganisation. Es meiner Frau zu erzählen hatte auch nichts gebracht, nein, ich solle nicht früher nach Hause kommen.


Mülldichte erstaunlich gering. Garten vom Roadies. Der Inhaber beobachtet sich hier bewegende Taiwanesen bisweilen mit großem Misstrauen. Er arbeitet sowieso nur zum Spaß. 

Jetzt wird alles noch schlimmer, meine Frau will nicht mehr ins Roadies, jenes Lokal, das von einem amerikanischen Atom-U-Boot-Kapitän betrieben wird und das ich zum "einzigen Platz in (Nord)Taiwan, der mir gefällt" ernannt habe, des müllfreien großen Gartens wegen. Statt Sams Spezialburger ohne Brötchen (Bild), mit Käse und Zwiebeln, gibt es jetzt in einer kleinen, muffigen, nach rohem Fisch stinkenden japanischen Sushi-"Bar" für meine Frau rohen Fisch und für mich den Kinderteller aus Reis, Reis, Reis, Reis und Reis (mit etwas Fleisch dran gekocht). Dazu lauwarmen REISwein. Na immerhin.
Kein Wunder, dass die meisten Ausländer hier Drogen oder Tabletten nehmen oder zum Trinker geworden sind. Wenn die Kollegin P. mit ihrer Gaderobenfehlfunktion nicht wäre, wäre ich sicher auch schon depressiv. Und oh Schreck, P. will kündigen. Am Ende wird sie von einem männlichen Kollegen ersetzt, der mir dann immer seinen Hintern an die Cubicalscheibe drückt.
Mal gucken, was die anderen hier alle schlucken. Prozac oder so. Vielleicht versuche ich es derweil mal mit Frauengold.

Euer Ludigel,

von ganz Rechts von der Weltkarte

P.S.: Taiwanesen, wenn schon im Roadies gesichtet, fotografieren immer ihr Essen. Hier ein Blogbericht von Einheimischen. http://paine0602.blogspot.com/2010/04/roadies-cafe.html. 
Meine Frau zwingt mich auch manchmal, das Essen zu fotografieren ;-)

Montag, August 09, 2010

Müllkunst


In der Nähe vom Roadies-Cafe irgendwo in Longtan. In der eigentlich hübschen Natur um das Lokal herum sind, wie praktisch überall in Nordtaiwan, überall Mülltüten und auch anderer Abfall zu finden, durch den man beim Spazierengehen watet. "Müll ist Taiwan und Taiwan ist Müll" habe ich da einmal wütend in meinem alten Blog geschrieben, das ich mittlerweile ins digitale Nirvana verbannt (und auf CD ge-bannt) habe. Aber eigentlich stimmt es nur bezogen auf Nordtaiwan, das von ethnischen Chinesen dominiert wird und irgendwie ... sehr zweckmäßig gesehen wird. "Natur um der Natur selbst willen" akzeptiert man in Taiwan nicht, verlautet irgendeine wissenschaftliche Arbeit, die meine Frau neulich bei ihrem MBA-Studium beim Wickel hatte und ich fühle mich mit rotem Kopf in meinem Geschimpfe bestätigt, habe ich doch öfter mal geschrieben, dass hier in Nordtaiwan (leider habe ich es oft zu "Taiwan" verallgemeinert) Natur entweder als Bauplatz, Parkplatz oder Müllplatz dient - und manchmal natürlich als relativ müllfreie Naherholungsanlage. Aber Müll kann auch hübsch sein, man darf das nicht so verbissen sehen. Mal ehrlich, rote geometrische Formen und grüne Natur, dass ist irgendwie ansprechend. Weiter so, (Nord)Taiwan!

Wieder eine taiwanesische Automarke

Neben der neuen taiwanesischen Automarke Luxgen von der taiwanesischen Firma YULON, die außerdem die Nissans für Taiwan (in Taiwan) produziert, gibt es jetzt auch die Marke "TOBE". Tobe steht auch hinten an meinem Nissan X-Trail und bezieht sich wohl auf das Soundsystem, im Falle der Tobe Marke steht es jedenfalls für "to be" (or not to be). Das Autochen wird für eine halbe Million Taiwandollar in Taiwan gehandelt und wird sowohl in China als auch in Taiwan gefertigt, in einer Kooperation von Yulon mit dem chinesischen Hersteller Geely. Nicht ganz billig mit umgerechnet 12.500 Euro und erste Meldungen über die Qualität klingen ... interessant. Von einem abgefallenen Rad und defektem Rückwärtsgang ist die Rede (http://www.chinapost.com.tw/taiwan/national/national-news/2010/08/07/267796/Yulons-Tobe.htm). Na ja, Taiwan und China marschieren seit der Wirtschaftsunion in eine gemeinsame rosige Zukunft, da geht es nicht mehr rückwärts....


P.S.: Da lobe ich mir einen (in Taiwan nicht erhältlichen) DACIA für deutlich weniger Geld. Und bleiben da die Räder dran? Na Logan!

Ehrfurcht.........



Zufällig aufgeschnappt. Hier irgendwo im "Kreis" Longtan (es gibt 5 Ausfahrten, die so heißen und mindestens drei Kleinstädte die alle nebeneinander liegen und alle Longtan sind und nirgends gibt es Ortschilder, also "Longtan" ist irgendwie alles bei uns in der Nähe) verneigt sich ein älterer Mann respektvoll vor einem Verkehrspolizisten. Dabei verneigt man sich in Taiwan eigentlich nicht, ist ja nicht Japan.
Ältere Leute wie er haben ihr Leben jedoch unter japanischer Kolonialzeit (1895-1945) und anschließend unter der KMT-Diktatur verbracht, die erst 1992 weitestgehend zu Ende gegangen ist. Da hat man Respekt vor der Obrigkeit.

Entsprechend leicht haben es Gangster, wenn sie sich als Polizisten ausgeben und alte Leute um ihre Ersparnisse erleichtern, wie neulich in unserer Familie geschehen.

Freitag, August 06, 2010

Happy End für "Horrorhund"

 

In diesem Blog steht wenig über die Arbeit der Tierschutzorganisation stray-dogs.org, ein Netzwerk von taiwanesischen Hunderettern, die sich des extremen Straßenhundproblems in Taiwan anzunehmen versuchen und wenigstens ein paar Tiere aufpeppeln und wenn möglich vermitteln. Die kleine Org, der die Taiwanbehörden den Status als Tierschutzorganisation ohne Begründung verweigert haben (sie müssten uns sonst laut hiesigen Gesetzen Geldzuschüsse geben, daher wird kaum jemand anerkannt) ist aus diesem Blog heraus gegründet worden, deshalb nenne ich sie auch gern den "exekutiven Arm dieses Blogs". Sie finanziert sich im Übrigen durch Spenden von Taiwanesen, daher keine Angst, dies ist kein Spendenaufruf.


 Hals offen durch eingewachsenes Halsband, konnte auch geheilt werden.

Früher habe ich öfter mal über die Arbeit berichtet, aber einerseits scheint es kaum jemanden zu interessieren (ja gut, die Fotos von Hostessen auf der Computex sind halt interessanter) und andererseits hatten wir eine Zeit lang auch Anfeindungen von Einzelpersonen und anderen, größeren Orgs zu ertragen. Einerseits ist Tierschutz ein emotionales Geschäft, wo sich manchmal recht egozentrische Personen herum treiben, andererseits ist es, wenn man es mit entsprechendem Spendenwirbel und Publicity betreibt, auch ein lukratives Geschäft. Eine in Taiwan von Ausländern gegründete Org hat mittlerweile hauptberufliche Angestellte, Board of Directors und einen großen Fuhrpark. Wir haben das alles nicht, wollen es nicht, haben Fusionsangebote abgelehnt. Wir haben nur Kosten, keine Profite. Effektive Graswurzelarbeit ist unser Prinzip, die "Sekreteuse" die den Anrufern ein "Wei wei wei" entgegenflötet, wie man es hier am Telefon so tut, würde schon so viel wie die Rettung von 30 Hunden oder mehr kosten.



Hundehandel und Profit gibt es bei uns auch nicht, geboren ist Stray-Dogs.Org aus der Tatsache, dass vor meines Haustür kranke Tiere herumlaufen.


Ein anderes verletztes Tier, von uns aufgenommen und mittlerweile geheilt und vermittelt. Die Wunde am Hals erklärt sich dadurch, dass immer wieder Hunde mit Halsband ausgesetzt werden und dann noch wachsen. Das Halsband bleibt jedoch so groß wie es ist.

Ich will in nächster Zeit vorsichtig die Tendenz wieder aufnehmen, von unseren kleinen Erfolgen hier im Blog zu berichten, sollte das wieder hypernervöse Taiwanesen aus dem Ausland anlocken, die dann ihre Drohungen ablassen wollen (in taiwanesischen Foren, in denen wir vertreten waren geschehen), dann sollen sie halt kommen, ihren Unsinn reden und dann wieder in den Tofu-Sud verschwinden, aus dem sie hervor gekrochen sind.
So, ein Erfolg unserer Org zeit sich ganz plastisch an den folgenden Fotos. Diesen Hund...


... hatten wir im Jahre 2008 aufgelesen und nachdem sich mehrere Mitglieder respektive die von ihnen beauftragten Ärzte daran versucht hatten, waren meine Frau und ich an der Reihe und unser Arzt, mittlerweile der Standardtierarzt von unserer Org, war erfolgreich. Zwischenstadien der Behandlung dieses Hundes kann man hier im alten Artikel nachlesen: http://bobhonest.blogspot.com/2008/12/beauty-is-beast.html, heute (die Fotos sind ein paar Monate alt) lebt der Hund, den wir "Handsome" genannt haben, in Übersee und sieht so aus:


... er ist ein ganz lieber Kerl, kaum wieder zu erkennen äußerlich und wurde an eine Taiwanesin vermittelt, die im Ausland lebt und immer wieder Hunde aus ihrer Heimat adoptiert, weil sie weiß, wie vielen es hier schlecht geht. Privatvermittlungen machen wir nur, wenn jemand persönlich mit dem Adoptierer bekannt ist von uns, um empörte Zuschriften gleich auszuschließen ;-)


Hier ist er zusammen mit einem anderen Hund, den die Taiwanesin aus Taiwan (aber nicht von uns) adoptiert hat.


Hier ist Handsomes Spielzeug zu sehen. Er hat es selber so auf seiner Decke arrangiert, er ist sehr ordentlich mit seinen Sachen und legt sie immer wieder auf seiner Schlafdecke zurecht, meist mit etwas Abstand zu einander, wie sortiert. Vielleicht wird man ja zum Ordnungsfanatiker, wenn man vorher ein chaotisches Leben als Straßenhund hatte.

Taiwanesische Holzfolter

Zu der Thrombose, die mich hier 2004 in Taiwan heim gesucht hatte, eine unangenehme Sache, wenn die Beine nicht mehr richtig durchblutet werden und aussehen wie sonst nur die Fahrgestelle in einem George Romero - Film (die mit "Dead" im Namen), trugen die feuchtheiße Smogluft bei (später festgestellt: Taschentuch vor die Nase reicht und die Lunge funktioniert prächtig, andernfalls nicht), zu kleine Schuhe (gibt hier meist nur bis Größe 44, ich habe aber 46, in meiner Not hatte ich extrabreite 44er umgebaut oder so etwas) und auch zu kleine Schreibttische und Tische, denn alles ist für Schrumpfsinoide bis 1.55m gebaut, auch wenn junge einheimische Männer durchaus 1.80 oder 1.90 groß werden in Extremfällen.

Heute bin ich bei nicht passender Bestuhlung recht kompromisslos und verlasse oft das Lokal wieder oder greife im Büro zum Schraubenzieher um die oft unter den Schreibtischen befestigten Extraschubladen abzubauen.


Typisch Taiwan: mit meinen 1.80 passe ich nicht unter den Esstisch mit den Beinen. 

Manchmal hat man die japanisch gestylten Restaurants, da soll man dann am Tisch knien. Diese Folter mache ich grundsätzlich nie mit. Manchmal haben sie richtige Stühle mit nur 3 cm langen Beinen, gruselig. Das Restaurant im Foto hier in der Nähe meiner Firma hat Foltertische, wo man die niedrigen japanischen Sitztische nur vortäuscht, d.h. hier gibt es einen Schacht (gelber Pfeil), in den man die Beine einfädeln soll und hat dann Platz die Beine normal nach unten weg zu strecken. Allerdings ist der Schacht so klein, dass ich meine Beine dann schmerzhaft nach oben und unten gegen das scharfkantige Holz presse. Da saß ich nun mit Kollegen und meine Frau merkte an, die Stunde könne ich ja mal aushalten, während mir die Beine taub wurden. Meine Lösung bestand dann darin, die Tischplatte mitsamt faulig schmeckendem Fisch, Seetangsuppe und kleinen Silberfischen mit Erdnüssen rhythmisch auf den Knien zu balancieren, während ich dabei Schillers Glocke rezitierte. Da wussten alle: wir brauchen einen neuen Tisch.
Nein, war gelogen. Ich habe nicht Schillers Glocke rezitiert.