Meine Eindrücke von der 7-tägigen Reise in die Philippinen. In Situationsberichten. Einstweilen ohne Bilder, die werden nachgereicht
Die Motivation meiner Frau ihre Schwester auf die Philippinen zu besuchen, die in Manila Metro lebt und mit einem philippinischen Staatsbürger aus der chinesischen Minderheit dort verheiratet ist, bestand im Wesentlichen darin, ernsthafte Schritte zur Auswanderung nach Manila zu unternehmen. Ich hingegen wollte nur einfach die seit Jahren im Raum schwebende Einladung von Schwager und seiner Frau annehmen. Bezüglich dem was uns erwarten würde geschweige denn einer Auswanderung nach Manila war ich extrem skeptisch.
Die Bilder sind direkt in Manila City oder Paranque City von Metro Manila entstanden. Ich komme allerdings mit der mehrfachen Verwendung von "Manila" für Zentrum, Stadt und Umland doch noch ins Schleudern als Newbie
Due Dilligence: Was liest man von Manila? In deutschen Foren wird von Prostitution, Müll, unerträglicher Hitze, Ausländer hassenden raffgierigen Einheimischen und ekelhaftem Smog geredet, so dass man in Manila nur kurz einen Zwischenstopp machen sollte um sich dann auf eine der schönen Inseln der aus unzähligen kleinen Eilanden bestehenden Inselrepublik zu flüchten.
Die Presse berichtete zeitnah von Entführungen von Deutschen, das Auswärtige Amt warnt vor dem Bereisen der Ecke um "Saba" und warnt ebenfalls vor Entführungen - auch manchmal in Manila. Ich war alles andere als begeistert vor diesem Trip. Allerdings sah ich schon, dass sich die Entführungswarnungen auf die südwestliche Ecke der Philippinen konzentrieren, eben "Saba" wo Piraterie und islamistische Terrorgrüppchen nach Bleichgesichtern Ausschau halten. Die "Religion of Peace*" aka Islam auf Beutesuche.
Auf dem Weg zu den Malls im Zentrum. An Taguig, was auf dem T-Shirt hier zu lesen ist, sind wir auch immer vorbei gekommen ;-)
Der Flug: Nur 2 Flugstunden direkt von Taipei mit Philippine Airlines (PAL). Eine Airline mit sehr durchwachsender Unfallstatistik, die bis 2013 gar nicht in der EU fliegen durfte. Trotzdem sah alles sauber und ordentlich aus. Rustikal nur ein Flugbegleiter, der mir lachend erklärte "I want to beat her" / "ich könnte ihr eine reinhauen" und sich damit auf einen weiblichen Fluggast auf der Toilette bezog, der die Tür nicht verriegelt hatte so dass Ludigel in eine höchst private Verrichtung hinein platzte.
Bei Paranque City im Gewerbegebiet
Die Ankunft: Ein bisschen Disorganisation bei der Einreise. Im Flieger hatten wir weiße Formulare bekommen für Zoll- und Gesundheitserklärung. Die Annahme eines der beiden wurde aber am Immigration-Schalter verweigert, denn da hatten sie ein gelbes neues Formular mit selbem Inhalt. Ludigel grummelt von Unsinn und Schlamperei, Frau erinnert ihn genervt daran, dass er mal wieder sehr deutsch agiert. Und Ludigel ermahnt sich, seinen Deutschmodus jetzt abzuschalten und auf das Latino-America - Programm zu schalten, denn von der Kultur und Geschichte her schienen die Philippinen Lateinamerika recht ähnlich zu sein, trotz Lage in Asien. Vgl. spanische Kolonialzeit und einschlägige Berichte im Internet zur Landeskultur.
Die Fahrt: Wir werden von unseren Gastgebern abgeholt. Frische sommerliche Regenluft vor dem Flughafen Manila. Das Terminal hat ein bisschen Provinzambiente, hatte mir den Flughafen Manila größer vorgestellt. Die Fahrt im Toyota Minivan meines Schwagers geht durch dichten Verkehr. Überall Baustellen, endloses Geschiebe quer über alle Fahrspuren, Dauerstau und dicke Abgaswolken jenseits der Fenster. Aber so klimatisiert riecht man nichts davon. Eigenartige Motorrad-Dreiräder, die offenbar Taxis sind, quälen sich knatternd mit durch den Verkehr. Dazu bunte Schlichtbusse fantasievoll verziert, aber ohne Fensterscheiben.. Der gesamte Verkehrsstrom drängt schließlich im Pulk auf den Parkplatz eines anderen Terminals, dazu noch drängt sich eine große Verkehrsader herein und will auch den Parkplatz ansteuern, mein Schwager manövriert den großen Toyota quer zum restlichen Verkehr durch eine winzige Schneise und wir entkommen in die Nacht. Die Straßen sehen sehr glatt und ordentlich aus, aber der hart gefederte Toyota schüttelt sich heftig und mein Schwager entschuldigt sich für die (nicht vorhandenen) Schlaglöcher.
An manchen LKWs steht nur ein Pseudonummernschild "no plate available" : kein Kennzeichen verfügbar. Na dann gute Fahrt (Schild nicht im Bild)
Die Logis: Plötzlich sind wir von hell erleuchteten Woklenkratzern umgeben, doch mit viel Raum zwischen den einzelnen Wohntürmen. Alles sind sogenannte "Condos" (oder schreibt man das mit K?), will sagen Apartmentbauten. Streng kontrolliert Security den Wagen und wir fahren in das 5. Tiefgeschoss ein, durch ein klinisch reines Parkhaus mit viel teuren Autos drin und eigenartig verbaute Rampen mit einem aufgemauerten Mittelstreifen, so dass der Toyota kaum um die Kurven kommt. Der Bauingenieur war ein Idot oder Sadist, aber mein Schwager lenkt den großen Wagen gekonnt um die fast unpassierbaren Kurven, die manchmal fast im rechten Winkel abknicken. "Noch mal von vorne" würde ein Architekturprof im 1. Semester da wohl dem Studenten sagen, der so eine Bauzeichnung vorlegt. Drinnen eine hotelartige Atmosphäre, alle endlosen Flure und schicken Lobbis klimatisiert und holzgetäfelt, sich höflich verneigendes schwarz livriertes Personal überall. Das ist das reiche Manila! Entsprechend auch die Kondo, schlicht aber schick eingerichtet, eine Zweiraumwohnung mit Balkon und Blick auf eine schicke Skyline aus vielen neuen und teilweise im Bau befindlichen Apartmenttürmen und Einkaufszentrum. Mit Palmen dazu sieht es aus wie Miami im Fernsehen, nur dass vieles gerade erst gebaut wird. Swimmingpool und Fitnessräume haben sie auch. Nie werden wir Stromausfall haben, alles schick und neu, viele Ausländer im 50-stöckigen Condoturm.
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Private Security mit Segeway oder wie der Standroller heißt in Bonifacio Global City, Manila
Bei Schwager zu Hause: Am nächsten Tag geht die Fahrt durch die schicke Innenstadt. Hier sind wir im Botschaftsviertel von Manila, nur Einkaufszentren und die teuren Condo-Wohnalagen, viel private Security in Form von dunkelhäutigen kräftigen Männern mit Gewehren oder Pistolen am Hosenbund, dazu Schlagstöcke und Handschellen. Grimmig guckende Herren die sich auch von der Hautfarbe von den oft spanisch aussehenden Passanten abheben. Das reiche Manila holt sich die Jungs aus der Vorstadt und bewaffnet sie um Ruhe und Sicherheit zu haben. Die Fahrt geht weiter über Schnellstraßen, man sieht Slums aus halb verfallenden und von Amateurhand ausgebauten und augestockten Schlichthäusern und wilden Butzenvierteln vorbei, die teilweise diskret durch Sichtschutz verdeckt sind. Eine besonders wilde Slumecke am Flussufer sieht man nur einen Sekundenbruchteil, weil die Brücke einen großen metallenen Sichtschutz hat. Die "Armutsblende". Neue Toyotas, Mazdas und Mitsubishis neben ein paar BMW-SUV, Audis und Chevrolets rollen blitzend an der Armutswand vorbei, so dass man nur neue Karossen und neue Shoppingmalls (Einkaufzsentren) sieht. Und immer wieder grimmige Security. Die Sonne scheint, der Verkehr ist leicht, die Luft klar und frisch. Müll sieht man nur manchmal in Gewerbgebieten in irgendwelchen Einfahrten, nicht in den schicken Condo- und EInkaufsvierteln. Nach einem etwas angeschmuddelten Gewerbegebiet mit vielen Motorradtaxis, das mich an Kuba oder die Dominikanische Republik erinnert, rollen wir durch ein diesmal mit Sonnenschirm etwas rustikal wirkendes Security-Tor in ein leicht angeschmuddeltes Wohnviertel ein. Alte kleine Villen hinter schmiedeeisernen Toren, meist neue Toyotas überall, ein paar Dreckecken dazwischen mit Müll auf Abbruchgrundstücken und dreckig aussehenden Fressbuden und Minirestaurants. Einige zerlumpt aussehende Herren an Straßenecken und in den Gossen sitzend, die auf irgendetwas warten und wohl oft die Fahrer der wartenden Motorradtaxis sind. Wir passieren ein zweites Securitygate und ein dunkelhäutiger kräftiger Mann salutiert und lässt uns passieren. Er trägt ein leeres Pistolenhalfter am Gurt. Drinnen ein etwas besseres Viertel. Etwas in die Jahre gekommende Reihenhäuser, Kinder spielen auf den schmalen Straßen zwischen den oft neuen Mittelklassewagen, Menschen haben sich in lockerem Plausch vor dem kleinen Gemischtwarenladen versammelt und bieten sich gegenseitig dort gekauftes Knabberzeug an. Alles ist verblüffend leise. Wären wir in der Dominikanischen Rep. würde jetzt bestimmt irgendwo ein Radio oder TV lautes Geschrei oder Samba von sich geben. Hier nicht.
Untere Mittelklasse Viertel schon als "gated community"
Das Haus innen: Das dreistöckige Reihenhaus hat viele Kameras an der Tür und Warnhinweise. Uns macht eine alt aussehende Endvierzigerin auf, die einfache Klamotten trägt und immer höflich lächelt und praktisch nie redet in der Folgezeit. Es ist die "Yaya" der Familie, das Dienst"mädchen", die hier 24/7 wohnt und mit 5000 Pesos im Monat plus Kost und Logis plus Übernahme der Arztrechnungen entlohnt wird. Einheimische zahlen oft nur 1000 oder 2000 höre ich. Zwei Stockwerke sind die Werkstatt meines Schwagers, der hier Schilder und Aufkleber für Privat- und Firmenkunden drückt. Mehrere Herren und eine junge Frau arbeiten etwas grimmig guckend angestrengt an ihren Schildern. Kein Wunder, wir latschen da ja mitten durch und quer über ihre Werkstücke. Die männliche Wahrnehmung von mir kann nicht anders, als die außergewöhnliche Attraktivität der leicht gebräunten jungen Mitarbeiterin zu bemerken. Das Latinogegenstück einer taiwanischen "Xiaojie". Die Yaya räumt und lächelnd hinterher und kümmert sich dann herzlich um Junior. Mir ist so eine stille immer lächelnde Frau ziemlich unheimlich, so etwas bin ich nicht gewohnt. Die junge "Xiaojie" am Arbeitsplatz sieht uns skeptisch und mit hochgezogener Augenbraue hinterher. Insbesondere mir. Ich falle dort natürlich auch mehr auf als der Rest unserer Gruppe. Außerdem hätte ich nicht unbedingt dies Seidenhemd mit 40 verschiedenen Farben anziehen müssen. Immer wieder wundere ich mich, dass kein Mensch Spanisch spricht, wo doch alles wie in Lateinamerika aussieht, auch wenn manche Leute asiatischen Einschlag haben. Aber nur 10% der Philippinos sprechen noch Spanisch.
Innen alles so sauber, dass man vom Fußboden essen kann, die Yaya putzt oft. 12000 Pesos Miete im Montat. 1000 Pesos sind 750 NT oder so, 1000 NT wären 25 Euro, rechnen Sie es doch selber aus. Mein Schwager bezahlt immer und ist nicht davon abzubringen, da kenne ich kaum die Wechselkurse.
Weiß gekleideter Securityguard, hier allerdings im Bürohaus oder dergleichen
Die Shopping-Malls: Philippinos lieben Einkaufszentrum, in Metro Manila haben sie mamorgetäfelte Oberklassemalls mit Apple- und Sonystore und Gucci und was auch immer. Mittelklassige Malls sind ein bisschen düsterer mit vielen günstigeren Geschäften, Massagepraxis ohne Schweinkram mit schmutzigem Betonboden, kleine Elektronikstores, kleine Restaurants und Cafes mit mittelprächtiger Sauberkeit, hier hat auch mein Schwager einen adretten kleinen Outlet-Kiosk unter der Rolltreppe wo es Baby-in-Car - Sticker und Hanfplanzen-Sticker zu kaufen gibt. Und nachgemachte EU-Autoschilder, auf denen aber wirklich EU steht und nicht D oder F oder NL. Wenn ich den Blick schweifen lasse in die Runde, etwa wegen den hübschen Josef und Maria - Statuen nebst Heilige Drei Könige an einem karikativen Handwerkskunststand, passiert es mir oft, dass ich bemerke wie ich plötzlich langen Blickkontakt mit einer in der Regel sehr hübschen jüngeren Verkäuferin habe. Das wird sicher am Wohlstandsgefälle liegen und hat mich vage an Cuba erinnert, andererseits pfeifen einem die Damen hier nicht hinterher und wenn man den Blick abwendet passiert auch nicht mehr. Bin ja glücklich verheiratet. Oder es lag wieder am bunten Hemd. Schnell wieder auf die Jesusfiguren geguckt. Vorgestern ist ein 4.4 kg schweres Paket von einem teuren Schokoladenladen aus Deutschland bei meinem deutschen Paket-Forwarder eingetroffen, dass ich nicht bestellt habe. Abgebucht vom Konto ist auch nichts, sicher ist es von Jesus, zum Trost.
Das Essen: Typisches Philippinoessen ist irgendwie ein Zwischending zwischen Latinoküche und Asiatischem. Sehr taiwanisch wirkende Nudeln mit Scmorfleisch und Gemüse, etwas würziger. Meine Taiwanfamilie hält das leicht für versalzen, aber die Leute dort salzen europäisch. Schweinshaxe, die fast deutsch wirkte, wohl eine auf Spanien zurückgehende Spezialität. Pilze in viel Öl, lecker. Paprikalastiges Mischgemüse. Aber viel Erfahrung habe ich da nicht. Philippinos esses auch gerne japanisches, chinesisches und allerlei anderes - offenbar nicht so gern saftiges oder teilrohes Fleisch. Ein wohl nicht ganz durchgegartes Würstchen hat mir bis heute Montezumas Rache beschert, obwohl ich nur einen Zipfel gegessen habe und Junior die ganze Restwurst. Er hat keine Beschwerden; Magen nach der Mama geschlagen. Gerne essen sie Pasta und Pizza, das Qualitätsniveau ist da sehr gut. Ich hatte einmal spanisch inspirierte Chorizo-Pasata, also mit scharfer Wurst zwischengedreht. Lecker. Ein Jesusbild, das sehr nach dem jungen
Errol Flinn aussah (nur mit langen Haaren) guckt mir beim Essen zu, mit blutendem Herzen in einem Restaurant der sehr guten Kette "Mary Grace". Preise wie in Taiwan, je nach Restaurantklasse ab 160 Pesos oder auch deutlich mehr, 450 oder wieviel auch immer mit Tischtuch. In Garküchen ist es billiger, aber da würde ich hinterher tot umfallen denke ich.
Und Jesus schaut bei "Mary Grace" beim Essen zu...
Die Expats: Desto schicker die Gegend, desto Expat, etwa jüngere Männer mit Kind an der Hand die der hispanisch aussehenden schicken gleichaltrigen Frau im Einkaufszentrum hinterher dackeln. Oder alte Herren mit blutjungen dunkelhäutigen Frauen, hier scheint der Trend zur Extremoberweite zu gehen. Beides sind völlig unterschiedliche Beziehungswelten offensichtlich. Oder auch der allein umher gehende ältere Herr der entweder irgendwas in (s)einem Laden vom Personal umdekorieren lässt oder dessen junge Freundin vielleicht gerade allein neue Klamotten kauft. Ein älteres deutsches Paar "wohnt" in unserer Condo-Anlage.
Generell sagt man, dass es für Ausländer keine Arbeitsplätze auf den Philippinen gibt, es sei denn, sie schaffen sie selbst. Als Altersruhesitz sind die Philippinen beliebt, weil die Visaregelung recht großzügig ist, offenbar muss man 25.000 Euro (oder 50.000) als niedrig verzinstes Festgeld dort anlegen, was man bei Ausreise zurück erhalten soll, dann kann man bleiben. Von 1000 Euro soll man dort recht luxuriös leben können, etwa im einfachen Reihenhaus (10000 Pesos pro Monat Miete), mit Dienstmädchen (sagen wir 1500 bis 5000 P pro Monat), eventuell 24/7 Krankenschwester (umgerechnet wohl 400 Euro im Monat) und Fahrer (wie Krankenschwester entlohnt). Nageln Sie mich nicht auf Details fest, ich bin da noch Newbie.
Man kann US-Krankenversicherungen abschließen. Taiwaner nehmen einfach die taiwanische gesetzliche Krankenversicherung mit, die auch Arztrechnungen im Ausland bezahlt.
Schlichtviertel, fast schon slumming, an der Shopping Mall
Prostitution / Sextouristen: Habe ich nichts mit zu tun und soll hier ausgeklammert werden, obwohl es sicherlich in den obigen Expatbetrachtungen teilweise enthalten ist. Mehr interessiert mich da wirklich nicht.
Das ist einfach nur eine Straßenszene, Fotos von Despektierlichem habe ich nicht zu bieten.
Die Polizei: Polizisten sind wohl selber Gangster und kommen daher in die feinen Viertel und den oben erwähnten schicken Stadtkern nicht rein, weil es da die beschriebene private Security gibt.
Werden Sie nicht Sextourist, essen Sie lieber "Baku Pie", frischen Kokoskuchen aus den Highlands. Hmmm.... das ist das reinste Manna.
Schulen: Kostet Schulgeld, eine katholische Schule mit vielen Kindern von Reichen kostet wohl 120.000 P im Jahr, wenn ich das recht verstanden habe. Die deutsche Schule Manila ist auf dem Gelände der französischen Schule, es gibt strenge Security, die mich kaum herein gelassen hat (erst nach Abklärung mit Schulleitung). Kindergarten kostet wohl um die 360 Euro umgerechnet im Monat. In Taipei wären es 1000 Euro. Details muss ich noch klären.
Gar nicht so teuer, jedenfalls nicht für Expats und die obere Mittelklasse: eine katholische Schule mit vielen Prominentenkindern und dem Junior vom Schwager.
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Arme Leute: Zwei Szenen sind mit im Gedächtnis geblieben, gesehen beim Blick aus dem Autofenster. Eine Frau mit orangebraun gefärbten Haaren, eine verhärmte Endvierzigerin, steht in einem wohl früher mal eleganten grauen langen Kleid mitten im Standzentrum und weint vor sich hin, eigenartig entrückt und steif, eine oben verschlossene kleine Plastiktüte mit einem Glas o.ä. in der Hand. Vermutlich Schusterleim der der ätherischen Dämpfe halber in Slums viel als Droge missbraucht wird.
Auf der Zufahrtsstraße zum Flughafen rufen ein paar kräftige junge Männer ein Taxi für eine Gruppe von jungen Mittelklasseleuten und halten zum Einsteigen die Tür auf. Die Mittelklasseleutchen wirken fast verschüchtert, vermeiden angestrengt den Blickkontakt und geben dem Türaufhalter ein paar Münzen. Daneben steht ein anderer junger Mann mitten auf der Straße, den Blick weit entrückt gen Himmel, auch mit so einer Tüte in der Hand.
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Sicherheitslage: Laut unserer Gastgeber dort kann man natürlich nicht nachts im falschen Viertel herum laufen, sonst sind Überfälle an der Tagesordnung. Slums meidet man zumindest nachts und am Besten auch am Tage. Moslemische Leutchen unterteilten sie in die gut situierten, die einfach nur Geschäfte machen wollen und in die "Kriegerkaste" aus wütenden jungen Männern, die einen außerhalb der guten Viertel gerne an den Kragen wollten. Ich gebe das einfach mal so weiter. Obwohl das letztere mir wie ein zu verallgemeinerte Mix aus Religion und Armutsproblematik klingt. Würden nicht katholische Arme auch einen Überfall durchführen? Wie oben gesagt, das Grenzgebiet der Philippinen hin zu Malaysia ist wegen islamistischer Gangsterbanden zu vermeiden.
Fazit: Am Ende sehe ich die Pläne meiner Frau zur eventuellen Übersiedlung in den nächsten Jahren sehr viel positiver, auch wenn noch verschiedene Aspekte zu klären wären. Als Einkommensquelle würden uns zwei verschiedene Unternehmungen mit Kooperation mit der Schwester meiner Frau dienen. Ich sehe das auch mit Skepsis, aber fundiert und gründlich analysiert ist das ganze schon. Wer ins Ausland geht, soll nie den Einheimischen oder anderen Expats trauen, die plötzlich hilfsbereit auftauchen und beim Geldanlegen behilflich sein wollen. Hier geht es allerdings um meine Taiwanfamilie, die sich eben teilweise auf die Philippinen ausgelagert ist und das ist sicher ein anderer Fall. Ich weiß, ich weiß, skeptisch bin ich selber.
Positiv an den Philippinen sicher das europäischere Raumgefühl, wenn man von engen Slums absieht, die ich aber nicht besuchen will.
Können Sie dat zur Gänze lesen? Fast alle Schilder sind auf Englisch und fast überall spricht man zumindest einfaches Englisch, aber manchmal ist es mit Tagalog/Filipino gemixt.
Diskussion: Gerne Feedback in den Kommentaren, aber bitte sachlich ohne Herumtoben und Ausflippen, wie wir das im Blog alles schon zur Genüge hatten. Mir ist klar, dass es hier genug emotionale Stichworte gibt wie schlecht bezahlte Dienstmagd und Armut. Diesbezügliches Unwohlsein empfinde ich ja selbst.
Vemice Plaza Manila. Und wenn Sie sich bei einem US-Unternehmen über Abzocke beschweren (wie ich mal bei United Airlines), dann werden Sie im Callcenter rechts im Bild höflich von einer charmanten Philippina abgewimmelt.
* so lehren immer wieder islamische Prediger uns Ungläubigen gegenüber
Fortsetzung folgt, der Trip mit der Familia in die Highlands, wo die Mittelklasse von Manila gern das Wochenende verbringt, eine Gegenüberstellung der deutschen Schule in Manila und der in Taipei und vielleicht noch mehr...
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Fotos mit der Sony DSLR A850, soweit sie nicht durch herausgefallenen Spiegel lahmgelegt war (grummel) mit Minolta AF 3.5-4.5 / 28-105mm bzw. dem lichtstarken Minolta AF 1,7/50mm. Oft auch mit der CASIO Exilim Z1000, die Qualität nimmt sich weniger als man denkt.