Während Ludigels Hauptsorge dieses Wochenende dem Ergattern von Teigware auf einer Familienveranstaltung war, geht auf Taipeis Straßen wieder viel wichtigeres vor. Taiwans studentische Protestbewegung, die kürzlich die Sonnenblume als ihr Symbol erkoren hatte und den prochinesischen Kurs der gegenwärtigen KMT-Regierung teils mit Erfolg angegriffen hat (letzter Bericht dazu hier: http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/04/kmt-parlamentarier-zweifeln-nutzen-des.html), ist jetzt zu ihrem Urthema zurück und organisiert Straßenproteste gegen den gegenwärtigen Bau des vierten AKWs in Taiwan, das sogar im Landkreis Taipei (neuerdings New Taipei City genannt) gebaut wird:
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2014/04/28/2003589062
Wie man auf Fotos in TV und Taiwanpresse sieht, sind die Stacheldrahtbarrieren vor dem Präsidentenpalast jetzt mit den gelben Protestbändern der Bewegung vollgehängt. Das TV zeigt Bilder von Wasserwerfer- und Gummiknüppeleinsatz gegen die Protestierenden. Dabei laut TV auch wieder der charismatische Studentenführer, ein junger Mann namens Chen, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Wir brauchen mehr "Tree-Hugger", Baumumarmer in Taiwan. So nennt man Ökos manchmal im Englischen. Der Baum in der Mitte im Park in NeiHu lädt ja zum Umrarmen geradezu ein...
Persönlich hoffe ich, dass hier endlich eine richtige Grüne Partei entsteht, denn als ich direkt nach dem Besuch des "Bird Wo Wo"-Restaurants mit Junior an der Hand über die Straße wollte, bei Grün an der Fußgängerampel, erkämpfte sich ein fetter Infinity-SUV mit heulendem Motor Vorfahrt und raste uns als Rechtsabbieger direkt vor den Füßen lang. Wir brauchen hier endlich Petra Kelly!
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