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Dienstag, Oktober 15, 2013

Willkommen in Baozen

Bauzen ist hier nicht gemeint, die Imbissbude unten im Bild verkauft Baozi (schreibt man glaube ich so), gesprochen "Bauze" oder eher "Bauzhe", einen taiwanischen Fastfood, der aber natürlich kein Fastfood ist. Denn Fastfood ist immer westlich. Trotzdem ist Bauzi die Rennpappe des ach so gesunden taiwanischen Essens, in einer Art Hefeteigkugel ist fettiges fein durchgedrehtes Mett, das oft sehr pappig schmeckt. Manchmal schmeckt es mir leidlich gut, auch wenn ich diese Fettfleischdosis üblicherweise vermeide, weil treibender Teig und fettiges tierisches Protein sicher keine sehr gesunde Ernährung sind. Wie gut oder schlecht die Baozi an der Bude unten sind kann ich nicht beurteilen, da ich sie nie gegessen habe. Die Überfahrversuche an Gattin seitens eines Freundes der Betreiberfamilie und eines Kunden bzgl. mir bei Streits um den "Familienparkplatz" gegenüber spielen da sicher nur eine untergeordnete Rolle (Augenzwinker).


Immer mal wieder kommt ein Kameramann vorbei, so drei- viermal im Jahr, dann machen sie einen Fernsehbeitrag und am Sendungstag oder Folgetag ist dann eine große Schlange bei uns in der Straße, so wie hier im Bild. Dann blockieren x PKW die Parkbuchten rechts und vor Leuten und Autos kann man den "Familienparkplatz" kaum noch benutzen. Bislang hatte der Ruhm, jetzt ein fernsehberühmter Imbiss zu sein, immer mehrere Wochen angehalten, sehr zu meinem Parkverdruss. Diesmal jedoch war ich verblüfft. Schon am nächsten Tag standen nur noch 2 Leute "Schlange". Im Gegensatz zu vorher hatte sich der Fernsehruhm sogleich wieder erledigt. Was dem Verkehr in der Straße sehr zu passe kommt. Sicher sind die Baozi so gut, dass die Leute von dem leckeren Biss in Gedanken noch länger zehren wollen und deshalb nicht gleich wieder kommen. Man kann bestimmte orgiastische Genüsse eben nicht täglich ertragen. Wer wolle schon täglich ein Festmal essen, denke ich mir.

Sagen Sie nicht, es lag am Regen ;-)

2 Kommentare:

Xinxi hat gesagt…

In Taipei gibt es jede Menge "Tretminen"-Lokalitäten. Andernorts wissen die Einheimischen, wo es einigermaßen lecker ist und man kann sich einfach an der längsten Schlange anstellen. Da ist es dann meist recht lecker. Früher hat das mit den gekauften Fernsehberichten als Werbung prima funktioniert, aber inzwischen gucken alle im Internet nach, was andere Gäste von einem bestimmten Laden halten.

Luo2 You1 hat gesagt…

Immer diese Parallelitäten:
Bringt Frau von der Stadtbücherei "The Best Exotic Marigold Hotel" als DVD mit, lese ich in diesem Blog kurz danach darüber. Bekomme ich Bautze zum Frühstück, sehe ich einen Post darüber am Nachmittag. Schon erstaunlich!