Meine alte SEIKO Quarz ist praktisch, die hat noch eine kleine zweite Uhr drin, die dann bei Flugreisen etwa die deutsche Zeit anzeigen kann. Wobei man sich nur merken muss, dass Deutschland im Vergleich zu Taiwan immer zurück ist (es also früher ist) und nicht später. Weil ich nun überlegt habe, was ich bei meinen anderen Uhren, die einen drehbaren Tauchring habe, damit anfangen soll, bin ich aber auf folgendes gekommen:
Man muss einfach die Abweichung zwischen Deutschland und Taiwan in Stunden auf dem Tauchring einstellen! Gegenwärtig Anfang Oktober herrscht gerade noch Sommerzeit (wohl bis 27.10., LINK), die Abweichung zwischen Deutschland und Taiwan beträgt dann 6 Stunden (normalerweise 7h, weil Taiwan GMT+8 hat und Deutschland GMT+1, aber im Sommer halt nur 6 Stunden). Also habe ich die Lünette, wie man den Tauchring auch nennt, auf 6 gestellt (siehe Pfeilspitze). Jetzt kann man nach der folgenden Formel die Stunden umrechnen: "Worauf der Stundenzeiger zeigt" x 2 und dann geteilt durch 10.
Die obige Uhr zeigt also 10 Uhr an, auf der Lünette steht die 20 an der Stelle und ergo ist es 4 Uhr in Deutschland.
Gut, bei 6 Stunden Abweichung ist das trivial, man müsste ja nur den Stundenzeiger gedanklich spiegeln auf dem Zifferblatt, dann käme man auch bei der 4 raus. Trotzdem geht mir diese Spiegelübung in der Hektik immer wieder mal schief, während das Rechnen immer klappt.
Auch in der Winterzeit ist es hilfreich, wenn die Abweichung 7 Stunden beträgt. Dann wäre es also erst 3 Uhr in Deutschland. Diesen Effekt erhält man tatsächlich, wenn man den Pfeil des Tauchrings auf die 7 stellt. Dann stünde die 15 des Tauchrings (also der Strich zwischen 10 und 20) am Stundenzeiger bei 10 Uhr Taiwanzeit, was also 15*2 / 10 = 3 macht. Hossa!
Klingt kindisch (räusper), ist aber ganz praktisch finde ich, insbesondere bei Winterzeit.
Naseweise Leute wenden jetzt ein, man könne ja auch einfach (10-6=4) ausrechnen. Aber erstens musste ich unbedingt einen Sinn für den Tauchring finden, hier auf dem Trockenen in Taipei und zweitens vergisst man leicht, ob die Abweichung nun 6 oder 7 Stunden ist. Und wenn es auf der Uhr eingestellt ist, sieht man es halt.
Supernaseweise Leute wenden jetzt ein, man könne ja auf den Tauchringpfeil gucken, würde dann wissen, ob die Abweichung 6 oder 7 Stunden beträgt und rechnet dann eben wieder 10-6 oder 10-7 aus. Aber irgendwie ist das viel zu einfach, wo ich nunmal diesen dämlichen, nutzlosen Tauchring habe. Hust. Lassen wir das Thema.
Als McGuyver im Großstadtdschungel brauchen wir natürlich auch einen Kompass. Das geht so: Man hofft, dass einen Smog und Häuser die Sonne finden lassen. Dann hält man den Stundenzeiger auf die Sonne. Jetzt muss man noch wissen, ob oben im Bild gerade 10 Uhr oder 22 Uhr ist. Gut, weil man die Sonne sieht, ist es offensichtlich 10 Uhr morgens. Dann stellen wir uns vor, wo der sog. GMT-Zeiger einer 24-Stunden-Uhr stehen würde. Bei der läuft das Zifferblatt ja von 0..24 und nicht von 0..12. Will sagen die Stundenstriche zählen jeweils für 2 Stunden. Dann stünde also der GMT-Zeiger (der 24-Stunden-Zeiger) auf der 5 im obigen Bild:
normale Anzeige (12h):
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 : Stundenstriche
24-h Anzeige:
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
... was man ja auf dem Zifferblatt abzählen kann. Und dann zeigt der GMT-Zeiger nach Norden, wenn man auf der Nordhalbkugel ist (sonst auf Süden). In Taiwan wäre also in Richtung 5 Uhr Norden (wenn man die Uhr die ganze Zeit still gehalten hat und Stundenzeiger auf die Sonne zeigt).
So findet man es jedenfalls auf dieser Seite speziell für die ROLEX Oyster Uhren: http://www.oysterinfo.de/ge/specials/kompass/
Geht aber auch ohne Rolex ;-)
So genug vom Uhrenfimmel.... man wird ja ganz tickerig.
Letzter Uhrenfimmel-Beitrag:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/10/heiter-bis-uhrig.html
2 Kommentare:
S hält es schon für eine exotische Betätigung, wenn ich mal in den Park gehe. Wenn ich dann sowas verkünden würde....
Außerdem weiß ich nicht, ob die Taiwangiftbrühe hier im Norden zum Baden einlädt. Müsste ich mal recherchieren. Hmmm....
Ich bin nicht sicher, ob das Essen von Zeug, das in der Giftbrühe gefangen wurde, gesünder ist als mal darin tauchen. Kannst ja den Mund unter Wasser zu lassen.
Kommentar veröffentlichen