... und der Auktionszähler trickt noch 3 Minuten, der Preis scheint verblüffend günstig, wie man gerade noch ergooglen kann und man bietet ein niedriges Sümmchen, denkt, "da kriegst du sie nie für" und schwupps, hat man eine neue Uhr. Hier noch ganz taiwanisch mit Schutzfolie drauf, das hiesige Denken hat auf mich abgefärbt. Sieht ja nett aus, Automatik mit Stoppuhr, mal was anderes. Einen Tissot Diver wollte ich auch schon immer haben, seit mein Vater einen in den 70er Jahren hatte. Die damals extrem klobig wirkende Uhr (T12 heißt die: hier ist sie in einem Uhrenforum) fiel mit seinen 44mm Durchmesser ohne Krone aus der Rolle in einer Zeit, in der fast alle schlank wirkende 34er-Uhren am Handgelenk trugen. Das hatte in seinem Bekanntenkreis damals rege Diskussionen ergeben, ob man eine so klobige Uhr überhaupt tragen könne, ich erinnere mich noch gut. Heute sind 44er Herrenuhren Standard und sogar wesentlich größere modern. Ich ahnte schon, so ganz klein würde meine Tissot nicht sein.
Möglicherweise haben sie die Pläne für ein Olympiastadium verwendet oder dergleichen. Ich weiß es nicht. Ich hatte auch schon Desertschalen, die kleiner waren, als diese Tissot. Nett ist die Uhr doch, man hat immer gleich ein Gesprächsthema. Etwa: "Ja, das war ein Zuliferer für Kirchturmuhren im Internet, der pleite gegangen ist...." oder "Nein die ist zu klein! Die Kollegen da am anderen Ende des Großraumbüros können die Uhrzeit schlecht ablesen von dort drüben."
Gut, sie ist ein bisserl schwer und ich frage mich, was ich mit dem Heliumventil (zweites Foto in der Mitte) für den Druckausgleich ab 200 Meter soll. Ich meine, wie mache ich selbst denn meinen Druckausgleich bei 200m, wenn ich von der Fähre falle im Urlaub?
Vorsicht beim Tragen in der Nähe von Flughäfen. Man könnte damit landende Verkehrsflugzeuge blenden.
Aber sie trägt sich trotz des hohen Gewichts (da hat man gleich eine Bodybuilding-Apparatur im Preis mit drin, allerdings nur einseitig) verblüffend komfortabel. Viel komfortabler als mein ORIENT-Diver neulich, zwar nur ein 44er, saß aber so schlecht balanciert am (auch noch zwackenden) Metallband, dass ich ein nicht originales Kautschukband dran gemacht habe. Das von allein aufgegangen ist und die Uhr auf den Fliesen hat zerschellen lassen (auf Fliesen diven konnte die Uhr doch nicht). Die Tissot sitzt tatsächlich komfortabel, auch wenn nach der Mittagspause links der Arm etwas taub wird. Muss doch die Schutzfolie abmachen, dann wird sie leichter.
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Statt meinem Uhrentick zu folgen, lieber im Nachbarblog über chinesisches oder taiwanisches Frühstück in Deutschland lesen: http://luo2you1.blogspot.tw/2013/07/chinesisches-fruhstuck-in-bayern.html
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