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Montag, Januar 09, 2012

Wer ist der Wulffe?

Wer ist der Wulffe? Fragte meine Frau gerade eben. Und warum soll er zurücktreten? Denn die Schuhdemo ist sogar bis in die taiwanischen Medien vorgedrungen. Da habe ich dann von günstigen Eigenheimkrediten erzählt und Gratisklamotten für First Lady, doch das fand sie alles gar nicht schlimm. Immerhin haben wir hier den Expräsidenten Chen Shui Bian (DPP) gehabt, bei dem ausländische Staatsgäste aufpassen mussten, dass er ihnen nicht die Ledersohlen von den Schuhen zog, so gierig war der Kerl. Und sitzt mittlerweile im Bau der kleine Langfinger. Sonst haben wir hier die KMT, die traditionell mit der Mafia verbandelt ist. Die Latte ist also hoch für das Zur-Kenntnis-nehmen von krummen Sachen in Taiwan.
"Wichtig ist, dass er seine Funktion wahrnimmt und gutes für das Land leistet", erklärt sie mir. Und erwähnt, sogar Chen Shui Bians Geldabzweigen (ups, wo ist denn das Staatsfondchen hingekommen....?) hätte man tolerieren können, wenn er den Nutzen des Landes gemehrt hätte.
Recht hat sie. Und wollte die Rücktrittsforderungen erst akzeptieren, als ich klar machte, dass der Bundespräsident eigentlich nur eine Art moralisches Vorbild ohne Tagesgeschäft ist und er daher den Job nicht mehr machen kann, wenn das Volk ihn verlacht und teilweise verachtet, weil der (falsche) Eindruck entstanden ist, er käme nur zum Ball der Krebshilfe, wenn für seine Frau ein paar neue Treter abfallen oder wenigstens ein schicker Schal. 
Das mit der Presse bedrohen war meiner Frau allerdings egal. In Taiwan ist es auch normal, dass Politiker herumschreien und sich prügeln. Wulff schlägt mit dem Regenschirm auf Journalisten ein, das hat er uns ja immerhin erspart. Und was meint "that lady..... what`s her name.... Merke... dazu?", fragt meine Frau dann.

Die hat Angst, dass ihre schwache Koalition völlig auseinander fällt, sage ich. Wenn auch noch der Koalitions... äh... Bundespräsident wegbricht. Oder jetzt denkt sie, dass es vielleicht schlimmer ist, wenn er als Witzfigur im Amt bleibt. "Ach so", sagt meine Frau. "Herrjehmineh" wäre auch ein gutes Schlusswort gewesen. Ihr Stirnrunzeln legte sowieso nahe, dass die Deutschen nicht alle Tassen im Schrank haben in der ganzen Angelegenheit.

Bundeskomiker... das wäre doch auch mal was. Hape Kerkeling im Club Chateau Bellevue. Da kann nix mehr schiefgehen und alle kommen auf ihre Kosten. Man könnte meinen, er wäre schon längst drin.

1 Kommentar:

Miri hat gesagt…

;-D