Hier zwei Fotos aus meiner zweiten Wohnung in NeiHu, Taiwan. Mit Grauen sehe ich jetzt die Fotos, will doch meine Frau wieder in die Gegend ziehen.
Die Gegend hier ist ein paar Straßen von meiner Wohnung entfernt. Es sieht heute noch genauso aus, allerdings ist der extreme Gestank weitestgehend verschwunden, denn nach der SARS-Epedemie, die damals dazu führte, dass sich verzweifelte Krankenschwestern aus unter Quarantäne stehenden Krankenhäusern abseilten, hatte man private Müllkippen in der Stadt unterbunden und so insbesondere mit den Müllhaufen zwischen den eng beieinander stehenden Häusern aufgeräumt.
Ein Blick aus dem Fenster vorne zur Straße, nach hinten raus sah es noch gruseliger aus. Man sieht hier einen der Seven-Eleven-Märkte, die sind praktisch, haben 24h geöffnet und sind eine kleine Oase der Sauberkeit und Ordnung in Taiwan. Gleich hinter dem "Seven" war eine Garage, die einfach offen stand und den Leuten als Müllkippe diente, im Sommer war der Gestank unerträglich. Gleich daneben war eine Garküche, unglaublich. Heute ist die Garage einfach eine Garage. Oben links sieht man etwas Grün, das war eine Arbt Unterführung dort wo sich auf der tieferliegenden Wiese auch der Müll kompostierte und bis zur Straße hoch stank, heute ist auch das sauber. Einen Balkon gab es auch noch in der Gegend, der eine Müllkippe war und bis zur Straße stank. Richtig unheimlich fand ich damals, das die Taiwanesen scheinbar keinen Geruchsinn haben. Ach ja, ging man die Straße nach rechts runter, war da diese Garküche an der Ecke, wo der Junior immer zwischen den Salatblättern auf den Fliesen stand (Salatmüll einfach auf den Boden geworfen) und manchmal sogar vor sich hin pinkelte, mausgroße Käfer krabbelten im Urinsalat. Auch das stank unglaublich, jeden Tag bin ich mehrmals da vorbei. Heute ist da eine saubere und schicke Pizzeria, in die wir immer mal gehen, weil es die Familie meiner Frau so gerne mag dort. Das Essen sieht wie italienisches aus, schmeckt aber nach nichts. Aber wenigstens ist es sauber dort!
2006 ist das erst gewesen, aber es kommt mir schon wie eine andere Zeit vor, die Taiwanesen sind deutlich sauberer geworden seither, vielleicht war die SARS-Seuche aus China ein Segen für Taiwan, zwang sie doch zur Sauberkeit auf der Straße. Geht man heute da lang, stinkt es immer noch dann und wann, weil die Garküchen ihr Abwasser in die Kanalisation schütten, aus Schüsseln einfach auf den Bürgersteig und dann rinnt es in die Rinne. Das machen sie immer noch, ich denke mal in 10 Jahren oder so ist das auch verboten worden.
Ach ja, die alte Zeit, Uringestank im Treppenhaus, tote Ratten an der Ecke (ich wusste nie, ob es immer eine neue ist oder immer die selbe) und die Leute erzählten mir, sie hätten 5000 Jahre Kultur. Ja, die Zeit vergeht wie von selber, dachte ich damals.
Heute vieles besser, also dürfen wir lächeln...
Hier noch ein Foto aus der gleichen Zeit, von einem Tempel in Taipei, sieht fast genauso aus wie der weiter unten im Blog (http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/tempel-irgendwo-hinter-pinglin-village.html), das scheint auch ein Franchise zu sein, genau wie die Frühstücksrestaurant-Ketten und Dumplingketten hier. McBuddha sozusagen...
2 Kommentare:
Chang says:
McBuddha? Unverschämt! Soll ich vielleicht McJesus sage? BurgerJesus gibt es auch, ich habt gleich zwei Kette!
Und wie nennen wir Scientology? Vielleicht McTetan. Bitte weiter machen, das wird lustig.
(Tetan ist da glaube ich so ein Titel für Langmitglieder, die mit den Fingerspitzen Bier warm machen können oder sowas)
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