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Freitag, Mai 31, 2013

Wieder Gift im Essen

Industriegift in Milchprodukten, wieder mal

Taiwangeprüfte (ein neues Wort für Langzeitexpats ;-) erinnern sich sicher noch an den Flüssigkunststoffskandal, bei dem eine große Zahl an Lebensmitteln in Taiwan (alles was eigentlich mit Palmöl sämiger gemacht werden soll, also Eistees, Industriegetränke generell, Backwaren, Eis, Milchprodukte etc.) mit einem industriellen und leicht toxischen Ersatz für das Palmöl versehen war. Ich hatte in all den Jahren, die ich in Taiwan war, eine im Vergleich zu meinen Deutschlandaufenthalten stark erhöte WC-Frequenz und immer, wenn ich Eistees oder Säfte etc. hier trank, einen stark juckenden Ausschlag. Letzteres hatte mich damals zur weitestgehenden Industriegetränk-Abstinenz gebracht und siehe da, der Juckreiz verminderte sich deutlich. Als dann der Flüssigkuststoffskandal aufgedeckt wurde durch die taiwanische Nahrungsmittelkontrollbehörde ging es mir schlagartig besser, aber ganz verschwanden die Beschwerden nie.

Vor ein paar Tagen dann überfiel mich so eine Milchproduktsucht, wahrscheinlich weil man hier in Taiwan wenig Milchprodukte kredenzt bekommt. Ich trank literweise Milch und Trinkjoghurts über einen Zeitraum von zwei Tagen. Die Strafe stellte sich sofort ein, ein juckender allergischer Ausschlag am Kopf und besonders an den Ohren, letztere entzündet, was sich mit Allergietabletten kurieren lies. Und Milchproduktabstinenz.

Eben kam es im TV: Eis, Joghurt und andere Milchprodukte sind mit einem industriellen Mittel versetzt das toxisch ist, die Kontrollbehörde hat es wieder gefunden. Da wird mir nachträglich Angst und Bange, was ich da alles zu mir genommen habe die Tage. In einer Woche habe ich wieder einen Gesundheitscheck, da darf ich gespannt sein. Wenn ich wieder schlechte Blutwerte habe, kriege ich diesmal Salat und Zehnkampf von der Krankenschwester ein Stockwerk höher verschrieben, ich ahne es schon.

Was zu der Frage führt: Was knallen die Taiwaner in den Salat? Oder auf die Felder?

"Immel lein damit" scheint hier doch die Maxime zu sein. Aber immerhin gibt es die taiwanische FDA, die Nahrungskontrollbehörde, die immer mal wieder was findet. Vielleicht sollten die mich als Tester einstellen. Wenn ich anfange mich zu kratzen, können sie den Alarmknopf drücken...

*** Disclaimer: Sollten Sie der Meinung sein dass Taiwan in diesem Beitrag zu schlecht weg kommt: Dies ist eine persönliche Notiz auf eine mich direkt betreffende Pressemeldung und keine allgemeine Aussage über Taiwan. Alle sind herzlich eingeladen in den Kommentaren abzuwägen und zu korrigieren ;-) *** #

Virtuelle FAQ: "Ich trinke taiwanischen Bubbletea in Deutschland, betrifft mich das / muss ich jetzt sterben?"
Antwort: Nein ;-) Bubbletea in Deutschland verwendet Instantpulver, das teilweise in Internetbörsen angeboten wird und teilweise aus Vietnam und ähnlichen Ländern kommt. Das hat mit taiwanischer Milch etc. nichts zu tun, denn niemand wir die in Taiwan rare und teure Milch aus Taiwan verschiffen, um sie in Deutschland in den Tee zu geben. Auch die Bubbles im Bubbletee in Deutschland sind völlig anders als die (wenig süßen) in Taiwan.

2 Kommentare:

Tamasü hat gesagt…

Die Bubbles wurden in Taiwan bisher im großen Maßstab aus Industrie-Stärke hergestellt, wie sich gerade zeigte. Ähnliche Sachlage wie bei den Silikon-Bubbles in Europa, wobei man an denen ja höchstens gelutscht hat... falls Mann auf Silikon stand.
Die Industriestärke-Bubbles werden zusammen mit bestimmten "Reis"-Keksen und anderen Snacks wohl auch noch eine erhältlich sein. Je kleinen der Laden, um so länger. Bis auch das letzte Zwischenlager leerverkauft wurde.

"Ludigel" hat gesagt…

Da wollte ich so diplomatisch werden, doch nach dem Allergieanfall musste einfach ein kurzer Wutanfall folgen. Was denkt jetzt ein in Kanada lebender Taiwaner mit deutsch sprechendem Dachshund, der diese Zeilen liest? Und selbst nur von Reformhausessen aus dem German Supermarket lebt? Wer weiß, wer weiß.... (und kann es posten in den Kommentaren)...