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Mittwoch, März 14, 2012

Frau will einen VauWeh

Wieder mal ist bei meiner Frau das Deutsche-Auto-Fieber (D.A.F.) ausgebrochen. Schuld ist ein Kollege, der sich einen neuen glänzenden VW Tiguan gekauft hat. Sieht ja schmuck aus das Ding. Jetzt will meine Frau einen familiengerechten Touran, also den kompakten Minivan von VW. Nur unser Nissan X-Trail ist ebenso familiengerecht und läuft und läuft störungsfrei, jetzt im siebten Jahr und mit 190.000km auf der Uhr. Bei den niedrigen Gebrauchtwagenpreisen hier und der Tatsache das Nissan und andere Japanermarken weit weniger beliebt sind als Toyota, bringt das Ding im Verkauf so gut wie nichts mehr. Und seit ein paar Monaten hat er neue Stoßdämpfer und Stabilisatoren drin und fährt sich wie ein Neuwagen. Gut, 12 Liter schluckt der Nissan SUV hier in der Stadt, aber für das gesparte Benzin mit einem TSI-Sparmotor im Falle eines neuen VWs hat man immerhin den horrenden Neupreis zu zahlen. Da kann man viel Benzin für kaufen.
Meine Idealvorstellung ist so einen Neuwagen, der 20.000 Euro oder so umgerechnet gekostet hat, 10 Jahre zu fahren, bis die Reparaturen losgehen. Dann hat man weniger an "Neuwagengebühr" bezahlt als die meisten Gebrauchtwagenfahrer - und hat praktisch keine Reparaturen.
Gerne würde ich ja einen VW aus China nehmen, wenn es schon sein muss, so einen silbernen Jetta wie aus den 90ern, nur leicht aufgemöbelt von VW China. So einen heißen Ofen (unaufgemöbelt) hatte damals die Ex-Sekretärin meines Großvaters, da kommen Erinnerungen auf. Sie mit dicken Brillengläsern am Steuer des Abends, Kurs Freizeitpark mit Ludigel und Konsorten, Fuß aufs Gas, auf 40 beschleunigt, dann ein bisschen in den Gegenverkehr gelenkt, auf 30 abgrebremst und wieder zurück auf die Spur. Gut, dass Großmutter das nicht mehr erlebt hat.
Oder ein chinesischer Santana (alias Passat Stufenheck), aufgemodelt, Modell 3000 Vista. Wenn der Preis stimmt...
Aber die chinesischen Modelle gibt es in Taiwan nicht.

 Glückliche VR-Chinesen, die dürfen Santanas kaufen.

Sonntag zum Vertragshändler sagt Frau. Super, dann haben wir einen teutonischen Neuwagen, liegen im schwülheißen Sommer mit kochendem Motor am Straßenrand weil die Werkstätten sich nur mit Japanern auskennen und ich gucke sehnsüchtig den alten Nissans hinterher...

... oder schicke Jettas wie Anno Dazumal. Aber nur in China zu haben, nicht in Taiwan. Das die Fotos so düster sind liegt am Smog in der Industriestadt Shenzhen, wo die Fotos gemacht sind.
 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lu Er Fu:
Dann sag mal Deiner Frau dass bei keinem deutschen Auto die Großteile 'Made in Germany' sind. Motor/Getriebe ausgenommen. Vielleicht 'assembled in Germany'..(aber in der Minderheit durch deutsche Eingeborene), oder wie es jetzt öfters zu lesen ist: 'designed in Germany'.
Wenn die Controller auch nur den Bruchteil eines Cents als Vorteil wittern wechseln die mitten in der Serienproduktion den Lieferanten. Dann wird über Nacht der Blinkerhebel nicht mehr von Bosch bezogen, sondern bei Carlos aus Mexiko. Und soll niemand glauben dass Bosch z.B. die Teile hier in Dt. fertigt. Ist wie mit den Computern. Designed in TW, made in PROC. Ich würde bei Toyota bleiben, da die Koreaner bei Dir ja auch verboten sind. Kannst es ja mal mit Chevrolet probieren und als Amerikaner verkaufen.......

"Ludigel" hat gesagt…

Deutsche Autos ist leider so ein Statusding hier. Wenn sie ein bisserl berfördert werden, wollens einen Deutschen, die taiwanischen Büroleute.
Einen Tiguan und einen Tuareg haben sich die Leute jetzt hier gekauft. Noch höhere kaufen dann einen BMW in Schwazz.

Und das viele Geld, dass diese Dinger von Carlos kosten.

Chidane hat gesagt…

Warum denn keinen VW Caddy? Der ist auch praktisch und familienfreundlich.

"Ludigel" hat gesagt…

Richtig. Der Caddy ist so ein Familiengehemtipp, wohl günstiger aber praktisch obwohl eigentlich für Unternehmen entwickelt.
Kann ihn ihr ja mal zeigen, aber mir schwant, er passt ihr nicht ins Konzept ;-)