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Mittwoch, Oktober 05, 2011

Einmal nur die Nase bitte, ohne Trampeln

Die Taiwaner nennen westliche Ausländer ja oft "Adogah" oder "Adoga", was beiden Schreibweisen zum Trotz allerdings "Adoah" gesprochen wird. Taiwaner glauben oft, es sei eine aus dem Japanischen entnommene normale Bezeichnung für Ausländer (jedenfalls geben sie das mir gegenüber im hochnotpeinlichen Verhör an, wenn ich mal wieder von diesem Begriff genervt bin), während die angesprochenen Ausländer i.d.R. glauben der Begriff entstamme aus dem Taiwanischen (auch Hoklo genannt), habe entweder reine Hoklo oder aber japanische Wurzeln und bedeute entweder "Bignose/Großnase" oder aber leite sich aus einem japanischen Schimpfwort für westliche Amerikaner ab ("A dog!", im japanischen Dialekt dann A-dog-a gesprochen). Jedenfalls grinsen die Taiwaner immer so glücklich, wenn sie Adogah sagen und die Ausländer gucken in der Regel genervt.

 Demobild Standard-Xiaojie-Rocklänge


So gesehen könnte ich die Nasenmassage, die ich mir neuerdings in der Nachbarschaft geben lasse, vielleicht auch mit "einmal das Ausländerspezialprogramm bitte" einläuten, wenn ich in den Massagesalon in der Nachbarschaft komme, nach dem Motto, was groß ist, muss auch gepflegt werden.

Nun denken Leser sicher gleich an thailändische Massasalons, wo die Damen mit ganzem Körpereinsatz auf einem Herumrutschen, hier ist aber von Taiwan die Rede und nicht von Thailand und der angesprochene Massagesalon wird nur von Frauen besucht (und von mir) und ich gehe auch immer nur hin, wenn meine Frau den Termin gemacht hat, zusammen mit ihr.

Grund ist, dass sie meint, dass meine Adogah nun langsam immer runder wird, sie wies auf die schlanke Form hin, die man etwa auf Jugendbildern erkennen kann und hielt mir in einer phototechnischen Untersuchung eine angebliche Veränderung vor, die ich ganz und gar ins Reich der Phantasie abschreiben will. Seither kriege ich also genau wie meine Frau in diesem Spa-Ding eine Gesichtsmassage mit heißer Packung, abschaben, kneten, Nasenrücken schleifen, Schultermassage und UV- oder was auch immer Bestrahlung zu buddhistischer Klingelmusik, ist durchaus angenehm und ich döse in der Regel vor mich hin, es sei denn die Masseuse drückt mir gerade wieder mit beiden Daumen auf die Augäpfel. Autsch! Ich habe immer die Chefin, die ist Ende Vierzig und grell geschminkt, während meine Frau ihr Zwanzigjähriges Töchterlein als Masseuse hat. Meine Frau kriegt noch diesen Extrateil, wo sie Masseuse auf ihr Herumtrampelt. Das macht ihre Mutter Gott sei Dank nicht bei mir armen Kerl, sie hat zwar keine Ultraminis oder Hotpans an wie ihre Tochter (Taiwan-Standardkleidung für unter 30jährige Damen), bringt aber vermutlich einiges mehr auf die Waage.

Hinterher ist mein ganzer Kopf so glitschig, aber ob es hilft, werden wir erst in einigen Jahren wissen. Als Ehegatte brauche ich im Übrigen nicht auch noch fremde Mittvierzigerinnen, die auf mir herumtrampeln....

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