In Kanada laufen die Xiaojies, die jungen chinesischen Damen schneller als zu Hause in Taipei, denn sie haben hier flache Schuhe an und nicht die hochhackigen Dinger wie daheim. Da kann man ihnen schlechter folgen. Was wichtig ist, wenn man am Stadium in Vancouver ausgestiegen ist und keine Ahnung hat, wie man Chinatown findet. Also die erste beste Chinesin diskret verfolgen. So ging es allerdings zu einem überfüllten Szenecafé mit Motto "Life is too short for bad coffee". Aber scheinbar long enough for waiting a fuckin' hour. Ich ging natürlich nicht rein in den Überfüllten Schuppen und folgte der Straße weiter und .... tata... erste Drogenwracks in Kapuzen gehüllt tauchten auf und alsbald Chinatown. Rein in den Dr. Sun Yat Sen Park, benannt nach dem Gründer der Kuamintangpartei, die auf dem chinesischen Festland 1911 die Republik China gegründet hatte, die seit 1949 auf der Insel Taiwan weiterexistierte. Ich machte ein Foto von der Statue des netten Herrn, der in Taiwan auf den 100-NT-Scheinen prangt und fühlte mich seltsam wohl im chinesischen Park. Ging in einen chinesischen Supermarkt und schmiedete den fiesen Plan, einigen Kollegen taiwanische Kekse mit kanadischem Preisschild mitzubringen, grins. Meine Frau würde sich hier wohlfühlen, keine Frage. Überall wird Mandarin gesprochen und das Futter ist das selbe. Schnell ein paar Sandwiches gekauft (diejenigen vermieden, die genau wie die Dinger bei Seven-Elven in Taipei aussehen) und raus war ich. Beim Rausgehen noch die kanadischen Schokobonbons mit Puder drauf gesehen, die meine Frau immer in Taipei kauft. Na, das wäre ein Mitbringel für sie (böse kicher).
Auf der Rückfahrt überall in dem Skytrain (sozusagen die Metro) Mandarin gehört. Und wieso es mich in Kanada in den Chinatown zieht sollte ich vielleicht mit meinem Therapeuten besprechen, wenn ich denn einen hätte. Merkwürdig zu Hause gefühlt da, seufz.
1 Kommentar:
;-D
Bei Deinem nächsten Kanada-"Urlaub" schicke ich Dir die deutschstämmige Verwandtschaft oder den deutschstämmigen ausgewanderten Freundes- und Bekanntenkreis mit nem Picknickkorb und ganz viel Bier vorbei. Dann kannst Du testen, was Dich mehr begeistert... ;-) Aber womöglich zieht Ihr dann nach Kanada statt nach D, weil Ihr feststellt, dass man dort sehr kosmopolitisch leben kann... ;-)
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