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Mittwoch, Oktober 12, 2011

E-Book - Siegeszug

Weitestgehend sind Papierbücher bei mir verschwunden, man zahlt ein Vermögen, wenn man sie von Amazon nach Taiwan liefern lässt und hebt sich einen Bruch, wenn man sie wieder zurück trägt nach Deutschland (waren mir im meernahen Reihenhaus angeschimmelt und brauchten dringend trockeneres Klima) und zahlt manchmal sogar Übergepäck. Sagen wir mal, ein findiger Expat hätte bei mittelgroßzügiger Auslegung des Urheberrechts darauf kommen können, sich zwar (a) elektronische Bücher illegal herunter zu laden aus dem Internet, diese aber gleichzeitig (b) als Papierbuch zu bestellen und nach Deutschland liefern zu lassen. So hätte er ohne zu schleppen lesen können und trotzdem Autor und Verlag entlohnt. Aber la(s)sen wir das.
Jetzt gibt es Kindle, das Lesegerät von Amazon. Nur dass ich keine Lust habe mir irgend so ein weiteres Computerdings zu kaufen, das nicht mal von meiner Firma hergestellt wird. Rechner liegen schon genug zu Hause rum und wozu habe ich mein kleines Netbook?

Netbook mit e-Magazin, habe ich aufgegeben, weil der Spiegel-E-Kundendienst mir immer Emails schickt wie "Hurrah! Wir sind Helden! Wir haben ihr deutsches Konto vor Missbrauch aus Taiwan gerettet! Bitte danken sie uns, alles Service!"


So auf den Solar Plexus gelegt ist das Netbook prima zum Lesen und neuerdings habe ich jetzt "Kindle for PC" auf dem Netbook und 5 anderen Rechnern installiert (ja, die Installationen zählen mit, Big Verkäufer ist watching you) und sowie ich jetzt ein E-Book (nicht alle Kindle-Ebooks gibt es auch als PC-Download) per 1-Click einkaufe bei Amazon, kann ich es auf meinem Netbook "synchronisieren" und habe es dort. Lese ich dann da bis "12%" (Seiten gibt es irgendwie nicht so richtig), dann weiß mein Laptop, wenn ich da auf Sync drücke, automatisch wo ich stehengeblieben bin.

Komisches Gefühl halt ein bisschen, dass einem der Buchladen beim Lesen ständig über die Schulter guckt. Aber praktisch, auf jedem Rechner, auf dem ich die Kindlesoftware installiere und unter meinem Login anmelde, meine Bücher binnen weniger Sekunden zu haben. Aber stellen Sie sich mal vor, zu Hause schlagen sie ihren Roman auf und sofort ist der Buchhändler am Telefon und sagt "Seite 34, Herr Meier!". Komisches Gefühl halt. Außerdem drohen ihre Bücher sich aufzulösen, sowie ihr Buchhändler mal pleite macht. Denn die Bücher sind DRM-geschützt, das heißt ich kann sie nur auf neue Rechner laden und lesen, bei denen das Kindleprogramm oder eben der elektronische Kindle auf meinen Name angemeldet sind.
Jede Zombieapokalypse, die die Zivilisation wie wir sie kennen auslöscht (und damit auch Amazon) bringt Sie um ihre Büchersammlung früher oder später. Mon dieu! 

Wer Bücher wirklich elektronisch besitzen will und sie daher in PDF-Dateien umwandeln will, müsste in Deutschland gegen die Copyrightgesetze verstoßen, die das Brechen von Kopierschutz verbieten, müsste Geld für eine fragwürdige Kindle-DRM-Removal-Software bezahlen (würde ich nie bezahlen) und könnte dann die Bücher DRM-befreien. Sowie er sie dann in den Kindlereader lädt, würde auch Amazon davon wissen, nett oder? Oder er könnte sich Calibre besorgen, das das DRM-lose Ebook erst in Microsofts LIT-Format überführt und dann mit dem ABC-LIT-CONVERTER in das übliche PDF-Format überführt. In Taiwan wäre das vermutlich sogar legal, alles ein bisschen nervig zu handhaben und in Deutschistan wohl verboten.

Hmmm..... aber gut, es liest sich schon angenehm mit dem Netbook und dem Kindleprogramm.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ha ... ich kann Deinen Blog wieder lesen! Gut!
Ingrid

"Ludigel" hat gesagt…

Hallo Ingrid! Schön von Dir zu hören!

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
"Ludigel" hat gesagt…

Habe die Emailadresse entfernt, der Anonymität halber in folgedem Posting von Anonym:

"grummel,isch läse den spügl seit 1999
im pdeff-format,seit 2o10 auf ipad
von äpl...wennste den neuen spügl brauchn tust du mich unta
xxxx@yyyyyy.com ne mehl schickn un gut!"

Danke für das Angebot, bin einstweilen spiegelentwöhnt ;-)