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Freitag, Juni 18, 2010

NeiHu, International Beauty

Rechtsklick beim Firefox und nochmal klicken vergrößert die Bilder wie immer. Mit Frau und Schwiegermutter ging es mal wieder auf den Friedhofstempel, weil ich seit 2006 nicht mehr da war, wie meine Frau Buch geführt hatte. Wir starteten also in ihrem geliebten NeiHu, wo Schwiergermama wohnt und wo ich meine Anfangszeit in Taiwan hatte.


Oft meckere ich über die Hässlichkeit der Umgebung und den Smog, der mir hier in meiner Anfangszeit ein Kreislaufversagen mit Thrombose beschert hatte. "Mecker nicht rum", sagt min Fru dann. "Taiwan ist nur zum Geldverdienen da, deshalb ist alles zweckmäßig und wer es geschafft hat haut nach Kanada ab." Manchmal frage ich mich, warum ich mich für den zynischen Teil von uns beiden halte, grins.

Straßencafe in NeiHu, Abgsasschwaden beim Hamburger, auch nicht schlecht. Ob Asthma zweckmäßig ist, könnte man sich da schon fragen. Jesus verspricht Hilfe (Bildmitte). Unscharfes Bild mit der alten kleinen Sony, die schlechte Bildqualität habt mich jetzt zum Kauf einer großen Sony verleitet. Das haben sie nun davon.


 Manchmal habe ich dann so irritierende Momente...

... wo ich NeiHu plötzlich als anheimelnd und voller Leben pulsierend empfinde. Aber solche Momente vergehen meist mit dem nächsten knatternden Moped wieder (wenn ich husten muss).

Anderswo in Taipei sieht es genauso aus. Hier sind wir auf der Fahrt zum Tempel in der Nähe des Computexgeländes. NanGang oder wie die Gegend da heißt.


Ich nehme an, Taiwans Stadtplaner sind noch unter dem chinesischen Kaiser eingesperrt worden, dann unter der japanischen Besetzung vivisektiert worden und unter der KMT-Regierung Chiang-Kai-Sheks an die Hunde verfüttert worden. Hier steht alles kreuz und quer und nur die großen Straßen sind gerade. Bürgersteige hat man meist vergessen.

Mist, doch wieder gemeckert. Obwohl in den Ledersitzen des Autos mit Klimaanlage an und Zirkulation eingeschaltet (BLOSS KEINE AUSSENLUFT REINLASSEN!) macht so eine Fahrt Spaß, wenn Frau mit dem SUV wie mit einem Sportwagen durch die Gegend kurvt und dabei andere Autofahrer beschimpft.

Was dann alles spannendes im Tempel passiert ist.... später mehr.

11 Kommentare:

Anyun hat gesagt…

Die Stadtplanung hatte der Diktator Chiang-Kai-Shek doch nie im Kopf! Der Diktator wollte doch immer nach China zurückeroberte und machte sogar Kampagne wie, Vermehrte Euch für Staat, Wir brauchte Männer als Krieger, so ungefähr, deshalb steiget eine rapide Bevölkerungszunahme in den 50er und 70er Jahre. Das ist wirklich einen Schande für KMP, die bessere Stadtteile für normale Bürger im Innenstadt ist immer die Ming2 Sheng She4 qu(民生社區), die ist aber von Amerikaner in der 50er bis 60er geplant und gebaut.

Du hast hier einen sehr scharfe Satz geschrieben, den viele aussagt und spiegelt typische wahre Gedanken von KMP-Flüchtling-Familien( einen Anteil von 45% der Bevölkerung der Stadt Taipeh). Taiwan bot ihnen Zuflucht und Schutz, aber sie nutzte Taiwan nur aus. Schon immer verachten sie alles über Taiwan und machte alles Korrupt und hässlich, die Größe Anteil von bessere verdiente blauen Wähler denken wohl immer noch, "Taiwan ist nur zum Geldverdienen da, deshalb ist alles zweckmäßig und wer es geschafft hat haut nach Kanada ab."

"Ludigel" hat gesagt…

Meine Frau sagt das immer wieder, seit Jahren, wenn ich mich beschwere. Ist nur zum Geldverdienen da und wir hauen spaeter ab. Sogesehen haette ich garnicht erst kommen muessen, grins.
Sie will hier erst noch viel Geld machen und dann den Abflug. Aussehen und Umwelt sind egal, die ganze Insel ist nur ein Vehikel für $$$. Unser Schwager will auch nach Kanada, wenn sein Sohn seine Firmen übernimmt. Min Fru war schon in Kanada und wenn wir alt sind sollen wir da auch hin. Na prima, dann stimmt das "Ca nada" (da ist nichts auf Portugiesisch)ja bald nicht mehr. Ca Taiwanesen! ;-)

Anonym hat gesagt…

Dr. Z. says

Chang, guck bloss nicht auf das nackte Bein im "international beauty" Bild!

Anyun hat gesagt…

Man nennt solche Leuten hier “die Chinesische Heuschrecken”, die bezeichnen sich als die Wirkliche Chinesische Vertretungen der Chinesen und identifizieren sich mit der uralte „Hoch“-chinesische Kultur(die im Wirklichkeit nicht wahr und war, auch nicht mehr da ist) in ihre Fantasie. Ihrer Kinder wollen dann im Ausland einen „aufrecht“ und „echte“ Chinesen sein, so wie die Töchter des Ma, Ing Jiou.(Seine Tochter hatte mal sowas geschrieben, die hatte aber eine amerikanerische Bürgerschaft.

Ich fürchte wie viele Taiwaner aber, dass die Quislings everywhere hier in Taiwan!
Schlimm!

"Ludigel" hat gesagt…

Vermutlich kommt das wirklich von der Idee der KMT damals, dass Taiwan nur ein Provisorium ist, bis man wieder über China herrscht. Faszinierender Gedanke.

Jetzt muss ich meine Frau aber doch mal in Schutz nehmen, sie bezeichnet sich als Taiwanesin, aber als "von chinesischer Kultur entstammend". Auf Taiwan ist sie stolz, dass es ein reiches, friedliches Land ist mit wenig Armut. Chinesen sind für sie die ungehobelten Verwandten vom Festland, so etwa gesagt.

Irgendwie komplex, die Identifikationslage. Für mich ist das einfacher mit der Identität. Ich will ja auch gar nicht unbedingt nach Kanada; sehe mich aber schon in Toronto im Chinatown sitzen, grins.

Anyun hat gesagt…

Noch eine Bemerkung:
Nach 1949 flohen etwa 2 Millionen Menschen auf Taiwan, davon 1 Million Soldaten. Die sind eine ziemlich große Belastung für Taiwanern, um sie zu versorgen. Die damalige Formosaner waren ungefähr 6,5 Millionen. Die Arbeitsstelle in der Öffentlich Dienstleistungen, Lehrer und Beamter waren für diese Flüchtlinge vorbehalten.(Der Diktator führte eine gemeine Beschäftigungsverordnung, sämtliche von obengenannten Arbeiterstelle müssen nach dem Provinz-Geburtsort verteilen und vertreten. Daher kommt einen Resultat, tausende Taiwaner bewarben um ein paar Stelle und die Flüchtlinge kriegten fast alle staatliche Arbeiten.)
Der Diktator baute viele FlüchtlingHütten Gelände für sie umsonst zu wohnen und später baute erneut viele enge 4-Stöckig reihe BetonWohnugen für sie, die hatte damals fast wie half Geschenken gekauft und heute jede so hässliche Wohnung kostet mehr als 10 bis 20 fach unverschämte teuer als ihre ursprüngliche Wert!

Nun weil Du hier so gern heutige Zustände Taiwans auslachst, dann bitte an die richtige verantwortliche KMT-Personen. Für die Generationen wie meine Großeltern und Eltern, die hatten ihre Leben schon durch ROC schwer genug, sollst wirklich ausgenommen werden.

Anyun hat gesagt…

Ach noch, Taipeh als Hauptstadt genoss seit langem viel mehr Subventionen aus dem Staatshaushalt. (die Taipeh City wird auch öfter als „China-Town” von Taiwaner außer Taipeh geschimpft.)Das Stadtbild ist aber nur solala geblieben, erste als der Chen, shui Bian(der einzige DPP Präsident, der jetzt im Knast sitzt und von Dir schon mehrmals hier geschimpft.) Bürgermeister Taipehs gewesen ist, setzte er massiv viele Modernisierungsmassnahme durch. z.B. schnelle Effizienz in der Bürobearbeitungen der Taipeh-Stadtverwaltung, die Fertigung des Da-An Parks, das Bau des 101 und des umliegenden Stadtviertel…

"Ludigel" hat gesagt…

Interessant, CSB hat das 101 bauen lassen. Ich sehe ihn sehr negativ, das will ich nicht verhehlen. Wie einen lateinamerikanischen Presidente, der abräumt, was immer nicht angenagelt ist.
Und richtig, wenn ich über Taiwan meckere, ist das fast immer auf Taipei und das Umland bezogen. Auch die geschäftstüchtige Mentalität, die bis in die Familie geht, ist auf Taipei bezogen. Interessant, dass es Chinatown genannt wird.
Ich hasse Taipei so abgrundtief von meiner Startzeit her und meinem Kreislaufkollaps. Ist aber auch ein widerliches Ding, vom Stadtzentrum abgesehen.
Weiter südlich ist es ganz anders, grün, nicht so zugemüllt.
Grauenhaft, wenn Taiwan dank Präsident Ma jetzt noch chinesischer wird.

Anyun hat gesagt…

Ich wollte CSB auch gar nicht verschönen oder loben. Ich wollte nur die Tatsachen darstellen. CSB sehe ich auch sehr negativ, als Politiker war er nicht weise genug , und ihn zu verdanken haben wir jetzt einen Torte Präsident(Ma). Korrupt ist CSB allein, aber die KMT war und ist eine super korrupte politische Finanzsystem, die unterstürzte organisierte Mafia und Gangsters und arbeitet stets Hand in Hand mit ihnen zusammen.

z.B. Beim Lafayette Skandal war den richtige Zeuge ermordet worden, den Fall ist nie erklärtet, es handelt sich aber um zig Millionen US Dollar, sogar PRC ist mit verwirkte. Wer ist dafür verantwortlich? Der Vater von jetzigen Bürgermeister Taipeis Hau, der Haupt General Hau Pei-tsun, der ehemalige Verteidigungsminister und damalige Premierminister konnte wohl sein?! Die KMT hatte schon immer viele Geheimnisse, der Taiwaner nicht so ganz klar sind, einen davon: http://www.myanmar-narcotic.net/eradication/15drug.htm
“Vergleichsweise war CSB dumm, vor den vermittele blaue Lobby nicht genug vorsichtig“, sagte meiner Vater mal sehr enttäuscht. (Dazu konnte ich nichts sagen. Für die Generationen wie meine Vater sind schwer zu akzeptieren, wieso die Korruptionen von KMT nicht gestraft werden, aber nur CSB.)

The Lafayette scandal :
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2006/06/13/2003313254
Lafayette: Taiwan wins victory?
http://michaelturton.blogspot.com/2010/05/lafayette-taiwan-wins-victory.html

"Ludigel" hat gesagt…

Sehr interessant, der Lafayette-Skandal. Ja, wenn ich Präsident Ma sehe, denke ich immer an einen Mafiaboss, das muss ich auch dazu sagen.

Und in der Tat genießt meine Schwiegermutter hier ein paar Privilegien. Ihr Mann war bei der Marine, sie wohnt mietfrei in einer großen Wohnung in NeiHu und kriegt eine Soldatenwitwenrente. Schon erstaunlich, wo Renten für die meisten gerade erst eingeführt wurden vor ein paar Jahren.

Das ist eine Veteranenwohnanlage, wo die Wohnungen heute richtig teuer sind. Sie ist sogar die Eigentümerin.

Unten am Haus weht immer die ROC-Flagge und zu den Wahlen hängt immer ein KMT-Plakat am Eingang. Hihi, die halten zusammen.

Die Frage wäre jetzt, ob jemand aus dem Süden genauso die Privilegien bekommen hätte. Wäre er schwerer Marineoffizier geworden? Ich vermute ja.

Aber die Taiwanesen sind so weise, die ethnischen Gräben nicht zu weit aufzureißen sondern immer zusammen zu arbeiten. Der erwähnte Schwager, der hier gut Geld gemacht hat und dann irgendwann mal nach Kanada will, kommt auch von irgendwo weiter südlich, hat also als Zugezogener in Taipei sein Glück gemacht.

Anonym hat gesagt…

Dr. Z. says:

Menno, ist das anspruchsvoll heute.
Vor Schreck bin ich ganz still.