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Montag, Mai 20, 2013

Genug ist genug!

"Genug ist genug!" schimpfen die Taiwaner derzeit auf die Philippinen und drohen ihnen als Vergeltung für den Beschuss eines taiwanischen Fischerbootes (mit Todesfolge) mit Krieg und Sanktionen. Mich hingegen treibt ein ganz anderes Thema um. Wie viel Nachbearbeitung verträgt ein Digitalfoto?

Nun muss man sich nur angucken, was in Wettbewerben so prämiert wird. Da fliegen Riseneulen über Wüsten und perfekte blaue Schäfchen-Wolkenhimmel sind über schwarz-weißen Altbaufassaden in Berlin-Kreuzberg platziert. Photoshop macht das Bild erst schön, das ist keine Frage. Warum nur die Depression von Altbauhinterhöfen fotografieren, wenn man mit einem knallbuten Zusatz den Kontrast zu Schönheit noch so platt dazu knallen kann, dass es jeder merkt, in den 3 Sekunden, die er in unserer Bilderflutwelt zum Betrachten eines prämierten Fotos zubringt?

Daher überlege ich jetzt, wie weit ich noch mit der Nachbearbeitung gehe in Zukunft.

Mein letztes Bild, "The magic of love revealed" verdeutlicht was ich meine. Bei dem Schuss stammen die dramatischen Lichteffekte NICHT von Photoshop, sondern von einem drahtlosen Blitz, der in das Bild seitlich hineinblitzt und daduch auch diffuses und unscharfes erzeugt, aber eben auch eine dramatische Linie zwischen den beiden Statuen. Diese leichten Belichtungsdefizite kann man bequem im RAW-Editor der mit der Kamera mitgelieferten Software verbessern, so dass sich eigentlich ein zwar weiches, aber recht stimmiges Bild ergibt:


Ursprünglich (http://bobhonest.blogspot.tw/2013/05/the-magic-of-love-revealed.html) konnte ich nicht widerstehen, dem Bild mit Photoshop noch eine förmliche Lichtkugel hinzu zu fügen und das Bild solange zu bearbeiten, bis sich merkwürdige geometrische Muster in den Lichtreflexen bildeten. Was dann irgendwie in Richtung gemaltes Bild geht (oder eher Comic), aber mir letztendlich doch recht schwülstig ist, siehe unten:

 
Beides hat irgendwie seinen Reiz und man kann kaum noch glauben, dass beides das selbe Foto ist. Wenn man das untere, stark manipulierte Bild sieht, scheint es das obere natürlichere zu überstrahlen. Deshalb gewinnen halt auch die Rieseneulen (vielleicht noch mit Laseraugen?) heutzutage die Aufmerksamkeit. Welche Version ist nun besser? Wo ziehe ich die Grenze demnächst?

Kleines fotografisches Zwiegespräch mit mir selbst, das hoffentlich niemanden gelangweilt hat. Zurück zu der Mangokrise, demnächst wieder auf dieser Welle.



1 Kommentar:

Karl hat gesagt…

Off Topic:

Ein bisschen Werbung für eine Veranstaltung des Deutschen Instituts:


"Recht in Taiwan", Vortrag zu "Zivil- und Strafrecht" am 12.06.2013

Das Deutsche Institut hat 2013 eine Veranstaltungsreihe zum taiwanischen Recht ins Leben gerufen. Im Fokus stehen dabei Aspekte, die insbesondere in Taiwan wohnhafte Ausländer betreffen. Der nächste Vortrag wird am 12. Juni 2013 stattfinden. Der in Taiwan ansässige deutsche Rechtsanwalt Dr. Claudius Petzold wird referieren zu: "Rechte von Ausländern bei zivil- und strafrechtlichen Auseinandersetzungen, insbesondere bei Verkehrsunfällen".

Der 12.06.2013 ist in Taiwan ein Feiertag (Drachenbootfest). Das Deutsche Institut ist aber an diesem Tag geöffnet.


Zeit:
12.06.2013, 14:30-16:30 Uhr Vortrag, incl. Q&A sowie Kaffee und Kuchen

Ort:
Veranstaltungssaal des Deutschen Instituts Taipei; Taipei-101-Tower, 33.Etage, Xinyi-Road, Sec. 5, No. 7