Toll war die Hühnersuppe, schwarz und mit Seepferdchen, die es in einer Chinesisch-Traditionellen Apotheke hier in der Nähe gab. Auf dem Beipackzettel sollte stehen: "Darf nur von Verheiraten angewendet werden resp. wenn feste* Freundin in der Nähe ist."
Dann der Umweg zur Chinesischen Traditionellen Medizin (CTM), spannende Pülverchen, die die Durchblutung der Gebärmutter fördern, schließlich Fehlgeburten als Resultat. Ein winzig kleiner uralter CTM-Arzt, der Geheimtipp unter den Kinderlosen, der wieder spannende Pülverchen hat. CTM-Geheimarzt hier und dort, alles dubioser und dubioser und immer teurer, Besuche in Tempeln, wo kostenpflichtiges Segnen (oft 1000 NT+) Kindersegen bringen soll. Raten Sie mal mit Rosenthal, ob es geholfen hat. Besuche bei Wahrsagern bis runter in Kaoshung, körperbehindert mit Metallschienen am Bein, zieht sich Weihrauch in die Nase und rülpst ihn kräftig heraus. Gaben Aussagen von sich wie ich würde vom Geist meines toten Bruders verfolgt (den ich nie hatte) und wir würden uns 2011 bzw. 2013 scheiden lassen. Ich glaube mein nicht vorhandener toter Bruder soll die Geburt verhindern oder irgendetwas in der Art, ich habe mir das nicht alles gemerkt und desto mehr Wahrsager wir besucht haben, desto mehr Verständnis entwickelte ich für die heilige Inquisition.
Am Ende war die Lösung ein teurer Privatarzt, der also nicht die in Taiwan übliche Chipkarte der staatlichen Krankenversicherung NHI (National Health Insurance) nimmt. Wir hatten gleich mehrere gegen horrende Summen engagiert und darunter auch wieder ein dubioses Abenteuer, von dem ich erst in vielen Jahren einmal schreiben werde. Am Ende fand ein Arzt, der seine Klinik e-Stork, also "e-Storch" nannte, die Lösung. Ein Bakterium hatte bei meiner Frau die Empfägnis verhindert oder für spätere Probleme gesorgt, drei Tage ein Medikament genommen und das Problem war endlich, nach all den Jahren der Quacksalberei, erledigt. In Deutschland wäre das wohl Standardprogramm von Anfang an gewesen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Zwei Dinge kann man lernen:
- Nicht Gesundbeterei und Hokuspokus und TCM sind die Lösung gewesen, sondern sorgfältig angewandte Schulmedizin.
- Kinder gibt es vom Klapperstorch (mit Webseite heutzutage, deswegen e-Storch).
* weiche Freundin geht auch zur Not.
3 Kommentare:
Lu Er Fu:
wie geagt: ich hatte mich auch mal für den schlangenundsonstigesimmörserzertsossenden grinsenden 'Doktor' entschieden, der mein rheuma heilen sollte.'das kriegen wir weg' wurde mir übersetzt. Wahrscheinlich hat er mein geld damit gemeint. ein paar tage später fiel es mir wie schuppen aus den haaren. da half auch kein spezialschampoo mehr. wieder hin...gegrinst...und dann hatte ich keine schuppen mehr, stattdessen übel juckende ausschläge am schienbein. monate später war das rheuma tatsächlich zeitweilig weg. lag es an tcm, oder doch an den `ratiopharm-tabletten? und wie auch schonmal gesagt: meine ex-liebschaft aus japan amüsiert sich immer öfters über die gaijin die sich das geld von chinesischen pulvermixern aus der tasche ziehen lassen und sich nicht der modernen westlichen medizin hingeben. (ok ok...auch DIE wollen nur unser bestes...unser Geld...).Und für alle die es nicht wissen....die TCMler sind aaarschteuer.
TCM gibt es ja wohl auch auf Krankenschein (also Chipkarte), aber irgendwie ist man immer ganz schnell beim "das ist was Besonderes, das kostet extra" und dann fliegen die Tausender nur so Richtung Tresen. Als eine TCM-"Ärztin" meine Allergie durch ein scharfes Pülverchen kurieren wollte, bekam ich von genau dem .... meine Allergie. Wochenlage Nachwirkungen, weil ich immer so brav die pfefferigen Beutel geschluckt hatte.
Liebe Frau L.M.,
Worte sind doch genug, um Ihre Dankbarkeit gegenüber Prof.Dr. Zok, dem Hausmagier des Avacado-Hui-Buh-Tempels auszurücken. Absolut genug. So sehr genug, dass sie hier erst gar nicht erscheinen, die Worte.
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