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Dienstag, Juni 12, 2007

Nazis and Bikinis


German below.

I have finally taken a Chinese class here in Taipei. It is much more effective than learning solitary. So I am sitting there with a Gentleman from Pakistan (pronounce Ba-dshi-se-tan in Chinese) and now a charming young English teacher named Kelly from Oregon.

As Taiwan people are often much more straight forward than most Westerners, he was asking the gentleman from Pakistan, if Pakistan people have a problem with Bikinis, and was asking me, why we Germans have so many Nazis in East Germany again.

After the long explanations from my classmate and me it was finally clear that East Germany is by far the smaller part of my country, with a tendency towards the real tiny, and that bikinis, as tiny as they may be, do not pose a problem. This is real global multi culture, a consensus finally revealing Nazis and bikinis are not a problem. Hurray.

GERMAN:

Schlußendlich sitze ich also in Taipei im Chinesischunterricht. Neben dem Lehrer zunächst nur mit einem Leidensgenossen (in Sachen Heirat einer Taiwanesin und zwangsweiser Verlegung des Wohnsitzes nach Taipei) aus Pakistan und neuerdings einer jungen Englischlehrerin aus Oregon. Viele junge Amerikaner, Kanadier, Australier etc. kommen ja nach Taiwan, um hier junge Taiwanesen im Englischschreiben zu unterrichten. Der Teil mit dem Sprechen wird dabei meist vergessen, weil Taiwanesen lieben Schreibarbeiten für ihre Kinder. Jedenfalls hat mein zehnjähriger Neffe immer Stapelweise Hausaufgaben, hat aber kaum Englisch sprechen gelernt, aber gut, Briefeschreiben ist auch nett.

No Nazi and no bikini, but it will do (photo from company server again)

Der Unterricht ist viel effektiver, als aus dem Buch zu lernen, und wir reden fast nur und schreiben selten. Mein Kollega aus Pakistan wurde gefragt, ob denn Pakistani mit Frauen im Bikini ein Problema hätten, während ich auf die Nazis in Ostdeutschland hingewiesen wurde. Am Ende hatten wir beide die Probleme minimiert, Ostdeutschland war nach meiner weitschweifigen Rede ein so winzig kleiner Teil Deutschlands geworden, dass das ganze Problem, so sehr ich es auch mit meiner historischen Verantwortlichkeit wahr- und ernst genommen habe, nicht so sehr ernst war. Ein gleiches Schicksal widerfuhr dem Bikini in der Rede meines moslemischen Mitstudenten. Der Bikini wurde kleiner und kleiner, bis er für die islamische Gesellschaft Pakistans ein an sich vernachlässigbares Problem darstellte.

Weitere Anspielungen auf den Deutsch-Britischen Konflikt (hatte er da die SUN und die Touristenstreits um Handtücher und Liegestühle im Sinn?) konnte ich mit Hinweis auf meine Familie in Großbritannien entkräften. Dann hat es der Lehrer mit der Deutsch-Französischen (Erb-)Feindschaft versucht, die ja nicht mehr ganz aktuell ist. Doch da hatte ich französische Vorfahren zu bieten und er gab auf. Schade, denn Polen und die Philippinen und ein bisschen Australien hätte ich auch noch im Programm gehabt.

Im übrigen war es eine wahrlich multikulturelle Erfahrung. Denn als der Lehrer am nächsten Tag eklig braune Eier mit grünem Ei“gelb“ mitbrachte sagte mein islamischer Kollege: „Ich bin Moslem. Ich kann das nicht essen.“ Da hatten wir wahren Multikulti oder wenigstens einen Konsensus, um den uns die UN beneiden würde, denn ich habe mich ihm im Wesentlichen angeschlossen.

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