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Mittwoch, November 05, 2014

Der Familienbetrieb: Die schonungslose Wahrheit

Schluss mit den Nebelkerzen. Hier ist die ganze Wahrheit. Ein Ausflug in die kulinarische Unternehmerszene Taipeis. Natürlich mit eigenem Restaurant als Testfall. Nur in Ludigels Taiwanblog ;-)

Wird evtl. noch bebildert

Der "Familienbetrieb" von meiner Frau und mir wurde schon mehrfach im Blog angesprochen, wenn auch ohne zu sagen, worum es eigentlich ging. Einfach um meine Bloggerperson von der Privat- und der damals möglicherweise öffentlich wahrnehmbaren Geschäftsperson zu trennen. Der Familienbetrieb war einfach ein kleines italienisches Restaurant. Motivation für die "Nebelkerzen" bei dem Thema waren sicherlich die zahlreichen Shitstorms die Taiwans Presse immer wieder gegen einzelne Ausländer loslässt - unter anderem auch gegen Restaurantbetreiber. Und der Gedanke, die ein oder andere negative Berichterstattung über mein geliebtes verschmuddeltes Taipei könnte da irgendetwas auslösen. Aber heute ist klar, ein neues Restaurant werden wir in Taiwan nicht eröffnen. Daher kann jetzt Klartext geredet werden. Hier noch mal eine Sammlung alter Artikel zum Thema:

Die Anfänge:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/07/familienbetrieb.html

Mittelteil:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/08/ex-familienbetrieb-tratsch-und-klatsch.html

Kurz vorm Ende:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/08/ruckzug-aus-familienbetrieb.html

Das Ende:
http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/10/ex-familienbetrieb-vor-der-schlieung.html


 Am Anfang der Geschichte stand, dass meine Frau unbedingt ein Restaurant oder einen kleinen "Diner" eröffnen wollte. Auch gerade weil in Taiwan Leute Mitte Vierzig oft aus den Unternehmen gedrängt werden um unerfahrenen am Arbeitsplatz einschlafenden Spätteenagern Platz zu machen. Denn Taiwan hat in der Computerbranche noch einen extremen Jugendkult. Wer es bis Mitte Vierzig nicht ins Management geschafft hat, steht oft ohne Jobperspektive plötzlich auf der Straße. Und was macht man dann? Richtig, oft macht die Frau eine der zahllosen Garküchen oder kleinen Restaurants auf und Menne fährt dazu Taxi. Das ist Teil des Wirtschaftswunders in Taipei, bei dem man sich wundert, dass so viele Fressbuden ihre Kunden finden und alle irgendwie ihr Auskommen haben.

 So leckere Nudeln hätte niemand bezahlen wollen. Die Kunden hatten lieber Fertigsoße aus dem Eimer und die Nudeln bitte taiwanisch weichgekocht


Schnell wollte meine Frau loslegen, ein kleines italienisches Restaurant in unserer Nähe namens Apollo stand zum Verkauf und meine Gattin wollte sofort das Lokal neu durchstarten lassen. Da kamen natürlich meine langweiligen Einwände. Nämlich, dass sie nicht kochen kann und wir beide nichts von der Gastronomie verstehen und außerdem ja nun "Management" sind in der Firma, im kleinen oder mittleren, was auch immer. Doch weil meine Frau nicht zu bremsen war, ließ sie sich dann auf mein Konzept mehrschichtiger teutonischer Absicherungen ein und (a) besuchte sie einen italienischen Kochkurs der, ganz taiwanisch-pfiffig die Leute gleich auf das Eröffnen eines der zahllosen kleinen italienischen Schlichtrestaurants in Taipei vorbereitete und (b) suchten wir nach einem kleinen Restaurant, damit das Kapitalrisiko gering war.

Zu den "Italienern" Taipeis muss man wissen, dass es sich um oft recht simple und schmucklose kleine Diner handelt, in denen oft nur Spagetti und andere italienische Nudeln in aus großen Kübeln entnommene Soßen getunkt werden und fertig ist die Mahlzeit. Risotto gibt es noch und fast alles mit Seafood. Der große Renner in solchen Lokalen ist eine chinesische Seafood-Suppe, bei der statt chinesischer Nudeln (die etwas weicher wären) ziemlich weich gekochte Spagetti drin herum schwimmen. Die Suppe besteht fast nur aus Tobasko, so mögen es die Taiwaner.


+++++++++++ Lesetipp
 Wie es südostasiatischen Fremdarbeitern in Taiwan ergehen kann: Giftige Schwaden am Arbeitsplatz, kein Arbeitsschutz und kein Recht auf Kündigung, keine ordentliche medizinische Behandlung. Lesetipp aus Andreas' Blog: https://andreasintaiwan.wordpress.com/2014/07/14/die-woche-dienstag/  +++++++++++


Rotwein? Nein, es gibt keinen Alkohol in Taipeis Schlichtrestaurants. Minnistrone?  Davon haben die Wirte, die alle Taiwaner sind, nie gehört. Diese leckeren krossen Weißbrothappen mit Tomate drüber (Bruscetta oder wie das heißt)? Saltimbocca a la Romana? Irgendwelche anderen Hauptgerichte mit Fleisch? Lachs auf irgendwas? Forelle unter irgendwas? Aufläufe? Pizza?

Nun, gibt es alles nicht, außer manchmal einer Pizza-Karrikatur, oft in Untertassenformat. Die Pläne meiner Frau waren jedoch weitgehender, hatte sie doch komplett und sehr gut italienisch und europäisch kochen gelernt. Fielen aber in der Folge der Realisierbarbeit zum Opfer. Schnell fand sich jedenfalls ein kleines und ideales Restaurant, "Jill's Happy Kitchen" bei uns ganz in der Nähe:

http://tokokou.pixnet.net/blog/post/33037847-%E9%96%8B%E6%9C%97%E5%B0%91%E5%A5%B3-jill%27s-happy-kitchen

Mittlerweile hat das Lokal mehrfach den Besitzer gewechselt, die nette Jill auf dem letzten Foto, wir oder unsere Nachfolger haben also mit dem heutigen Lokal nichts mehr zu tun. Das Lokal ist übrigens extrem beengt, hatte nur vier Tische und noch einen Klapptisch neben Tresenplätzen, war aber nett aufgemacht und die italienischen Gerichte waren etwas originaler als bei anderen. Es gab Spagetti mit ungewöhnlich viel Käse überbacken und sogar eine Spagettivariante mit einem wohl nicht ganz original italenischem Schnitzel oben drüber geworfen. Die reichliche Käseverwendung machte das Lokal etwas originaler, das Essen war reichlich und deftig und von mittlerer Geschmacksqualität nach meinem verwöhnten Gaumen, der gute italienische Restaurant in Deutschland gewohnt war. Alle Gerichte kosteten 110 NT oder weniger (durch 40 in Euro), also 2.50 Euro pro große Portion maximal. Schlichtrestaurants in Taipei sind billig und dieses hier auch, auch wenn es von der Ausstattung her und der Reichhaltigkeit der Karte etwas besser war.

Da die Betreiberin ein Kind bekam, zog sie sich aus dem Restaurantgeschäft zurück und arbeitete uns noch ein. "Uns" das waren die Frau eines netten Kollegen, meine Frau und mein "Quasineffe" mit seinen jugendlichen 16 Jahren. Übernommen haben wir ferner das feste Personal des Lokals, also einen von zwei Hauptkräften (einer hat sofort gekündigt) und eine Halbtagskraft.

Der Plan meiner Frau war, das Ganze bald zu einer ganzen Restaurantkette auszubauen, wobei das kleine Lokal zunächst als Keimzelle und Lernobjekt dienen sollte - hier merkt man wieder meine etwas risikoscheue Handschrift. Dazu war eine Gruppe von Investoren gefunden, die neben Frau und mir aus der Gattin "Shaowu" (Name geändert) des Kollegen (und ihm natürlich) und zwei weiteren Familien bestand. Diese sollten alle aus dem Gewinn des Lokals bzw. der späteren Kette ihren Gewinnanteil bekommen und ggf. gegen Gehalt auch Geschäftsführer der Lokale werden. Das erste kleine Lokal, "Jill's Happy Kitchen" sollte von Shaowu geführt werden, gegen 20.000 NT kleines Geschäftsführergehalt. Plus natürlich dem Anteil von ihr und ihrem Manne an der Gewinnausschüttung.

Mein Einwand kam sofort: Da die besagte "Shaowu" nicht nur ein missmutiges Naturell hatte, sondern auch noch eine berufliche Karriere als Backwarenverkäuferin vorzuweisen hatte (seit Jahren Hausfrau) schwante mir, dass sie der Versuchung, so ein kleines Lokal allein zu übernehmen, nicht würde widerstehen können. Nach dem Motto: Hier stehe ich im Laden, also ist es meiner. Zwar war der Mietvertrag des Lokals nicht auf ihren Namen geschlossen als Vorkehrung, aber trotzdem erschien mir diese Wendung der Dinge wahrscheinlich. "Unsinn", sagte meine Frau. "Du kennst uns Taiwaner nicht, so gehen wir nicht mit einander um, wir vertrauen einander." Dabei kenne ich sie ganz genau die Taiwaner und weiß, wie sehr sie immer einer vermuteten Geldquelle hinterher jagen wie der Teufel der 1000-Seelen-zum-Preis-von-einer - Packung im Sonderangebot.

Alles lief nach Plan und Jill wies primär Shaowu und ein bisschen meine Frau und den Lieblingsneffen in die Zubereitung der Nudelgerichte etc. ein. Staunend stellten wir fest, dass in dem Lokal das Gemüse nicht gewaschen wurde. Einfach raus aus dem Marktkorb und rein ins Essen! Diesen Teil der Prozedur haben wir dann nach Übernahme sofort geändert.

Wie ging es dann, als Jill sich verabschiedete und unsere Crew aus Shaowu, Vollzeitkraft, Halbtagskraft und Quasineffen nebst dem aushelfenden Gatten "Will" von Shaowu bei der Zubereitung der Gerichte allein waren? Die Situation in Stichworten:

- Großer Materialschwund, der ein schwarzes Loch in der Küche vermuten ließ. Ich hatte das auch gleich zu Anfang prognostiziert. Shaowu erklärte, eben nach Hausfrauenart ordentlich was ans Essen zu schnippeln und eine gut gefüllte Kühltruhe für Notzeiten zu haben.

- Stammkunden, die ihr ererbtes Recht auf ein zweites Hauptgericht für nur 25 NT statt 80-110 NT energisch einforderten.

- Schlechte Stimmung bei Shaowu, die sich beschwerte, als Geschäftsführerin deutlich weniger Lohn als die hauptberufliche Kraft zu erhalten (derjenige hatte allerdings immerhin eine abgebrochene Kochlehre vorzuweisen).

- Schlechte Stimmung bei Shaowu, weil sie in der Startphase des Lokals 7 Tage die Woche im Laden stand. Zu hatten wir nie. Und dann führten wir auch noch die Öffnung zu Mittags ein. Vorher hatte das Lokal nur abends geöffnet.

"Schlechte Stimmung bei Shaowu" war in der Folge das Motto des Lokals, das man also "Shaowu´s Angry Kitchen" hätte nennen sollen. Und wie sahen die Kosten aus? Nun, es zeichnete sich in den ersten 2 Wochen ein gewaltiges Minus von 20.000 NT ab, freilich nach Entlohnung aller Kräfte inklusive Shaowu.
 Tendenz steigend. Und ich fasste für mich den Leitsatz "never order the Schnitzel", denn für 110 NT konnte man wirklich kein richtiges Schnitzel auf die reichliche Portion Spagetti Bolognese mit Käse werfen, dazu war Fleisch zu teuer. Jill und auch wir mussten also notgedrungen eine Art "Paniertes Nichts mit Fleischandeutung" servieren.

Jetzt kam die zweite Runde, das Managementtalent meiner Frau entfaltete sich. Die notwendigen Zutaten wurden abgewogen pro Portion und daraus der Materialverbrauch für die Woche festgesetzt. 10 Essen am Tag verkaufen und Zutaten für 20 oder 30 der Investorengesellschaft in Rechnung stellen ging nicht mehr. Shaowu war außer sich! Ich hoffe im Nachhinein, dass in ihrer Familie in dieser neuen Phase der Zutatenkontrolle niemand Hunger leiden musste. Okay, okay vielleicht war es ja nur die Kühltruhe.
Auch der Personaleinsatz wurde gestrafft. In den Totzeiten, wenn etwa mittags nur zwei einsame Kunden aufkreuzten, stand sich die Komplettbesatzung des Lokals die Beine in den Bauch und munter wurden Überstunden aufgeschrieben und vergütet. In der Folge wurde die Personalanwesenheit an den Umsatz angepasst.
Zusehens verschlechterte sich die Stimmung zwischen Shaowu und meiner Frau. Letztere war übrigens als Obermanagerin der geplanten Kette von Anfang an vorgesehen und gab daher Shaowu ihre Anweisungen, die mehr für den operationalen Betrieb der ersten Filiale zuständig war. Shaowu wollte weiter nach Hausfrauenart ohne Mengenkontrolle kochen und immer alle Leute im Lokal haben, damit weniger Stress war. Meine Frau hat allerdings Diplomatie nicht gerade als ihre Stärke und so waren unter der Lokaldecke permanent dunkle Dampfwolken und Blitze zu erkennen.

Wie sah es nun finanziell aus? Der zweite Monat wurde schließlich mit einem Plus abgeschlossen und der dritte brachte 19.000 NT Überschuss, die an die 4 Investorenfamilien inklusive Shaowu und Gatten ausgezahlt wurden. Das Lokal war auf dem richtigen Kurs.

Nun kam Phase 3, hier sollte nach Planung meiner Frau die Qualität des mittelprächtigen Essens angehoben werden bei minimaler Steigerung des Preises. Ferner sollten Premiumgerichte zu deutlich erhöhtem Preis eingeführt werden, ich selbst sollte als "ausländischer Werbeträger" auftreten und ein Bringdienst nebst Belieferung der Computex Computermesse, die gerade stattfand, sollte her.

Um es kurz zu machen, Phase 3 war ein ziemliches Desaster. Wir verbesserten die größtenteils aus Fabrikfertigsaucen bestehenden Nudelsaucen mit frischen Zutaten, peppelten das schwindsüchtige Schnitzel etwas auf und führen leckeres "Cordon Bleu" als Premiumgericht ein. Die Preise mancher verbesserter Gerichte erhöhten wir ganz minimal von 110 NT auf 115NT und das Premiumgericht sollte 160 NT (also etwa 4 Euro) kosten. Ich benutze den Konjunktiv, weil es nicht ein einziges Mal bestellt worden ist. Die Kunden flüchteten in Scharen! Wir lernten, dass solche einfachen Diner einen ganz klaren Festpreis hatten. Konkurrent PingLu nimmt 110 NT für die teuren Gerichte und popelt beim Zubereiten, aber wenn wir auch sauber und netter waren und echtes Tomatenmark dran hatten: den Leuten war ausschließlich der Preis wichtig. Qualität ist in dieser Restaurantklasse völlig nebensächlich. Schlichtrestaurants sind also als reine Costcenter zu betreiben, bei denen der Marktpreis fix ist und man muss die Kosten so kontrollieren, das man Gewinn macht!
Bringdienst: Kaum Bestellungen, bei solchen Schlichtrestaurants holen sich die Kunden, die ausschließlich in der Nachbarschaft leben, ihr Essen selbst ab oder essen im Lokal.
Firmen, die wir mit Werbeflyern versahen oder gar die Computex, die angeblich von Will mit Werbeflyern und Speisekarte überflutet worden war, führten zu exakt Null Bestellungen. Das grenzte schon an ein Wunder und ließ mich vermuten, dass Shaowu und Will hier Sabotage betrieben, denn jetzt kam die Phase 4, in der Shaowu zusehens destruktiver wurde.

Sie klagte über zu hohe Arbeitsbelastung, mittlerweile hatte sie eine 5Tage-Woche aber sollte noch wochenendlich zu kurzen Checks im Lokal erscheinen und ihr wurde in Aussicht gestellt, die 5 Tage gegen 4 Tage zu tauschen, quasi als Freizeitausgleich für die Wochenendkontrollen. Alles zu viel, Shaowu  fiel durch laufende hysterische Weinkrampfanrufe bei meiner Frau auf, die schon Telefonterror glichen. Die Angestellten des Lokals bemerkten, dass Shaowu den Kunden patzige Antworten gab und auch die letzten wackeren Esser langsam das Lokal mieden. 

Vorgesehen für das Lokal war nun im 3:1 - Beinahekonsens der Investoren, das Lokal zu schließen und die hübsche Einrichtung (insbesondere Herd, Tresen etc.) in ein größeres leerstehendes Lokal zu verfrachten, das dann, wieder im Niedrigpreissegment, dank mehr Tischen einen größeren Gewinn einfahren könne. Eine zweite und dritte Filiale sollten dann später folgen. Allerdings trat Shaowu zu diesen Plänen in starke Opposition und bestand auf den Erhalt ihres Schimpf- bzw. Arbeitsplatzes, so dass anfangs noch die folgenden Szenarien diskutiert worden waren:

a) Shaowu bleibt Chefin der Filiale 1 wie gehabt und Filliale 2 wird mit neuer Geschäftsführerin eröffnet.
Shaowu erklärte hierzu, an künftigen Filialen nicht beteiligt werden zu wollen.

b) Shaowu betreibt Filiale 1 als reine "Soßenfabrik" und liefert die verbesserte Nudelsoße an die künftigen Filialen.
"Shaowu seien dagegen sähr."

Shaowu trat nun in eine Art renitente Totalopposition, verweigerte im Wesentlichen jedwede Arbeit, weigerte sich, eine Nachfolgerin einzuarbeiten und erschien höchstens noch zum Stunk machen im Lokal. Trotz nicht mehr geleisteter Arbeit beschwerte sie sich ständig über Überarbeitung, was in der telefonischen Drohung an meine Frau gipfelte....

"Wenn ich durch einen Herzinfarkt wegen dem Stress sterbe,  schwebe ich als Geist nachts bei deinem Mann und dir unter der Schlafzimmerdecke und raube euch den Schlaf!"

Das war die lustigste Drohung, die ich je gehört habe in meinem Leben, allerdings war Shaowu nicht hübsch genug, um sie mir jeden Abend unter der Schlafzimmerdecke ansehen zu wollen. Ergo entschied meine Frau nun, dass es an der Zeit war, dass ShaoRumschimpf nun das Lokal allein übernahm. Schlagartig verbesserte sich ihre Stimmung, nach langen zähen Verhandlungen zahlte sie die anderen Parteien aus und die anderen drei Parteien inklusive meiner eigenen gingen sogar mit leichtem Plus aus der ganzen Geschichte raus. 100.000 NT hatte wohl jeder im Lokal, was aber teilweise noch auf der Bank auf einem Geschäftskonto war.

Shaowus Stimmung blieb aber nicht lange gut. Bar jeder Kostenrechnung und Zutatenabwiegung ging der Gewinn langsam aber stetig gegen Null, so dass am Ende nur noch 4000 NT an "Geschäftsführergehalt" nach Begleichung aller sonstigen Kosten drin waren. Die erforderlichen Marketingmaßnahmen, um durch ein verbilligtes Tagesgericht etc. die durch die Preiserhöhung verlorenen Kunden wieder zurück zu gewinnen wurden natürlich nicht mehr umgesetzt - weil Frau und ich mit dem Lokal nichts mehr zu tun hatten. Shaowu bat dann sogar meine Frau wieder, das Obermanagement zu übernehmen. Das lehnten wir aber ab und am Ende verkaufte das Betreiberpaar das Lokal mit etwa 60.000 NT Verlust. Es existiert wohl noch heute mit neuen Betreibern, die sicher lecker Essen haben (ich war freilich nie wieder dort).

Schlecht war das Essen nie, ab dem Gemüseputzen, also gehen Sie doch mal Essen in Ludigels ehemaligem Ristaurante ;-)

Für Interessierte: Wir hatten damals 200.000 NT Abstand inklusive 2 Monate Anlernkurs für das gemietete Lokal gezahlt, die Miete lag wohl bei 20.000 NT monatlich, wenn ich mich recht erinnere. Also auf, jetzt wissen Sie wie es (nicht) geht, mit dem eigenen Ristaurante in Taipei.

Die Schwester meiner Frau hatte nun in der Zwischenzeit eine erfolgreiche Gastronomiekette in Manila auf den Philippinen betrieben und so soll der "Familienbetrieb" dort  (freilich nicht als Italiener) demnächst in eine neue Phase gehen. Warten wir es ab.


37 Kommentare:

Miri hat gesagt…

Und ich wollte damals noch helfen mit alten italienischen Familienrezepten von Onkel Sal, dem vor einigen Jahren verstorbenen Mann der Cousine meiner Mutter, Spross einer Pizzabäckerfamilie aus Brooklyn, aber da hattet Ihr ja schon beschlossen Euch aus der Gastronomie zurückzuziehen... ;-)

Ich habe damals gut aufgepasst als Kind, wenn er zu Besuch war und kochte (Sal und Frau arbeiteten bei TWA und konnten kostenlos die Welt bereisen, wenn Plätze im Flieger frei waren und auch die Kinder profitierten von der Regelung; die Kinder flogen z.B. regelmäßig als Tagesausflug von New York nach Florida, um einen Tag am Strand zu verbringen; das hätte ich auch gerne regelmäßig gemacht, aber wenigstens kam Sal ab und zu mit seiner Frau vorbeigeflogen, um uns zu bekochen und mir dabei das ital. Kochen beizubringen). Die Nudeln mit dem Schnitzel hat er auch gerne zubereitet. Im Original mit Kalbsschnitzel. Im Laufe der Jahre habe ich seine Gerichte auch mal abgewandelt. Das mit dem Schnitzel schmeckt bei mir sogar in der komplett veganen Variante. Da kann man tatsächlich ziemlich tricksen, wenn man Leute vor sich hat, die nicht wissen, wie es im Original schmecken kann. Denn es schmeckt immer noch gut, wenn auch bei weitem nicht so wie im Original. Wichtig ist auch, dass (Fake-)Schnitzel knusprig und nicht labberig zu servieren, das wird leider mitunter falsch gemacht. Und mit den Originalzutaten schmeckt es am leckersten. Wir waren oft in der Markthalle. Nudeln mache ich heute noch ab und zu selbst. Absolut lecker... Für Onkel Sal waren Lasagne und Spaghetti nur kleine Vorspeisen, er aß Riesenportionen und -mengen, was man ihm auch deutlich ansah. Er liebte es zu essen. :-) Seine Frau hatte dafür Size Zero und leitete nebenberuflich einen Weight Watcher's Club. ;-) Ein faszinierendes Paar und zwei wichtige HeldInnen meiner Kindheit. :-)

Klein L. wird vermutl. auch sehr begeistert sein von Euch Beiden.... :-)

"Ludigel" hat gesagt…

Interessant fand ich hier ein paar Lektionen:

a) UntereMittelklasse-Lokale haben einen absoluten Festpreis und die Leute sind ihn absolut gewöhnt.
b) Man muss die Kosten mit der Knute niedrig halten, sonst macht man bei den extrem niedrigen taiwanischen Futterpreisen keinen Gewinn.
c) Jede Kreativität kann man sich in den billigen Italienern Taiwans abschminken, die würde Geld kostet und die Leute wollen ja buchstäblich nicht mal 1 NT mehr zahlen (40 wären ein Euro)

Es war also kein schönes Geschäft, man findet keine Erfüllung sondern muss Massenessen von nach deutschen Maßstäben unterdurchschnittlicher Qualität liefern, sonst laufen die Kosten weg.

Aber Ende wussten wir wie und hätten vielleicht sogar mit einer Kette genug Gewinn gemacht oder dem größeren Lokal. Aber mit renitenter Geschäftsführerin und verschreckten Investoren war das nicht mehr zu machen.

Lustig, dass die Angelegenheit eher einen Betriebspsychater erfordert hätte als einen Manager, haha.

ShaoDingsda ist heute wieder Hausfrau und quält ihren geduldigen Mann ;-)

"Ludigel" hat gesagt…

Man sieht auch, dass die billigen Preise auch billige Zutaten erfordern. Wir mussten eben die Containerfertigsoßen nehmen und konnten sie kaum aufpeppeln oder gar ersetzen, wie ursprünglich geplant. Denn der Kunde will nur den Niedrigpreis zahlen, zu dem das nicht zu machen ist. Und jetzt wundern sich gerade alle, dass fast alles Essen in Taiwan mit Billigtalg und Ölen versehen ist, die für Zuchtvieh vorgesehen sind und Östrogen, Antidepressiva, Verhütungsmittel und Antibiotika enthalten. Mein Magen ist seit Wochen dauerkrank, aber depressiv bin ich nicht. Und lese Cosmopolitan. Ja, der TaiwaHn mit großem H....

Miri hat gesagt…

;-)

Fertigsoßen sind ja idR nur günstiger, wenn die Zutaten Ersatz sind (wie z.B. Erdbeeraroma aus Sägespäne; Symrise u.a. verdienen ja ein Vermögen mit Nahrungsmittelfakearomen). Ansonsten kann man extremst günstig Soßen frisch kochen. Musst Dir Händler suchen, die die Grundzutaten günstig anbieten bzw. Dir Rabatte anbieten, wenn Du Großabnehmer/Dauerkunde wirst.

Sal und Frau (wie auch viele andere Verwandte und Freunde in den USA) fuhren schon als ich noch klein war tw. irre weite Wege, um sich ihr Essen zu kaufen. Hier in D wurden sie damals ziemlich belächelt, aber heute machen das in D im Verhältnis auf die Größe des Landes übertragen auch viele. Und dass die Kids zum Baden nach Florida flugen, verstand man hier tw. auch nicht, weil sie auf Long Island wohnten und den Strand direkt vor der Haustür hatten. Heute fliegen auch Deutsche, die an der Küste wohnen, gerne mal woanders hin, wo auch Meer ist und werden nicht belächelt. Mit der Zeit hat sich einiges geändert... Aber ich dachte, in Taiwan würden die Leute sich grundsätzlich "gesund" ernähren, deshalb länger jung aussehen usw. Hat sich da vlt. auch etwas verändert? Oder war das früher auch so? In Frankreich essen ja mittlerweile auch nicht gerade wenige Menschen Fast-Food.

Miri hat gesagt…

Die Bereicherung des Nahrungsangebots in D in den letzten Jahrzehnten auf der einen Seite ist ein echter Fortschritt, was aber schlimm ist, ist die Abnahme der Nahrungsqualität in anderen Bereichen. Manche Menschen essen sich richtig krank, ohne es zu merken. Du musst gar nicht viel Geld ausgeben, um Dich "gesund" zu ernähren, aber viele Menschen scheinen das gar nicht zu können. Die Taiwaner, die hier bei N. zu Besuch waren, ernährten sich eigtl. alle ziemlich bewusst, nichts mit Chemie, aber sie scheinen dann vlt. die Ausnahme zu sein?

Restaurantmäßig gibt es hier ja tw. riesige Qualitätsunterschiede im selben Preissegment. Im Sommer saßen einige Freizeitpolitiker und ich nach einer Sitzung noch kurz auf der Terrasse eines Restaurants (ital., bekommst aber auch Currywurst, das zwar nicht teuer, aber auch nicht preiswert ist). Es trifft einen bestimmten Geschmack und ist immer gut besucht. Ist nicht mein Geschmack, deshalb bestellte ich mir nur was zu trinken. Am Nebentisch saß ein älteres franz. Ehepaar, das sich auf der Durchreise befand. Wir kamen ins Gespräch, weil sie ein paar Fragen hatten und ich die Einzige war, die französisch sprach. Irgendwann wurde ihr Abendbrot serviert: Pizza. Sie guckten ziemlich verwirrt. In Frankreich schmeckt die Pizza wie in Italien, tw. ja auch in D., aber diese Pizza war die, die hier tw. den Zeitgeist trifft, mit dickem Teig, dick belegt und extremst viel Käse. Ihnen wurde nach ein paar Bissen schlecht und ich sagte ihnen, wo sie beim nächsten Mal auf der Durchreise andere Pizza bekommen können. Sie sagten so etwas wie: "Das ist ja Klebstoff." ;-) Wir unterhielten uns dann noch Stunden, werde sie mal besuchen, wenn ich bei ihnen in der Nähe bin. Sie wohnen in den Bergen, haben ein altes Haus restauriert. Haben mich eingeladen. Die 2 waren so typisch französisch. Liebe das Land und die Leute dort. Ihre grundsätzliche Einstellung zum Essen. Und wenn Du Dich abends zusammensetzt, Stunden mit Reden verbringst und dabei guten Wein und gutes Essen genießt.
Die Frau hat vor dem Ruhestand Köche ausgebildet, u.a. einen, der heute in den Bergen ein Nobelrestaurant mit extremst edler Küche betreibt. Sich aber nicht zu schade ist, neben der High-Society, den örtlichen Kindergarten täglich günstig zu bekochen und mit Kindern aller Altersgruppen Kochkurse durchzuführen. Er ist lt. Aussage seiner Lehrerin ein ziemliches Kochgenie, war aber zusätzlich bei zig Köchen in der Ausbildung, sogar bei einem mit den schwarzen Hüten.

Ach die Franzosen... Erinnere mich noch an mein Erstaunen, als ich bei meiner ehemaligen Gastschwester, als ich sie zum ersten Mal in Lyon besuchte, ein Bild von Paul Bocuse und einem mir bis dahin fremden Mann an der Wand sah. ;-) Zuvor hatte ich erfahren, dass er und seine Frau den kompletten Wohnblock "konstruiert" hatten, in dem wir uns befanden und war eh schon ziemlich beeindruckt. ;-) "Ja das daneben ist mein Vater. Sie kochen ab und zu in der Freizeit zusammen und sind gute Freunde. Ich kann gar nicht kochen, aber dafür ja meine Schwester (Sie stand gerade in der Küche und bereitete aus einfachsten Zutaten ein mehrgängiges Festessen). Kochen entspannt, sagen sie, vlt. sollte ich es auch mal versuchen... Aber das zu essen, was sie kochen, entspannt auch."

Aber Du bekommst selbst in Frankreich mittlerweile in einigen Restaurants ziemlichen Müll zu essen. Mit der Zeit ändert sich eben mitunter auch was zum Negativen...

Vlt. wäre es aber doch langfristig eine Geschäftslücke bei Euch im Niedrigpreissegment qualitativ Hochwertiges, dafür halt aus "eingfachen" Zutaten anzubieten? Ihr scheint ja auch richtig gute Restaurants zu haben, die preislich gar nicht so teuer sind. Oder liegt es an der Größe? Sind die kleinen Restaurants in dem Preissegment so?

Miri hat gesagt…

Irgendwie merke ich gerade, dass ich ziemliches Fernweh habe. ;-)


Hosen Runter hat gesagt…

Hi Rudi! Des war wirklich köstlich geschrieben, hab viel gelacht, da ich Ähnliches mit meiner Frau überstanden habe. Diese Chinesen sind schon was besonderes. Stur und immer überheblich, dann fallen sie auf die Nase, und versuchen das Gesicht zu bewahren.

Warum hast du denn nicht ein neues Ristorante ohne die geisteskranke Shaowu geöffnet? Es schien mir, dass deine Frau schon schlau an die Sache ran ging, und auch flexibel genug war die Strategie zu ändern und was Neues zu versuchen wenn was nicht gut lief. Beim zweiten mal sollte es doch klappen, oder?

"Ludigel" hat gesagt…

Hi Hosen Runter,

wollten wir auch, aber mein Einwand war, dass wir eben Vollzeit im Büro sitzen und uns der nächste GF wieder auf der Nase herum tanzt. Letztlich hat dann Schwiegermutters "Gott" dem schon besichtigten leerstehenden Ristaurante die Zusage entzogen. Meine Frau war auch etwas desillusioniert, dass man im niedrigen Preissegment wohl nicht lecker kochen kann, sondern Preis vor Qualität geht. Höheres Preissegment ist auch mehr Risiko, da sind wir zurück geschreckt.

Nun guckt meine Frau nach Manila, ihre Schwester hatte dort ein Taiwan-Bubble-Tea-Franchise und hat es erfolgreich betrieben und mit Gewinn verkauft. Jetzt soll mit einer kleinen Restaurantkette losgelegt werden. Oder Fressbudenkette ;-) Selbes Preissegment, wir haben den Philippinos sehr genau auf den Mund geschaut die Tage in Manila. Einfach und lecker mögen sie gern an den Buden...

"Ludigel" hat gesagt…

"Hier brutzelt Commandate Rordriguez" wird das Motto ;-)

"Ludigel" hat gesagt…

Miri,

beim Italiener essen sie meist ihre Seafoodnudeln, manchmal mit Fertigsoße aus dem Eimer einmal die Woche, das ginge schon klar. Problem ist derzeit Talg und Öl die eigentlich für die Viehzucht gedacht waren und taiwanweit Verwendung finden, von der Garküche bis hin zum Schokoriegel. Inhaltsstoffe: Östrogen, Verhütugnsmittel, div. Antibiotika und Antidepressiva und wieder der Flüssigkunststoff statt Palmöl. Von 2004-2010 oder so hatte ich hier ständig allergische Erscheinungen, was schlagartig vorbei war, als die hiesige FDA damals den Flüssigkunststoff statt Palmöl gefunden hatte. Jetzt habe ich es wieder plus Dauermagenschmerzen. Wer Taiwan kennt weiß, das nichts weggeschmissen sondern alles verkauft und weggefressen werden muss. Ich weiß nicht wie lange ich das noch mitmachen kann magenmäßig, lebe derzeit von starken Tabletten. Ich erstelle mir die Tage einen Ernährugnsplan, ich denke demnächst bestelle ich Pumpernickel und Fertigfrass aus Deutschland und England per Ebay. Alles besser als das toxische Taiwanessen.
Letzeres ist oft lecker und theoretisch gesund, hat aber toxische Zutaten. Neueste Meldung: Sämtliche Fertigtees in Flaschen sind krebserregend, Schmermetalle aus Vietnam drin in den vietnam. Teeblättern.

Miri hat gesagt…

Aber es wird doch auch Grundzutaten geben wie Tomaten, Knoblauch, Mehl, Hefe, Salz. Da kannst Du Dir Dein Brot selbst backen... Kräuter auf dem Balkon/der Fensterbank ziehen. Bruschetta selbst zubereiten. Und angeblich soll es richtig gutes Essen in Taipeh geben meint Kumpel N. Er sagt da gibt es sogar einen dt. Bäcker.

Und Chinesen?!? ;-) Taiwaner... ;-P Aber interessant, dass Chinesen stur und überheblich sein sollen. Als stur und überheblich werden wir Deutschen ja auch mitunter im Ausland beschrieben. ;-)

Miri hat gesagt…

(Der Wohnblock wurde von der Mutter und vom Vater meiner ehemaligen Gastschwester Kim konstruiert, die, die von ihren Eltern adoptiert wurde und ursprünglich aus Korea stammte, also nicht Natalie (Du hast sie ja damals auch kennengelernt); Kumpel N. hat eben neugierig den Beitrag gelesen und fragte gerade, ob Paul Bocuse auch noch den Wohnblock konstruiert hat. Er meint, ich sollte das sicherheitshalber noch mal hier im Blog klarstellen. Außerdem sagt er, dass ich ruhig weiter Fernweh haben soll, bis ich endlich mal Taiwan persönlich kennengelernt habe und auch ansonsten wieder wie früher regelmäßig in der Weltgeschichte rumreise...). ;-) Auf die Philippinen bin ich auch schon sehr gespannt und auf Euer Restaurant... :-) Auch wenns wohl noch mindestens zwei Jahre dauern wird, bis ich auf die Philippinen reisen werde.

"Ludigel" hat gesagt…

Der Taiwanchinese der Taipeiprägung ist anders als die südlichen Taiwaner oft eben wirklich ein Chinese eher als ein Taiwaner von der Psyche her und sieht sich jedenfalls als Wiege der menschlichen Zivilisation und in Sachen Intelligenz und Geschäftssinn Lichtjahre über anderen Rassen stehend. Sagen Sie einem aber erst, wenn man familiär mit verbunden ist. 5000 Jahre Kultur etc. Sie sind daher 100% gut darin, jedwede Ratschläge mit einer arroganten Bemerkung in den Wind zu schlagen ("das betrifft nur euch Laowai") und daher auch 100% stur Dinge nicht anzunehmen. Schwarzer Schimmelpilzteppich in der Bude und Kind hat allergisches Fieber, aber Mama (Schwester meiner Frau) erklärt mir, das sei genetisch und das mit dem Schwarzschimmel beträfe nur uns Laowai. Eines von unzähligen Beispielen.
Die eigene Meinung ist hier oft so viel Wert wie die eines kläffenden Köters und auch wenn man hinterher Recht hatte, kann sich keiner dran erinnern, dass man es vorher gesagt hat, weil die Leutchen ja ihr chinesisches Gesicht wahren wollen. Am Ende kommentiert man alles nur noch zynisch und ist sogar gelangweilt, wenn das prognostizierte Ergebis "völlig unvermutet" eingetreten ist.

"Ludigel" hat gesagt…

Die Seite lernt man aber nicht kennen, wenn man nur mal kurz da ist oder gar allein im Land lebt. Da sind sie zu höflich zu.

Miri hat gesagt…

Diese Seite an manchen Menschen kann man manchmal überall auf der Welt kennen lernen, sogar wenn man heiratet. ;-P Ich habe das ja auch kennen lernen dürfen... ;-) Und das sogar in Teutonien. ;-) Leute mit ner narzisstischen Persönlichkeitsstörung können mitunter sehr anstrengend und schwer zu ertragen sein, besonders wenn der Familienanhang auch irgendwie recht .... ist, aber wenn man jmd. liebt, erträgt man vieles. ;-) Und man wundert sich, wie lange man durchhält und was man alles erträgt. ;-) Aber wer ist schon ohne Fehler. ;-) Aber irgendwann schaffen sie es dann idR doch, dass man geht, dead or alive... ;-)

Miri hat gesagt…

Na ja, o.k. grübel... Hier sind die Taiwaner, die N. so zu Besuch hat immer so nett und höflich... Und gut sehen sie aus, lachen viel und Nerds sind sie manchmal sogar auch noch. :-) Und sind gar nicht so klein, wie Du immer geschrieben hast. Wollen mit einem ganz viel unternehmen in Taiwan, v.a. die wenigen, die Single sind... ;-) Und die Familie soll auch sehr nett sein, sagen sie. ;-) Finden keine Frau in Taiwan, die sich fortpflanzen möchte, sagen sie. ;-) Freundinnen wollten immer nur Karriere machen, sagen sie. ;-) Ich sage dann meist, dass ich jetzt auch endlich Karriere machen möchte. Sie lächeln dann so merkwürdig. ;-) Und Kumpel N. sagt immer, ich werde mich in Taiwan wie zu Hause fühlen ... ;-) Sein Kommentar klingt schon irgendwie doppeldeutig, wenn ich das hier so lese bei Dir im Blog und v.a. das, was Du hier ja nicht schreibst, aber sonst schon... ;-) Könntest Du bitte kurz von den Philippinen rüberjetten und mich kräftig schütteln, wenn ich auf die Idee kommen sollte... ;-) Aber vermutlich bin ich dann eh schon schwanger..... ;-) Na ja, vlt. darf ich ja neben dem Kindergroßziehen zusammen mit dem Schwiegerdrachen einen Nudelstand an der Straße betreiben. ;-) Oder die Familie ist dann wirklich so wie sie scheint, bevor man sich auf Prince Charming einlässt und lässt mich zur Abwechslung mal Kinder kriegen und die Karriere machen, die ich möchte. ;-)

Miri hat gesagt…

Veröffentliche mal die beiden letzten Kommentare eben nicht. Ist ja eher privat. ;-)

"Ludigel" hat gesagt…

Um es noch mal klar zu stellen, das ist nur eine Facette, so wie viele Deutsche sicher sicher auch den meisten Asiaten irgendwie überlegen fühlen. So denkt der Taipechinese, er sie irgendie auch die Krone der Zivilisation und Bruder Bignose ist eben ein Halbwilder. Das Leben hat viele Facetten und Taiwan viele Persönlichkeiten, aber man sollte auch sowas gefasst sein, wenn man hier lebt.

Anonym hat gesagt…

Bin vom sog. "Taiwanreporter" herübergeschossen über die Internet-Verbindung mit einem Mausklick. Da fühlt man sich schon als Tom Cruise auf Scientology-Wunderpillen wie schnell das geht heutzutage. Ich bin 62, vergib mir.

Hab mir mal durchgelesen was du so geschrieben hast zum Thema Ristorante, auch die alten Dinger, man hat ja viel Zeit als arbeitsloser ex-Chinareporter in der Lüneburger Heide. Ich hab festgestellt, dass du eigentlich in Taiwan leidest, wahrscheinlich weil deine Frau Festlandchinesin ist, und nicht Inseltaiwanesin. Da sind die Mentalitäten schon völlig anders. Nur ein kleiner Rat unter Freunden: Die Taiwanesinnen sind aber schon eine Klasse für sich, da kannst du dich mal umschauen in deiner Firma, die jungen Dinger mit dem Hauch von nichts durch die Gänge gestöckelt, die kichern aber dermaßen, da bekommt man ja Gänsehaut wo man sie niemals erwartet hatte. Aber das nur nebenbei. Na ja, jetzt hat der Junior halt Chinesische Wurzeln (hoffentlich nicht Ginseng-Qualität), und du lebst in einem Umfeld wo halt nur Chinesen dich umgeben, da kannst du wenig entscheiden wie du dein Leben so führen möchtest. Es scheint mir aber, dass deine Frau schon deftig den Ton angibt, jedoch verstehe ich dich sehr gut, bin ja auch mit einer Chinesin verheiratet. Meine ist aus Hainan, auch eine Insel-Provinz, aber ohne die Chiang Kai-Scheck Statuen, und ohne Taubenzuchtwahn. Ob du in Manila besser leben werdest bezweifle ich ein bisschen, da ist es noch krasser als in Neutaipeh. Es gibt viele Arme, Strassenkinder, und schlechte Luft. Ob der Junior so ein Leben wirklich schätzen wird nur damit deine Frau eine Fressbudenkarierre aufbauen kann? Da hab ich meine Zweifel. Ich bin damals 1988 auch aus Peking zurück nach Deutschland gezogen, da war mein Junior 4 Jahre alt, ich wollte ihm ein besseres Leben bieten. Das war vom Standpunkt der Karriere von heute aus gesehn eine Fehlentscheidung, da ja nach dem Massaker 89 China rapide aufgegangen ist. Wäre ich damals da geblieben, könnte ich sehr viel Kohle jetzt haben, und eine tolle Karriere auf dem Buckel, aber die Luft wahr schon damals schlecht, meistens wegen den stinkenden Grausocken der Parteibonzen in Zhongnanhai, die mir mehr und mehr die Atemluft vergifteten. Die Frau war damals nicht sehr entzückt von dem Deutscheland als wir angekommen sind, da gab es keine frischen Kokosnüsse, kein Leben auf den Strassen, kein gutes Essen generell. Einmal hat sie an einem Sonntag gesagt, als sie ein paar Stunden aus dem Fenster herausguckte: "Deuzland is tot. Hiel gibt es kein leben." Ich wusste nicht was ich ihr darauf sagen sollte, sie hatte ja schon ein bisschen recht.

Die Mauer viel dann, und wir konnten in den Westteil ziehen, da wurde es ein bisschen besser für sie. Der Rest ist Geschichte (sie ist jetzt auch schon sehr Alt, fast 40, dünn und trocken wie ne alte Zwetschge). Ich will jetzt nicht moralisieren und dir sagen wie du dein Leben führen sollst (dass tue ich nicht mal dem Klaus an, der den ganzen Tag vorm Facebook verbringt und so sein Leben in Taipeh vergeudet, na ja...) Was ich sagen will ist, warum nicht was aufbauen in Deutschland? Neihu, Manila, das sind doch nicht wirklich Orte wo man als Langnase in der Gastronomie reich wird, und auch kinderfreundlich sind sie nicht, die mit Scootern, Jeepneys und streunenden Hunden verseuchten Strassen. Dass die Frau eher in Manila leben würde als in Deutschland, ist halt sehr traurig. Wir sind ja nicht so öde als der Chinese so glaubt, es ist wie man sichs zurecht macht. Ich kenne viele Chinesen, die sich hier daheim fühlen. Na ja, verzeihe mir meine wirrenden Gedanken, ich hab ein bisschen getrunken und mich in der Wehmut der alten Zeiten verloren.

Alles Gute.
Peter

Anonym hat gesagt…

Die Frau hat mit < 14 Jahren ein Kind bekommen (mit einem 22 Jahre älteren Mann) und sieht jetzt mit Ende 30 schon so aus wie eine Greisin, jedenfalls nach der Beschreibung des Mannes Traurig...

"Ludigel" hat gesagt…

Eine Antwort von Anonym auf Peter habe ich zensiert. Persönliche Angriffe, wenn auch hier höflich vorgetragen sind immer so eine Sache. Ich will nur so weit subsummieren, dass hier insb. auf den Altersunterschied abgehoben wird. Persönlich habe ich gelernt, nie vorschnell über andere zu urteilen und möchte es daher bei der Subsummierung des Kommentars belassen. Bitte auch die Zensierung nicht übel nehmen, ich möchte für alle hier ein angenehmes Gesprächsthema erhalten.

"Ludigel" hat gesagt…

Tolles Feedback ;-) Ja bei mir ist es auch so, meine Gattin scheint vom mit Ende 40 auch auf besonders distingierte Seite des Chinesentums geswechselt zu sein als wahre Grande Dame der man keine Decke über die Schulter legen darf, ob Putin oder nicht ;-).
Derweil will ich mit Junior zusammensein und nehme daher alles gerne in Kauf. Jau, tut manchmal weh, wenn die jungen Kolleginnen kichernd vorbei stöckeln.

Die alten Säcke hat gesagt…

Auch wenn jemand ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert, finde ich es nicht schlimm. Da sagen manche: Ach, die alten Säcke, die sollen doch die Klappe halten. Ich denk aber jeder kann seine Geschichte erzählen, niemand zwingt jemanden sie zu lesen. Klar, Alter schützt vor Torheit nicht, wer hat keine Fehler im Leben begangen? Ich denke der Peter ist zugleich ein bisschen ironisch und ein bisschen traurig, aber er hat Charme. Erinnert mich ein bisschen an dich Ludigel, also die Schreibweise, vielleicht seid ihr Seelenverwandte? :) Oder ist Peter der Ludigel aus der Zukunft? Es war interessant deine Ristorante-Story zu lesen zusammen mit den Kommentaren, da habe ich nicht viel mehr beizufügen, ich hoffe nur dass du im Leben das findest wast du suchst... Oder besser gesagt, dass deine Frau findet was sie sucht, und dann gut is! :D

Sandra

"Ludigel" hat gesagt…

Das mit dem Altersunterschied sehe ich auch aus eigener Erfahrung mittlerweile anders. Meine Frau ist nur 2 Jahre jünger als ich, hat aber mit einer Vielzahl kleiner Wehwehchen zu kämpfen, was mich so an die Probleme meiner 80+jährigen Eltern erinnert. Und das mit Ende 40. Auch scheint sie psychisch eher auf die gesetzte Seite des Lebens wechseln zu wollen, plant Ruhestand etc während ich mich mit Ende 40 doch jung fühle und am liebsten zum nächsten Abenteuer aufbrechen möchte. Meine sarkastische innere Stimme bemerkte dazu einmal: Wenn man lange genug verheiratet ist, hat man irgendwann zwei Schiegermütter ;-) Wenn ein Mitteleuropäer, der in gesunder Umgebung und gut ernährt aufgewachsen ist mit über 60 mit einer über 40jährigen zusammen ist, könnte das ganz gut hinkommen, denke ich mal. Nicht dass ich falsch verstanden werde, wir reden hier nicht vom 70+Opa und der 20+ Thai, das ist etwas anderes. Kulturell umgerechnet entspricht zumindest die Psyche eines 70+ Deutschen aber immerhin eher einem 50+ Thai denke ich mal. Hier in Taiwan käme das jedenfalls hin.

Frank Holzweib hat gesagt…

Ich hab aber auch nie gute Spaghetti in Taiwan gegessen. Da in Schiemending gibt es einen Laden, da musst du um die 250 NTD bezahlen, die schmecken aber trotzdem wie Schnürsenkel mit Pesto. Ich hab so meine Zweifel, dass dein Laden essbare Spaghetti geboten hat, aber nimm das nicht persönlich, da sprechen 15 Jahre Chungli aus mir :)

Frank Holzweib hat gesagt…

Hast du vielleicht ein Buch / e-Book deiner Taiwahn-Stories schon geschrieben / publiziert? Würde ich sofort kaufen :)

"Ludigel" hat gesagt…

Danke für die Erinnerung. Ein Verlag hofft auch schon länger darauf, dass ich das endlich fertig kriege ;-)

Annonym hat gesagt…

Endlich wissen wir alles :) Ich bin sehr neugierig und würde gerne das Restaurant besuchen, bin aber kein Taiwanpastafan.

Horst

"Ludigel" hat gesagt…

Es hatte ja auch seinen Grund, dass ich nie Werbung für das Restaurant gemacht habe ;-) Mit dem billigen Preis waren es taiwanische Durschnitts-Italonudeln mit leichter Tendenz nach oben. Aber mehr war bei dem Preis nicht zu machen.

Miri hat gesagt…

Habe auch mal wieder in Deinen Blog geschaut... Peters Frau war bei der Geburt des gemeinsamen Kindes selbst noch ein Kind? 1988 war das Kind 4 Jahre alt, die Frau ist heute Ende 30. Dann müsste sie 13 Jahre alt gewesen sein. Und das wird als normal empfunden? Auch dass er seine immerhin wesentlich jüngere Frau wie typisch für einen Pädophilen beschreibt? Ich weiß nicht, was "Anonym" geschrieben hat, aber da gab es in der DDR und gibt es in der Bundesrepublik nicht ohne Grund sehr harte strafrechtliche Bestimmungen, die allerdings der Verjährung unterliegen. Habe in meiner Ausbildung einige Pädophile kennengelernt, die ihre sexuellen Neigungen unterdrücken und so nicht zu Tätern werden... Leider auch einige, die zu Tätern geworden sind, es aber bereuen. Und oft waren sie selbst als Kind Opfer. Ich würde das als Blogbetreiber nun wirklich nicht so bagatellisieren... O.K. die Zwei sind noch zusammen und man kennt die Umstände damals in China nicht. Aber ich vermute mal, dass so mancher, der das liest, sich bestimmte Fragen stellt...

Miri hat gesagt…

(Privater Kommentar, nicht veröffentlichen:) Könntest Du dann bitte, wie in der Mail geschrieben, meine Kommentare bei diesem Blogbeitrag löschen und Dir bitte auch die Mail durchlesen. Ich möchte sichergehen, dass ich exkulpiert bin. Danke. Die Mail dient ja dann notfalls im Falle eines Falles als Beweis, dass ich Dich über die rechtl. Komponente informiert habe. Ich möchte keine Kommentare von mir neben einem strafrechtl. relevanten Kommentar in Deinem Blog stehen haben, wenn ich mich nicht von ihm distanzieren kann bzw. Du Dich von dem strafrechtl. relevanten Teil distanzierst.

Kunze hat gesagt…

Hallo, Kunze hier, hab mir alles Alte durchgelesen, und jetzt auch das Neue, und kann nur sagen Hut ab, könnte ich persönlich nicht überleben. Es scheint, dass du schon sehr gut treniert bist um deine Nerven im Schach zu halten in solchen Situationen. Ich lebe in Taipeh seit einem Jahr, meine Frau ist auch Taiwan-Chinesin. Sie ist zwar sehr süß und bezaubernd, hat 10 Jahre in Deutschland gelebt, aber ihre Familie ist völlig anders: Es gibt immer Misverständnisse, ja fast Konflikte, zwischen uns und denen, aber letztenendes gibt meine Frau immer nach. Die wollen immer Geld von uns, da die Wissen, dass ich um 200,000 NTD per monat verdiene, weil mich meine Deutsche Firma hierher nach Taiwan geschickt hat. Meine Frau braucht nicht zu arbeiten, sie kümmert sich um unsere 5-Jahre alte Tochter, und ihre Eltern sind immer bei uns, und immer voller Fragen über mein Geld, meine Erspaarnisse, meine Firma... Dabei haben die Geld, sie sind ja nicht arm, sagen aber öfters, dass der Bruder meiner Frau auch regelmäßig Geld gibt und angeblich sei er "ein sehr ehrenwerter Sohn", daher wäre es eine Familienschande wenn der "reiche Deutsche Gatte keinen Respekt gegenüber der Familie zeigen will, und kein Geld gibt." Kannst du diese Denkweise nachvollziehen? Ich kann es nicht.

Als wir in Deutschland lebten, wussten die nicht genau wieviel ich verdiene, da waren dann auch keine Anfragen in diese Richtung. Als wir aber nach Taipei gezogen hatten in 2013, hat der Bruder es aus meiner Frau irgendwie herusbekommen, er hate gesagt sie könne ihm vertrauuen, aber dann hat er es doch überall herumerzählt in der Familie und unter Freunden. Prompt haben viele begonnen sich anders zu uns zu verhalten. Einige Taiwanische Freunde verschwanden aus unserem Leben, andere waren plötzlich sehr freundlich zu uns, und wollten sich öfter mit uns treffen, insbesondere die Familie und Verwandte wollen jetzt ständig zu uns kommen. Ich bin jetzt schon sehr genervt, muss ich sagen. Ich hab ja mehr Geld bekommen weil ich nach ztaiwan für die Firma gezogen habe, aber ich dachte ich werde hier in Taipei auch ein bisschen entspannen, eine neue Kultur kennenlernen, mich mit der fernöstlichen Weißheit berreichern, jedoch wurde alles anders als ich vorher gedacht hatte. Ich habe ja kaum Zeit für mich, wenn jedes Wochenende der Opa im Haus herumlungert, meiner Frau befehle gibt, und meiner Tochter Dinge verbietet, die ich und meine Frau erlauben. Und dann will er noch Geld von mir. Was ist denn dass für eine Mentalität?

Sorry, dass ich jetzt so vertieft in einem anderen Thema mich verloren habe, aber als ich diese und einige andere Geschichten aus deiner Familie gelesen habe, konnte ich nicht anders und musste meine Geschichte teilen. Ich bin jetzt schon fast mit einem Fuß zurück nach Deutschland. Mach ich da was falsch, oder ist das normal hier?

"Ludigel" hat gesagt…

Hi Kunze,

bei mir hat sich nach 10 Jahren Taiwan oder besser gesagt Tapei und der intimen Kenntnis der chinesisch-chauvinistischen KMT-freundlichen Taipei-Kultur eine so große Bitterkeit eingestellt, die zusammen mit seit Wochen andauernden Magenschmerzen, wohl wegen des permanent verseuchten Essens (vgl. Geldgier) zu einer solchen politischen Unkorrektheit geführt hat, dass ich lieber still bin. Nur so viel kann ich mir nicht verkneifen: Taiwaner sind eigentlich den Thais ähnlicher als man denkt, sie gehen nur subtiler vor, wenn es um das Ausnehmen des Laowai/Barang geht. Und haben mehr Geduld. Ach genug von der Mentalität der Taiwanitais, sonst muss ich duschen.

richard hat gesagt…

sehr sehr sehr interessanter Artikel
habe viel gelacht und auch gelernt

Kunze
gib nicht nach
mein auslandischer Freund wurde nach dem Tod seiner Frau - beide uber 40, von der Schwiegermutter der ganzen Ersparnisse beraubt
sie hat ihre Lebenserparnisse einfach fur ihre eigenen Ausgaben weggenommen
am Ende auch mit seiner Einstimmung - er wusste davon
- unfassbar

nun keine Frau, kein Geld und keine Kontakte mit der Familie hier ...

wenn die taiwanesische Familie von Dir verlangt ihre Kultur zu verstehen, kannst Du dasselbe von ihnen verlangen
ich personlich wurde sie gar nicht reinlassen in die Wohnung - mit solch einer Einstellung

"Ludigel" hat gesagt…

Ein Update zu den Magenproblemen: Die sind durch Obstteller gelöst und gelegentlichen Verzicht auf das Kantinenessen zu Gunsten von Seven-Eleven-Essen, das wohl mittlerweile recht gut kontrolliert wird.
Obst und saures killen die Magenprobleme, was immer das auch ist. Die manilesische Fressbudenketten ist schon wieder im Nebel der Taiwanplanung untergegangen, weil es nicht sofort funktioniert hat und mittlerweile planen Frau und Schwester eine Kette mit Aufkleberkiosken/Druckereioutlet. Ich seufze tief und genieße die Show.

Lüftungsgrieche hat gesagt…

Ich habe in meiner großen griechischen Familie viele Fressbuden- und Kneipensterne auf und wieder untergehen sehen. In Deutschland hast du im Fast-Food Bereich den selben Preisdruck. wer will schon für eine Gyros Pita aus selber eingelegten Schweinefleisch 3,50 ausgeben, wenn der Döner aus der Fabrik nur 2,50 kostet? Das Hauptproblem war sicherlich in der Konstruktion mit der schwierigen Geschäftsführerin. Leider ist das eben so: Der Erfolg steht und fällt mit der Qualität des Personals. Ein Bekannter hat von heute auf morgen sein gut gehendes Restaurant zugemacht und das ganze personal rausgeschmissen, weil er Krach mit denen hatte. Griechen sind m.E. sehr viel impulsiver als Taiwanesen, haha. Also: ich kann dir gut nachfühlen und hab deine Geschichte gerne gelesen. Vielleicht wäre ein deutscher Wurstimbiss eine Alternative gewesen?

"Ludigel" hat gesagt…

Hi Lüftungsgrieche,
ich hatte auch einen Wurstimbiss vorgeschlagen, allerdings sagte meine Frau die Zutaten seien zu teuer. Hat das aber auch nicht näher geprüft. Beim Italiener wurde dann meine Voraussage zu 100% erfüllt, dass die GF den Laden kapert ;-)

Jetzt haben wir ein Druckereioutlet (Kiosk) in Manila, füttern drei Einheimische durch, der Herrgott schreibt mit zwecks Fensterplatz im Himmel später mal und machen 0/niente/zero/Fliegerbrille Gewinn bis auf eine kleine schwarze Null. Aber vielleicht wird das ja noch anders. Immerhin haben wir ja auch Jesusaufkleber.

Ein Schnellrestaurant wie 5 andere im Einkaufszentrum wurde gemäß meiner Vorhersage vom Management wegen "haben wir schon" abgelehnt und derzeit probieren es Frau und Schwester mit anderen me-too - Lokalen in anderen Filialen. Meine Vorhersage ist wie gehabt. Taiwanische Logik, wenn schon 5 Lokale da sind, muss das eben eine Goldgrube sein und man macht noch eins auf.

Alles Geld hat die Gattin da rein gesteckt und in Eigentumswohnungen. Sofern kein Familienstreit kommt und nicht das angekündigte Erdbeben haben wir vielleicht sogar mal was davon...

Gruß,
Ludigel