Dieses Blog durchsuchen

Montag, Juli 28, 2014

Nihilistische Eisspezialität (Update)

Die Vergeblichkeit des Seins, im "Charmonix" in NeiHu, Taipei

Ein Nihilist ist jemand, der der Vergeblichkeit des Seins große Bedeutung beimisst. An der genauen Definition möchte ich mich nicht versuchen, aber ich stelle es mir so vor wie den chinesischen Denker Laozhi, der offenbar von der Vergeblichkeit der Anstrengung geredet hat und das man sich eher wie ein Blatt im Wind fügen soll. Als ob Laozhi einen Kater hätte, so etwa.


Als im Charmonix nach einem europäisch inspirierten Mehrgängemenü eine Schale Eis serviert wurde, die von weißer Schokolade mit schwarzen Äderchen durchdrungen war und dann heiße Erdbeersauce das Ganze Weiße-Schoko-Dach zum Einstürzen brachte, da musste ich an die Vergeblichkeit des Seins denken, als der Desert so zerstört und offenbar blutend vor mir lag. Besser ist es vermutlich, dass ich in meinem Leben nie einen Rohrschachtest machen musste - Sie wissen schon, den mit den Tintenkleksen.

Depression gehört natürlich zum Exaptleben fern der Heimat auch dazu und soll hier nicht verheimlicht werden. Am Besten genießt man sie mit einem langen Löffel.

Charmonix-Webseite:  http://www.chamonix.com.tw/en/store.aspx

EDIT: Nachtrag zum Lokal: Nach japanischer Tapernyaki-Art wird am Tisch zubereitet auf heißer Platte, man sitzt in einer langen Reihe mit anderen Leuten vor dem Koch. Wir bestellen meist fleischiges hier, so dass sich eine europaverwandte Küche ergibt aus diversen Gängen, Vorbestellung zu empfehlen oder gar erforderlich. Meist hat man 4er-Gruppen oder größere, mir ist unklar, ob man hier auch zu Zweit kommen kann.

3 Kommentare:

Miri hat gesagt…

Er hat eine Blüte kreiert... Wie schön! ;-)

Die Diskussion über die "richtige" Definition von Nihilismus sparen wir uns lieber.... ;-P

Ach, wie ich sie liebe, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Das Leben ist schön... ;-)

Du hättest vorhin bei der Bahnfahrt nach Uelzen dabei sein sollen. Eine echte Realsatire... Alleine das Erlebnis mit dem Kontrolleur (Nein, ich hatte eine gültige Fahrkarte, aber dafür der halbe Waggon, wenn auch überwiegend unbeabsichtigt, nicht.) "Das macht 40 Euro." Für Sie muss ich leider in Uelzen die Polizei zur Personalienaufnahme rufen." Irgendwann dann die Durchsage per Lautsprecher: "Ist Polizei im Zug. Wir brauchen dringendst Polizei zur Personalienfeststellung." Natürlich habe ich mich irgendwann eingemischt und rumsubsumiert... Der Schaffner und ich diskutierten dann. Eigentlich ein freundlicher Mann. Auch nur ein Mensch. Und wer die Rechtsprechung kennt, weiß dass er bei der Kontrolle jeden kleinen Fehler beim Ticketkauf, so streng sehen muss, sonst verliert er nämlich seinen Job. Sollen die Leute halt gegen die Bahn klagen... Wozu gibt es Gerichte. Da ist ja auch sonst nichts los...
Er macht ja nur seinen Job.

Ich hatte gerade so schön geträumt, als der Kontrolleur auftauchte. Hatte gerade Karl Polanyi gelesen und gedacht, ach wie schön wäre es doch, wenn wir im Zuge der nächsten großen Transformation endlich kostenfreies Bahnfahren bekämen, und das weltweit.

Ach ja, wärst Du nur bei dieser Bahnfahrt dabei gewesen, dann wüsstest Du es vlt. endlich zu schätzen, wie gut Du es in Taiwan hast. ;-P

Ich für meinen Teil wurde einmal mehr in meinem Entschluss bestärkt, mein zukünftiges Berufsleben möglichst regelmäßig "abroad" zu verbringen. ;-)

Miri hat gesagt…

-> Hier in D wird es immer mehr wie in der Tätärä...

Miri hat gesagt…

Tätärä: Allerdings nur das Negative. ;-)

Die Asiaten (selbst die Chinesen und natürlich die Taiwaner ;-P ) neulich auf Ns Fete fragten wie wir die Überwachung hier finden. Gruselig...