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Mittwoch, März 05, 2014

Taipei Children's Recreational Center Taipei - Teil 1

Ein Feizeitpark aus alter Zeit, mit dem Charme einer untergegangenen Ära

 Meine Frau war traurig, ein Freizeitpark mitten in Taipei, den sie einst im Alter von 6 Jahren besucht hatte (Eintritt damals 4 NT, sagte sie), würde am vergangenem Montag die Tore schließen, endgültig. Schnell sind wir "noch mal hin", haben pro Nase (2 Erwachsene und auch unser 2jähriger Sohn) 20 NT (50 Euro-Cent) bezahlt - und hatten in dem altmodischen Freizeitpark einen verblüffend schönen Tag. Geschlagene 60 Jahre soll es ihn schon geben - was für ein Jammer, wollte man ihn abreißen. Allerdings beruht das wohl auf einem Missverständnis, nur der traditionell-chinesische und teilweise museale Teil, genannt die "Folk Arts Section", soll geschlossen werden, der rummelähnliche Rest und das moderne 3D-Kino (von uns nicht besucht) bleiben wohl erhalten, so kann man es jedenfalls der Webseite entnehmen (http://english.tcrc.taipei.gov.tw/). Die Webseite gibt sich auch altmodisch-steiff, man merkt sofort, dass der Park eine Behörde darstellt in Taipei. Zur Zeit ist wegen des Umbaus wohl sogar der Eintritt frei.

Gelegen ist das "Taipei Erholungszentrum für Kinder" (Bild vom Eingang über den jetzt im Abriss befindlichen chinesisch-traditionellen Teil) in einer tollen Lage. Er hat einen großen Park neben sich und liegt gegenüber dem Kunstmuseum (wie immer das auch genau heißt), wo auch eine japanische Kolonialvilla auf Touristen wartet.

 Radiosender...

Kunstmuseum...

... und japanische Kolonialvilla (Fachwerkhaus in der Bildmitte)  sind in unmittelbarer Nachbarschaft. Eine teure Lage! Auch das Taipei Grand Hotel ist in der Nähe, sicher eine der Schokoladenseiten von Taipei.

Man kann auch oft Flugzeuge relativ dicht über den Platz düsen sehen, die auf dem Inlandsflughafen von Taipei landen.

... was ganz nett aussieht...

.... denn die Dinger bleiben ja in der Regel oben.

Charmant altmodisch gibt sich der Eingang...

... und mir fielen sofort die hübschen alten Bauten im Folk Arts - Teil des Parks ins Auge, denen es jetzt aber wohl an den Kragen geht, denn die Taiwaner haben es nicht so mit dem Erhalt alter Bausubstanz. Watt soll's, weg mit dem Zeug.

Diesen Baustil findet man auf dem Lande noch in Form von alten Bauernhöfen, die meist allerdings verfallen sind und zu Schuppen degradiert sind. Hier noch gut erhalten.

In einer musealen Halle wird man sofort schulmeisterlich belehrt: "Sie müssen gewusst haben, dass das Taipei-Tal einst ein großer See war....". Schluck. Äh.... natürlich Herr Lehrer. Belehrungen in letzter Minute vor der Abrissbirne.

Hoffentlich denken sie dran, die uralten Ausstellungsstücke aus der Töpferzeit auch mitzunehmen vorm Abriss.

So, genug gemeckert, die Taiwaner sind halt fortschrittsgläubiger als Unsereiner und vielleicht wird ja auch was erhalten. Und die Stücke hier kommen sicher irgendwo anders ins Museum.

Hier eine steinzeitliche Dreckecke, die eigentlich ganz und gar sauberer aussieht als die modernen Dreckecken, wie ich sie aus unserer Zeit vom Lande her kenne. Heute wäre da mehr Papier und mehr Plastikflaschen. Never mind.

Schöne alte Architektur, hoffentlich bleibt etwas davon erhalten!


Der Löwe neben dem traditionellen Tor hat sich richtig herausgeputzt...

.... und scheint zaghaft zu fragen... "Habe ich es übertrieben mit der Garderobe heute?"

Ich hingegen war wieder mal mit dem "Mamabag" mit Versorgungsgütern für Junior behangen, genau dort, wo früher die Fototasche mit Wechselobjektiven war. Heute stattdessen habe ich das möglichst leichte alte Tokina 2.8-4.5/28-70mm an der Digitalkamera, für 25 Euro von Ebay erstanden. Es hat gnadenlos schwerere und bessere Objektive ersetzt, weil es eben so klein und leicht ist. Wenn auch die Umhängetasche so schwer ist. So, gehen wir noch ein Eis essen und dann rüber in den Mittelteil des Parks.... im nächsten Teil.

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