Lieblingsneffe getarnt vorm "360-Grad"-Grill.
Frau, Lieblingsneffe und ich kündigten an ins Hochhaus "101" (mit ebenso vielen Stockwerken) ins Zentrum von Taipei aufzubrechen, um deutsch essen zu gehen, westliches Essen einzukaufen und den Neffen etwas mitzubringen und wollten noch einen weiteren Neffen mitnehmen (den Sohn von Schwester 2-of-4 oben), doch der erklärte uns flugs er müsse lernen. Ich war verblüfft wie einfach er sich das Essen und Süßigkeiten entgehen lies, schließlich lebt er auf den Phillipinen mit seiner Mutter und mag westliches Essen sehr gerne. Aber er grinste auch noch fröhlich dabei. "Ich muss lernen, hihi". Misstrauisch musterte ich meinen Neffen und wir zogen von dannen. Ich dachte noch, "die hat ihn aber ganz schön an der Kandarre", die 2-of-4 ihren 1-of-1 Sohn.Wir fuhren dann also in "Jason's Supermarket", wo es westliche Lebensmittel höllenteuer gibt und gingen anschließend in den eher günstigen "360-Grad" Grill direkt davor, wo es für ca. 250 Taiwandollar (etwa 6 Euro) pro Person deutsche Bockwürste mit etwas Sauerkraut und viel Reis (oder Spaghetti) gab, nebst Eisbein und Braten.
Lecker fastdeutsches Essen
Lustvoll ließ ich die Gabel kreiseln, vergleichbar einer Klapperschlange vor dem Zubeißen und eine aufgetakelte einheimische junge Frau, die sich an mir vorbei schlängelte, musterte mich und die Gabel mit hochgezogener Augenbraue. Mag allerdings daran gelegen haben, dass sie sich ihre Taille mit einem Gürtel so eng geschnallt hatte, dass sie in der Mitte fast durchzubrechen schien und sich ihr Hinterteil naturgemäß prall hervorwölbte. Sich so direkt neben der kreiselnden Gabel zwischen den Stühlen durchschiebenderweise schien sie mit ihrem prallen Achtern die Gabel als natürlichen Feind zu empfinden. Dabei hatte ich kein Auge für ihren Achtern, habe ihn gar nicht wahrgenommen, sondern hatte nur einen Blick für die prallen Würste, so sei es hier bezeugt.
Mit viel Leis und chinesischer Maissuppe
Nach fettigem Lustmahl, bei dem keine Einheimischen verletzt wurden, ging es dann wieder nach Hause. Sadistischerweise nahm meine Frau dem nicht mitgekommenen Sohn (1-of-1 of 2-of-4) ein paar taiwanische Süßigkeiten mit - das grenzt schon an Körperverletzung meiner Meinung nach. Egal, wieder bei Schwiegermama angekommen beachtete der Neffe uns gar nicht sondern saß mit verträumten Blick am Küchtentisch. Hier offenbarte sich der Grund für seinen mysteriösen Lernwillen: Neben meinem Neffen (der etwa 13 ist), saß eine junge Taiwanerin, irgendwo so zwischen 16 und 18 Jahren, und brachte meinem Neffen Mathe bei. Sie war zwar noch Teenie-mäßig verstrubbelt, doch mein Neffos reagierte auf jedes noch so kleine Kommando von ihr, nickte immer wieder und betrachtete mit großer Faszination die Kreise, die der Tutorinnen-Finger auf dem Papiere vollzog. Sie hatte den kleinen Kerl ganz und gar um den mathematische Gebilde nachzeichnenden Finger gewickelt, keine Frage.
Und auf dem Sofa neben mir saß seine Mutter 2-of-4, blickte zu ihrem folgsamen Sohnemann, der der Tutorin gerade an den Lippen hing, und lächelte ihr ironisches Lächeln.
Perfide Erziehungsmethoden, wie soll er da gegen ankommen, der kleine Kerl, gegen soviel mütterlich-weibliche Tücke.
* kam immer besonders gut, wenn die restlichen Familienmitglieder dazu "lülpsen", gacker.
5 Kommentare:
Die Zusammenstellung ist ja echt gewöhnungsbedürftig. Ich hoffe die Taiwaner denken nicht, das sei die typisch deutsche Küche...
Das taiw. Essen ist doch total lecker!!!!! O.K. Froscheier muss ich auch nicht unbedingt essen... http://www.youtube.com/watch?v=Bvq_v5ZmD4Y (Und von wegen man spricht kein deutsch in T.) ;-P Hat auch ein Kumpel berichtet, der gerade in T war. Er ist total begeistert von T.
Und die Froscheier waren ja auch gar keine Froscheier... ;-)
Ja, meist ist es lecker, ich gebe es ja zu, ich alter Meckerheini.
;-D
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