Öfter mal denke ich nun an die Schulzeit zurück, so mit Mitte 40 passiert einem das wohl manchmal als Sentimentalität, Marke "alkoholische Gärung" im Chemieunterricht und "Pfeiffer mit drei F". Gerade den Personalrat meines alten Gymnasiums in Laatzen ergoogelt. Meine Deutschlehrerin verabschiedet sich in den Ruhestand - sie ist mir noch in guter Erinnerung, wie sie, oft mit ironischem Lächeln, vorne in der Klasse trohnte und unter anderem zu ertragen hatte, wie ein gewisser Ludigel, damals noch anders ausgesprochen, die Geschichte der Effie Briest oder wie auch immer (bitte Schreibweise ggf. mit Rotstift in den Kommentaren korrigieren, danke!) aus dem Klappentext der kleinen Rowohlthefte zu erschließen versuchte. Die oft unmäßigen Heranwachsenden hatte sie immer gut unter Kontrolle, durch eine souveräne und einnehmende Art. Mir hatte sie einst eine Drei versprochen, gewissermaßen zum Abschied, wenn ich nächstes Jahr nicht mehr Deutsch wähle im selbst gebastelten Stundenplan. Wieder mit ironischem und charmanten Lächeln.
Unvergessen die Geschichtsstude, bei der gleichen Lehrerin, wo eine Mitschülerin die Dolchstoßlegende (um den Untergang der Weimarer Republik) mit "Die Weimarer Republik wurde von hinten von der Brigarde Erhardt durchstoßen" subsummierte, grundfalsche Erklärung, aber herrlich unfreiwillig-kabarettistisch. Ein Mitschöler verdrehte das dann sofort zu "Die Weimarer Republik wurde von Heinz Erhard von hinten durchstoßen".
Wenn Sie das jetzt nicht komisch finden, seufz, vielleicht ergibt sich die Komik auch nur durch Anwesenheit bei der Erzählung. Weimarer Republik war dat Dingens vor Hitler, das sei pisageschädigten Unter-20-Lesern gesagt.
Oder die "surrealistische Umfrage", die wir mit Kassettenrekorder und Kamera im Einkaufszentrum im Rahmen des Kunstunterrichts durchgeführt haben. Eine Frage war, ob die Interviewten den "G-Punkt" gefunden hätten. Herrlich. Auch hier ergibt sich die Komik erst durch notfalls ergoogeltes intimes Hintergrundwissen. Herrlich. Gacker. Irgendwas war noch mit Kaiser Wilhelm, den wollten glaube ich die älteren Herrn zurück haben, unserer Interviewer blieb herrlich ernst dabei.
Was das jetzt alles soll im Taiwanblog? Gute Frage, aber ein bisschen im Stile meiner damaligen "gagaistischen" Kunstklausuren ist dies Blog auf jeden Fall - wer weiß, ob es dieses Blog ohne den Kunstunterricht bei Herrn D. gegeben hätte.
So, Schluss jetzt, jetzt wartet der bisweilen surrealistische Arbeitsalltag im Taiwahn auf mich. Kicher....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen