Hier geht es aber nicht um die Geschichte der O, 91/2 Wochen oder 50 Shades of Gray, sondern um den Versuch, Schwiegermutter nach ihrem Verkehrsunfall - das Taiwanblog hatte berichtet - mit einer Haushaltshilfe auszustatten. Das Resultat war eine Reihe von mittelalten bis jungen Frauen aus Indonesien bzw. Vietnam, die jeweils unter schwiegermütterlichem Dauergemeckere das Weite gesucht haben. Die herzensgute Frau kann es nicht ertragen, wenn die Dienstmädchen mal nach 16 Stunden Arbeit kurz einnicken. Sie setzt die Frauen auf Brot und Marmelade mit Spiegelei und zürnt jeder freien Minute Handybenutzung hinterher - im Schneidersitz auf dem Boden in irgendeinem Zimmer. Ein eigenes Zimmer haben die Frauen natürlich nicht. Es ging ihnen immer noch besser als dem ersten Dienstmädchen vor Jahren, das alle 30 Minuten aus dem Schlaf geklingelt worden war, um den damals noch lebenden und pflegebedürftigen Vater meiner Frau zu versorgen. In einem ehrlich gesagt nach Krankheit riechendem Zimmer auf dem harten Boden schlafen und alle 30 Minuten geweckt werden - die wahre Hölle liegt in Taiwan.
Komisches Zeug passiert auf dem Planeten Taiwan
Drei der Damen waren muslimisch. Eine - vom liberalen Flügel kleidungstechnisch - trug tief ausgeschnittene Tiger-Blusen und hautende Hosen am ehr kräftigen Körper und funkelte mich misstrauisch an, als sei ich George Bush in Person. Eine andere ebenfalls muslimischen Glaubens hatte ein ruhiges, damenhaftes Wesen und versuchte Schwiegermutter Ruhe und Verständnis entgegen zu bringen.
Am Ende konnte es jedoch mit den hohen Ansprüchen der Damen nicht klappen. Sie wollen essen und schlafen, unerhört! So geht das nicht bei der lieben alten, herzensguten Dame, die ihre Dienstherrin war und offenbar für eine Aschenputtel-Aufführung geübt hat.
Ach Taiwan, bald ist es ja nun vorbei. Auch gut.
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