Das Wohnviertel, das ich nun die meiste Zeit seit meinem Kommen im Jahre 2004 bewohne, wird im Laufe der Zeit immer kleiner. Schickere Wohnscheiden und Bürohäuser und auch Nobelautohändler knabbern an den Rändern des 70er-Jahresviertels, von dem immer mal wieder ein Häuserblock weichen musste für die neue Bebauung, hier in NeiHu in Taipei.
Wer das Ganze nun wegen der nicht gerade hübschen Bausubstanz als Arme-Leute-Viertel ansieht...
... hier mit neuem breiten Bürgersteig, könnte sich zwar von machen Ecken bestätigt fühlen...
... liegt aber doch falsch.
Diese Viertel sind einfach durch die "Abwesenheit von Architektur" geprägt, wie es mal jemand im Ausländerforum genannt hat. Hier ist das Erdgeschoss schick ausgebaut und der Eigentümer parkt öfter mal einen Maserati, manchmal einen Ferrari und immer einen Mercedes neueren Baujahres dort. Keine fünfzig Meter weg von der Ecke mit der Müllsammlerin, wie neulich beschrieben. Grenzwertig arm und reich eng zusammen.
Blick in eine offen stehende Garage irgendwo in der Gegend. Möglicherweise werden hier die Fahrzeuge für die Nobelautovertretung gewaschen. Meist sieht man zwar japanische Mittelklassewagen in Taipei, aber auch bei uns im Viertel fehlen auch europäische Karossen nicht - eher die großen als die kleinen. Also keine Hemmungen beim Kauf von Zeug aus Taiwan, die kaufen auch genug Autos aus Europa.
2 Kommentare:
Hallo Ludigel!
Ich missbrauche mal die Kommentarfunktion zu deinem neuesten Post um Dir ein Buchstöckchen zuzuwerfen!
http://dunkelangst.org/2013/12/buchstoeckchen/
Es würde mich wirklich interessieren, welche deutschsprachige Literatur du in Taiwan liest und wie du diese zugeschickt bekommst.
Wenn du Lust hast, würde ich mich über einen derartigen Post in deinem Blog freuen!
Viele Grüße aus Deutschland,
Helmut
Die geänderte Infrastruktur mit neuen breiteren Gehwegen ist wirklich nur zu begrüßen, vor allem, wenn man erwähnten Kinderwagen schiebt.
Man munkelt, dass auch die Straßenverkäufer des anliegenden Evening Markets heuer einen kleinen Besuch von der Polizei nebst Digitalcamcorder bekommen haben, um die "Illegalen" zu filmen (Falschparker und Rote-Ampel-Fahrer inbegriffen). Es hatte sich wohl ein "Vendor" bei einem Journalisten beschwert, der dann seine Beziehungen spielen ließ. Auf jeden Fall war viel Platz auf dem Gehweg.
Die Blumenoase zwischen all dem Beton ist mir auch schon aufgefallen, in Deutschland. In Berlin gibt es die "Taiwanische Bauernstube", ein Restaurant, dessen Besitzer vor seinem Lokal auch diverse Pflanzen hegt und pflegt.
Diese Autowäsche im typischen "Erdgeschossohnzimmer" mit immer wechselnden Luxusschlitten war mir bis jetzt immer ein Rätsel. Vielleicht haben die ja eine spezielle Politur? Aber das mit dem anliegenden Autohaus macht natürlich Sinn.
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