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Dienstag, Juli 07, 2009

Lasen auf der Autobahn....


Zarte Hand von Frau am Steuer......

Schön am Urlaub in Deutschland war die Raserei auf der Autobahn, das gebe ich gerne zu. In Taiwan haben wir ja maximal 110 km/h auf dem Freeway und so kam ich mir wie der schnellste Beutechinese unter der Sonne vor, als ich mit 140 mit dem gemieteten Mercedes A160 über die Bahn gekachelt bin. Am Auspufftopf hängende Audis, die dann mit 210 oder mehr überholt haben, haben mir vorgeführt, dass ich meine Geschwindigkeitseinschätzung ändern muss. Was ist eigentlich aus den BMW-Fahrern geworden? Nur ein paar ältere 5er und kaum mal ein neuer 5er Touring waren zu sehen, sonst alles BMW 318d oder so, die langsam auf der rechten Spur krochen. Scheinbar sind die BMW-Kunden alle ökobewegt geworden oder zu Audi abgewandert. Und wieso haben Audis alle dieses Fort-Etsel-Design, ihr wisst schon, von wegen vaginales Gesicht?


Später habe ich mich dann 160 und mehr getraut, meine Frau, die früher in Deutschland immer bei mir im Auto ab 120 anfing zu schreien, ist diesmal selbst 170 mit dem Mercedes gefahren.

Jedenfalls hat der A-Klasse Mercedes auch etwa so gewackelt wie mein alter Hochdach-Mitsubishi „Space Wagon“, den ich zuletzt in Deutschland hatte, in den Kassler Bergen war das nicht die wahre Freude. Und mit 85 Pferden oder so musste man den kaum eingefahrenen Leihwagen (unter 2000 km gelaufen) ganz schön treten, damit man nicht gleich einen Stau hinter der Stoßstange hatte.

Zurück ging es mit einem Opel Corsa, ich denke ich es war die 1.2-Liter Version. Das neue Model (Corsa D) lag wie ein Brett auf der Straße und auch Cockpit und Schnauze des Fahrzeugs vermittelten ein gewisses Sportwagenflair. Deutlich flotter als mit dem Benz war ich dann in den Kasseler Bergen unterwegs, auch wenn es wohl auch nur um die 80 PS waren. Ein „Kein Tempolimit“-Schild ließ mich fröhlich runterschalten (am Berg sind immer die unverschämten Audis vorbeigeprescht, weil der Opel da an Speed verlor), jedoch lag auf der linken Spur ein Auto auf dem Dach an der Gefällekurve (bewacht von einem Polizeiwagen). Jungfahrer aufgemerkt, auch wenn es kein Temposchild gibt, limitiert halt manchmal die Fahrphysik die Geschwindigkeit.

Mein Nissan X-Trail ist hier in Taiwan deutlich besser motorisiert, das merke ich beim Tritt aufs Gas, allerdings kommt wegen zahlreicher Nesenfahrer hier einfach keine Fahrfreude auf. Wie viel schöner war es da mit dem silbernen Corsa D auf der Autobahn in Deutschland. Unseren „Hundewagen“, einen Opel Corsa B, fahre ich seither hier in Taiwan mit viel mehr Hingabe, sehr zum Leidwesen der Wauzis hinten drin.

Warum man so einen SUV wie meinen Nissan in Deutschland fährt begreife ich nicht, die Dinger klemmten immer nur auf der rechten Spur mit 120 km/h. Ich merke ja auch schon bei 110 hier in Taiwan, wie sehr die Kiste bei Seitenwind manchmal wackelt. Nur deutsche SUVs vertragen scheinbar auch 180 in den Kassler Bergen, da wurde mir vom Zusehen ganz schwindlig, wie die BMWs und Audis sich in die steilen Kurven legten…

Ach, herrlich die (mäßige) Raserei mit manuellem Opelz-Schaltgetriebe statt der Weichei-Nissanautomatik hier in Taiwan. Und mit 10 Litern Durchschnittsverbrauch war der Opel Corsa sogar recht sparsam, trotz Gastreterei. Aber ich ahne es schon, wenn ich dereinst zurückwandere nach Deutschland haben wir bestimmt Tempolimit….

Tempo 120 der aussterbenden Nacktschnecke zu liebe….

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