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Dienstag, März 09, 2021

Turbulente Rückmeldung, Covid, Geldanlagen und der Gott des Chaos

 Fast verwaist, erhält das Blog noch einmal einen Update

 

Dies Blog ist sicher das Opfer seines eigenen Kindes, schließlich war es ein geplanter Blogartikel in Form einer Satire auf den damals neuen 50-Shades-of-Grey - Roman, die letztlich zu meiner Tätigkeit als Romanautor führte. Die Satire wurde dreiviertelernst umgestrickt und lebt noch heute bei Amazon, als okkulter SM-Thriller und weit weniger brutal, als spätere Werke, die ich teils nach Leserwünschen brutalisiert und weiter verschärft habe. Ein Linkchen sei eingefügt.

Die Schreibarbeit, finanziell durchaus als Nebenverdienst erfolgreich, führte zur weitestgehenden Einstellung dieses Blogs. So ermattet das Kind die Mutter.


Was ist nun seither geschehen? Nun, wir haben vorgehabt, aus schulischen Gründen wegen Junior nach Deutschland zu ziehen. Ich hatte schon meine Armbanduhrensammlung und die meisten Klamotten in Deutschland. Da kam Covid, sicher die Realisierung des angekündigten "chinesischen Jahrhunderts", von dem die KP Chinas träumt und die Pläne sind dahin. Da Taiwan fast Covid-frei ist, will meine Frau auch in erhofften Post-Covid-Zeiten lieber auf der sicheren Insel bleiben. Europas schnarchendes Impfmanagement tut nicht gerade gut, wenn ich das Fernziel Deutschland vorschlage.

Der Gott des Chaos hat sich genug bemerkbar gemacht. Trotz meiner damaligen Skepsis hat meine Frau eine enge Kooperation mit einer Art Internet-Finanzguru angefangen. Nicht die offizielle Sorte, sondern die, die im verborgenen blüht. Das klingt schon schlecht, ich weiß. In stundenlangen Cafe-Sitzungen haben er, meine Frau und andere Damen in meiner kopfkratzenden Gegenwart seine Finanztraktionen nachvollzogen, wozu ich nicht viel sagen konnte. "Alles koscher", vermeldete meine Frau. "Er verdient wirklich ein Vermögen." Nun, er zahlte 3% Zinsen IM MONAT und so erhielt er bald vom gesamten Fankreis Einlagen zwischen 1 Million Taiwandollar und mehreren Millionen, auch von uns. Skepsis kann meine Frau eh nicht bremsen. Sogar Zehntausende aus Deutschland habe ich investiert, dem wochenlangen Drängen meiner Frau folgend, um irgendwann mal wieder Ruhe und häuslichen Frieden zu haben.

Nun, es kam wie es kommen musste. Der Herr zahlt keine Zinsen mehr und auch kein Geld zurück, schon seit einem halben Jahr. Bei einem neuerlichen Cafetreffen habe ich ihm nun das Monatsende als Frist gesetzt, sonst wird ein Anwalt für Anzeige und zivilrechtliche Verfolgung sorgen. Er will zahlen, sagt er. Ich denke, es wird sicher vor den Anwalt gehen und ein so monumentaler Verlust werden, das meine Frau derzeit fast kleinlaut ist.

Ich wache die Tage zu der Wahrheit auf, dass meine Frau eine niedlich kichernde, wandelnde Finanzkatastrophe ist. Immer gegen meinen Rat und Willen, oft mit ihrer Schwester zusammen, die in Manila auf den Philippinen lebt und dort mit einem chinesisch-philippinischen Herrn verheiratet ist. Wo meine Frau ist, verdampfen Tausender gleich in Zehnersequenzen. Wir haben immer noch die Altlasten ihrer dort gekauften und Dank Covid leerstehenden Condos. Luxuswohnungen, denen die ausländische Klientel dank der chinesischen Seuche fehlt. Sie war seinerzeit ja sogar nach Manila gezogen (2016 war das) und hat damals dort ein gleich wieder zugemachtes Restaurant eröffnet, zusammen mit der lokalen Familie. Die macht sicher immer einen Schnitt dabei und plant kräftig mit.

Reagiere ich auch auf die Namen der beiden auf den Philippinen mittlerweile überaus heftig (eine Art allergische Reaktion), so empfinde ich nun doch Mitleid. Der Gatte der Schwester meiner Frau dort hat sich leider genau wie sie Covid zugezogen und er ist einer der schweren Fälle, so dass man selbst das Schlimmste befürchten muss. Einst hörte ich von ihm die Weisheit, das Ärzte in Manila so billig sind, dass man keine Krankenversicherung bräuchte. Nun kommt ein finanzieller Hilferuf bei uns an, bis zu 70.000 USD soll die Behandlung kosten. Ich, der nun endlich beschlossen habe, mir in der Familie die finanziellen Hosen anzuziehen, habe abgelehnt. Nun springen andere ein, mal nicht der Laowai in der Familie. Ich habe meiner Frau, die hier in Taiwan unser Finanzminister war, mal deutlich ihre ganze Katastrophenpolitik erläutert und den Notstand aufgerufen. Nein, Fisch gibt's, es kann nicht immer der Laowai in der Familie zahlen und sie auch nicht, wenn andere aus der Familie hier in Taipei Porsches und BMWs fast schon als Sammlung in den Garagen haben. Erneute Großzügigkeit würde wohl auch ehr ein Kichern als Dankbarkeit als Antwort haben. Klar, dass der Autosammler ablehnt.

Letztlich gilt, dass nur wichtig ist, das man gesund bleibt und wenn ich in Zukunft detailliert nachvollziehe, was meine Frau da finanziell treibt, überstehen wir die nächsten Jahre sicher auch noch mit genug Geld für unseren Alltag. Nur die Rücklagen, die da sein müssten, die sind am A* der Welt und von meiner Frau kichernd in die Weltwirtschaft gewirbelt worden. Ich nenne sie "unseren Wohlstandsnivelator", weil sie uns auf das Niveau der Arbeiterschaft rückholt, egal wie viel vorne rein kommt. 

Soweit der spannende Stand von der Insel weit ab des gesunden Menschenverstandes, in die ich in dieser Hinsicht richtig tief hineingeheiratet habe, wie ich mehr und mehr merke.

Häme und Schadenfreunde sind bis zu einem gewissen Grad in den Kommentaren erlaubt.

 


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mein Beileid für die finanzelle Katastrophe.
Aber es heißt jetzt dranbleiben , vielleicht ist ja doch noch Geld zurückzuholen und es wird kein totalverlust.
Viele Grüße aus dem kalten Deutschland
Max