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http://www.dailymail.co.uk/news/article-4944902/China-drawn-secret-plans-invade-Taiwan-2020.html
Ein Blogkommentator hat es einmal treffend beschrieben. Meist sind es die Englisch"lehrer" in Taiwan mit ihrer Oft-Nichtausbildung aus dem angelsächsischen Sprachraum, die solche Gedanken hegen. Wenn die Haare grau werden, die Gehälter runter und man nicht mehr dem jugendlichen Image der English Teacher für die Kleinen in Happy-Peppy-Spaßsprachschulen in Taiwan entspricht, dann wird die persönliche Sorge vielleicht auf die nationale Lage projiziert und man sieht die chinesischen Truppen schon fast in Taiwan. Hat eh alles keinen Zweck, also noch ein Taiwan Beer.
Oder ist doch was dran an dem Artikel? Tatsächlich verlieren die Chinesen mehr und mehr die Herzen der Taiwaner. Denn die jungen Taiwaner haben meiner Ansicht nach weit weniger mit China am Hut als die Älteren, die mit den Erzählungen von der tollen Heimat der Eltern oder Großeltern groß geworden sind. Also schnell noch eine Invasion, bevor die Taiwaner endgültig zum Ausland werden?
5 Kommentare:
"Denn die jungen Taiwaner haben meiner Ansicht nach weit weniger mit China am Hut als die Älteren, die mit den Erzählungen von der tollen Heimat der Eltern oder Großeltern groß geworden sind"
Das kann man so nicht sagen. Zwar geben junge Taiwaner eine Abneigung zu China vor, oder betonen auch gerne, dass China und Taiwan zwei verschiedene Länder seien. Andererseits ist die Wehrmoral auf einem Tiefstand, junge Taiwaner ziehen in Scharen in festlandchinesische Großstädte um vom hohen Lohnniveau zu profitieren, und auch menschliche Bindungen im Rahmen von Ehen über die Taiwanstraße hinweg nehmen zu. Geschätzt 1 mio. Taiwaner leben nunmehr auf dem chinesischen Festland. Dazu kommen großzügige Stipendienprogramme der Festlandbehörden.
Was bleibt ist also der typische taiwanische Lügendualismus vom freiheitsliebenden "taiwanischen Volk" einerseits - eine nette Geschichte aus dem Paulanergarten für gutgläubige- und meinende westliche Naivlinge, und der reale taiwanische von Gier getriebene Egoismus. Denn natürlich ist Taiwan for sale.
Also, du kannst doch nicht alle (jungen) Taiwaner in einen Topf werfen. Selbst wenn eine Million dem Brain Drain folgt, etwa 21 Millionen sind eben nicht auf dem Festland, die DPP hatte 2016 die Mehrheit errungen und es gibt wirklich noch genug Freiheitskämpfer auf der Insel, die das kommunistische Unrechtsregime bekämpfen.Dann kannst du auch sagen Germany for Nazi, weil nun etwa 50 AFDler im Bundestag sitzen, was genauso Quatsch ist.
@Luo2You1 Wann ist ein Regime ein kommunistisches? Wenn es von einer Partei beherrscht wird, die das Wort im Namen führt? Reicht das? Oder könnte es nicht sein, dass das ein kapitalistisches Regime ist, in dem eine Partei die Zügel sehr fest in der Hand hat. Also das, was alle wesentlichen Parteien in allen westeuropäischen Ländern + Amerika mit allen Mitteln versuchen zu erreichen?
Und wann ist ein Regime ein Unrechtsregime? Wenn anderen die Gesetze des Landes anderen nicht gefallen? Oder ist es da schon nötig, dass eins der Landesverfassungsgerichte ein Urteil verkündet, dass klar gegen die Verfassung des Landes verstößt?
(http://www.danisch.de/blog/2017/10/10/das-landesverfassungsgericht-mecklenburg-vorpommern-hat-entschieden/)
Ich teile im Übrigen Ludigels Meinung. Für die allermeisten Taiwaner kommt der eigene Bauch zuerst, dann lange nichts, und über das verbleibende haben sie noch nicht nachgedacht (Luftverschmutzung, Gift im Essen, Verkehr, politischer Kindergarten, ...)
Das sind doch eigentlich ganz verschiedene Probleme, die hier vermischt werden:
Es gibt auf dem Festland einige Harcore-NazBols (Nazi-Bolschewisten), die am liebsten so ein Neo-Stalinismus hätten. Mitsamt Atomkrieg gegen Japan und Invasion von Indien.
Und hier in Taiwan haben wir einige bekloppte Independence-Fanatiker, die Festländer mit japanischen Schimpfwörtern beharken und gewisse sinophobische Englisch-Teacher-Blogs als neues Evangelium verehren. Von wegen: "Taiwaner" (und nicht "Taiwanesen") seien eigentlich alles Aborigines und nur zum Mandarin-Sprechen gezwungen worden.
Die meisten meiner meiner lokalen Verwandten sind "Normies" und wollen halt nur nicht unter korrupten Kommie-Kadern leben. Am liebsten hätten die so eine Art Sino-Eu mit bevorzugten Partnerschaften für Südkorea und Japan. Die Festländer, die ich früher von Beijing bis Shanghai getroffen habe, haben das ganz ähnlich gesehen. Niemand mag die Kader-Clans, alle wollen in einer idealisierten europäischen Kleinstadt leben (deutsche Häuser, italienisches Essen, amerikanischer Service, französische Kultur usw.).
Wobei... 1913 schien es auch unmöglich, dass es in Europa noch einmal einen Krieg geben könnte.
"Ich teile im Übrigen Ludigels Meinung. Für die allermeisten Taiwaner kommt der eigene Bauch zuerst, dann lange nichts, und über das verbleibende haben sie noch nicht nachgedacht (Luftverschmutzung, Gift im Essen, Verkehr, politischer Kindergarten, ...) "
Gut, Ludigel würde in soweit differenzieren, dass die meisten Taiwaner wohl in einer freiheitlichen Gesellschaft mit Facebook und Google und sonst. freier Meinungsäußerung leben wollen. Wie nahe die an die VR-China angelehnt ist und wie sich dieses de-facto freie Taiwan nach Außen nennt, darüber scheint es große Unterschiede zu geben.
Manche haben offenbar den Traum eines mächtigen vereinigten Chinas, dass eben die dicksten Würste k.ckt, den längsten hat und den USA mal so richtig zeigt was 500000 Jahre Kultur so alles können. Stichwort: "Taiwanische Intelligenz und chinesische Muskeln zusammen = Weltmacht Numero Uno". Ich habe diese Fantasie bislang 2x gehört. Einmal von einer Sales-Frau die mir sagte, sie könne sich nie vorstellen mit einer Bignose auszugehen (ich hatte sie NICHT angebaggert aber sie war irritiert wegen meiner hiesigen Frau) - sonst nett - aber eben ein Fan des common Glory in einem großen VR-Homeland. Und einmal habe ich das gehört, mehr so als Gedankenspiel was sein könnte aber ohne den Willen dafür Freiheiten aufzugeben. Wohl mehr so als "Gigantische R.O.C. die das Festland beherrscht und den USA zeigt, wer den dicksten hat etc". Mehr als Fantasie, so wie manch ein Deutscher manchmal schwafelt was D und Russland zusammen alles könnten (den USA zeigen wer den dicksten hat).
Summa Summarum wären wohl nur wenige Taiwaner bereit wirklich Freiheiten aufzugeben, denn die teils monopolkapitalistischen KPC-Kader sind nicht so sexy. Man arbeitet aber evt. da um Kohle zu machen und hofft Taiwan erlaubt auch morgen noch kraftvolles Zubeißen in einen freien Apple Daily mit Tittenbildern.
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