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Montag, Juni 09, 2014

Fastdeutsche Notizen

Fast richtig deutsches in Taiwan

In Wendels Restaurant in NeiHu (Nähe WeDe Road) bewundert Junior die Kuchenauslagen...

Beim Betrachten des Bildes kommt einem vielleicht das Wort "Käsekuchen" in den Sinn, aber bei den Füßen, die witzigerweise unter der Kuchenleiste zu sehen sind, handelt es sich natürlich nur um eine Spiegelung und alles ist sauber hinter Glas. Hier waren wir mit dem philippinischen Familienzweig vor ein paar Wochen.

Ich habe hier meine erste Donauwelle seit.... 2004 oder so gegessen. Damals hatte ich immer mal ein Kuchenblech in "meine" letzte DotCom - Bude in Deutschland mitgebracht, bis sich diese zerlegt hatte. Die schwere Donauwelle ist jedoch daran unschuldig gewesen. Erstaunlich, was "Donauwelle" für ein Gekraksele auf chinesisch wird, man sieht förmlich das zerschlagene Strandgut vor sich.

Und ein deutscher Brunch (sagt man: der Brunch?) im Second-Floor- Café in NeiHu, das sich in einem schmalen Haus in einem Büroviertel bei Ludigel in der Nähe über vier Stockwerke erstreckt. Nicht ganz so, wie man in Deutschland isst, aber lecker, wenn auch sehr schwer. Aber man muss es ja nicht jeden Morgen essen. Vorbestellung dringend zu empfehlen. Auch hierher haben wir den philippinischen Familienzweig entführt. Desto mehr erste Tochter und Schwiegermutter auf unfreundliche/freundliche Distanz zur Kleinfamilie um den nun in Taiwan seit Ankuft 10 Jahre gealterten*** Ludigel gehen, desto enger werden offenbar die Beziehungen zum philippinischen Familienzweig. Mein Schwager hat jedenfalls erklärt, auch unter solchen Attacken zu leiden gehabt zu haben, was aber sicher irgendwie mit der fernöstlichen Weisheit meiner Taiwanfamilie wegzuerkären ist, davon bin ich überzeugt (räusper).

Etwas ungewohnt für mich immer noch die in der großen Taiwan-Telenueva geschilderte Situation. Frau und Junior zumindest partiell auf meiner Seite der Familienzuneigung, das muss man erst mal verdauen. Wie einfach oder nicht die Integration eines Deutschen in eine Taipei-chinesische Familie auch ist, hier neben dem Familienparkplatz (jetzt leerstehenderweise) bewundert ein Nachbar das ferne Deutschland durch eine aufgeklebte deutsche Dienstflagge (ergo mit Bundesadler drin) an seinem schwarzen VW Transporter. Das ist mir wesentlich sympathischer als die ungelogen zwei schwarzen T5 mit NSDAP-Aufkleber, die ich einmal vor mir an der Ampel gesehen hatte vor vielen Jahren hier in Taipei. Aber Taiwaner denken sich oft nichts böses dabei, ist doch ein Hakenkreuz im Buddhismus ein positives Symbol und die deutsche Geschichte und die Nazigreul kennen sie gar nicht so genau. Junior jedenfalls saß kurz nach dem Schießen des Fotos auf meinem Schoß, spielte am Lenkrad unseres Volvos herum und besah sich den VW und sah mich fragend an und sagte dabei "kein Volvo". Als er dann noch zärtlich über das Volvoschild auf dem Lenkrad strich und "Volvo gut" sagte, hätte ich fast die Fernsehkameras gesucht.

Nun ist es ein bisschen ein Stream-Of- Consciousness - Posting geworden, aber warum auch nicht. Bei uns geht ja auch viel durcheinander die Tage, Junior muss in den Kindergarten, Frau hat ihn irgendwie in taiwanischer Interaktivität gleich in zweien angemeldet und nebenbei erwägen wir noch die Auswanderung in für uns beide fremde Gefilde, was mich vom Expat zum Expatpat oder dergleichen machen würde. Schauen wir wie es weitergeht, demnächst auf dieser Welle.

*** angeblich altert man hier schneller, also 10 Jahre Aufenthalt gleich 15 Jahre Alterung? 

5 Kommentare:

Karl hat gesagt…


Jaja Kuchen und Brot bei Wendels - schmeckt und der Preis ist auch okay. Leider haben die in Neihu mein Frühstück von der Karte genommen, Brötchen mit Marmelade, Käse und Wurst scheint sich nicht verkauft zu haben, Taiwanesen lieben halt was warmes zum Frühstück.

Was Kuchen betrifft so stehen Kuchenbackmischungen jedes mal auf meiner Einkaufsliste wenn ich mal in Deutschland bin, die Verwandtschaft scheint den "selbst gemachten" Kuchen zu mögen. Es gab auch schon mal Donauwellen.
Nur bei Käsekuchen muss ich passen - Wo bekommt man in Taiwan Quark?

Xinxi hat gesagt…

Und? Wohin wird gewandert? Von Taiwan geht es doch meistens entweder nach Singapur, Australien oder aufs chinesische Festland. Option Nr.3 wäre für deine Blogleser prima. Noch mehr wilde Geschichten.

Miri hat gesagt…

Quark kann man zur Not selbst machen. (Man benötigt dazu ja allerdings Milch).

Man kann Käsekuchen aber auch ohne Quark zubereiten und er schmeckt sogar. ;-) Die Elite der veganen Koch- und Backszene hat dsbzgl. z.B. einige Rezepte entwickelt, die sogar nach Käsekuchen und sehr lecker schmecken. Grundlage ist z.B. Seidentofu statt Quark. Gibt auch sehr leckere quarkfreie Rezepte für Russische Zupftorte.

Miri hat gesagt…

Und da Du meine Mails irgendwie nicht mehr zu lesen scheinst jetzt hier ne Mail: ;-P

(Nicht zur Veröffentlichung bestimmt)

Entspann Dich doch mal, indem Du ne Folge von Game of Thrones hochlädst.... ;-) Ich warte schon seit Wochen sehnsüchtig auf ne Fortsetzung. ;-) S. Mails... ;-)

Miri hat gesagt…

Und da Du meine Mails irgendwie nicht mehr zu lesen scheinst jetzt hier ne Mail: ;-P

(Nicht zur Veröffentlichung bestimmt)

Entspann Dich doch mal, indem Du ne Folge von Game of Thrones hochlädst.... ;-) Ich warte schon seit Wochen sehnsüchtig auf ne Fortsetzung. ;-) S. Mails... ;-)