Foto von einem Rundgang mit dem neuen Einbeinstativ
Immer wieder mache ich in der Nähe meiner Wohnung Aufnahmen, bislang gerne im Dunkeln aus freier Hand. So kann man den evtl. in den engen Gassen verblüffend schnell heranrasenden Motorrollern ausweichen und hat eben auch Flexibilität. Nur bleibt die Tiefenschärfe dabei weitestgehend auf der Strecke. Ein Tipp in einem Fotobuch (dem zu meiner Kamera*) war daher die Anschaffung eines Einbeinstativs, das fast die Sicherheit eines üblichen Dreibeinstativs erlaubt, trotzdem aber nicht so viel Aufwand ist beim Aufstellen und Transport. In der Tat ist die Qualität der Bilder deutlich verbessert.
Dies Bild ist mit dem Sigma Fisheye namens EX DG 2.8/15mm aufgenommen, das also an meiner Sony Fullframe-Kamera wirklich wie ein 15mm-Objektiv bei Kleinbild wirkt. "Fullframe" bedeutet ja, dass der Fotosensor der Kamera die Größe vom klassischen Kleinbildnegativ hat. Der "Teleeffekt" (Crop-Effekt) wegen des kleineren Bildsensors einer handelsüblichen (APS-C formatigen) DSLR entfällt also.
Man stieht die starken Verzeichnungen, die so ein Objektiv mit 180-Grad-Bildwinkel auslöst, andererseits bringt das Objektiv Dinge zusammen ins Bild, die sonst schwerlich einzufangen wären. Manipuliert habe ich nur ein bisschen Kontrast und Farbsättigung (minimal) und den völlig im Dunkeln liegenden Toyota rechts aufgehellt. So ergibt sich ein kleiner anheimelnder Mikrokosmos. Motivation solcher Bilder ist, das heimatliche Wohnviertel meiner Taiwanfamilie (heute noch Schwiegermutter, Frau, Junior und meine Wenigkeit) "mit den Augen meiner Frau" zu sehen, die es als anheimelnd und gemütlich empfindet. Hingegen empfand ich die grauen Wohnblöcke meist als deprimierend und öde. Des Nachts jedoch lässt Kunstlicht die Aufnahmen farbenfroher wirken und golden wirkendes Licht erzeugt ein heimeliges Gefühl auf den Fotos, welches meine Taiwanfamilie wohl auch tagsüber in den engen grauen Gassen empfindet. Enge Gassen, die das Fisheye natürlich erweitert. Ich werde wohl die Aufnahme noch mal mit einem 19mm-Objektiv versuchen, das vielleicht einen ähnlichen Effekt ohne so starke Verzerrungen erzielt.
Sonst könnte man sicher Verzerrungen herausrechnen. Mein Photoshop hat jedenfalls kein Profil für dieses Objektiv und das "Borgen" anderer 15/16mm-Objektivprofile brachte auch nichts. Manuelles Entzerren lässt auch immer irgend etwas schief werden. Man kann sich im Leben doch nicht alles so hinbiegen, wie man es gerne hätte ;-)
*Sollte man lesen. Erst nach mehreren Jahren habe ich "das Buch zur Kamera" erstanden (in meinem Fall ist es die Sony Alpha 850) und war verblüfft, wie viele Einstellungen die DSLR hat. Der Trend zur Fünft- und Sechstbelegung der Drehschalter und Knöppe hält an!
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