Ich finde es immer wieder verwirrend, wenn meine Frau von in Taiwan verehrten Göttern so redet, als ob diese physisch in der Nachbarschaft leben. Etwa: "Der Gott im Tempel bei den beiden alten Frauen da hat meiner Mutter gesagt, dass...". Oder gar "Da hinten im Tempel wohnt ein Gott, der .... (folgendes tut)...". Auch die Taipeitimes schreibt im selben Stil und schildert, ein Gott Taipeis würde eine Reise nach Japan antreten und habe zu der Reise auch sein Einverständnis gegeben. Weil letztlich natürlich seine Statue bewegt wird, obwohl das aus dem Artikel kaum herauszulesen ist - man sieht ihn eher den Reisepass schnappen und übergroße Stiefel anziehen in dem Artikel: http://www.taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2014/02/11/2003583256
Hier der Longshan-Tempel, ohne Zusammenhang zum Artikel
Will sagen, ein westlicher Autor hätte wohl gleich geschrieben, dass die Statue eines Gottes hier auf Reisen geht und nicht einfach ein Gott. Aber der vermeintliche Stilfehler im Artikel offenbart vielmehr die unterschiedliche Denkweise hier. Was ich wiederum höchst interessant finde - und auch ein bisschen amüsant. Lustig machen würde ich mich darüber nie, habe ich doch neulich im Longshan-Tempel höchstselbst einen Rauchdrachen fotografiert: http://osttellerrand.blogspot.tw/2013/07/ein-drache-im-foto.html.
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