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Mittwoch, November 21, 2012

Caged skillsets

Der Begriff "caged skillsets" kam mir heute Morgen in den Sinn, weil ich schon beim Frühstück über Management-Worthülsen diskutieren musste, von denen sowieso niemand mehr weiß was sie bedeuten. Sieht man die Käfige der Mittelklassemietshäuer hier in Taipei, wie hier in meinem patriotischen Wohnviertel, wo fast an jedem Haus auch nächtens eine Flagge der Republik China hängt, dann muss man wissen, dass hinter jedem Gitter eine Familie lebt, deren Mitglieder sich im Grunde genommen für erstklassige Geschäftsleute halten, nur dass das Schicksal sie vielleicht gerade dazu zwingt, ihr Geld als Arbeitsdrohne in einem namenlosen Büro names "Gold Chance Big Fortune Storage Company" auf Chinesisch, "Storatec" auf Englisch, zu verdienen.


Der Skillset expandiert im Firefox auf Mouseklick im Broadband, können Sie beim Power-Lunch drauf klicken.*


Auch meine Taiwanfamilie hier, gleich links in der Nachbarreihe hinter dem Haus mit der Flagge, ist so ein caged skillset, so ein eingesperrter Satz von unternehmerischen Fähigkeiten. Alle haben immer Ideen, wie ein Taiwandollar irgendwo zu verdienen ist, vom Schuhwaschsalon bis hin zur landesweit ausliefernden Blaubeerenpuddigfabrik in der 3-Quadratmeterküche. Nur die zweite Schwester der Familie ist die einzige, die es erfolgreich umgesetzt hat und verdient sich mittlerweile eine goldene Nase mit einem Bubble-Tea - Franchise auf den Philipinen. Während die Deutschen den Bubbletea mit vietnamesischer giftgrüner Zuckerjauche zubereiten und ängstlich am Strohhalm saugen, dabei überlegend welcher Krebstod ihnen nun droht (oft genug hier im Blog diskutiert), trinken die Philipinos einfach das taiwanische Original und sind ganz wild darauf.

Die nächste Familienindee, ein italienisches Restaurant aufzumachen, ist unterdessen etwas gereift. Meine Gattin hat mittlerweile die Fähigkeit erworben, köstliche italienische und andere europäische Gerichte zu kochen und mästet mich damit förmlich zwischen den Mahlzeiten. Ob wir irgendwann ein Ristaurante aufmachen, steht aber in den Sternen, denn unsere taiwanischen Testesser haben immer dann besondere Zurückhaltung beim Essen an den Tag gelegt (aber gleichwohl beteuert es sei köstlich!), wenn es mir besonders gut schmeckte (Salz im Essen-Alarm!!!!!!!!). Aber jetzt haben auch wir einen weiteren unternehmerischen Skillset.

So zurück zu den Präsentationen. Und meine Frau will nachher noch eine neue Idee zum Reichwerden diskutieren, irgendwas mit Immobilien in Spanien. Madre de dios.

Ludigels Nightlife-Photostream

* Für fototechnisch interessierte: Gemacht mit 15mm - Objektiv an einer der "alten" Fullframe-Sony SLRs (Objektiv Sigma EX DG 2,8/15mm)

2 Kommentare:

Michael S. hat gesagt…

Taiwan schimpft auf Deutschland und Europa und wie gut es doch Taiwan hat usw. (was natürlich reines Schöngerede ist) aber europäische Gerichte zubereien. Das haben wir gerne in Europa... ;-)

Immobilien in Spanien? Dann mal viel Spass...
Entweder unbezahlbar oder schlechte Qualität mit Aussicht auf Preisverfall nicht Preiserhöhung.

Ein Bekannter von mir hat in Spanien ein Haus. Damals noch billig. Jetzt könnte er es sich selbst auch nicht mehr leisten als ehemaliger Finanzberater.

P.S. Die Spanier sind doch jetzt alle in Deutschland. Und der Preisverfall wird immer höher in Spanien.
Immobilien in Deutschland sind der Hit. Nicht Spanien. Vergesst Spanien...

P.S.S. In unserer Straße wäre noch ein schönes großes Haus frei.
240 000 Euro und es gehört Euch.
Mit einer der besten Lagen (Ärzte, Fabrikaten, ...) wohnen hier inklusive großen Garten und sogar einen Gartenhaus mit Bar zum feiern.

Grüße aus den schönen Bayern wo die Immobilien bezahlbar sind mit Aussicht auf Preissteigerung. ;-)

"Ludigel" hat gesagt…

Bei Spanien lege ich in der Tat mein Veto ein. Brrrrr...