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Montag, November 12, 2012

Das Weisse Haus in NeiHu

Das Weisse Haus in NeiHu ist die Kirche einer US-Glaubensgemeinde, wegen dem Kreuz an der Spitze (nicht im Bild) scheiden die Mormonen aus. Die Dominanz des US-Christentums unter den Christen in Taiwan hat auch dazu geführt, das Taiwaner grundsätzlich zwischen Christen, Katholiken und anderen Religionen unterscheiden. Für meinen Chinesischlehrer, den ich vor ein paar Jahren wirklich mal hatte, waren die Katholiken ein exotischer Extremistenzweig, der sich vom Christentum abgespalten hatte. Meinen Einwand, die Katholiken seien eigentlich die originaleren Christen, auf Petrus als ersten Bischof zurück zu führen, erntete nur Unverständnis. Auch meine kurze Erklärung über Martin Luther ("the original, not the I-have-a-dream-guy") führte da nur zu Stirnrunzeln. Martin Luther ist schließlich King und ein Afroamerikaner, wie jeder weiß.


Die Taiwaner haben manchmal einen verzerrten Blick aufs Christentum, meine Schwiegermutter etwa betet Jesus als einen unter vielen Göttern an, als Ergebnis der Bemühungen der hier abgebildeten Christengemeinde und mein reicher Bekannter hier betet mit seiner Familie Mutter Maria an, nicht aber ihren Sohn. Meine Nachbarin hört zwar derzeit nette christliche Weihnachtslieder, aber immer wenn nächtens der Taifun peitscht, versammelt sie mehrere Leute in ihrer Wohnung die dann in US-Diktion Ämen, Ämen im Stakkato rufen, das ist mir immer etwas unheimlich.


Schade, dass die Nächstenliebe der US-Christen nicht so weit ging, hier an der gefährlichen Kreuzung rechts einen Bürgersteig zu bieten auf dem Kirchengelände statt einer hohen Mauer und einem elektronischem Anzeigedingsbums mit Werbung, aber die Wege des Herrn Architekten waren unerforschlich. Und sicher, eigentlich sollte die Städteplanung Bürgersteige bauen lassen, aber darum kann sich der Herr Bürgermeister nun wirklich nicht kümmern.

Mein verzerrter Ausländerblick auf den Stadtverkehr von NeiHu-Taipei, der Nebensächlichkeiten wie Verkehrsberuhigung oder Tempo-30 vor Schulen oder Exotik wie Bürgersteige wichtig erscheinen lässt, kommt freilich in diesem Falle von meinem neuen Fisheye-Objektiv. Für Foto-Fans und Leute die wie ich vor dem Kauf nach Musterfotos googeln: Es ist ein Sigma EX DG 2.8/15mm, hier an einer Fullframe-Kamera, so dass die 15mm auch wirklich als solche im Kleinbildformat wirken. Nettes Spielzeug, erzählen Sie nichts meiner Frau davon, die hat mir Ausgabensperre verordnet, seit ich neulich den kleinen Schaden am Auto hatte ;-)

------------ Und eine kuriose Notiz aus der Rubrik, "Die spinnen die Deutschen":

Kann man seinen ersten Bubble-Tea überleben oder stirbt man sofort den Krebstod? 29% aller befragten Deutschen auf http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-krebseregend-oo rieten dazu das angeblich krebserregende Getränk auf keinen Fall zu verzehren. Weitere 29% aller Germanen outeten sich als Bubble-Tea-Hasser ("Ich hasse Nazis und Bubble-Tea" wäre also ein typisch deutsches Schlagwort?) und empfehlen dringend ihn nicht zu trinken. Nochmals 29% raten zu "einmal die Woche", weil das nur ein bisschen krebserregend ist. Oder vielleicht ist der Krebs dann nicht so schlimm. Prickelt vielleicht sogar ganz angenehm.
Ansonsten gilt wie immer, "VORSICHT BEI ALLEM WAS MIT TAIWAN ZU TUN HAT", schließlich kann Taiwan unangenehme Folgen haben. Siehe die deutsche Diskussion "Hochschwanger durch Taiwan": http://forum.chinaseite.de/ftopic9873.html. Gut, ich dachte, "da kann man sich aber auch ein bisschen vorsehen während man da ist". Aber gemeint war das wohl anders.

Und Deutsche sterben wie die Fliegen (fast) am Bubble-Tea: http://www.gutefrage.net/frage/bubble-tea-giftig
"Kann man am Bubble-Tea sterben", wird Radio Eriwan gefragt. "Im Prinzip ja. Aber es war nicht Bubble-Tea sondern ein Schulbus und derjenige ist auch nicht gestorben sondern ist am nächsten Morgen an der falschen Haltestelle ausgestiegen". Irgendwie so. Weiß auch nicht, bin ja nicht Radio Eriwan.

Und die GRÜNEN sind auch gegen Bubble-Tea: http://de.nachrichten.yahoo.com/gr%C3%BCne-sorgen-sich-um-krasse-kalorienbombe-bubble-tea-115339902.html hier die Politikerin Bärbel-Höhn. Gibt es da nicht eine neue Spiztenpolitikerin? Göring-Meier oder so. "Ich will Meier heißen, wenn auch nur ein einziger Bubble-Team am deutschen Himmel auftaucht", das wäre mal ein Statement, das sogar mich mitreißen würde, hier am östlichen Tellerrand der Weltscheibe.

Foto: Bubble-Tea "Natura" mit ganzen Äpfeln: Tot schon beim ersten Zug am Strohhalm?

Mein Bubble-Tea - Ausflug war inspiriert vom Blog von Klaus Bardenhagen, deutscher Journalist in Taipei: http://www.intaiwan.de/2012/11/10/bubble-tea-trend-vorbei/

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wir kennen Bubble-Tea schon lange aus TW. Als dies in D in Mode kam haben wir es hier auch probiert und inzwischen auch bei McDonalds. Wir schließen uns uneingeschränkt der Meinung an, dass man den Bubble-Tea in D nicht trinken sollte!! Den großen Becher bei McD haben wir nicht mal zusammen runter gekriegt, so übersüßt und gewöhnungsbedürftig war das. Statt Tee nur ein Zucker-Aroma-Zucker-Sirup-Zucker-Getränk. Schüttel.
Viele Grüße
Martin

Martin hat gesagt…

Wir kennen Bubble-Tea schon lange aus TW. Als dies in D in Mode kam haben wir es hier auch probiert und inzwischen auch bei McDonalds. Wir schließen uns uneingeschränkt der Meinung an, dass man den Bubble-Tea in D nicht trinken sollte!! Den großen Becher bei McD haben wir nicht mal zusammen runter gekriegt, so übersüßt und gewöhnungsbedürftig war das. Statt Tee nur ein Zucker-Aroma-Zucker-Sirup-Zucker-Getränk. Schüttel.
Viele Grüße
Martin