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Montag, Mai 30, 2011

Zur Erinnerung: Taiwanblog hatte es vorausgesehen

Hier stand es schon vor einiger Zeit zu lesen, jetzt ist er fällig: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,765629,00.html
Aufstand gegen FIFA-Präsident Blatter.

Hier der prophetische Artikel im Taiwanblog: http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/das-taiwanblog-fragt-wer-ist-der.html

Das zwischendurch fast Hagen von Tronje.... äh ich meine Lars von Trier dran gewesen ist, hatte ich allerdings nicht geahnt. Was macht eigentlich Rosa von Praunheim? Ich rieche da was, da liegt was in der Luft....

Voxidioten

Vox bzw. deren Vertragspartner postet allen Ernstes im Taiwan-Ausländerforum und sucht Deutsche in Taiwan, die wiederum eine Frau aus der Heimat suchen. Das ist Realsatire. Weil für fast alle Herren, die sich in Taiwan aufhalten, eine Frau der Grund des Aufenthalts ist. Oder Deutsche werden hier von ihrer Firma hergeschickt und sind dann alsbald verbandelt.*** Das ist so, als würde man nach Saudi-Arabien ziehen und die Voxidioten würden einen Beitrag machen wollen "Auswanderer sucht Wasserpfeife" (aus der Heimat).
http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=133&t=99090
Hier geht es um "Auswanderer sucht Frau" und gemeint sind Inge oder Sabine und nicht Lucy Lu oder Fanny Low. Gut, wir haben noch viele Zimmer frei, aber mir ist unklar was meine Gattin dazu sagen würde....

"The future is fusion", wer könne der Dame hier da widerprechen...

*** Es gibt das "die-ersten-90-Tage"-Syndrom, in dem die Leute im Ausländerforum Sachen posten wie "Hilfe, ich find keine Freundin, aber hier sind ÜBERALL junge Frauen". Drei Wochen später haben sie dann eine Freundin und sind drei Monate später verheiratet, dann posten sie Bilder von den Kindern (ja ja, trotz der Vorbeiträge im Blog).

Gift-Schock: Taiwan und die Brunnenvergifter

Dieser Tage geschehen merkwürdige Dinge. Norddeutsche essen ihr Schnitzel nur mit Pommes und lassen den Salat zurückgehen (wegen des wenig witzigen Angriffs der spanischen Killertomaten) und ich habe gestern im Roadies (http://www.roadiescafe.com.tw/) meinen schon fast bestellten Tequila Sunrise in einen Long Island Tea umgewandelt, weil Cola mit Gin, Vodka und Rum irgendwie gesünder klingt als ein Drink mit Orangensaft. Hintergrund ist die Verseuchung fast aller Getränke, Marmeladen, Marmeladengebäcks und sogar von Medikamenten mit Flüssigkunststoff (http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/soft-drinks-in-taiwan-hoch-belastet.html), der statt Palmöl als Verdickungsmittel genommen wurde. Auch Orangensaft soll, wenn er im Glase ohne das falsche Palmöl sei, längst nicht so schön orange leuchten wie der industriell gefertigte O-Saft hier immer im Glase scheint. Sport- und Milchgetränke und auch Milch selbst sind betroffen, die Taiwanesen haben sich so gut wie alles plastiniert. Verzweifelt stand ich im Supermarkt an der Milchtheke, mir dürstete nach Milch und Joghurt, es gab aber nur Plaste und Elaste aus dem Taiwahn, Fling Wongs Plastiksoße mit Kuh drauf und Hong Lungs Plastikcreme mit roten Kunststoffspänen alias Erdbeerjoghurt. Also muss ich wohl in Zukunft meine deutschen Kalziumtabletten schlucken, denn auch in Vitaminpräparaten ist der Plastikkleber drin.

 Plaste-Versorgungsstation in Taiwan

Die Leutchen sind mittlerweile verhaftet, die Palmöl durch Plaste und Elaste ersetzt haben und haben wohl die Todesstrafe zu erwarten. Schwangere Frauen hier haben die zwölffache Konzentration der Plastizide in sich getragen als US-amerikanische Frauen, wurde irgendwo berichtet. Das fruchtschädigende Zeug soll zu Missbildungen geführt haben, ein Säugling mit zu kurzem Penis wurde in den Medien genannt - auch wenn man im Einzelfall die Ursache wohl nicht wird beweisen können. Die Taiwanesen sind aber so sauer, die legen die Verursacher aber trotzdem um denke ich, von wegen Beweisnot.
In der Familie meiner Frau war neulich eine Geburt wo dem Kind der Darm missgestaltet war, es konnte operativ korrigiert werden (Darmausgang fehlte), die Schwester meiner Frau hatte schon vor Wochen geschimpft, lange bevor der Skandal bekannt war, dass die Mutter immer Softdrinks während der Schwangerschaft getrunken habe, was man nicht tun solle. Interessant, wie die Instinkte hier die Laboranalyse vorweg nehmen.
Auch Tee an den zahlreichen Frühstücksbuden und Straßencafés ist betroffen, zeitweilig konnten die richtig Kasse machen, weil Leute von ihnen statt aus dem Supermarkt gekauft haben, aber heute morgen die Nachricht, auch deren Produkte seinen plastiniert.
Statt Erschießen hätte ich einen Alternativvorschlag, die Unternehmerbande als Mahnmal des Raubtierkapitalismus in Kunstharz eingießen und vor dem 101-Hochhaus in Taipei ausstellen. Oder wie wäre es mit "lebendig plastiniert" von diesem eigenartigen Leichenplastinierer aus Deutschland?


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Und wie vormals bereits bemerkt, unzählige junge Frauen hier in Taiwan haben Probleme Kinder zu kriegen, wir haben es von unzähligen Kolleginnen gehört in der Firma, die Leute rennen zu buddhistischen Wunderheilern und teuren Privatärzten, um sich behandeln zu lassen. Wir auch, eine wahre Odyssee der magischen Pülverchen und veritabel rülpsenden Priester und Wunderheiler haben wir schon hinter uns. Und die Tabletten, die meine Frau vom Privatarzt bekommen hat, haben auch das Plastik als Bestandteil, das einerseits Empfängnis erschwert durch das Klebemittel und andererseits durch die Inhaltsstoffe fördern soll.

Taiwan ist vielleicht ein Musterbeispiel, wie die Menschheit dereinst aussterben wird. Nicht durch Meteore oder Sturmfluten, sondern durch Gift im Essen, das unfruchtbar macht.

Wenig erheiterndes heute Morgen. die Geschäfte sind alle noch genauso voll mit Softdrinks und Plastikjoghurt wie eh und je. Im Fernsehen zeigten sie, dass Industiejoghurt hier im Taiwahn nur ein wässriges Zeug wäre, das kein Mensch verzehren würde. Diverse Beigaben, unter anderem eben flüssiger Kunststoff, haben ihn erst cremig gemacht. Lecker! Die Regierung hat die Großhändler aufgefordert, Produktrückruflisten zu machen. Das klingt so, als sei es freiwillig, Firmen sollen (will sagen: können wenn sie wollen) die Plastikfreiheit ihrer Produkte nachweisen. Aber mich erstaunt wie die Leute einfach ihren gewohnten Tee aus dem Regal nehmen und ein Joghurt dazu, als ob nix gewesen sei.

Taiwanschokoriegel lasse ich in Zukunft auch weg, kaufe nur noch Importware, bei dem Zeug fand ich schon immer, dass die Chemie durchschmeckt. Mein Twix am Wochenende hatte Made in RUSSIA auf der Packung, da kann ja nix schief gehen.

Grüße aus dem plastinierten Osten,

Ludigel


http://taipeitimes.com/News/front/archives/2011/05/30/2003504506
(Nach diesem Artikel klingt es so, als ob nicht nachweislich flüssigplastikfreie Produkte aus den Regalen verbannt würden. Aber in Taiwan werden Vorschriften i.A. nicht so streng gehandhabt wie in Mitteleuropa, daher bleibe ich skeptisch).

Ältere Artikel weisen z.T. stark ansteigende Krebsraten in Taiwan in den letzten Jahren aus. Der Flüssigplastikstoff DEHP erschwert nicht nur die Empfängnis und ist leibesfruchtschädigend, er ist auch krebserregend:
http://www.earthtimes.org/articles/news/336684,plane-crashes-saudi-arabia-280-cent-blames-betel.html
http://www.taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2008/04/12/2003409054

Vorheriger Bericht: http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/soft-drinks-in-taiwan-hoch-belastet.html

Freitag, Mai 27, 2011

Migrantenquote, endlich

Wenn ich dereinst heim ins Bundesreich komme, steht meiner Karriere in der Politik nichts mehr im Wege. Gerade habe ich im SPIEGEL gelesen, die Bundes-SPD (das ist dies Ding, das als Mehrheitsbeschaffer von den Grünen fungiert) habe eine 15%ige Migrantenquote eingeführt und notfalls würde auch eine Migration aus dem Saarland genügen, um sie zu erfüllen. Von wegen das war mal kein Teil der Bundesrepublik.
Mit meinem Migrationshintergrund nach Südostasien und in diesem hypothetischen Szenario auch wieder zurück, bin ich also für SPD-Vorstandsposten prädestiniert. Beim Surfen auf der Homepage einer meiner alten Schulen, wo mittlerweile ein Drittel mindestens ausländische Schüler sind (Tschuldigung, solche mit Migrationshintergrund) und der Schülerrat einer anderen zu 3/4 aus Ausl.... Migranten besteht, frage ich mich allerdings, ob Deutschland nicht langsam eine Deutschenquote bräuchte. Ups.... schon wieder disqualifiziert für die SPD....

Uniformierte Migranten in Taiwan, anno dazumal


P.S.: Dieser Artikel folgt dem Spleen von Expats, Vorkommnisse in ihrer alten Heimat auf Basis von Halbinformation mit Häme zu überziehen.


Surrealistische Momente

Neulich morgens um 7.30 ins Parkhaus der Firma eingerollt als eines der ersten Autos, steht da ein Mann auf dem leeren halbdunklen Parkdeck und spielt Saxophon (nicht Lisa Simpson) und heute morgen dies Foto in der Onlineausgabe der Taipei Times (http://taipeitimes.com/images/2011/05/27/p13-110527-a2.jpg). Männer in .... Na ja, schauen's halt selbst.


Oder hier: Ein taoistischer Seelenhirte, der Menschen beim Kommunizieren mit den Seelen der Toten hilft, wird betrunken auf dem Moped angetroffen, die nächste Seelentour schon planend. Der magische Mann sucht auf dem Polizeirevier den Beistand der Geister, die ihm helfen sollen, den Alkoholtest zu bestehen. Alles schnaufen und Brabbeln hilft jedoch nichts, der gute Mann fällt durch (http://www.taipeitimes.com/News/lang/archives/2011/05/26/2003504143). Mich wundert ja, dass er sich so angestrengt hat, ist doch der taoistische Glaubenszweig davon gekennzeichnet, sich wie "ein Blatt im Wind" ohne Murren und Gegenwehr dem Schicksal zu fügen. Ommmmmm....

Mittwoch, Mai 25, 2011

Computex 2011 steht vor der Türe...

Die große Computermesse COMPUTEX Taipei (http://www.computextaipei.com.tw/) fängt wieder an, vom 31.05 bis 04.06 2011 geht sie, ich selbst bin dort am 04.06. am Stand meiner Firma eingeteilt. Rein zufälligerweise ist das auch der Tag, an dem die meisten Showgirls kommen - weil dann Privatleute aus Taiwan rein dürfen. Die übrigen Tage braucht man eine Visitenkarte einer ausländischen Firma*** (also einer nichttaiwanischen), sonst kommt man auch für Geld und gute Worte nicht rein, mit einer solchen Karte aber gratis nach Registrierung. Austellerausweise wie meiner bringen einen natürlich auch rein. Lustigerweise können also einheimische Firmen die Messe schlecht besuchen, ein Widersinn ostasiatischer Art.

(Showgirls auf der Computex 2010 bei der Lagebesprechung. "Und immer dran denken Mädels, die Dicken mit den Atari-T-Shirts sind die Schlimmsten...")

Attraktion sind wie immer die Showgirls "deswegen kann man die Messe auch LATEX 2011 nennen), manche Leute sollen aber auch wegen der langweiligen Computer kommen. Davon stehen aber schon genug auf meinem Schreibtisch, da muss ich sie mir nicht auch noch auf der Messe ansehen.
Wer anreisen will sollte den Hinweis auf die derzeit in Taiwan verseuchten Getränke ernst nehmen (siehe vorheriger Artikel) und am besten nur Wasser oder Softdrinks westlicher Hersteller kaufen, alles einheimische an Getränken vermeiden. Vorsicht auch bei den zahlreichen japanischen Süßigkeiten inklusive Eis, das könnte natürlich wegen der Reaktorkatastrophe verseucht sein. Ansonsten ist Taiwan von der Strahlung bislang verschont geblieben und das wird wohl auch die nächsten Wochen noch so bleiben.

Hier im Blog gibt es bald wieder Unmengen von Showgirlfotos und mache Leser werden sich wieder rituell drüber aufregen, das machen wir jedes Jahr so ;-)

*** mit allzu selbstgedruckten wird man abgelehnt!

Soft-Drinks in Taiwan hoch belastet (Update 2)

Scheinbar lange Zeit schon wurde Soft-Drinks in Taiwan, namentlich fruchtsaftähnlichen oder milchigen Getränken, ein krebserregender und hormonverändernder Zusatz als Palmölersatz beigemischt, der den sämigen Effekt erzeugt, mit dem solche Getränke natürliche Viskosität vortäuschen. Auch Joghurtdrinks und gerade Sportdrinks sind betroffen. Der Stoff kann sich im Körper ansammeln und bei häufigem Konsum dieser Getränke Krebs auslösen. Die Hormone sind weiblicher Natur, weil alle Teenager der Insel vor Seven-Elven Kiosk-Supermärkten massenhaft fruchtige Softdrinks durch den Strohalm ziehen, erklärt das vielleicht, wieso hier die Knaben gern rosa Hemden tragen und T-Shirts mit Hello-Kitty-Emblemen.

 Ihr haben die Fruchtsäfte nicht geschadet....


Zu betonen ist, das die sogenannten Fruchtsäfte hier alle Müll sind, da ist kaum Frucht drin und um so mehr Chemie und Zucker. Ich trinke seit einiger Zeit kaum noch irgendwas gekauftes, weil mir das alles zu süß ist, nur Cola Zero am Wochenende, die scheint nicht betroffen zu sein.
Früher habe ich jede Menge leckeren grünen Tee aus der Flasche getrunken, ich hoffe mal, der war nicht belastet.

Der Stoff, Di(2-ethylhexyl) phthalat, DEHP, wurde ganz offen als Sämig-macher für Softdrinks an die Industrie verkauft. Betroffene Marken sind "Dahu Strawberry Farm", Sunkist, "Taiwan Yes" und andere. Wohl so ziemlich alle. Also nur Wasser kaufen, könnte man raten, aber das ist in Taiwan oft einfach Leitungswasser in den Flaschen (hoffentlich abgekocht). 

Was bleibt? Selber Wasser zu Hause abkochen, den Hausmüll und die toten Hunde im nahen Wasserreservoir neben dem Haus ignorieren (am liebsten würde ich die Leute, die da ihre Müllbeutel ausleeren, gleich mit drin versenken) oder eben Cola Zero. Und Bier und Whisky. Na denn Prost und stoßen wir alle drauf an mit einem kräftigen "Taiwan Yes".

Quelle: http://www.chinapost.com.tw/taiwan/national/national-news/2011/05/25/303658/DOH-tracing.htm


P.S.:  Hersteller des giftigen Getränkeadditivs ist eine Firma namens "Yu Shen". Es gibt einen Hersteller von Milchpulver für Säuglinge namens "You Sheng". Die ähnliche Schreibweise lässt ungutes vermuten, denn sogar ein und die selbe Firma schreibt sich hier oft unterschiedlich in lateinischen Buchstaben. Trotzdem will ich hier keine unbewiesenen Behauptungen aufstellen. Update: Das Taiwanblog hatte es zuerst gemerkt, doch Taiwan-Webseiten reden mittlerweile auch von Milchpulver, auch die Sorte für Säuglinge. Damit ist der Fall sehr ähnlich dem Melanin-Milchpulverskandal vom letzten Jahr. Das war zwar China, aber das Pulver wurde in Taiwan sehr viel verwendet. Auch damals hat die "Regierung"*** Taiwans nach vollmundigen Ankündigungen zum Verbraucherschutz nichts unternommen, alle belasteten Produkte blieben in den Regalen, so wird es wohl auch diesmal sein.

2. P.S.: Irgendwann werden sie sicher auch mal die hiesige Schokolade untersuchen. Immer wenn ich meine, eine leckere einheimische Sorte gefunden zu haben, vergeht mir die Angelegenheit bei der dritten Tafel (nicht am selben Tag natürlich), weil meine Zunge dann immer anfängt einen Chemiegeschmack heraus zu schmecken. Und der Instantkaffee schmeckt heute morgen irgendwie bitter. Aber das ist wohl psychosomatisch....
  
***prochinesisch, korrupt, unfähig, Kasperleversammlung




Update: Auch grüner Tee, der fertig in Flaschen serviert wurde, ist belastet. So gut wie alles an Soft- und Milch- und Sportdrinks ist mit dem Flüssigkunststoff als Palmölersatz versetzt. Das Unternehmen "Yu Shen", Hersteller von Nahrungsmittelzusätzen, der scheinbar auch Baby-Milchpulver herstellt, hat einfach das Palmöl durch krebserregenden und hormonverändernden Flüssigkunststoff ersetzt, weil der billiger ist. Möglicherweise ist das nicht mal illegal!
http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=99009&start=20 : Schwangere Frauen in Taiwan haben eine 13-fach höhere Konzentration von diesen Flüssigkunststoff-Giftstoffen im Körper als Schwangere in den USA. Die Stoffe stören die Kindesentwicklung und hemmen die Fortpflanzung generell. Wenn ich da an die vielen Softdrinks-schlürfenden jungen Kolleginnen denke, die immer klagen, dass sie keine Kinder bekommen. Ernstes Thema. 


Update2: 47 lokale Hersteller von Getränken und Johurtdrinks sind betroffen, darunter auch Pülverchen als Gesundheitszusätze und die allseits beliebten halbsüßen Gummibällchen im "Pearl-Tea", den man hier gern trinkt, ein süßer Milchtee. Die Gummikugeln im Perlentee bestanden wohl zum großen Teil aus dem Flüssigkunststoff genau wie auch die bei Kindern so beliebten "Fruchtjellies". Das ganze Land hat sich Ewigkeiten lang mit weiblichen Hormonen und krebserregendem Flüssigkuststoff gedopt.  
http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2011/05/27/2003504256

Montag, Mai 23, 2011

Die kleinen Freuden des Alltags

In der Firma weit und breit keine Spur von Frau. Ich kann endlich den in den Cubical gelieferten Kaffee genieße und träufele mir mit bösem Lachen das Pöttchen Zuckersirup hinein. Wäre meine Frau jetzt hier würde es wieder heißen "Ach.... Du willst doch das Sirup nicht" und ich würde wieder flöten: "Aber natürlich brauche ich das nicht mein Schatz (Darling, oder in der halbchinesischen Variante Darling-ling)". Doch ich möchte mich nicht beschweren, diese Fürsorge und die Sorge um meinen Zuckerspiegel ist sicher besser als der stürmische Anfang unserer multikulturellen Ehe. Siehe unten (aus dem alten Blog gefischt, das nur noch auf CD bei mir existiert).

"Ludigel, nun stell dich doch auch mal da hin um die Krokodile zu füttern!", hieß es. Und "vorbeugen, ich kriege dich sonst nicht in den Sucher!". Und warum musste ich auf ihren Wunsch unbedingt das bunte Hemd anziehen an diesem Tag?

Da schnappt Schnappi, das thailändische Krokodil...

"Was sagst Du Schatz? Das sind zahme Krokodile die man streicheln kann?"

Und er springt nur hoch, weil er spielen will. Wirklich?

"Jaja, die Policen liegen immer noch im Schrank zu hause. Gut, ich trinke schon mal einen Mojito in dem Holzpavillion da, ganz wie Du meinst Schatz...(das ist keine Mauer im Vordergrund, sondern auch eine von den Schnappmaschinen)"

Das war 2006 in Thailand auf Urlaub. Handlung frei erfunden. Also, bis auf den Satz mit dem Vorbeugen...;-)

Freitag, Mai 20, 2011

Mein erster Chef-Cubical in Asien***

Heute ist es soweit, als Teamleiter mit einem realen Teammitglied und zwei virtuellen habe ich heute einen Chef-Cubical bezogen. Endlich mehr Platz für die drei oder vier Bildschirme. Und endlich Platz eine Jacke aufzuhängen. Vor Begeisterung bin ich jetzt in der 15ten Arbeitsstunde und jetzt endlich mit der Arbeit fertig. Aber meine Frau will noch ein bisschen. Na ja, es sit 23 Uhr und in einer Stunde Wochenende, da lese ich jetzt Spiegel oder Asterix-Comix. 15 Stunden langen, endlich läuft eine erste Version der Testapp, die das Firewall-Dingens testen soll unter Linux.

So..... laaangsam geht die Arbeitsdrohne ins Wochenende. Hmmm... wenn hier noch Bett und Dusche wären bräuchte ich das Reihenhaus nicht mehr....

***  Zonen-Gabi und die erste Banane, sie wissen doch noch... Mehr Ostzone als bei mir geht ja nicht mehr.

P.S.: Als ich nach Hause gekommen bin war unsere Putzfrau gerade weg. Die macht bis 23.30 am Freitag. Und putzt (auch bei anderen Leuten) insgesamt 7 Tage die Woche. Taiwanesen lieben es zu arbeiten.

Donnerstag, Mai 19, 2011

Sensationell, Fahrer verfehlt Einfahrt

Mich wundert immer wieder, was hier im nationalen Fernsehen kommt. Tolle berichte auf TTV, was bestimmt für Taipei TV steht (oder Taiwan TV, na?), wie eben zur Mittagszeit ein geschlagener 10-Minuten-Bericht samt 3d-Computer-Rekonstruktion. Ein silberner Kleinwagen biegt im zu weiten Winkel in eine Einfahrt zu einem Untergeschoss-Parkhaus ab. Die Einfahrt ist so groß, dass sogar ein 38-Tonner da bequemst Einfahrt finden würde - oder eben zwei PKW nebeneinander plus Luft. Der Wagen verfehlt aber trotzdem die Einfahrt und knallt links gegen eine Hausmauer und purzelt dann in der 3D-Rekonstruktion die 1-2 Meter hinunter, die die abschüssige Einfahrt an der Stelle mittlerweile tief ist, reißt sich dabei die Heckschürze ab, prallt gegen das geschlossene Rolltor und bleibt liegen. Sicher nett anzusehen, aber wieso gibt es so einen Kram so lange im Fernsehen? Mit Zeugenvernehmung, mittelalte Frau deutet aufgeregt die Einfahrt hinunter, Gebäude-Security wird gezeigt, wie sie das Auto umtigert. Ständig rumst es hier und nur weil ein Betrunkener irgendwo gegen fährt gleich einen Bericht von zu machen, bizarr. Und jetzt auch noch einen Blogbericht. Noch verückter.
Die Moral von der Geschicht, das Fernsehen ist hier komplett auf Boulevardniveau und interessiert sich für jede Bagatelle. Und dies Blog ist auch keinen Deut besser.

Dabei gibt es hier viel interessanteres. Etwa solche Einfahrten....

...oder solche Eingänge, komplett mit kleinem Diktator zur Rechten. 

Update: Beim Abendessen saß ich näher am TV und sah, dass der Autofahrer mit dem Oberkörper aus dem Fahrerfenster hing und dabei das Auto steuerte. Also statt durch die Scheibe zu gucken. Nett gemacht.

Montag, Mai 16, 2011

Das Taiwanblog fragt: Wer ist der Nächste?

Obama hat bereits Terrorfürst Bin Laden gefangen, jetzt den IWF-Chef Strauß-Kahn. Automatisch fragt man sich: "Wer ist der Nächste?" Oder: Wie lange ist FIFA-Chef Sepp Blatter noch sicher?
Spannende Zeiten in denen wir leben. Denkt sich auch die zierliche junge Dame im Nachbarcubical und hat bei der Lektüre der Morgennachrichten erstmal ein Bauarbeiterrülpsen losgelassen....

Samstag, Mai 14, 2011

Blogger.com hat Störungen...

Blogger.com hat mit Störungen nach einer Verschlimmbesserung der Platform zu kämpfen. Seit Mittwoch gepostete Kommentare sollen verschwunden sind, also nicht wundern, wenn hier etwas nicht erscheint.
Ich kann mich seit längerer Zeit erstmals wieder einloggen, schauen wir mal wie es weitergeht.

Donnerstag, Mai 12, 2011

Untergang Taiwans nicht stattgefunden / Prophet war betrunken

 Untrügliches Zeichen für den nahen Weltuntergang: Die vier Apokalyptischen Tänzerinnen.

Wie bereits berichtet (http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/8-uhr-morgens-taiwan-noch-da.html) hatte ein gewisser "Lehrer Wang" (das Lehrer ist hier als Ehrentitel für einen -i.d.F. selbsternannten- Gelehrten zu verstehen) die Prophezeiung abgegeben, Taiwan würde präzise am 11.05.2011 durch einen riesigen Tsunami vernichtet - sogar die Uhrzeit hat er laut Taipei Times dazugesagt, 10:42:37 sollte der Zeitpunkt der Vernichtung sein - und nur sein Häuflein Kunden, die von ihm Überlebenscontainer-Häuschen auf einer Bergspitze gekauft hatten, sollten der Katastrophe entgehen. Es hatten sich Studenten versammelt (wie man hier sieht http://taipeitimes.com/images/2011/05/12/thumbs/p01-110512-a1.jpg) die mit der Containergemeinde ihre Scherze trieb, im Fensehen sah man, wie ein Mann in Unterhemd und Sandalen aus einem der Container stürzte und Journalisten bedrängte, bis hin zum Ringkampf. Der "Lehrer Wang" gab später an, bei der Prophezeiung betrunken gewesen zu sein, denn offensichtlich blieb der Untergang Taiwans aus, die Container machen ja immerhin ganz gute Feriendomizile, haben sie doch Klimaanlage, Wassercontainer und vielleicht sogar DSL und Kabelfernsehen. Was man eben so nach der Apokalypse braucht. Ob die Käufer auch schon Telefonkarten von ARMAGEDDON TELECOM gekauft hatten? Das wäre doch noch eine Marktlücke. Ihr zuverlässiger Mobil-Internet und Mobilfunkbetreiber nach dem Weltuntergang, kaufen Sie schon heute.


 Ihr Stolpern lässt die Erde erzittern...


Viele Taiwanesen lassen sich scheinbar leicht übers Ohr hauen, meine eigene Schwiegermutter hatte unlängst Gangstern fast ihre gesamte Barschaft im Gegenwert eines Mittelklassewagens in die Hand gegeben auf nimmer Wiedersehen (letzte Folge der Schwiegermutter-Saga hier: http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/schwiegermuttergangster-verurteilt.html) und auch von Kollegen habe ich bisweilen gehört, sie seinen auf Telefon-Anlagebetrüger hereingefallen. Und dann war da noch die Geschichte mit dem Herrn, der hier junge Damen zum Sex genötigt hatte, weil das angeblich einen Fluch brechen würde (irgendwo im Blog berichtet), die gleiche Geschichte war schon einmal in der "ich habe unheilbaren Krebs, habe Mitleidssex mit mir!"-Variante. Und der Ausländer, der hier unter dem idiotischen Namen "Simon Templar" (alter TV-Detektiv) massenhaft Damen als falscher Olympionik und Konzertpianist ausgenommen hat.
Na was solls, ich esse ja auch gerne Burger bei einem pensionierten amerikanischen U-Boot-Kapitän, komplett mit weißer Uniform.

Euer Hauptmann Ludigel,

Morgensternschläger beim Sultan von Kairo, Kaiser Bills Batman etc.


Kleiner thematischer Ausflug: Im Spiegel 17/2011, S.114 ist zu lesen, wie ein griechischer Philosoph sich über Weltuntergangspropheten lustig macht. Sie würden immer davon reden, wie die Sünden der Menschen den Weltuntergang herbeiführen würden und nur sie der auserwählte Retter wären. Zu "Gottes Sohn" würden sie sich laufend erklären und sich König der Juden nennen etc. Kommt es bekannt vor? Ist schon eine Weile her. Wie wir wissen, hat es einer aus der Weltuntergangspropheten-Riege weit gebracht. Klug war er, hat kein Datum genannt....

Mittwoch, Mai 11, 2011

8 Uhr morgens, Taiwan noch da

Es ist 8 Uhr morgens, Taiwan ist noch da. Aber noch ist der Tag ja nicht vorbei. Schließlich hat für heute ein pfiffiger Taiwanese den Untergang Taiwans mit bis zu 170m hohen Tsunamiwellen vorhergesagt. Er hat gleich ein Franchise draus gemacht und den Leuten improvisierte Hütten auf einem hohen Berg verkauft (http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/untergang-taiwans-am-11mai.html). Wieder mal typisch Asien, die Prophezeiung ist geklaut, denn für den 11.Mai 2011 hat bereits im vorigen Jahrhundert ein Italiener den Untergang Roms durch Erdbeben vorhergesagt (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,761766,00.html). Hat nicht irgendjemand was von Nostradamus zu bieten, etwa "An dem Tage an dem er morgenländische neue Prophet im Meer versinkt....". Der alte Nosti hat so viel Metaphern aneinander gereiht, das ja immer irgend etwas passt. Ich habe in Deutschland noch eine Nosti-Interpretation von 1983, da wird eine von Nostradamus' Vierzeilern so interpretiert, die Sowjetunion würde nach 70 Jahren untergehen. Das hat mich verblüfft, denn wenn man den realen Zeitpunkt nimmt, kommt man tatsächlich etwa auf 70 Jahre oder dergleichen. Auch ist dort die Rede von einem neuen Propheten, der im Morgenland geboren wird und schließlich sogar über Europa herrscht. Da gruselte es mir ein bisschen beim Aufstieg vom weiße Bettlaken tragenden Bin Laden, allerdings steht in meinem Buche der östliche Prophet stamme von alten europäischen Königen ab. Das passt wohl nicht so recht und auch das Ende als "Bin Baden" taucht nirgends auf.


 Leider doch keine WERBUNG

 Geil made in Taiwan. Die Memory-DIMM Marke für den echten Nerd


Ich lese gerade den SPIEGEL Nr. 17/2011, da handelt der Leitartikel davon, dass Jesus in Wirklichkeit ein militanter Freiheitskämpfer/Terrorist gewesen sei und Paulus ständig ein Schwert bei der Hand gehabt habe***. Wenn diese Unverschämtheit keinen Armageddon auslöst ("wartet ich komme euch runter da unten!/"the second coming of Jesus"), dann sind wir wohl sicher.


*** wundert mich kein bisschen. Paulus war schließlich mein Name als ausgesprochen Fantasy-Rollenspiel-Krieger. Womit ich dem SPIEGEL voraus war.

Dienstag, Mai 10, 2011

Wochenend Arbeitskater

Einen Wochenendkater haben sicher viele, bei mir ist es aber ein Arbeitskater. Montag bis Freitag 10 bis 12 Stunden oder auch mal 14 im Büro, Notstände lösen und bisweilen als "Lettel in del Not" gefeiert werden und dann.... WOCHENENDE. Was soll man da bloß machen? Man sitzt rum. Nichts zu tun. Eine Art schlechtes Gewissen stellt sich ein und ... Kopfschmerzen. Freizeit kann Stress sein. Fernsehen, Bücher lesen, alles nicht so das richtige nach der Arbeitswoche als Arbeitsdrohne hier im "chinesischen" Norden Taiwans. Privat die Rechner zu Hause konfigurieren? Auch nicht schlecht, aber Frau meckert immer wenn sich der Wireless Key vom Router geändert hat und sie nicht ins Internet kommt. Und irgendwann ist man fertig, hat überall noch Linux zum Windows installiert und die Rechner auf dem Schreibtisch vernetzt etc.
Also diesen Samstag die Idee gehabt, sofort aus dem Bett gesprungen als ich wach wurde um 8.00 Uhr, zwei Rechner vernetzt und ein altes Linux auf dem Uraltnotebook installiert, das ich in der Firma als Referenzinstallation brauche. Frau wurde um 9.00 Uhr wach und erwischte mich an den Rechnern. Den ganzen Tag rief sie dann genervt hoch "sitzt du immer noch am Linux?", während ich konfigurierte und installierte und den Kernelupgrade vorbereitete und nebenbei Asterix-Comix las. Wenn schon Nerd dann richtig. Außerdem sind die Asterix-Comix doch inhaltlich tiefer als die Tim-und-Struppi -  Reihe, den Band "...und der blaue Lotus" natürlich ausgenommen.

 Mühsam verrinnt die Zeit am Wochenende auf der TELESONIC Quartz. Ja ich weiß, die Uhr ist hässlich. 600 Taiwandollar (15 Euro) bei Carrefour und meine Frau hat einen spitzen Schrei ausgestoßen, als sie sie aufgestellt hat. 


Klappte wunderbar, keine Kopfschmerzen am Samstag, auch wenn ich genervt war, weil ich wegen Essen fassen zweimal unterbrechen musste. Dann am Sonntag bekam ich von Frau Rechnerverbot, respektive sie kontrollierte, dass ich die Kisten nur zum Fernsehen oder Surfen verwendete und ein versehentliches Abgleiten auf die Linuxseiten wurde sofort geahndet. Zwang zur Freizeit, grauenhaft. Was passierte? Bekam prompt am Sonntag wieder Kopfschmerzen...

So, muss weiterarbeiten. Arbeitsdrohne 20041901 meldet sich ab, zurück in den Taiwahn.

Freitag, Mai 06, 2011

Taiwans Präsident in SPIEGEL-Interview

Die englischsprachige Ausgabe von Spiegel-Online hat Taiwans Präsidenten Ma Ying-Jeou interviewt, er verteidigt den Annährungskurs Taiwans an die VR-China unter seiner Regierung und drückt die Überzeugung aus, auch die VR-China würde sich demokratisieren.
Das Taiwanblog kommentiert dazu nur "aber sischa, aber sischa", zeigt einen Vogel und geht ins Wochenende. Wenn der verdammte Server endlich fertig installiert ist.

http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,760296,00.html

Am Wochenende ab in den Bahnhof

... dachte sich sicher früher Christiane F., aber darum soll es hier nicht gehen. Für Frau und mich ist der saubere Bahnhof, der bei unserer Kleinstadt im Landkreis Taoyuan gebaut wurde (etwa 10km oder so entfernt von Taoyuan City) eine nette Erholung am Wochenende von dem grauen und oft filzigen Kleinstadtmief (im wahrsten Sinne des Wortes) hier in Taiwan. Ein erster Besuch im neuen Bahnhof, der uns wegen seiner Größe beeindruckte, war HIER zu lesen.


Der große Bahnhof, von dem nur ein Teil hier auf dem Foto zu sehen ist, beeindruckte uns wegen seiner Unpassenheit zur nahe gelegenen Kleinstadt mit dörflichem Charakter. Aber dieses Mal war schon mehr los, auch wenn wieder ein guter Teil der Besucher nicht in die Züge steigen wollten, sondern in den drei Cafeterien einkehren wollte, wie wir auch. Die hübsche, europäisch wirkende Umgebung ist doch halt ein Unterschied zum sonstigen Mad Max-Butzen - und grauem Fertigbaubetonteile- und Wellblechflair, das Taiwans Kleinstädte so oft haben (und Taipei auch außerhalb der Representiermeilen).

 
Leere Parkanlagen, wie in Ostberlin in den 80ern können hier besucht werden. Darunter sind die Bahnsteige gelegen, denn es ist ein unterirdischer Bahnhof, in dem der sonst auf einer Hochtrasse fahrende Superschnellzug "HSR" bestiegen werden kann, wobei HSR für High Speed Rail steht. Die HSR-Züge sind nichts anderes als leicht umgebaute japanische ICE-Konkurrenten.  Übrigens haben gerade auch deutsche Lokführer hier in der Anfangsphase die taiwanesischen Kollegen eingewiesen.

Webseite vom Taiwan HSR hier: http://www.thsrc.com.tw/en/?lc=en, Fotos von den Zügen, die ich leibhaftig bislang nur aus großer Entfernung sehen konnte hier:
http://www.taiwanese-secrets.com/image-files/taiwan-hsr.015.jpg
http://www.highspeedrailusa.com/blog/assets_c/2009/06/TaiwanHSR-thumb-350x199-188.png 
http://www.chinapost.com.tw/news_images/20090921/p1d.jpg 
Google weist darauf hin, das Betelnussverkäuferinnen noch populärer als der Schnellzug sind: http://static.relax.com.sg/site/servlet/linkableblob/relax/313554/topImage/HSR_ranks_betel_nut_girls_as_a_Hsinchu_must_visit-topImage.jpg 

 Der Sinn der Anlage wird schnell klar, Taiwans internationaler Flughafen, meist als "Taipei" bezeichnet nach seinem internationalem Kürzel TPE, offiziell aber "Taoyuan International Airport" heißend (früher CKS Airport) liegt nur ein paar Kilometer entfernt. Der "Kleinstadtbahnhof" hier nennt sich daher auch Taoyuan HSR Station und soll den Flughafen an das neue HSR-Schienennetz anbinden, das an Taiwans Westküste von Norden nach Süden verläuft.

Entsprechend kann man für Taiwans "Eva Air" hier schon Flugtickets kaufen, Uni Air ist wohl ein neuer Ableger. Taiwans halbstaatliche "China Airlines" (nicht zu verwechseln mit Chinas "Air China") hält sich hier zurück.

Zum bequemen Umstieg in das Hoch-Stadbahnnetz der Hauptstadt Taipei (MRT genannt) ist dieser MRT-Bahnsteig im Bau. Damit wird man dann auch per Schwebebahn in den Flughafen einlaufen können, noch gibt es dafür einen Shuttlebus. Beim letzten Mal wurde irrtümlich berichtet, der MRT-Bahnsteig läge ein paar hundert Meter entfernt - das ist aber schon wieder die nächste Station am neuen Baseballstadion. Hier sieht man, dass der Schwebebahnsteig gleich neben dem HSR-Bahnhof liegt.

Züge kann man ohne Fahrschein keine sehen, da halten einen Türchen und Ticketschranken auf.

Nur mit gültigem Fahrschein geht es in den Hades zu den Zügen. Im blitzsauberen Bahnhof gibt es auch keine Wohnungslosen oder Trinker oder Stricher wie in Deutschland, da können die Taiwanesen noch viel von uns lernen.

"Southbound" liegt nur ein einziges Ziel und "Northbound" dann sicher auch, denn nach Norden geht es nicht mehr allzu weit hier an der Nordspitze. Die Zugdurchsagen sind auch in Englisch, bei der Zugtafel wird es etwas schwieriger, die traditionell-chinesischen Schriftzeichen sind für Ausländer eher nicht zu entziffern. Aber weil es nur ein einziges Ziel gibt Nord oder Süd, ist das wohl egal.

So können auch wir Langnasen hier unseren Zug finden, ganz unauffällig zwischen den Einheimischen.

Hier hübsch zu sehen der taiwanesische Pass auf einer Werbetafel am Bahnhof, wie man sieht ist der Pass beschriftet mit "Republic of China ... Taiwan" und damit sowohl den offiziellen als auch den gebräuchlichen Namen für Taiwan enthaltend. Auf dem Pass meiner Frau, der schon älter ist, fehlt noch der Zusatz "Taiwan". Dann denken immer wieder Grenzer in exotischen Ländern, meine Frau sei aus der VR China und verstehen nicht, wieso wir immer wieder "No, Taiwan" sagen und das in die Einreiseformulare schreiben. Dann muss man erklären. Schauens, da war einst ein großes Land namens China und dann kamen die pösen Kommunisten und die Regierung floh nach Taiwan.... Verstehen die aber immer erst nach 10 Minuten. Und dann auch nie so richtig.



 Frau und ich waren jedoch wieder nur zum Frühstück da, hier im japanischen (?) Ikari Café Das sprechen die Taiwanesen übrigens als "Ik(e)" mit fast verschlucktem e aus. Unheimlich der Herr im Anzug vor dem Fenster, er war unrettbar zwischen Café und Taxistand verloren, erreichte nie die Taxis sondern drehte immer wieder kleine Kreise auf dem Asphalt, bis er nach einer viertel Stunde erschöpft auf einen Stuhl sank. Und das alles mit Aktentasche. Ob die Burger nebenan in "Mos Burger" (eine japanische Burgerkette mit merkwürdiger Schreibweise) doch nicht so gut sind, Stichwort Mad Cow?



Bein rausgehen fehlte diesmal der komische Kerl, der uns neben dem Eingang so komisch angestarrt hatte beim letzten mal. Ich dachte erst, er sei zivile Security, aber vielleicht war es doch nur Long Hung, der lokale Sittenstrolch.

Ob sich der riesige Bahnhof in der Provinz rechnen wird und ob genügend Reisende mit den Zug zum Flughafen kommen werden? Jedenfalls die große Zahl von Taxis auf dem ausgedehnten Parkplatz fand diesen Morgen keine Fahrgäste. Kein Wunder, in der Provinz wollen sie immer den Taximeter nicht anschalten und verlangen astronomische Preise.


Morgen früh geht es wieder hin, zu Long Hung und den Rinderwahnsinn-Buletten. Allen Lesern ein schönes Wochenende, auch wenn sie es nicht wie ich auf dem Bahnhof verbringen.

Donnerstag, Mai 05, 2011

Taiwan, Job in Autowerkstatt


 Seniorina, isch abe gar keine Diesel...


Eine amerikanische Familie interessiert sich dafür, nach Taiwan zu ziehen. Gerne würde Er als Dieselmechaniker weiterarbeiten. Allerdings weist im Forum jemand darauf hin, dass das bedeuten würde für etwa 90 Taiwandollar (etwa 2 Euro) die Stunde zu arbeiten und das 12-14 Stunden am Tag, sechs oder sieben Tage die Woche. Denn alles, was hier Handwerk ist hat lange Arbeitszeiten. In der Tat kenne ich das auch so, das Werkstätten morgens bis fast in die Nacht offen haben. Mal abgesehen von den Verständigungsschwierigkeiten wäre das sicher ein mutiger Sprung, aber wahrscheinlich, das wirtschaftliche Schwierigkeiten oder vielleicht auch die Suche nach einer billigen Krankenversicherung hier die Gründe sind. Natürlich wünsche ich den Auswanderungswilligen Glück, denke aber, das Mechaniker in einer kleinen Taiwanklitsche hier nicht das Richtige ist. Es sei denn man will sich von allen arbeitnehmerfreundlichen Errungenschaften der letzten 150 Jahre verabschieden.
Auch kaufen Taiwanesen in billigen Geschäften, essen in kleinen superbilligen Garküchen, wo sich Ausländer fast nie verständigen können oder diese Orte wegen des schmuddeligen Ambientes meiden. Und Expatessen mit Taiwangehalt, da graust es einem schnell. Erinnere mich ja an meine Anfangszeit, auch wenn ich so wenig Gott sei Dank nicht hatte.

http://forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=98300

Mittwoch, Mai 04, 2011

Bin Laden und die tausend Fragen

Das "Terrornetzwerk Al Ludigela", auch Taiwanblog genannt, gibt wieder Tipps zu dringenden Lebensfragen. Wie der New Gihad nach dem Tode von Bin Laden aussehen könnte, hatten wir schon kurz angerissen (http://bobhonest.blogspot.com/2011/05/new-gihad-exklusiv-vom-terrornetzwerk.html) und jetzt sollen auch die dringenden Fragen der Bürger nicht unbeantwortet bleiben.


F1: Warum hat es 10 Jahre gedauert den Kerl zu fangen, wenn er doch 6 Jahre an der selben Stelle gelebt hat und das auch noch unter dem Fenster einer Kaserne?

A1: Der deutschstämmige Leiter des Team Six der Navy Seals Spezialeinheit hatte sich von einem falsch geschriebenen Haustürschild mit der Aufschrift "BIN BADEN" drucheinander bringen lassen und ist immer wieder weg gegangen. Solange kann doch keiner...

F2: Stimmt es, das Bin Laden nach seinem Tod nicht mit korrekten islamischen Riten bestattet wurde?


A2: In der Tat der die islamische Zeremonie abhaltende Geistliche nicht wie vorgeschrieben aus der Sure Nr. 124 vorgelesen während er auf dem linken Fuß im Uhrzeigersinn um den Toten hüpft, sondern er hat ausversehen Sure Nr. 123 genommen und ist dabei gegen den Uhrzeigersinn gehüpft. Holy Fuck, es ist sicher eine ungemein wichtige Frage, ob ein Kerl, dessen Leute Opfern den Kopf abgeschnitten und an der Hautstraße aus dem Auto geworfen haben, mit korrekten Riten bestattet wurde. Potz-Blitz! Deswegen diskutiert SPIEGEL ONLINE das ja auch gerade seitenlang.



Dienstag, Mai 03, 2011

Plädoyer für die asiatische Frau

In deutschen Landen oft missverstanden wird der asiatischen Frau manch Absonderliches unterstellt.

Angeblich springen sie auf jeden andersfarbigen Herrn...


In Wirklichkeit jedoch umsorgen diejenigen, die sich auf das Abenteuer einlassen, den bisweilen von sich selbst eingenommenen Westler mit viel Hingabe.

OK, Schluss mit dem Unsinn...

Ich habe nur gerade die Fotos aus dem alten Thailandurlaub in meinem alten auf CD gebrannten Blog entdeckt und teilweise mit Bildbearbeitugssoftware erstmals gut erkennbar gemacht. Die alte chemische Kamera mit grobkörnigem Film und zu schwachem Blitz hatte da schlechte Ergebnisse geliefert. Irgendwo in Thailand, war es Pukhet?

ThaiLAND wohlgemerkt, nicht das herrliche TaiWAN (auch TaiwaHn genannt), wo ich hier im Büro sitze beim Frühstück.

Nervös in der Cocina

Erstaunlich, wie viele Knöpfe eine Getränkemaschine hat und wie leicht man damit durcheinander kommen kann, wenn man beim morgentlichen Getränkezapfen von zwei Phillipinas gefragt wird, ob man einen Bruder oder ledige Bekannte hat, weil sie hätten Single-Freundinnen. Sehr nett die Damen, sprachen perfekt Englisch mit leichtem spanischen Akzent und wir waren uns am Ende alle drei einig, dass wir das mit dem Mandarin einfach nicht richtig hinkriegen.
Wer käme denn von den unverheirateten Bekannten noch in Frage. Halt, da ist noch... ach ne.... der hat schon im Kindergarten..... Da ist noch.... ach ne, der lebt nicht mehr. Hmmmm.... ohne Vodoo sieht es schlecht aus.

P.S.: Diejenigen, die sich hier in der buddhistischen Fremde vorm Abendessen bekreuzigen finde ich besonders herzerwärmend. Seufz.

Montag, Mai 02, 2011

Untergang Taiwans am 11.Mai

Ein selbsternannter Prophet, der sich "Lehrer Wang" (Lehrer hier sicher im Sinne von Gelehrter) nennt, hat in Taiwan Menschen zum Kauf von zu Wohnungen umgebauten Containern in einer bergigen Gegend (Nantou) animiert, weil angeblich am 11.Mai ein gewaltiges Erdbeben und der resultierende Tsunami die Insel in zwei Hälften teilen wird und Millionen töten wird. Laut Mr. Wang soll der Tsunami die erstaunliche Höhe von 170m erreichen.

Nun finde ich den Betrug (sicher kriegt er seinen Schnitt von Containerhersteller) nicht so schlimm, Nantou ist eine hübsche Gegend und da ein Ferienhäuschen zu haben ist so schlecht nicht, haben die Wohncontainer doch sogar eine Klimaanlage.

Was die Katastrophenvorhersage angeht frage ich mich aber, woher kennt der Kerl meinen Hochzeitstag?

Quelle: http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-13253512, darauf aufmerksam gemacht auf Forumosa.com

New Gihad, exklusiv vom Terrornetzwerk "Al Ludigela"

Gerade flimmerte es im Taiwanfernsehen, Bin Laden ist tot. Hatten sie zwar schon vor Monaten gemeldet, aber diesmal zeigte die Flimmerkiste Obama eine Rede halten, also wird es stimmen. Das "Terrornetzwerk Al Ludigela" greift islamistischen*** Menschen unter die Arme. Nicht verzagen, hier sind Ideen zum neuen Gihad:


1. Dauer-Kuskus-Essen "All you can eat". Das hält kein Ungläubiger durch.
2. Scherzsteinigung mit reifen Feigen oder ersatzweise Marshmellows. Wer nach zwei Tagen noch steht hat gewonnen.
3. Ziegenkopf-Kegeln. Da scheiden die Ungläubigen schon aus, bevor es überhaupt los geht.

*** Bitte auf das...sti... achten!

Schwiegermutter gibt Geisteralarm!

Der Vater einer Kollegin ist verstorben. Hier in Taiwan wünscht man nicht nur Beileid, sondern hält dann allerdings auch Abstand zu den Hinterbliebenen für drei Monate. Damit sich das Unglück, vielleicht auch in Form eines ruhelosen Geistes, nicht überträgt. Schwiegermutter ermahnte uns gerade noch mal von der Bekannten, die hier wie alle anderen auch Kekse im Büro verteilt, keine Leckereien anzunehmen respektive diese weiter zu verschenkn. Denn mit dem süßen Backwerk könnte sich das Unglück übertragen, sagt die weise Schwiegermutter.
Bei 5000 Jahren Kultur kann sie nicht daneben liegen, klarer Fall! Seufz.

 Altes China lebendig im modernen Taiwan

Nur mal als kleine Anekdote aus dem Alltag, es ist das Taiwan, welches sich sonst tunlichst vor dem ausländischen Besucher verbirgt, denn gerne gibt sich Taiwan als das moderne durchcomputerisierte Land, das es ja auch ist. Nur existiert das alte China (dessen Kultur Taiwan entstammt) parallel dazu.

 Hier ein Suchbild mit Taipei 101, vormals höchstes Haus der Welt.Wer findet das Hochhaus im Bild? Nein, es gibt keinen Gratisexorzismus zu gewinnen.

Nächtliche Mosquitojagd

Nachteil des Hausverkaufs (wir haben derzeit einen überaktiven Makler, der furchtbar viele Besucher ins Haus bringt) ist, dass die immer die Fenster auf und zu machen (die Mechanik scheint zu begeistern) und man dann zig Mosquitos im Haus hat. Um so blöder, wenn man das Haus eigentlich gar nicht verkaufen will, aber meine Frau ruft immer wieder Makler an und nennt denen Maximalpreise, grummel.

Warte Schatz, ich habe ihn gleich...

Da oben in der Zimmerecke...

Sieg! Sieg! Erwischt!

Gottseidank sind die hiesigen Mosquitos im Gegensatz zu den Einheimischen langsam und träge, da kann man sie oft sogar mit der Hand erwischen. Oder mit diesem Tennisschläger, der unter Strom stehende Saiten hat und bestimmt auch in Dritte Welt-Länder als Folterinstrument exportiert wird.

Anmerkung: Die Fotos sind von einem Militärfriedhofstempel und feiern den historisch nie vorhandenen Sieg von chinesischen KMT-Truppen der Republik China, die vor den Kommunisten auf dem Festland geflohen waren, über die Japaner auf der Insel Taiwan 1949. Nach der Kapitulation der Japaner, die allerdings von den Amerikanern befohlen worden war schon 1945 übernahm die aus Nanjing geflohene KMT-Regierung die Insel Taiwan, nicht ohne vorher einen Teil der einheimischen Bevölkerung zu metzeln.