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Donnerstag, November 29, 2012

Globale Wirtschaftsmacht, Politik am Gängelband

Schon in den 80ern habe ich im Sozialkundeunterricht gelernt, dass sich die Wirtschaft global vernetzt während die Politik national bleibt. Ergo würde die Wirtschaft immer mächtiger und die Politiker hätten im Grunde genommen gar nichts mehr zu entscheiden. An solchen Artikeln wie diesem hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/euro-krise-koalition-und-opposition-in-der-griechenland-falle-a-869806.html) sieht man, dass das längst der Fall ist. Europa steckt in der Euro-Krise, die wahrscheinlich irgendwann auf eine teilweise Geldentwertung hinaus laufen wird, aber es gibt in Deutschland für den Wähler nicht die Möglichkeit, die Europolitik zu steuern. Alle Parteien (Radikale mal ausgenommen) wollen die selbe Euro-Politik und stimmen im Bundestag geschlossen ab. Müsste es nicht eine Opposition mit einem deutlich unterschiedlichen Programm geben zu dem Thema?

Antwort: Nein. Finanz- und Realwirtschaft haben die Macht und wollen ihre faulen Kredite vom Steuerzahler erstattet haben, also liegen alle nennenswerten Parteien auf Linie, denn die Linie wird von der Wirtschaftselite vorgegeben, nicht von der Politik.

Erstaunlich finde ich mit meinem Außenblick aus dem die Zuwanderung streng regulierenden Taiwan, dass es in Deutschland keine nichtradikale Partei gibt, die etwa Zuwanderung mehr steuern will (a la Kanada etwa mit Quotensystem) und auch wie in anderen Ländern Zuwanderern nicht mehr über Sozialleistungen (vom Steuerzahler) den Lebensunterhalt finanzieren will. Wandern sie mal nach Kanada oder Taiwan aus: da muss man schon selbst Geld verdienen. Alle maßgebenden Parteien machen auch hier die selbe Politik.

Warum? Die Wirtschaft will Arbeitskräfte zuwandern lassen. Spart ihr Geld, weil die neuen weniger verlangen und weniger selbstbewusst verhandeln.

Unterschiede in Europolitik oder Einwanderungspolitik beschränken sich auf Folklore, etwa wenn damals der hessische Ministerpräsident mal wieder gegen Ausländer geredet hat. Nur Gerede, dumme undifferenzierte Polemik die rechte Wähler einfangen soll.

Die alte Sozialkundestunde ist also wahr geworden, die Wirtschaftseliten bestimmen den Kurs, die Politiker folgen und der Wähler hat nichts mehr zu entscheiden.

So... und jetzt weiter im Progrom... (wie mal der Moderator im NDR gesagt hat).


2 Kommentare:

Miri hat gesagt…

Einige Kinder der Wirtschafts"eliten" versuchen allerdings gerade verzweifelt darauf aufmerksam zu machen, dass die Menschheit nicht nur seit geraumer Zeit die Erde und ihre Flora und Fauna zerstört, sondern sich so nebenbei gleich mit ausrottet, wenn sie nicht endlich zu sich kommt und nicht mehr so mit diesem Planeten umgeht als sei sie komplett geisteskrank. Geld ist nur ein Stück Papier. Was werden wir zukünftig essen, trinken, atmen?

"Ludigel" hat gesagt…

Ja, hier im Taiwahn merkt man noch eher, das Atemluft keine Selbstverständlichkeit ist. Stichwort Mopeds und LKWs in den Häuserschluchten, fauliger Abflussgeruch dazu.