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Meine Frau erinnert mich denn auch immer wieder daran, dass ich solche Wohnungen vor sechs Jahren immer abgelehnt habe, die damals noch für 6 Millionen NT zu haben waren und heute 18 Millionen kosten. So eine Ergeschosswohnung würde ich aber nicht haben wollen, denn am Wochenende fahren lärmende Lautsprecherwagen durch die engen Gassen und produzieren einen infernalischen Lärm, wenn sie Soyapudding oder Kabel am laufenden Meter anpreisen. Oder den Schrott einsammeln wollen. Selbst oben im Siebten kriege ich da manchmal den Rappel, wenn sie sich vorm Haus festsetzen. Oben unterm Dach ist es eigentlich am besten, da tanzt einem keiner auf dem Kopf herum, denn die Decken sind dünn.
Gemausert hat sich das Viertel ungemein, mehr Grün ist gepflanzt, das ein oder andere Erdgeschoss ist adrett aufgemacht und neuerdings werden sogar die Treppenhäuser gereinigt. Wer das eigentlich tut, ist ein Mysterium, über das ich mir vorgenommen habe nie nachzudenken. Es würde möglicherweise die Frau erklären, die neulich von den Nachbarn Geldscheine eingesammelt hat und mich zeternd bis in den Fahrstuhl verfolgte, während ich angestrengt versuchte, sie zu ignorieren. Wer Rechnungen schreiben kann, ist klar im Vorteil.
Als ich 2004 hier herzog sah das alles noch anders aus, überall nur graue düstere Käfige, man stelle sich eine der düsteren Gitterfensterfronten multipliziert über die ganze Fassade vor. Dazu Müll zwischen den Häusern, Uringeruch im Treppenhaus (Haushunde vermutlich) und tote Riesenkakerlaken auf dem Rücken. Langsam entwickelt es sich, wenn es so weiter geht sieht es 2020 richtig gut aus. Make that 2025. Meine Frau sagt übrigens, das Grün lockt nur Mücken an. Auch wieder wahr.
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