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Mittwoch, Juli 18, 2012

Gegensätze

Man könnte es ohne Kommentar so stehen lassen.

Vor kurzem: Mit dem Hund meiner Eltern auf dem Fahrrad in der niedersächsischen Natur bei Hannover, dort "Masch" genannt. Weit und breit kein Mensch, außer plötzlich auftauchenden Radfahrern mit Helm, fanatischem Blitzen in den Augen und Flüchen auf den Lippen, die mit gefühlten 60 km/h auf schmalen Wegen an einem vorbei rasen. Hugo Eutlin-Mersenburger, SPD-Mitglied, heute mal mit dem Rad unterwegs "um was für die Natur zu tun".

Und meine derzeitige Lebenswirklichkeit, das fast überall zum K.....n hässliche Taipei-NeiHu.

Eigentlich fühle ich mich im Grün oben viel wohler, nur mein Heuschnupfen lässt mich dann doch wieder genau umgekehrt empfinden. Die abstoßende Hässlichkeit meiner vewahrlosten Umgebung hier in Taipei stößt mir besonders nach Deutschlandreisen immer wieder auf. Toll hingegen die Zeit im Haus meiner Eltern, das direkt an dem Grün da oben liegt.

Bei meiner Frau war es genau umgekehrt.

"Bist Du schon wieder bei Eva Airlines auf der Webseite?"

"Ich? Ach was...."

"Hey, wechsele nicht auf China Airlines!"

"Ups...."

Ständig wollte sie zurück nach Taipei entwischen...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann aber deine Frau verstehen. Bin auch in Deutschland auf dem Land aufgewachsen. Heute frage ich mich immer wieder, wie ich es da 18 Jahre aushalten konnte. Nie wieder würde ich zurück aufs Land ziehen. DIese Abgeschiedenheit, Ruhe und Natur macht einen Wahnsinnig. Darum mag ich auch Taipei. Da ist wenigstens immer Zivilisation. Man ist praktisch nie allein...
Schon nach 3 Tagen Heimatbesuche versoüre ich den Drang zu entwischen ;)

"Ludigel" hat gesagt…

Ich musste förmlich den Koffer verstecken...

Anonym hat gesagt…

Bei uns hier in Bayern ist das gerade umgekehrt. Wir sind froh mehr oder weniger im Land oder in kleinen Städten zu wohnen.
Meine Frau ist aus Shanghai. Sie hat fühlt sich in der etwas ländlicheren Gegend super wohl, viel mehr als wie in Shanghai oder in einer Großstadt. Ich denke das liegt einfach auch an uns selbst. Man kann alleine irgendwo wohnen und doch fühlt man sich nicht einsam, weil man vielleicht viele interessante Hobbies pflegt, ich denke z.B. dabei an Kunstobjekte aus Holz, bei denen man einfach viel mehr Platz braucht diese auch zu verwirklichen. Da bietet sich das abgeschiedenere Leben einfach an, sich auf die Kunst konzentrieren zu können sowie auch das Privileg zu haben mehr Platz zu haben, somit auch mehr Freiraum und mehr Freiraum für die Gedanken und auch die Gefühle. Ich denke alles hat seine Vorteile und Nachteile. Meine Frau hatte noch nie so viele gute Freunde in Shanghai wie sie jetzt hier hat. Sie ist, obwohl sie in einer kleinen Stadt wohnt um einiges auch viel mehr beschäftigt als in Shanghai. Es kommt darauf an was man daraus macht. Klar hat das Grossstadtleben auch seine Reize. Ich mag das Landleben aber auch das Stadtleben. Doch der Zusammenhalt der Menschen ist meiner Meinung nach viel größer auf dem Land. Tradition und Werte und Moral gelten hier meiner Erfahrung nach noch etwas. Was auch meiner Frau schon stark aufgefallen ist. Und ich von einigen Chinesen, die ausgewandert sind in unsere Gegen auch schon mitbekommen habe, dass dies oben Erwähnte ihnen auch schon aufgefallen ist. Das geht dann sogar bis hinein in den Alltag und die Schule. Sogar die deutsche Schule ist laut einer Bekannten viel besser vom Unterricht her und von der Ausbildung her als die deutschen Schulen in Shanghai. Und die kosten dazu noch wirklich viel viel Geld. Im Gegensatz zu hier.

Viele Grüße aus den schönen Bayern.
Michael S.

"Ludigel" hat gesagt…

Oh ja, an das Schulgeld hier denke ich auch schon mit Grausen. Weil Frau will ja deutsche Schule für Junior, aber eben in Taipei.