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Montag, Juni 07, 2010

Tempelpirsch in der Nachbarschaft




Die Bilder lassen sich Vergrößern, einfach mal, je nach Browser, drauf herum klicken. Nicht auf dieses, das ist zu hässlich.

In der Nähe unseres Heims in Nordtaiwan im Landkreis Taoyuan ist eine Stadt namens SinWu. Da ich mal etwas Spanisch gelernt habe, heißt die Stadt für mich daher intern "OhneWu" oder "Wulos", denn "sin" heißt "ohne" auf Spanisch, wenn ich mich recht erinnere. Wo genau die Wu-Losigkeit anfängt weiß ich auch nicht, die Taiwanesen haben ja keine Ortsschilder. Eine Zeitland dachten meine Frau und ich sogar, wir seien selbst Wu-Nichthaber, denn man weiß einfach nicht, wo die Ortschaften aufhören und anfangen.

Nach meinem Besuch auf der LATEX 2010, von manchen auch Computex genannt, weil die Leute irrigerweise glauben, es ginge da um Computer, suchte ich am Sonntag etwas Entspannung. Ich wollte die zahllosen goldbraunen oder weißen Oberschenkel und die prall in Latex verpackten Gesäße endlich aus dem Kopf bekommen und schnappte mir daher meine neue Digitalkamera und das Auto und fuhr los, die ganzen Sehenswürdigkeiten zu suchen, die ich schon vor Jahren in der Nachbarschaft erspäht hatte, so im Umkreis von 20 Fahrminuten, um sie endlich mal abzulichten.

Nicht das Hässliche suchen, was in Taiwan überreichlich vorhanden ist, sondern wie ein Tourist die Rosinen raus picken. Warum auch nicht.


Ein alter Friedhof in der Nähe der Küste. Wen es hier wann und wo und warum wohl erwischt hat? Gräber fotografieren ist bei meiner Frau streng verboten, schließlich könnte einen der Geist des Insassen bis nach Hause verfolgen. Hoffentlich sieht sie das Foto nicht im Blog...

Hier ruht hoffentlich auch nach dem Foto noch jemand...

Die Toten haben es im überfüllten Taiwan meist schöner als die Lebenden.

Kurz ärgerte ich mich noch über die Kratzer an meinem Ludigelmobil. Wenn der Wagen so frisch gewaschen ist, sieht man die alle. Endlich habe ich nach kriminalistischer Analyse der Schabespuren wenigstens verstanden, dass meine Aktentasche die Ursache ist und nicht ein böswilliger Kollege. Äh.... wo waren wir?

Ein Tempel aus Standardbauteilen, so spektakulär sehen hier fast alle aus. Mit Superweitwinkel wird es etwas dramatischer. Zwei haben mir schon Leute vom Gürtel oder aus der Wohnung gestohlen (in Deutschland), das Dritte haben sie mir dankenswerter Weise gelassen. Habe auch die Marke gewechselt, Soligor war scheinbar zu populär, Tokina will keiner. Dabei ist die Qualität genau gegenläufig.

Drachendach. Drachen in Latex hatte ich ja am Samstag schon genug gesehen, da waren diese ganz erfrischend.

Und wer lugt da hinter dem Baume? Shing und Shang, letzterer geblendet von der Sonne.

Beide bewachen ihre hohe Mutter. Oder wen auch immer.

Dann vertrieb mich ein blauer Lieferwagen (Blue Truck) mit quäkenden Lautsprechern, der mit der Intonation eines Geisteskranken Gemüse ANBOT. GEEEEEMMMMMMÜÜÜÜÜÜÜSSSSEEEEEE! KAAAAAUUUUUFT GEEEEMMÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSE! Schnell bin ich zum nächsten Tempel mit viel größeren Drachen weitergefahren. Mehr dazu nächstes Mal. Wieder zu Hause angekommen, erzählte mir meine Frau, sie sei knapp mit dem Leben davon gekommen, weil sie die Terrasse hinten mit Käfergift einen Zentimeter hoch eingesprüht habe und dann ausgerutscht sei und fast einen Schluck genommen habe. Ein Tropfen reicht zum Tode, sagte sie mir, so habe sich die Großmutter eines Bekannten das Leben genommen. Schluck. Oder besser nicht. Doch keine Sorge, meinem kleinen Drachen geht es gut. Mehr zu den großen demnächst.

Weiter zu Teil 2: Drachenalarm!!!!: http://bobhonest.blogspot.com/2010/06/drachenalarm.html

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dr. Z says:

Quatsch, Chang hat Dir das Auto zerkratzt.

Anonym hat gesagt…

Unverschämt! Was sollen diese Commentare hier immer!

Chang

Anonym hat gesagt…

Dr. Z says:

Jedenfalls sieht der linker Kerl aus wie mein Schwippschwager dritten Grades mütterlicherseits. Armer Kerl.

Anonym hat gesagt…

Wieso? Bohrt der auch immer im Ohr?

Chang